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8. Juli. Befehl, mit dem Reste des genannten Regiments und der halben Batterie seiner Brigade dem Feinde entgegen zu rücken und ihn wo möglich aufzuhalten. Der Rest der Division blieb bei Sichelsdorf in Reserve.

GM. Graf Bellegarde stellte sich auf der Höhe westlich Rudelsdorf auf und liess die beihabende Halbbatterie links der Strasse nach Abtsdorf, zunächst der Bahn auffahren. Dieselbe war durch das hohe Korn vollständig verdeckt und hatte vom Brigadier den Befehl, erst Feuer zu geben, wenn der Feind sich auf 1000 Schritte genähert hätte. In dieser Stellung wurde die von Thomigsdorf zurückkommende Escadron aufgenommen.

Während dieser Vorbereitungen zur Abwehr des Gegners zogen die letzten Abtheilungen des 2. Armee-Corps die Nachhut der Brigade

Württemberg

von Landskron ab.

Um 3, Uhr rückte eine starke Cavallerie-Masse an, welche auf 4 Regimenter und 2 Batterien geschätzt ward ').

Bald näherten sich 2 Escadrons des preussischen 2. Leib-HuszarenRegiments unter Oberstlieutenant v. Schauroth der Front der österreichischen Aufstellung und drängten die vor derselben streifenden Patrullen zurück. Als sie sich der Batterie hinlänglich genähert hatten, gab diese Feuer; die Wirkung war eine erschütternde. Mehrere Projectile explodirten in dem dichten Reiterhaufen und sogleich sah man zahlreiche ledige Pferde umherlaufen. Die preussischen Huszaren wichen, von einer Escadron Cseh-Huszaren verfolgt, in Unordnung gegen Thomigsdorf, bis sie durch zwei eigene Escadrons aufgenommen wurden. Mehrere feindliche Geschütze konnten nur am Schleppseil gerettet werden. GM. v. Witzleben führte seine Brigade nach Sternteich zurück.

Eine Escadron des 2. Leib-Huszaren - Regiments war Morgens von Slaupnic über Böhmisch-Trübau gegen Landskron dirigirt worden und hier auf die Stellung der Brigade Württemberg getroffen. Nach Süden abbiegend erschien nun diese Escadron in der Flanke des Regiments Cseh-Huszaren, wurde jedoch auch zur Umkehr bewogen und vereinigte sich hierauf bei Sternteich mit dem Gros ihrer Brigade. Eine Patrulle dieser Escadron fiel in Gefangenschaft.

GM. v. Hartmann, die Absicht eines weiteren Vorgehens für diesen Tag aufgebend, liess ungefähr um 5 Uhr seine Division bei Triebic vereinigt ein Lager beziehen.

Eine Stunde später erhielt GM. Graf Bellegarde vom DivisionsCommando den Befehl, unter Zurücklassung von 2 Escadrons bei Rudelsdorf, zum Gros nach Sichelsdorf einzurücken.

') Wahrscheinlich war hinter der Brigade Witzleben der Rest der Division Hartmann zu sehen.

Endlich zog sich die ganze Division nach Tattenitz zurück und bezog dort Lager. In dem Gefechte bei Rudelsdorf, in welchem 1 Regiment mit einer halben Batterie eine vierfache feindliche Übermacht vom Mittag bis zum Einbruch der Nacht an der weiteren Vorrückung verhindert hatte, war österreichischerseits kein Verlust zu beklagen; jener des Feindes muss in Folge des auf nahe Distanz mit vollster Ruhe abgegebenen Feuers von 4 Geschützen sehr bedeutend gewesen sein; es blieben bei 20 Mann todt, und nach verlässlichen Nachrichten sollen am Abende zahlreiche Verwundete nach Landskron gebracht worden sein 1).

Die Brigade Rothkirch marschirte am 8. Juli mit dem Gros aus dem Lager zwischen Johnsdorf und Nepomuk über Schildberg nach Gross-Heilendorf; 2 Bataillons kamen nach Rovenz, 1 Bataillon nach Watzelsdorf und Schwillbogen auf Vorposten. Die in Mährisch-Rothwasser gestandene Escadron rückte über Bukowitz nach Klösterle und deckte so die rechte Flanke der Brigade.

