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12. Juli.

bis über Malspitz zurückzugehen, wo Oberst Scholley stehen blieb, da er Kuprowitz vom Gegner stark besetzt fand.

Von der 2. Reserve Division ging die Brigade Sołtyk von Rossitz über Eibenschütz bis hinter Hosterlitz und Abends weiter nach Grussbach zurück, wo auch das Cavallerie-Corps-Commando eintraf. Brigade Boxberg natim eine Vorposten-Aufstellung am Rokitna-Flusse und kam Abends mit dem Gros nach Frischau; ihre Vortruppen standen bei Moskowitz.

Die 3. Reserve-Division marschirte von Biskupitz über Stuppenschitz, Zerotitz nach Panditz. Das Regiment Wrangel-Cürassiere bildete die Arrièregarde und nahm bei Prossmeritz eine Vorposten-Aufstellung. Der Train ging unter Bedeckung des Regiments Preussen-Cürassiere über Lechwitz bis Borotitz.

Der Stab der 1. leichten Division mit den Brigaden Appel und Wallis gelangte am 12. von Mährisch-Budwitz bis in ein Lager bei Mramolitz nordwestlich von Znaym.

Vortruppen-Gefecht bei Martinkau.

Die bei Schelletau zurückgelassene Escadron der Brigade Fratrics evics zog sich, da ihre Flanken ernstlich bedroht wurden, in steter Fühlung mit dem Gegner (Avantgarde der Elbe-Armee) hinter den von der Strasse durchzogenen Wald auf das Gros der Brigade zurück, welches sich bereit hielt dem Feinde bei Martinkau einige Zeit hindurch Widerstand zu leisten. Eine sanfte Terrainwelle, die von dem sogenannten neuen Wirthshaus nach Westen streicht, bot hier Gelegenheit zu einer verdeckten Geschütz-Placirung; hinter derselben fuhr daher etwa 500 Schritt östlich der Strasse die halbe Brigade-Batterie auf. Die beiden Regimenter nahmen weiter rückwärts unweit Jakobau u. z. Radetzky-Huszaren ungefähr 1200 Schritt westlich der Strasse, Cassel-Huszaren staffelförmig rechts rückwärts, Stellung. Die zweite HalbBatterie blieb an der Strasse zur Verfügung.

Nachdem die oben erwähnte Escadron bei der Brigade eingetroffen war, debouchirte um 7 Uhr ein preussisches Bataillon aus dem Walde, zog sich jedoch eilends wieder zurück, da es von der vorn stehenden Halb-Batterie mit einem wohlgezielten und sehr wirksamen Feuer empfangen worden war; ebenso missglückte ein zweiter Versuch des Feindes, aus dem Walde vorzurücken. Eine starke feindliche Cavallerie-Abtheilung, welche von der Strasse nach Osten abgegangen war und die Flanke der Brigade bedrohte, wurde durch die sogleich ins Feuer gesetzte zweite Halb-Batterie zur Umkehr gezwungen. Erst nach 2 Stunden erschien eine feindliche Batterie diesseits des Waldes mit welcher einige Schüsse gewechselt wurden. Hierauf trat die

Brigade, da sich bedeutend überlegene feindliche Streitkräfte zeigten, und der 12. Juli. Gefechtszweck, die feindliche Vorrückung zu verzögern, erreicht war, den Rückmarsch über Mährisch-Budwitz und Schiltern nach Hardeck an. Sie wurde bei Littahorn von einer vorgeschobenen Escadron, und dann bei Mährisch - Budwitz von dem Gros des Regiments Windischgrätz - Dragoner nebst 2 Geschützen aufgenommen. Ein Unterofficier (Führer Granitz) mit 16 Mann, welcher die Nachhut bildete, machte in Littahorn angelangt neuerdings Front, liess auf das Commando Bataillon Feuer" seine Huszaren ihre Karabiner abschiessen und wusste dadurch den Feind so zu täuschen, dass dieser 2 Batterien gegen den Ort ins Feuer setzte und sich noch eine Stunde in seiner Vorrückung aufhalten liess.

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Das Regiment Windischgrätz - Dragoner, nunmehr Arrièregarde der Division, zog sich um Mittag von Mährisch-Budwitz, wo die preussische Vorhut hinter demselben einrückte, nach Paulitz zurück, wurde Nachmittags um 1', Uhr gegen Wolframitzkirchen gedrängt und ging bis gegen Znaym zurück. GM. Baron Edelsheim liess das Regiment sogleich umkehren, um die verlorne Fühlung mit dem Feinde, welcher nicht über Fischhäusel hinausgekommen war, wieder aufzusuchen, worauf in der Höhe von Kassern Vorposten bezogen wurden.

