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chen und scheint umgekehrt deutscher abkunft. Graff 6, 761 gibt aus Diut. 3, 151 strucel lolifa (ein mir unverständliches lat. wort), Schmeller hat 6, 682 struckel, 691 struzel strizel; das sloven. shtruz, poln. strucel mag aus Deutschland gekommen sein. wie wenn das ahd. zelto libum, tortella Graff 5, 660 ursprünglich auch vom zeltenden pferd (tolutarius) entnommen wurde?

Eine stelle, mir dadurch wichtig, dafs sie uns eine bisher unbekannte benennung des scheiterhaufens lehrt, muss ich der länge nach herschreiben, um dann ihre herstellung zu versuchen.

A 92 E 302 als nun sein klag gantz hatt gthon

Hercules desz Jupiters sohn

do fieng er ahn vnd macht eyn rosen
damit ihn thet der schmertzen lossen
von beûmen die er niderschlug
die beum er all zusammen trug
vnd stiefs demnach eyn fewr darunder
den bogen, köcher legt er bsunder
dann er das gschütz gar nit verbrant
wann man darnach vor Troy das sant
doselbs niemant daruor genasz

als nun die rosz wol anzünt was
nam er die haut, des lewen kleit
vff die brinnend rosen das spreit
vnd leget sich darauff gantz strack
den kolben vnter seinen nack
legt er, vnd lag also vnd brann
vff der rosen der hertzhaft man
als leg er inn eym rosengart

gar nichts von jm geweinet wart.

man sieht Wickram verstand das wort nicht und machte die blume daraus, in der rubrik heifst es sogar: Hercules verbrennt sich selb vff eynem holtzhauffen gemacht inn der gestalt wie eyn rosen. vielleicht lauteten Albrechts worte: dehein klage enmohte mê getuon Hercules hern Jovis sun,

der smerze enwoldin lâzen,
dô macheter ein râzen

von boumen, die er nider sluoc,
daz holz er al ze samen truoc
und stiez viur dar under,
sîn bogen leiter besunder,
geschützes er niht verbrande :
sît manz vor Trôje sande,
daz niemen dort då von genas.
dô diu râze enzündet was,
warf er die hût, des lewen kleit,
über den brinnenden eit,

er leite sich das ûfe strac,
den kolben under sînem nac

leinete der küene man
ûf dirre râzen lac, bran,
als er in bluomen læge

und senfter ruowe pflæge.

die beiden letzten zeilen erreichen lange nicht den ausdruck der lateinischen 11, 237

haud alio vultu, quam si conviva jaceres

inter plena meri redimitus pocula sertis,

was nun

wie hätte aber Albrecht diese griechische sitte fassen sollen? auf den rosengarten war Wickram, selbst durch den misverstand des wortes râze, nicht übel gerathen. rechtfertigt für râze die vorstellung des scheiterhaufens? bisher kannte man ein weibliches râze oder neutrales râz nur in dem sinn von favus mellis, und es entsprach dem mnl. rate (Rein. 567. 664. 1117) nnl. raat oder raet, welche sich auf ein romanisches rata, franz. rée zurückführen, wie nata zu née, lata zu lé wurde. rata aber entspringt aus dem lat. crates, hurt oder geflochtenes reisig, was sowol für die vorstellung von rogus als favus gilt, denn beide wurden gewoben oder geschichtet, jener aus reisern, dieser aus wachszellen entscheidend sind hier die crates favorum bei Virgil georg. 4, 214. in rata wurde das c von crates weggeworfen wie das h vor r in zahllosen deutschen wörtern. zwar scheint die altfranz. sprache ein männliches ré für rogus, ein weibliches rée für favus zu unterscheiden, beide aber gehn zurück auf crates und wir sahen auch das genus von râze und râz schwanken. im heutigen französisch ist ré rogus

:

verschwunden und rée favus in rai de miel gewandelt worden. dafs nun auch für mhd. râze, mnd. râte aus Albrecht die bedeutung von rogus aufgewiesen ist, macht eine unmittelbare ableitung von ré aus lat. rogus, worauf man verfallen könnte, unthunlich. Alberus kennt rafs, Frisch 2, 126. 127 ros und rose nur für favus, dieser führt auch rossprossen an, ligna transversa in quibus favi in alveari pendent, worauf sich auch die crates ziehen liefsen. in einer urkunde von 1359*) lese ich aber ene rosen kalkes bernen laten', 'dat holt to der rosen to bernene', was deutlich die schichte des brennholzes meint. zugleich bestätigt dies die schwache flexion des mhd. râze, denn sonst würde man in Albrechts reim auch râze : lâze mit thüringischem infinitiv gestatten dürfen. JAC. GRIMM.

*) neue mitth. des thür. vereins 11, 309.

PREDIGTEN UND TRACTATE DEUTSCHER MYSTIKER.

II.

