Sayfadaki görseller
PDF
ePub

Zwischen Kralitz und Czechuwek machten die sächsischen Escadrons neuerdings Front, gaben eine Salve, drangen auf den Gegner ein, wurden zwar zur Umkehr gezwungen, stellten sich jedoch bei Kralitz nochmals auf und wichen erst nach neuerlichem heftigen Kampfe gegen Biskupitz zurück, um den Schutz der österreichischen Infanterie zu gewinnen. Die feindlichen Huszaren, denen sich eine Escadron des 10. Uhlanen-Regiments angeschlossen hatte, folgten gegen die österreichische Vorposten-Aufstellung nach.

Die Brigade Saffran, durch Beobachtung vom Thurme zu Biskupitz von dem Vorgefallenen unterrichtet, hatte sich indessen auf ihrem Lagerplatze in Gefechtsformation rallirt und rückte, mit der Batterie auf dem rechten Flügel, zur Aufnahme der Vorposten - Abtheilungen, welchen sich der Feind genähert hatte, vor. Die Sachsen zogen sich hinter den linken Flügel der Brigade. Die Batterie setzte sich ins Feuer, und auch einige InfanterieAbtheilungen hatten Gelegenheit den Gegner zu beschiessen, der sich nun eiligst aus ihrem Feuerbereiche und bald bis hinter Kralitz zurückzog.

Der Feind verlor bei diesem Zusammenstosse an Officieren 2 Verwundete, an Mannschaft 2 Todte, 18 Verwundete, 25 Pferde; die Sachsen liessen ihrerseits 1 Officier, 18 Mann, 13 Pferde auf dem Kampfplatze zurück.

Die Vorposten nahmen wieder die frühere Stellung ein; 1 Zug sächsischer Reiter nebst 2 Geschützen wurde denselben zugewiesen. Der Rest der Cavallerie, von dem Gefechte erschöpft, lagerte neben der Infanterie der Brigade. Um 7 Uhr Abends sandte FML. Graf Thun den Bericht über diese Vorfälle an das Commando der Nord-Armee, sprach die Besorgniss aus, dass der am folgenden Tage stattfindende Flankenmarsch der Armee, von dem mit. bedeutenden Streitkräften bei Kosteletz stehenden Gegner beunruhigt werden dürfte und erbat sich die Erlaubniss, mit seinem Armee-Corps den Marsch am nächsten Morgen auf dem linken March-Ufer über Traubek und Chropin nach Kremsier fortsetzen zu dürfen.

14. Juli.

Gefecht bei Biskupitz.

Noch am selben Tage hatte eine Abtheilung der Brigade Saffran die 8. Division Sachsen-Weimar unter Hauptmann v. Herdliczka Gelegenheit zu einem für sie höchst ehrenvollen Kampfe.

Es war nemlich von dem Gros der preussischen Cavallerie - Division Hartmann, welches hinter dem Detachement des GM. v. Buddenbrock Nachmittags 4 Uhr Prossnitz erreicht hatte, das 1. Cürassier-Regiment gegen Tobitschau entsandt worden. Dasselbe erschien Abends 8 Uhr angesichts der österreichischen Vorpostenlinie bei Biskupitz. Hauptmann v. Herdliczka ertheilte den vorgeschobenen Abtheilungen seiner Division den Befehl,

14. Juli.

sich im Falle eines Angriffes rasch zurückzuziehen und rückte, um sie früher aufnehmen zu können, mit dem Gros (7 Züge) von Biskupitz vor.

Westlich des Ortes ward die Division bei schon eintretender Dunkelheit des Gegners ansichtig, formirte rasch das Carré und gab der heranstürmenden Reiterei auf 100 Schritte die erste Salve. Die Attake erfolgte mit 21, Escadrons in der Front, in der linken Flanke und im Rücken des Carré. Mit Unerschrockenheit ritten die feindlichen Cürassiere trotz des wiederholten Feuers bis an das Carré an, und drangen sogar theilweise in dasselbe ein; doch die Infanterie liess sich dadurch nicht einschüchtern, sondern stürzte vielmehr unter Hurrahrufen mit dem Bajonnet auf die Angreifer, die sich nun in Eile aus dem ihnen nachgesandten Feuer zurückzogen.