Von der preussischen II. Armee erreichte das V. Corps Slaupnic, die Cavallerie-Brigade Wnuck Wildenschwert, das I. Corps Leitomischl, das Garde Corps und das Hauptquartier des Kronprinzen Hohenmauth.

Marsoh der kaiserlichen Armee am 9., 10. und 11. Juli bis Olmütz. Vormarsch der preussischen II. Armee bis Mährisch-Trübau.

8. Juli.

Juli.

Die preussische II. Armee verlor, namentlich in Folge ihres Ab- 9., 10., 11. weichens von der südöstlichen Marschdirection nach Nordosten, die am 7. und 8. Juli durch ihre vordersten Cavallerie-Abtheilungen mit dem auf Olmütz zurückweichenden österreichischen Heere genommene schärfere Fühlung neuerdings und dieses konnte seinen weiteren Marsch vollkommen unbelästigt ausführen.

Das Armee-Hauptquartier, die Armee-Geschütz-Reserve und die technischen Truppen erreichten am 9. Juli, Olmütz, von wo FML. Graf Mensdorff noch am selben Tage nach Wien zurückkehrte.

Nach der am 8. Juli erlassenen Detail-Marsch-Disposition hatten am 9. Juli das 1. Corps nach Neustift (bei Přemislowitz), das 3. Corps nach Konitz, das 6. Corps nach Laschkau; am 10. die beiden letzteren Corps in den Bereich des verschanzten Lagers von Olmütz, das 1. Corps aber nach Kralitz zu rücken, von wo dasselbe am 11. seinen Marsch nach Prerau fortsetzen sollte, um dort eine Aufstellung zur Deckung der Bahnverbindung zu nehmen.

1) In der officiellen Darstellung des preussischen Generalstabes ist der Verlust in diesem Gefechte mit 16 Mann und 11 Pferden angegeben.

9., 10., 11. Juli.

Demnach marschirte letzteres Armee-Corps am 9. Juli in zwei Colonnen von Gewitsch gegen Neustift ab; die 1. Colonne, bestehend aus sämmtlichen beim Corps befindlichen Fuhrwerken und Batterien, dann den Brigaden Leiningen (Cattanei), und Poschacher (commandirt von Oberst v. Hohendorf), benützte die Strasse über Schubirzow und Konitz, die 2. Colonne, von den übrigen Brigaden und dem Regimente Nikolaus-Huszaren gebildet, schlug Seitenwege über Stephanau und Hrochow ein.

Am 10. Juli rückte das Corps in drei Colonnen nach Kralitz, und zwar mit Brigade Poschacher und Nikolaus-Huszaren über Leschan, Moskowitz, Prossnitz, Bedihost; mit sämmtlichen Trains und allen Batterien über Kosteletz, Prossnitz, mit den vier übrigen Brigaden endlich über Starzechowitz und Drzowitz.

Am 11. Juli langten die Brigaden Abele mit dem ihr zugetheilten Regiment Nikolaus-Huszaren, dann Poschacher und Leiningen über Dub und Brodek, der Rest des Corps über Tobitschau und Traubek in dem zugewiesenen Cantonnirungs- Rayon um Prerau ein'). Der Brigade Abele ward zunächst die Beobachtung der gegen Troppau führenden Communicationen aufgetragen ").

In dieser Stadt war das Detachement des preussischen GM. v. Knobelsdorff am 5. Juli eingerückt und hatte von dort aus Streifungen in der Richtung gegen Olmütz ausführen lassen. Die Besorgniss, dass in der Folge stärkere feindliche Streitkräfte aus Oberschlesien in dieser Richtung vorgehen könnten, war um so mehr gerechtfertigt, als nach eingetroffenen Nachrichten an der Herstellung der Eisenbahn bei Oderberg und Schönbrunn mit allem Eifer gearbeitet wurde.

