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Jahre zur feierlichen Verehrung ausgestellt 13). Die Lycier zeigten eine eherne Schale, welche das Werk der Vulkans war 14). Weit interessanter waren die Schäße, welche die Bewohner von Panope bewahrten, nämlich einen Rest von dem Lehm, aus welchem Prometheus die ersten Menschen gebildet hat 15). Delphi bewahrte einen Stein, den Chronos, in dem Glauben er sei eines seiner Kinder, verschluckte, und dann wieder ausspie. Diesen Stein begossen die Bewohner von Delphi täglich mit Del, und legten an jerem Festtage nicht verarbeitete Wolle auf denselben 16).

Zu den Reliquien, welche in Athen aufbewahrt wurden, gehörten noch zur Zeit des Demetrius Phalereus die Gebeine des Theseus Triakontoros 17). Theben besaß die Gebeine des Geryon 18), Tegea die des Orestes, und Skyros die des Theseus 19). In Zyzikos wurde ein Ankerstein der Argonauten gezeigt 20).

So

Auch im Auslande fand dieser Glaube Eingang. wurde in der Stadt Zeugma am Euphrat ein Seil von der Schiffbrücke des Dionysos über den Euphrat aufbewahrt 21) und in Egypten befand sich ein Schuh des Perseus.

Beim Pausanias kommen noch viele Züge vor, welche demjenigen dienen können, der es unternehmen wollte, ein Bild von der Verehrung der Reliquien unter den Griechen zu entwerfen. Insbesondere findet sich bei ihm eine große Anzahl von HeroenGräbern aufgeführt, welche beim Volke in großer Verehrung ftanden.

Die hier mitgetheilten Beispiele zeigen überdies, wie wenig Kritik man bei der Beurtheilung der Rechtheit der Reliquien unter den Griechen anwandte, und Boccaccio*) hätte reichen Stoff vorgefunden, und nicht einmal nöthig gehabt ihn auszubilden, um einen hellenischen frate Cipolla dem lesenden Publikum vorzuführen.

13) IX, 41. 14) Daselbst.

15) X, 4.

16) X, 24.

17) Plutarch. Thes. 23.

18) Herod. I, 67.

19) Plutarch. Thes. 36.

20) Apoll. Rhod. I, 995.

21) Pausan. X, 29.

*). Decameron di Giovanni Boccaccio, Giornata sesta, NovellaX.

Ueber die Wegführung von Kunstwerken bei den alten Völkern.

Die Stelle aus dem Pausanias, die oben S. 152, mitge theilt worden, erinnert mich an eine Bemerkung von Manso, welche in dessen vermischten Schriften S. 264. zu lesen ist. Manso hat in einem kleinen Auffage den Römern, nach dem Livius, nachgerechnet, daß sie in dem Zeitraume von 43 Jahren gegen fünfzig Millionen Reichsthaler in bestimmten Sum men erbeutet haben. Er macht dann am Schluffe auf einen oft begangenen Irrthum aufmerksam. Man nenne die Römer, sagt er, gemeinhin zuerst, wenn die Rede auf Wegführung von Kunstwerken komme. So viel er wiffe, sei unter den Feldherren Marcell der erste, der den Syrakusern mehre ihrer trefflichen Kunstschäße geraubt. Aber lange vor ihm hätten sich die Britten der alten Welt dasselbe erlaubt. Als Scipio ihre Hauptstadt erobert, habe er, wie Cicero (in Verrem. II. 35.) melde, den Einwohnern Siciliens viele herrliche Standbilder zurückgegeben, die ihnen die Carthager, bekanntlich in frühern Zeiten die Herrscher der Insel, entrissen hatten."

Wenn man den Charakter des Krieges, bevor das Christenthum die Gefeße deffelben gemildert hatte, ins Auge faßt, wenn man erwägt, wie vernichtend jene Kriege für die überwun denen Völker waren, so wird es aus der Natur der Sache einleuchtend, daß die Habsucht der Sieger den besiegten Völkern gegenüber, keine Schranken kannte, und daß den Besiegten Alles genommen wurde, was ein Interesse für die Sieger hatte. Davon waren Gegenstände der Kunst und die Standbilder der Götter gewiß nicht ausgeschlossen. Pausanias in der oben angeführten Stelle, führt mehre Beispiele an, um zu beweisen, daß Augustus nicht der erste gewesen sei, der solche Gegenstände weggeführt habe, und diese zeigen zugleich, daß die gedachte Sitte in eine weit höhere Zeit hinaufreicht, als das Beispiel, welches Manso angeführt hat. Pausanias geht bis auf die Zerstörung Trojas zurück und berichtet, als nach der Zerstörung Trojas die

