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Am 4. Juli erging von Seiner Majestät dem Kaiser der Auftrag, dass mit aller Energie auf die schleunige Vollendung und Armirung der Werke hingewirkt werde. Vor allem sollten die Noyaus, hienach die Gürtelwerke, eventuell auch nur mit Feld-Geschützen, armirt werden.

Das Noyau von Floridsdorf war am 7., jenes von Stadelau, dann die Gürtelwerke I-XIV (mit Ausnahme des nicht zur Ausführung gelangten Werkes VII., dann XXIII-XXXI und E am 13. Juli nach bewirkter Armirung in vertheidigungsfähigem Zustande; 387 Geschütze standen in den Verschanzungen, in welchen die noch nothwendigen minder wichtigen technischen Arbeiten in den folgenden Tagen ausgeführt wurden. Zwischen den Werken XIV und XXIII war der Bau der in diesem Raume projectirten Schanzen noch wenig vorgeschritten, zum Theil sogar noch nicht begonnen; jedoch auch hier konnte das Werk XXII am 20., XXI am 22., XV am 23., XIX am 26., XVII am 27. Juli armirt werden, später wurde auch XX vollendet. Statt XVI und XVIII wurden bloss Batterien erbaut. Am 3. August waren sämmtliche Befestigungen mit 431 Geschützen armirt.

Die Dotation der aufgeführten Geschütze mit Munition geschah derart, dass am 21. Juli jedes derselben durchschnittlich mit 100 Patronen versehen war, während die Ersatz- Munition (150 Patronen per Geschütz) in zwei grossen Parks in den beiden Noyaus angesammelt und zu deren Transport nach dem Orte des Bedarfes 100 vierspännige Züge stets bereit gehalten wurden. Der Rest der Reserve-Munition blieb im Neugebäude bei Wien.

Nebst dem Bau der oben erwähnten Werke wurden der Tuttenhof und der Donaugraben zunächst der Stockerauer-, dann das Posthaus Rendez-vous an der Brünner-Strasse zur Vertheidigung eingerichtet. Auf dem rechten. Donau-Ufer wurden 6 Batterien zur Flankirung der beiden Noyau's und des Gürtelwerkes XXXI, ferner 6 Batterien zur Bestreichung der Tabor- und der am 10. Juli vollendeten Stadelauer-Kriegsbrücke erbaut. An sämmtlichen Brücken wurden Sprengvorkehrungen getroffen.

Die nothwendigen Communicationen im Bereiche der Verschanzungen von den Noyau's zu den Gürtelwerken und zwischen diesen wurden hergestellt. Um den Verkehr von dem Brückenkopfe nach Wien zu erleichtern, der besonders durch die zahlreichen von Wien nach ihrer Heimat, auf das linke Donau-Ufer, zurückkehrenden Civil-Fuhrwerke gestört wurde, ordnete das Armee-Commando am 15. Juli den Bau einer Kriegsbrücke bei Nussdorf an. Am 18. Juli wurde diese Brücke, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatte, abgebrochen.

Um die Beobachtung des Feindes und die Beförderung von Meldungen und Befehlen zu erleichtern, wurden in den eine weite Aussicht gewährenden Gürtelwerken Nr. II, VI, und X, dann in Aspern, Stadelau und Österreichs Kämpfe 1866. (IV. Band).

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Floridsdorf Observatorien und optische Telegraphen eingerichtet, während electrische Telegraphenleitungen den Depeschen-Verkehr zwischen Floridsdorf, Stadelau und dem Armee-Commando in Wien vermittelten.