Das Kriegsministerium hatte daher schon am 7. Juli das Festungs-Commando zu Olmütz telegraphisch beauftragt, Prerau durch Truppen der Fe

1) Die Vertheilung der Truppen war folgende:

Brigade Abele und die Huszaren in Gross-Prossenitz; 2 Bataillons, 1 Escadron in
Trschitz.

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Leiningen in Roketnitz und Dluhonitz,

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Ringelsheim in Przedmost und Winar,

Ludwig Piret in Prerau und Umgebung am linken Beczwa-Ufer. GeschützReserve und Munitionspark in Ober-Moschtienitz. Die übrigen Corps-Anstalten südlich Prerau.

*) Dieselbe nahm zu diesem Zwecke am 12. Juli folgende Aufstellung:

2 Bataillons in Gross-Aujezd, 3 Züge Cavallerie in Liebau, 1 Zug in Bodenstadt, 2 Bataillons in Leipnik, 1 Escadron in Weisskirchen, kleinere Detachements zur Beobachtung auf dem Wege von Prerau über Drzewohostitz nach Bystrzitz. Der Rest der Brigade blieb in Gross-Prossenitz. Für den Fall eines Allarms sollte das ganze Corps eine Gefechtsstellung auf dem Lipowa-Berge nördlich Prerau nehmen.

Juli.

stungs-Besatzung besetzen und unter allen Umständen, bis zum Eintreffen der 9., 10., 11. Nord-Armee in der Gegend von Olmütz, behaupten zu lassen. In Folge dessen war sogleich eine Halb-Brigade unter Commando des GM. v. Böheim, bestehend aus den 4. Bataillons Grossfürst Thronfolger von Russland und Grossfürst Michael, dem 8. combinirten Bataillon, einer halben Stabs-Compagnie von Belgien, der halben Batterie Nr. 6/IX, einem Zug Uhlanen, einer halben Brigade Pionnier - Abtheilung und einem halben Festungs-SanitätsDetachement nach Prerau abgegangen, welche daselbst bis zum Eintreffen des 1. Armee-Corps verblieb und am 11. wieder nach Olmütz einrückte.

Das 6. Armee-Corps marschirte am 9. in zwei Colonnen nach Laschkau und Umgebung, und zwar das Regiment Mensdorff-Uhlanen, der Train des Corps, die Geschütz-Reserve nebst 2 Brigade-Batterien; die Brigaden Jonak und Rosenzweig, endlich Kaiser-Uhlanen Nr. 6 auf der Hauptstrasse über Konitz; die Brigaden Waldstätten und Hertwek (ohne ihre Batterien) auf Nebenwegen über Liebstein und Jessenetz.

Am 10. Juli rückte das Corps in 3 Colonnen gegen den Bereich des verschanzten Lagers: Die 1 Colonne Brigade Rosenzweig und Jonak über Gross-Latein nach Nebetein, die 2. Colonne, Brigade Waldstätten über Namiescht und Tieschetitz nach Toppolan, die 3. Colonne aus dem Reste des Corps bestehend, ebenfalls nach Toppolan. Nachdem die Truppen in den bezeichneten Endstationen gerastet, bezogen sie das Lager, welches dem Corps. zwischen der Eisenbahn, dem Bistrzitza-Flusse, der March und der Holitzer Wiese angewiesen war. Das Corps-Hauptquartier kam nach Hodolein. Zur Deckung der Eisenbahn und Herstellung der Verbindung mit dem 1. ArmeeCorps wurde von der Brigade Rosenzweig 1 Bataillon nach Grügau und Gross-Teinitz, 1 Bataillon nach Majetein verlegt. Cavallerie-Patrullen streiften die Gegend gegen Gross-Aujezd und Sternberg ab.