Das Gros der Division, durch das Zurückgehen der Arrièregarde allarmirt, überschritt die Thaya und bezog Lager bei Oblass. Der Stab kam nach Kloster-Bruck. Im Laufe der Nacht wurden die Flussübergänge zerstört.

Die feindliche Cavallerie-Brigade Goltz kam bis Gröschlmauth, der Rest der Avantgarde nach Mährisch-Budwitz. Das Gros der Elbe-Armee setzte indessen seinen Marsch in der Richtung gegen Brünn fort, auf welchem die 16. Division bis über Gr. Meseritsch, die 15. bis Wladislau, die 14. bis Startsch gelangte, das Hauptquartier kam nach Trebitsch.

Von der Avantgarde der I. Armee wurde Brünn besetzt; Abends zog Prinz Friedrich Carl an der Spitze der 6. Division in dieser Stadt ein. Das Cavallerie-Corps brach in Folge eines am Abend vorher aus dem Hauptquartier des Königs eingetroffenen Befehles mit Tagesanbruch auf, um über Gross - Bittesch die von Südwesten nach Brünn führenden Communikationen zu bedrohen und so die Besetzung der Stadt zu erleichtern; bei Rossitz wurde gefüttert, worauf noch die Division Alvensleben nach Gross - Raigern, die Division Hann nach Prahlitz und Eibenschütz vorrückte, ohne auf ernstlichen Widerstand zu treffen; nur Detachements der letzteren Division gewannen Fühlung mit den von Oberst Baron Scholley commandirten Escadrons der österreichischen 1. Reserve-Division. Das II. Corps kam nach Gross-Bittesch und Ossowa-Bitischka, die

12. Juli. 5. Division nach Gurein, das IV. Corps in die Gegend von Blansko und Czernahora. Nach letzterem Orte wurde das grosse Hauptquartier des Königs verlegt.

Die Hauptstadt Mährens war in die Hände des Siegers gefallen und dieser dirigirte seine Colonnen gegen den Grenzfluss Niederösterreichs, welchen das kaiserliche Cavallerie-Corps zu überschreiten im Begriff war.

Bevor wir die weiteren Ereignisse schildern, müssen wir der mittlerweile an der Donau, zur Hemmung des Vorschreitens des Feindes gegen die Hauptstadt des Reiches, getroffenen Anordnungen gedenken.

II. Abschnitt.

Allgemeine Lage der Monarchie. Verfügungen der kaiserlichen Regierung zur Fortsetzung des Krieges in den ersten Wochen nach der Schlacht von Königgrätz.

Concentrirung der Streitkräfte an der Donau und Übernahme des Commando durch FM. EH. Albrecht.

Die Hoffnungen, welche in Wien sowohl auf die Bemühungen des kaiserlich französischen Cabinets, wie auf die unmittelbar mit dem preussischen Hauptquartier zur raschen Einstellung der Feindseligkeiten geführten Verhandlungen gesetzt worden waren, hatten sich bisher nicht erfüllt.

Die preussische Regierung hatte sich mit der italienischen zu einem förmlichen Vernichtungskriege gegen den deutschen Bundesgenossen Österreich verbunden und glaubte nun, angesichts der durch die französische Mediation geschaffenen neuen Lage, ihre Kriegsoperationen wenigstens bis zur Erreichung eines ihren Interessen vollkommen zusagenden Friedens fortsetzen zu müssen 1). Preussen forderte daher, indem es die Transaction bezüglich des Vene

1) Die weitgehenden Absichten der preussischen Regierung bei Beginn des Krieges erhellen aus einer Depesche, welche ihr Gesandter zu Florenz, Graf Usedom, am 19. Juni an den italienischen Conseilspräsidenten richtete, und welche erst im Sommer des Jahres 1868 zur öffentlichen Kenntniss kam.

Dieselbe lautete:

„Der unterzeichnete ausserordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister „Seiner Majestät des Königs von Preussen hat die Ehre, Sr. Excellenz dem General ,Lamarmora, Vorsitzenden des Ministerraths und Minister der auswärtigen Angele„genheiten, folgende Bemerkungen vorzulegen:

In wenigen Tagen werden Italien und Preussen in ihrer gemeinsamen Sache „gegen Österreich zur Entscheidung durch die Waffen greifen. Die Regierung des „Königs, meines erhabenen Herrn, hält es demnach für dringend geboten, schon jetzt „hinsichtlich ihrer militärischen Bewegungen das genaueste Einverständniss und das kräftigste Zusammenwirken herzustellen. Da ein gemeinschaftliches Handeln auf „demselben Kriegsschauplatz ihnen durch die Entfernungen im Anfang untersagt ist, so werden sie dafür in der Gleichzeitigkeit der auszuführenden Stösse Ersatz suchen „müssen. In dieser Weise angegriffen, wird Österreich von vornherein genöthigt sein, ,,seine Streitkräfte zu theilen, es wird sich der nämlichen Reserven niemals bald "gegen den einen, bald gegen den andern Theil bedienen können. Endlich werden

tianischen als für Italien unannehmbar hinstellte, diesen Staat, unter Verweisung auf die von ihm eingegangenen Verpflichtungen, zur energischen Fortsetzung des Krieges auf und fand bei der italienischen Regierung, die, ihrerseits nicht zufrieden mit der ihr in sichere Aussicht gestellten Erwerbung Venetiens, noch an die Erreichung anderer territorialer Vortheile dachte, williges Gehör.

So sammelte sich denn, während der grössere Theil des preussischen Heeres über Brünn gegen Wien unaufgehalten vorrückte, auch die italienische Armee am unteren Po, um von da aus, trotz aller abmahnenden Bemühungen

„die ausgeführten Stösse sich nicht nur auf dem Kriegsschauplatze, sondern auch in „der Ferne fühlbar machen.

„Zum ersten ist die Regierung des Königs überzeugt, dass dem Beginn der „Feindseligkeiten in Deutschland die Kriegserklärung von Seiten Italiens auf dem Fusse folgen wird; Preussen kennt die Gefühle der Loyalität, welche die Regierung „des Königs Victor Emanuel beseelen, zu gut, um daran zu zweifeln.

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„Aber diese Solidarität und Gleichzeitigkeit der Action werden, nach den Anschau„ungen der preussischen Regierung, sich fortsetzen und während des ganzen Verlaufs „des Feldzuges bethätigen müssen; als gute Bundesgenossen müssen die beiden „Mächte ihren betreffenden Operationen ein beharrliches und wechselseitiges Interesse ,,widmen. Dieses Bestreben wird, wie Preussen anzunehmen geneigt ist, von Seiten „der italienischen Regierung gebilligt und getheilt werden.

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„Das System der Kriegsführung für den bevorstehenden Feldzug, welches „Preussen Italien vorschlägt, ist das eines Vernichtungskampfes (guerre à fond). Wenn beim Beginn das Geschick der Waffen ihnen günstig wäre, würden die beiden Verbündeten sich nicht bei zwischenfälligen Hindernissen aufhalten; sie werden „vielmehr suchen, ihren Gegner in seine letzten Verzchanzungen und bis zu seinen letzten Hilfsquellen zurückzutreiben.

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„Sie würden sich nach einem Siege nicht damit begnügen dieses oder jenes „Gebiet, welches ein günstiger Friede ihnen zu bleibendem Besitze zuweisen könnte, „zu besetzen.. Sie werden im Gegentheil, und ohne Rücksicht auf die zukünftige „Gebietsgestaltung vor allem bemüht sein den Sieg entscheidend, vollständig und ,,unwiderruflich zu machen. Eine solche ihrem Gegner durch ihre vereinten Anstrengungen beigebrachte Niederlage würde ihnen, einem jeden in seiner Sphäre, einen unendlich höheren moralischen und politischen Einfluss verschaffen als ein sich „gleicherweise etwa daraus ergebender materieller Gewinn.

So wird Preussen nicht an die Hindernisse denken dürfen, welche Natur und „Kunst ihm auf der Linie von Linz bis Krakau entgegenstellen; es wird den Erfolg, „den es erzielen dürfte, in entschlossener Weise bis Wien fortsetzen.

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Was die entsprechenden Operationen der italienischen Streitkräfte betrifft, so würde man sich nicht dabei aufhalten, das Festungsviereck zu belagern; man ,würde vorziehen es zu durchschreiten oder zu umgehen, um die feindliche Armee auf offenem Felde zu schlagen. Es ist wenig zweifelhaft, dass, in Aubetracht der „numerischen Verhältnisse, die italienische Armee sich ia kurzer Zeit im Besitze des „venetianischen Gebietes befinden wird, Venedig, Verona und Mantua ausgenommen, „deren Besatzungen freilich durch Observationscorps von beträchtlicher Stärke in „Schach gehalten werden müssten.

„Die italienischen Generale werden unzweifelhaft die Operationen, um die es „sich hier handelt, am besten beurtheilen können. Um indess in Übereinstimmung „mit Preussen zu handeln, wird Italien sich nicht damit begnügen dürfen bis zu

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