Nebst den gesicherten Übergängen über die Donau sollten solche auch an der unteren March hergestellt werden. Das Brückenkopf-Commando erhielt am 12. Juli von Seite des Kriegs-Ministeriums den Auftrag Recognoscirungen zu diesem Zwecke vornehmen zu lassen, nach deren Ergebnisse dann das Schlagen von Kriegsbrücken und der Bau von Brückenschanzen auf dem rechten March-Ufer bei Marchegg und Thebensee beantragt, und die nothwendigen Vorbereitungen: Herbeischaffung des Materials durch die Gemeinden etc. getroffen wurden. Ein Grenz-Bataillon der Besatzung von Komorn sollte zur einstweiligen Besetzung dieser kleinen Brückenköpfe verwendet werden. In Folge der geänderten Dispositionen für den Rückzug der Nord-Armee kam jedoch dieses Project nicht zur Ausführung.

Ausser den durch die Floridsdorfer Schanzen gedeckten Brücken bei Wien befanden sich in der vom Feinde bedrohten Stromstrecke noch stehende Brücken bei Pressburg, Mautern und Linz.

Die Pressburger Schiffbrücke war für den Übergang der NordArmee auf das rechte Donau-Ufer unumgänglich nothwendig, musste daher erhalten bleiben und durch Truppen gedeckt werden; nöthigenfalls konnte sie leicht im letzten Augenblicke, ohne grosse Vorbereitungen, abgebrochen werden.

Zunächst bedroht und durch keine österreichische Truppen-Abtheilung gedeckt, war die hölzerne Jochbrücke zwischen Mautern und Stein. Dieselbe wurde zur Zerstörung bestimmt und wurden die nöthigen Vorbereitungen hiezu getroffen.

Nachdem am 13. Juli durch zufällige Entzündung einer der angebrachten Sprengvorrichtungen die Brückenbahn gehoben, jedoch bald wieder für Fussgeher und Wagen fahrbar hergestellt war, wurden am 15. Juli sieben und am 17. abermals fünf Joche abgebrannt, so dass eine 50 Klafter breite Öffnung sich ergab.

Zur Bestreichung des Stromes wurden oberhalb der Brücke eine Batterie für 3, unterhalb derselben zwei Batterien für 6 und 7 Geschütze erbaut. Zu gleichem Zwecke wurden bei Zwentendorf drei Batterien für je 8 und zwei für je 4 Geschütze, endlich bei Tulln zwei Batterien für je 8 Geschütze erbaut. Die Batterien bei Tulln waren schon am 14., jene bei Mautern am 19. Juli, die übrigen in den folgenden Tagen bis zum 24. Juli vollendet.

Bei Mahrbach, Grein und Mauthausen wurde der Verkehr mittelst der dortigen fliegenden Brücken eingestellt und deren Fahrzeuge an sicheren Orten geborgen.

Die Brücke bei Linz sollte vorläufig unversehrt gelassen, bei ernstlicher Bedrohung von Seite des Feindes abgetragen, und nur im äussersten Falle bei einer überraschenden Annäherung des Gegners verbrannt werden. Da keine Gefährdung jener Gegend durch preussische Truppen eintrat, so blieb die Brücke unbeschädigt.

Nebst diesen Vorkehrungen wurde auch die Beseitigung und Sicherung oder Zerstörung alles zum Brückenbau verwendbaren Materials und aller sonstigen Übergangsmittel in der ganzen Strecke zwischen Linz und Pressburg angeordnet. Zur Durchführung dieser Massregel wurden Detachements des 1. Pionnier-Bataillons von Klosterneuburg nach Efferding, Mölk, Rossatz, Traismauer etc. entsandt, welche alle auf der Donau vorfindigen Schiffe, Schiffmühlen, Barken zum Theil versenkten oder auf das rechte Ufer in Sicherheit brachten, zum Theil nach den Mündungen der Traun und Enns, oder nach Wien und Pressburg schafften. Nur einige Fahrzeuge blieben zur Versehung des Patrullen-Dienstes unter militärischer Aufsicht zurück. Auch grössere Vorräthe von Bauholz, wie solche in Mauthausen und gegenüber von Tulln auf dem linken Donau-Ufer vorhanden waren, wurden theils unbrauchbar gemacht, theils noch rechtzeitig bei Seite geschafft. Zwei Compagnien des 1. PionnierBataillons durchstreiften die Auen des linken Donau-Ufers zwischen Stockerau und Krems, um Alles, was einem feindlichen Übergangsversuche günstig sein könnte, zu beseitigen. Die Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft brachte ihr, auf der oberen Stromstrecke in Verwendung gestandenes Material grösstentheils bei und unterhalb Pressburg in Sicherheit ')