Eine in Reserve gehaltene frische Escadron versuchte zwar noch einen Angriff, aber auch dieser wurde durch die rasch wieder geordnete österreichische Division abgewiesen.

Hierauf zog sich das preussische Cürassier-Regiment, noch ehe die zur Unterstützung herbeieilende 9. Division Sachsen - Weimar an dem Kampfe Antheil nehmen konnte, gegen Kralitz zurück, einen Officier als Gefangenen zurücklassend; ausserdem betrug der Verlust nach preussischen Angaben an Todten 2 Officiere, 5 Mann, an Verwundeten 3 Officiere, 9 Mann.

Die Division Weimar verlor nur drei Verwundete.

Ein Zug der 7. Division Sachsen - Weimar, der vorwärts Hrdiborzitz auf Vorposten stand, war mittlerweile ebenfalls von einer feindlichen Cavallerie-Abtheilung erfolglos angegriffen worden.

Die übrigen Truppen der Brigade Saffran hatten keine Gelegenheit, sich an dem Kampfe zu betheiligen, und die beiden zugetheilten sächsischen Escadrons waren in Folge des früheren Zusammenstosses zu erschöpft, um eingreifen zu können. Der bei den Vorposten detachirte Zug derselben hatte sich bei Annäherung des weit überlegenen Feindes zurückgezogen. Die Nacht verlief ohne weitere Beunruhigung.

Die 2. leichte Cavallerie-Division, welche am 13. Juli von Mährisch - Neustadt in Littau eingetroffen war, marschirte am 14. von hier nach Krönau. Die entsandten Streifpatrullen berichteten über die Vorrückung des Feindes sowohl im Nordwesten nach Hohenstadt, als im Südwesten über Konitz hinaus, wovon dem Armee-Commando die Anzeige erstattet wurde.

Nachmittags zeigten sich im Südwesten von Olmütz feindliche Patrullen. Das Festungs-Commando entsandte gegen dieselben eine Division Kaiser-Infanterie und Escadron Uhlanen, welche auf preussische Uhlanen-Abtheilungen stiessen, dieselben über Ollschann hinaus gegen Smrschitz zurückdräng

ten, sich aber wieder zurückzogen, als stärkere feindliche Infanterie-Abthei- 14. Juli. lungen zur Unterstützung der Uhlanen vorgingen. In Rücksicht auf die Annäherung des Feindes wurde in allen Werken der Festung die strenge Bereitschaft angeordnet.

Beim 1. Corps zog die Brigade Abele die weiter vorgeschobenen Detachements nach Gr.-Aujezd und Leipnik zurück, als Vorbereitung zu dem am 16. Juli angeordneten Abmarsch des Corps aus der Gegend von Prerau. Das 6. und 8. Corps verblieben in ihren Dislocationen.

Von der preussischen II. Armee, deren Hauptquartier nach Konitz verlegt wurde, erreichte das VI. Corps Mährisch-Trübau, das Garde-Corps Oppatowitz und Jaromiěřitz, das V. Corps Laschkau und Přemislowitz (Neustift), das Gros des I. Corps Plumenau. Die von CavallerieAbtheilungen gemachten Versuche gegen Tobitschau vorzudringen, um sich durch Besetzung des dortigen March-Übergangspunctes den Weg nach Prerau zu bahnen, scheiterten, wie früher geschildert, an dem Widerstande der hier gestandenen österreichischen und sächsischen Vortruppen. GM. v. Hartmann hatte vom Commando des V. Corps die Unterstützung einer Infanterie-Brigade und eines leichten Cavallerie-Regiments da das 2. LeibHuszaren-Regiment noch bei Drahonowitz stand angesprochen, um den Stoss gegen Tobitschau und Prerau, wo er die Eisenbahn- und TelegraphenVerbindung zerstören wollte, mit Energie ausführen zu können. Doch das V. Corps stand zu weit und die Nacht brach herein, ehe durch Vermittlung des General v. Steinmetz vom Armee-Commando folgender Befehl an das I. Armee-Corps gelangte:

[ocr errors]

Das I. Corps hat noch heute Abend (14. Juli) eine Infanterie - Brigade ,,mit einer Batterie nach Tobitschau zu senden und die Übergänge zwischen Tobitschau und Traubek zu besetzen, um eine Unternehmung der combi,,nirten Cavallerie-Division auf Prerau, welche am 15. früh ausgeführt wer,,den soll, zu unterstützen, event. den Rückzug der Cavallerie zu sichern. Neustift, den 14. Juli 1866.