Die nachstehenden mystischen tractate eines unbekannten verfassers befinden sich zusammen mit den predigten des Nicolaus von Strafsburg in der Heidelberger handschrift 641, pergament, 14s jh. 12. dieser zufällige umstand hat veranlassung gegeben sie dem Nicolaus beizulegen (s. Jahn, lesefrüchte altdeutscher theologie. Bern 1838 s. 20-28. Mone, Anzeiger 1839 s. 85-92). ich habe schon früher widersprochen (mystiker 1, s. XXIV) und der abdruck der ersten hälfte dieser tractate gibt nun jedem gelegenheit sich selbst von der unrichtigkeit obiger behauptung zu überzeugen. die verschiedenheit in sprache, ausdruck und der ganzen darstellung springt in die augen. überdies sind die predigten und tractate von verschiedenen händen und in anderer mundart geschrieben und beide theile der handschrift offenbar nur des gleichmässigen formats wegen willkührlich zusammengebunden. das unter nr v mitgetheilte buch von dem grunde aller bosheit steht im cod. theol. et philos. fol. nr 283. papier

vom j. 1445, auf der k. bibliothek dahier. sie enthält aufserdem noch die predigten Taulers, dessen historia und einzelne predigten von Ekhart und andern. das buch verfolgt eine mehr practische richtung und hat darin, obschon es älter ist, manche ähnlichkeit mit dem büchlein von der deutschen theologie.

Stuttgart 16. febr. 1851.

I.

FRANZ PFEIFFER.

(bl. 1) Aliu ding begerent guotes, wand guot ist der begirde gegenwurf, und har umbe ein ieglich ding, als vil als es guot ist, als vil ist es girlich unde minneclich, und dar umbe, das guot durch sich selber guot ist und durch das alliu ding guot sint, als vil si guot sint dast girlich und minnenclich und zuo minnende über alliu ding unde durch kein ander ding danne durch sich selben. unde dar umbe, das ir got alsus zuo minnende gereifset 1) werdent, sô ist dis geschriben.

Das êwig leben ist niut anders denne ein got schouwen, unde dar umbe danne, das ir einen vorsmak hie gewinnent des ewigen lebenes der ewigen sêlikeit, so ist dis geschriben.

Es ist ein vrâge: wêren 2) die verstanderinne, alse die meistere iren nâtûren (wânden?) ob in in wêre ûsflus der persônen als in gotte, und bereitet man, das in in wêre ûsflus der persônen als in gotte? wand alles das, das uns dar zuo beweget, das wir setzen und glouben 3) ûsflus der persônen in gotte sîn, das gâben die philosophi alles dien verstenderinnen) als wol alse der ersten sachen. har wider ist: wêren verstenderinne und müeste in (in) denne durch der dinge willen, die siu in gâben, ûsflus der persônen sîn, sô möhten die philosophi mit nâtiurlichem bekenntnisse dar zuo sîn komen, das siu hêten verstanden die drivaltekeit. und das ist unmüglich, want dekein verstendnisse mit nâtiurlîcher kraft mag dar zuo gelangen. zuo dirre frâge antwürtent eteliche unde sprechent") das, das dar umbe der ûsflus der personen in gotte sî, want alleine in gotte ist zuo mâle ein (bl. 1) wesen unde wesunge. und dar umbe mag ouch

1) gereifsent 2) werent verstanderiñe 5) sprachent

3) setzent

--

globent 4) die

alleine in gotte gemeinsament werden das wesen in einekeit der wesunge, und dar umbe mögent ouch alleine in gotte vil personen sîn in einekeit des wesenaes.

Dis enbindet der frågen niht, wand wie das wâr sî, das alleine in gotte ein wêsen sî unde wesunge, doch sô gâben es ouch die philosophi den verstanderinnen. dar umbe sô sprechent andere anders unde sagent, das alleine ein sî in gotte würkunge unde wesen. und dar umbe mag ouch alleine in gotte das dâ ûsfliufset mit der würkunge ein weselich sîn mit dem, von dem es ûs fliufset. dis enbindet ouch der frâgen niht, wand wie das alleine nach der wârheit got si ein lûter würkunge unde sîn würkunge sî sîn wesen, doch gåben die philosophi dis selbe alse wol den verstenderinnen alse der êrsten sachen.

Har umbe sprechent die dritten noch anders unde sprechent alsus. es ist zweier hande würkunge. diu eine ist ein ûsgânde würkunge, als slahen, houwen und ein ieglich ander würkunge, diu ûs ûf anders gêt. und also schöpfent 6) gotte in die crêâtûren. diu ander würkunge ist ein inblîbende würkunge, alse verstân an gotte: wand er sich selber verstêt und ouch an mir oder an dir. nû würket got mit unmêfsiger kraft alles das er würket: wand sîn maht ist unmêfsig, und dar umbe, was von gotte fliusset mit der inblîbenden würkunge, alsô mit der würkunge das er sich selber verstêt oder das er sich selben minnet, das muos unmêfseclich inblîbende sîn. unmêfsekliche mag es niut (bl. 2a) inblîben, es ensî danne unmêfseklich ein mit dem, von dem es fliufset, in sime unmêfsigen wesenne. unde wand siu sagent, das) danne got alleine würket mit unmêfsiger kraft, dar umbe si mag ouch alleine in gotte ûsflus der persônen sîn in einekeit des wesennes. dis) sprechent alle, die lûter wârheit verstânt.

Doch sô enbindet disiu wârheit der frâgen niht, wand dis alles gâben die philosophi den verstenderinnen also wol als der ersten sachen, und wir frâgen: wêre es alsô alse siu sprechent, ob in in wêre ûsflus der persônen? und dar umbe so ist es anders zuo sprechende. wir setzen ûsflus der persônen in gotte in einekeit des wesennes, wand zuo 6) schöpfen 7) das fehlt. 8) dise

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