Zur Beobachtung des linken Donau-Ufers wurden zwischen 16. und 18. Juli auf Befehl des Commandos der operirenden Armee Observatorien in Traismauer, Zwentendorf, Tulln und Greifenstein, dann auf dem LeopoldsBerg, Kahlen - Berg (nach wenigen Tagen wieder aufgelassen), Bisam - Berg, Stephansthurm in Wien und Hundsheimer - Berg bei Hainburg eingerichtet, und electrische Telegraphen- Verbindungen zwischen denselben und dem Armee-Commando zu Wien hergestellt.

Die Wahrnehmung feindlicher Unternehmungen durch die Vorposten oder beobachtenden Officiere, die hierüber an das Armee-Commando erstat

1) Oberhalb Pressburg blieben zur militärischen Benützung zurück: Dampfer „Neuburg" bei Tulln, Dampfer „Theben“ bei Nussdorf, ein Dampfer bei der Schleppschiffbrücke in Stadelau, zwei Dampfer und vier Schlepper auf dem Ankerplatze bei Wien (Kaisermühlen) in Reserve zur Truppenüberschiffung im Falle des Bedarfes. Bei Pressburg sollte auch eine Schleppschiffbrücke geschlagen werden, wovon es jedoch wieder abkam; auch sollten dem dortigen Stations-Commando eventuell die zur Wegführung der ärarischen Güter erforderlichen Transportsmittel zur Verfügung gestellt

werden.

tete Meldung und der Beginn der von diesem angeordneten Gegenvorkehrungen konnten also in der ganzen Strecke von Mölk bis Pressburg in den Zeitraum von 2-3 Stunden fallen. Durch zahlreiche Kundschafts-Verbindungen auf dem linken Donau-Ufer wurde überdies die Beobachtungs-Sphäre noch weiter ausgedehnt.

Auf Anregung des Statthalters in Nieder-Österreich, Graf Chorinsky, wurden um den 20. Juli die Einleitungen zu einem systematisch geordneten, von der Bevölkerung namentlich auf dem linken Donau-Ufer zu leistenden Boten- und Signaldienst getroffen, der erst nach der Besetzung der betreffenden Ortschaften durch den Feind ins Leben treten sollte '). Die gewöhnliche Thätigkeit der an diesem Dienste betheiligten Landbevölkerung wäre die Beobachtung aller feindlichen Unternehmungen und Bewegungen und die rasche Benachrichtigung der nächsten Militär-Commanden durch fahrende oder reitende Boten gewesen. Bei ausserordentlichen Ereignissen, und wo Gefahr im Verzuge, sollten auch Signale zu Hilfe genommen werden.

Beförderung des 10., 3. und königlich sächsischen Armee-Corps an die Donau.

Der Brückenkopf von Floridsdorf war Anfangs Juli von den Brigaden Anthoine und Lebzeltern besetzt; dieselben wurden dann durch das zuerst von der Nord-Armee nach der Donau dirigirte 10. Armec-Corps abgelöst. Von diesem letzteren langten am 9. Juli die Brigaden Knebel und Grivičić bei Wien an; erstere lagerte bei Floridsdorf, letztere bei Stadelau; am 10. Juli trafen die Corps-Geschütz-Reserve und die Brigade Wimpffen ebenfalls bei Stadelau ein; endlich der Train und die Reservc-Anstalten des Corps.

Brigade Knebel besetzte mit 14 Compagnien die Werke des Floridsdorfer Noyaus, während der Rest als disponible Reserve daselbst lagerte.