Das 3. Armee-Corps bildete die Arrièregarde der 1. Armee-MarschColonne und marschirte am 9. Juli, mit Brigade Julius Kirchsberg an der Queue, von Kornitz über Brzezinek und Břesko nach Konitz. Das JägerBataillon der Brigade Kirchsberg bezog Vorposten bei Břesko. Am 10. Juli rückte das Corps über Laschkau, Drahonowitz, Toppolan in das verschanzte Lager von Olmütz ein und bezog das Biwak südlich des 6. Corps bei Holitz.

Die königlich sächsischen Truppen kamen am 9. Juli nach Busau, wo ihre Sammlung vollendet ward, am 10. nach Littau und am 11. Juli nach Olmütz. Das Hauptquartier Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen wurde in die Festung selbst verlegt; die Truppen bezogen Lager bei Nimlau, Österreichs Kämpfe 1866. (IV. Band.)

3

9., 10., 11. wo auch die Armee-Geschütz-Reserve und der Armee-MunitionsJuli. Park standen.

Das 8. Armee-Corps marschirte am 9. Juli nach Müglitz; Brigade Schulz (Kirchmayr) bildete die Arrièregarde und stellte mit 2 Bataillons, 1 Escadron Uhlanen und 2 Geschützen zwischen Lexen und Mürau Vorposten aus. Brigade Fragnern (Roth) rückte von Krönau über Türnau nach Müglitz ein. Am 10. Juli setzte das Corps seinen Marsch bis in die Gegend von Littau fort, wo die Truppen desselben theilweise in Cantonnirungen verlegt wurden. Die Brigade Rothkirch rückte an diesem Tage sammt dem ihr beigegebenen Regimente Carl Ludwig-Uhlanen beim Corps ein 1). Dieses hatte bisher mit den auf 2-3 Meilen Entfernung folgenden Vortruppen des Feindes leichte Fühlung gehabt, ohne jedoch mit demselben in näheren Contact zu kommen.

Am 11. Juli rückte das Corps mit dem Regimente EH. Carl LudwigUhlanen an der Tête und Brigade Fragnern (Roth), nebst dem Regimente EH. Carl-Uhlanen an der Queue in das verschanzte Lager von Olmütz ein und bezog Biwaks bei Neustift und Powel, nördlich des sächsischen ArmeeCorps. Am folgenden Tage übernahm Seine kaiserliche Hoheit EH. Leopold wieder das Corps-Commando.

Das 4. Armee-Corps marschirte am 9. Juli von Schmole über Müglitz nach Chudwein. Die Brigaden Brandenstein (Kamieniecki) und Poeckh (Teuchert-Kaufmann) blieben bei Weissöhlhütten und Rzimnitz und stellten Vorposten gegen Loschitz aus; der Rest des Corps kam nach Mirotein, Lautsch und Chudwein. Am 10. wurde der Marsch bis in die Gegend von Mösitz und Brzuchotein fortgesetzt; das Corps-Quartier kam nach Nakl.

Am 11. Juli rückte das Corps in den Bereich des verschanzten Lagers von Olmütz und wurde in Biwaks zwischen Schnobolin, wohin das CorpsQuartier kam, und Krönau verlegt.

Das 2. Armee-Corps brach in der Nacht vom 8. zum 9. Juli um 1 Uhr von Hohenstadt auf, ging, da die Colonne des 4. Corps noch den Weg nach Müglitz versperrte, bei Lesche auf das linke March-Ufer über, traf Morgens in Aussee ein und setzte um 3 Uhr Nachmittags seinen Marsch bis Mährisch-Neustadt fort, die Brigade Thom als Arrièregarde in Aussee zurück

lassend.

1) Die Vertheilung der Truppen war folgende: Die Uhlanen in Chudwein und Haniowitz, Geschütz-Reserve und Munitionspark in Korzelitz (knapp südlich Littau), Brigade Kreyssern in Littau, Schulz in Sobatsch und Asmeritz (beide zwischen Chudwein und Littau), Rothkirch in Dreihöfen und Schwarzbach; Brigade Fragnern hatte die Arrièregarde gebildet und blieb bei Mirotein zurück, mit 2 Bataillons und 1 Escadron auf Vorposten.

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