Die Konquista in Michoacán

Ön Kapak
GRIN Verlag, 10 Eyl 2004 - 19 sayfa
Einleitung Im heutigen mexikanischen Bundesstaat Michoacán lag die Heimat der Tarasken. Am Vorabend der spanischen Eroberung bildete der taraskische Staat in Mesoamerika die zweitgrößte und -mächtigste politische Einheit nach dem aztekischen Dreierbund von Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopan. Das von den Tarasken kontrollierte Territorium umfasste im Jahre 1520 etwa 70 000 km2 und beheimatete geschätzte 1,5 bis 2 Millionen Einwohner.2 Bis zur Konquista hatte sich die am Ostufer des Pátzcuaro-See gelegene Hauptstadt Tzintzuntzan mit 25 000 bis 35 000 Einwohnern zu einem bedeutenden urbanen Zentrum entwickelt, dass sicherlich gezwungen war, Nahrungsmittel aus den umliegenden Regionen zu importieren um den Bedarf der Bewohner zu decken. Die Bezeichnung „Tarasken“ (span. „tarasco“), die bis heute gebraucht wird, stammt von den Spaniern und wurde wahrscheinlich von dem indianischen Begriff „tarhascue“ abgeleitet, was soviel wie Schwiegervater oder Schwiegersohn bedeutet. Möglicherweise war dies das erste indianische Wort, das den Spaniern in Michoacán begegnet ist oder es war gar die Bezeichnung, die die ansässigen Indianer für die Spanier hatten. Fälschlicherweise wurde es von den spanischen Konquistadoren als Eigenbezeichnung der Bewohner von Michoacán verstanden und übernommen. Welchen Namen sich diese Leute selbst gaben ist unklar, aber am ehesten trifft wohl der Begriff „purépecha“ zu, was soviel wie „arbeitende Menschen“ bedeutet und noch heute von den Bewohnern, die rund um den Pátzcuaro-See siedeln, als Eigenbezeichnung gebraucht wird. Dennoch werde ich in den folgenden Darstellungen der Einfachheit halber bei der geläufigeren Bezeichnung „Tarasken“ bleiben, da ich sonst auch bei den Azteken von den „mexica“ sprechen müsste und auch bei vielen anderen präkolumbischen Kulturen die Eigenbezeichnungen unklar oder nicht bekannt sind. Die Sprache der Tarasken war mit keiner der Sprachfamilien Mesoamerikas verwandt, zeigte aber erstaunlicherweise Parallelen zu anderen Sprachen wie dem Quechua in Peru und dem Zuni, dass im Südwesten der USA gesprochen wird. Das politische sowie religiöse Oberhaupt des taraskischen Staates war der „cazonci“. Auch hier gehen die Herleitungen des Ursprunges des Begriffes in der Forschungsliteratur auseinander. Sie reichen von der spöttischen aztekischen Bezeichnung für „alte Sandale“ über den „Herr über unzählige Häuser oder Städte“ bis zu „dem mit dem geschorenen Kopf“ aus dem Taraskischen.
 

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