Brigade Grivičić, deren Commando am 12. Juli GM. Baron Lebzeltern übernahm, bildete anfänglich die Besatzung des Stadelauer Noyaus, und wurde am 17. Juli ins Lager bei Strebersdorf verlegt mit der Aufgabe, das Gürtelwerk Nr. I und den Tuttenhof zu vertheidigen. Eine halbe Batterie und ein Bataillon nahmen hinter der erwähnten Schanze Aufstellung. Am 22. Juli wurde das 1. Wiener Freiwilligen-Bataillon in die Brigade eingetheilt.

1) In der Strecke oberhalb Wien wurden Krems, Hadersdorf, Fels, Kirchberg, Hippersdorf, Pettendorf, unterhalb Wien, auf dem linken Ufer, Schönau, Orth, Eckartsau, Witzeldorf, Stopfenreuth, Theben, auf dem rechten Ufer Fischament, Kroatisch-Haslau, Rägelsbrunn, Petronell, Deutsch-Altenburg, Hainburg zu Hauptpunkten dieses Nachrichten- und Signalsystems bestimmt.

Brigade Wimpffen bekam am 12. Juli die Bestimmung zur. Besetzung der Werke des Bisam - Berges und rückte nach Stammersdorf und Strebersdorf. Am 17. wurde die Ausdehnung ihres Besatzungs- Rayons auf die Werke II-XIV beschränkt. Etwa 2 Bataillons bildeten die Besatzung der Schanzen, der Rest die Reserve, welche, der grossen Ausdehnung der Vertheidigungsfront. halber, getheilt aufgestellt werden musste.

Die beiden letzteren Brigaden nebst einer halben Batterie der CorpsGeschütz-Reserve wurden am 17. Juli dem GM. Baron Koller unterstellt, welcher als Commandant der Besatzung des Bisam-Berges sein Quartier im Magdalenenhofe nahm.

Die Corps - Geschütz - Reserve, der Munitions-Park, die Pionnier-Compagnie und Brückenequipage lagerten bei Zwischenbrücken, der übrige Train auf dem rechten Donau-Ufer in der Nähe des Arsenals. Das SchlachtviehDepôt kam in die Freudenau; in Floridsdorf und in der Kriegsau wurden Filial-Verpflegs-Magazine etablirt.

FML. Baron Gablenz nahm sein Quartier in Floridsdorf; auch verlegte FZM. Graf Degenfeld am 18. den Sitz des Brückenkopf-Commandos dahin. Zum Ersatz für die erlittenen Verluste an Geschützen, Munition und anderem Material, wurde das Corps am 13. Juli angewiesen, sofort die nöthigen Fassungen aus den Wiener Magazinen und Depôts zu bewirken.

Die Brigade Mondel war am 9. Juli in Lundenburg zurückgeblieben, um die Bahn Wien-Olmütz, deren Benützung für den Truppen-Transport so lange als nur immer möglich fortgesetzt werden sollte, zu decken, und hatte den Auftrag, bis 16. Juli in ihrer Aufstellung zu verharren, dann aber unter Zurücklassung des 12. Jäger-Bataillons mit Bahn nach Floridsdorf abzugehen, wo sie bestimmt war, die allgemeine Reserve der Besatzung des Brückenkopfes zu bilden. Das Jäger-Bataillon sollte noch so lange in Lundenburg verbleiben, als die Bahnverbindung mit Wien nicht unmittelbar bedroht. wäre, und endlich mittelst der bereit zu haltenden Transportmittel ebenfalls zurückbefördert werden.

Die Truppen der Brigade bezogen Cantonnirungen in Lundenburg und in den nächsten Ortschaften; fahrende Patrullen wurden in Göding, Auspitz, Nikolsburg und Feldsberg exponirt.

Am 11. Juli trafen 2 Compagnien des 1. Génie-Regiments in Lundenburg ein und richteten bis zum nächsten Tage den Bahnhof, die Thaya-Brücke und den Kälberhof zur Vertheidigung her.

Nach dem 10. Corps ward das 3. Corps nach Wien befördert.

Am 11. Juli kam Brigade Julius Kirchsberg, in der Nacht vom

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