Griechen ihre Beute getheilt hätten, sei das geschnigte Bild des Jupiter Herceus dem Sthenelus zugefallen. Denn sagt er, viele Jahre später, nachdem die Dorier sich in Sicilien niedergelassen hätten, habe Antiphemus, Omphake, eine Stadt der Sikaner geplündert, und ein von Dädalus gefertigtes Bild, nach Gela ge= bracht; Xerres aber, der Perserkönig, habe außer (den Kunstsachen) die er aus Athen weggenommen, auch von Brauronía das Bild der Diana weggeführt; die Milesier hätten denselben beschuldigt, er habe ihnen einen Apollo aus Erz weggenommen, der viele Jahre nachher Seleucus den Milesiern zurückgegeben habe. Zu seiner Zeit, fährt Pausanias fort, seien die Götterbilder, welche man den Argivern weggenommen hatte, wieder zurückgegeben worden. Die Cizycener raubten den Proconnefiern das Bild der dyndimenischen Mutter; dieses Bild war von Gold, die Augen aber, da man kein Elfenbein hatte haben können, waren aus den Zähnen eines Nilpferdes gemacht. Pausanias schließt mit den Worten: Augustus habe also, indem er die (Bilder der Götter und die Geschenke) wegnahm, das Beispiel der Griechen und Barbaren befolgt. Diese Vertheidigung des Kaisers Augustus wegen seines Benehmens, ist ungefähr eben so probehaltig, wie die des Cicero, welcher den Marcellus eben dieser Handlung wegen zu vertheidigen sucht. Manso sagt, diese Vertheidigung sei einzig, und das ist sie allerdings. Cicero sagt nämlich: "Marcellus erfüllte beides, die Pflicht des Siegers und die Pflicht des Menschen, jene, indem er vieles nach Rom schaffte, da es die Stadt schmücken und verherrlichen konnte, diese, daß er Syrakus nicht rein ausplünderte, zumal, da er es zu erhalten beschloffen hätte." In gleicher Weise kann man auch Napoleon und die französischen Feldherren entschuldigen, welche überall, wo fie nur konnten, die Kunstwerke wegführten - fie ahmten, fo würde Pausanias zu ihrer Rechtfertigung sagen, dem Kaiser Augustus, das Beispiel der Griechen und der Barbaren nach!

Aber wie kommen diese profanen Bemerkungen in diese Zeitschrift? Auf diese stille Anfrage eine stille Antwort.

Nachdem Titus im Jahre 70 den Tempel zu Jerusalem zerstört hatte, wurden die in demselben vorgefundenen heiligen Geräthe, der goldene Tisch für die Schaubrode, der goldene Leuchter und das Gesezbuch nach Rom gebracht und dort im Triumph aufgeführt. Der goldene Tisch und der goldene Leuchter sind auf dem Triumphbogen des Titus zu Rom abgebildet und bis auf den heutigen Tag zu sehen. Abbildungen und Beschreibung dieser Gegenstände sind unter andern bei Jahn: Biblische Archäologie in 4 Bd. S. 236. 237. und im Anhange zu finden.

Die römischen Feldherren, welche als Sieger nach Rom zurückkehrten, pflegten die erbeuteten Schäße, Kunstwerke u. dgl. im Triumphzuge den Römern zu zeigen, und Livius unterläßt es selten, wenn er das Ende eines siegreichen Krieges beschreibt, anzugeben, wie große Summen den Ueberwundenen als Tribut auferlegt worden, und welche Schäße nach Rom weggeführt worden. Dieser Sitte entsprach Titus, als er die heiligen Gefäße aus dem Tempel zu Jerusalem nach Rom führte. In welcher Verbindung der Leuchter aus dem Tempel zu Jerusalem mit der Form der siebenarmigen Kerze steht, welche am Samstage vor Östern angezündet wird, dies kann in der Liturgie näher erläu

tert werden.

Voltaire und Jean Jacques Rousseau.

Ich habe in meiner Schrift Deutschland und die deutsche Nationalversammlung" Voltaire und Rousseau öfter angeführt, und habe den Gedanken ausgesprochen, beide feien im Vergleiche mit vielen deutschen Schriftstellern der Gegenwart Kirchenväter zu nennen. Ich hätte statt der Stellen aus ihren Schriften eine Reihe anderer aus den Werken der Kirchenväter und anderer theologischen Schriftsteller anführen können. Aber was nügen solche Auctoritäten gewissen Lesern gegenüber? Es ist leider eine Wahrheit, daß viele Menschen gemeins hin die Person mit der Sache verwechseln, daß sie etwas als ausgemacht wahr, als sehr weise annehmen, wenn es aus dem Munde eines von ihnen geachteten Schriftstellers kömmt, während fie dieselbe Wahrheit als Aberglauben ohne alle Prüfung verwerfen würden, wenn sie aus dem Munde eines andern Mannes käme, den sie nicht zu ihrer Partei rechnen. Unter solchen Umständen ist nichts angemessener als das zu thun, was Voltaire selbst anräth: C'est avec les devots qu'il faut réciter son breviaire. Wir sagen: C'est contre les incrédules, contre les Atheistes, qu'il faut citer les incrédules Voltaire et Rousseau. Ich will an dieser Stelle über beide, über Nousseau und Voltaire ausführlicher sprechen, als es mir in der oben genannten Schrift gestattet war.

Voltaire sowohl als Rousseau waren entschiedene Gegner aller positiven Religion; beide bestritten dieselbe, jedoch mit

verschiedenen Waffen; aber zugleich vertheidigen beide die natürliche Religion. Rousseau hat in dieser Beziehung am ausführlichsten seine Ansichten in dem Glaubensbekenntniß des Vicars von Savoyen in seinem Emil entwickelt, und Voltaire hat an vielen Stellen, welche in den hundert Bänden, die seine Schriften umfassen, zerstreut sind, die vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion vertheidigt. Für Leser, welche der neuesten Bildungs- und Schulzeit angehören, ist es rathsam, wenn sie sich eine Vorstellung von dem Werthe der natürlich en Religion machen wollen, daß sie die ältern Werke über Philosophie und Theologie, die Schriften der Theologen einer abgeschloffenen Bildungsperiode, und aus den frühern Jahrhunderten zu Rathe ziehen. Die jest in Deutschland herrschende Theologie ist in diesem wichtigen und entscheidenden Punkte, wenn sie auch ihre Kokarde beibehalten, ins Lager der Feinde hinübergegangen.

Ich habe in der angeführten Schrift und in einem frühern Hefte dieser Zeitschrift, so viele Stellen aus den Schriften Voltaires angeführt, daß es überflüssig sein würde, hier neue hinzuzufügen. Was aber Rousseau betrifft, so will ich eine Stelle aus deffen Contrat social hier mittheilen, da das Glaubensbekenntniß des Vikars von Savoyen wegen seiner Ausführlichkeit hier nicht füglich abgedruckt werden kann. Wenn in jenem Glaubensbekenntnisse die Religion als Angelegenheit des Einzelnen behandelt wird, so wird sie im contrat social in ihrer Beziehung zum Staate betrachtet, und Rousseau, was uns hier besonders von Werth ist, fällt es schlechthin nicht ein, einen Staat ohne Religion aufzubauen. Wir lassen Rousseau, um dieses zu bes weisen, selbst reden:

Die Religion in ihrer Beziehung zur Gesellschaft, welche entweder eine allgemeine oder besondere ist, kann ebenfalls in zwei Arten eingetheilt werden; nämlich in die Religion des Menschen und in die Religion des Bürgers. Die erstere ohne Tempel, ohne Altäre, ohne Ceremonien und auf die blos innere Verehrung des höchsten Wesens und die ewigen Pflichten der Moral eingeschränkt, ist die reine und einfache Religion des Evangeliums, der wahre Theismus und das was man das natürlich - göttliche Recht nennen kann. Die andere, welche in einem besondern Lande eingeführt ist, gibt ihr ihre Götter und ihre besondern Schußpatrone u. f. w."

Rousseau prüft diese zweite Arten von Religion und noch eine dritte, die Religion das Laama der Chinesen, des römischen. Christenthums. Er verwirft beide leztern und fährt dann fort: "Es bleibt also blos die Religion des Menschen oder der Chris

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