[ocr errors]

(gez.) Friedrich Wilhelm."

Die beabsichtigte Unternehmung musste daher auf den nächsten Morgen verschoben werden.

Die während des Tages eingelaufenen Nachrichten liessen es dem Ober-Commando der II. Armee wahrscheinlich erscheinen, dass der grössere Theil der österreichischen Nord - Armee bereits von Olmütz nach Wien abgegangen sei, und dass die von den Spitzen der Cavallerie bemerkten Marsch-Colonnen dem letzten Echellon derselben angehörten. Unter dieser Voraussetzung erschien ein Heranziehen der ganzen Armee in die Beob

14. Juli. achtungsstellung bei Prossnitz als Kraftverschwendung; auch von einem Nachdrängen mit bedeutenden Streitkräften waren keine besonderen Erfolge zu erwarten, da die österreichischen Truppen schon einen bedeutenden Vorsprung gewonnen zu haben schienen '). Seine königliche Hoheit der Kronprinz traf daher nachstehende Anordnungen:

"

„Konitz, den 14. Juli.

[ocr errors]

Nachdem die Nachrichten vom Abziehen eines Theiles des Feindes aus Ölmütz eingegangen sind, wird der Befehl wegen Beziehen der Stellung von Prossnitz und Formation einer 2. Cavallerie-Division hiemit aufgehoben ,,und dagegen Nachstehendes bestimmt:

„Das I. Armee-Corps hat die Olmütz-Brünner Strasse zu schützen, ,,mit einem Theile des Corps zwischen Zeschow und Weischowitz zu biwa,,kiren und mit dem Rest dahinter in Urtschitz, Ottaslawitz und Umgegend „zu cantonniren, eine Avantgarde in der Richtung auf Kralitz vorzuschieben, „und sich in seiner rechten Flanke gegen Tobitschau zu sichern.

„Das V. Armee Corps besetzt Prossnitz mit einer Avantgarde ,,und cantonnirt dahinter bis Plumenau.

[ocr errors]

Die Cavallerie-Division bleibt unter Befehl des Generals v. „Steinmetz."

,,Beide Armee-Corps haben morgen früh Abtheilungen gegen Olmütz „vorzuschieben und sich sichere Nachrichten darüber zu verschaffen, ob der ,,Feind wirklich abgezogen ist und wohin?

„Das Garde-Corps marschirt den 15. nicht nach Konitz, sondern „nach Boskowitz, wo es cantonnirt. Es zieht dort seine Colonnen an sich und wird eine veränderte Marsch-Direction erhalten.

,,Das VI. Corps geht morgen nicht nach Gewitsch, sondern nach Letto,witz, auf der Krönauer-Strasse. Den Befehl für den Weitermarsch hat es ,,morgen Abend in Boskowitz durch das Garde-Corps zu empfangen.

[ocr errors]

(gez.) Friedrich Wilhelm."

FZM. v. Benedek war über das Vorgehen des Feindes bis in die Nähe der Strasse Olmütz-Tobitschau in Kenntniss gesetzt und durch folgendes Telegramm Seiner kaiserlichen Hoheit des EH. Albrecht vom 14. Juli: ,,Bei gegenwärtiger Sachlage dringend nothwendiger als je die Deckung „der Marchlinie durch ein Corps besorgen zu lassen" zur erhöhten Vorsicht aufgefordert worden. Dennoch glaubte der Feldzeugmeister die in der Marsch-Disposition für den 15. Juli angeordneten Bewegungen bei entspre

1) Diese Argumentation sowie der nachstehende Befehl ist dem Werke des königlich preussischen Generalstabes entnommen.

chender Handhabung des Sicherheitsdienstes noch durchführen lassen zu können, und ertheilte auch desshalb dem 2. Armee-Corps auf dessen obenerwähnten Bericht den Bescheid, dass von der ursprünglichen Anordnung keine Abweichung zulässig sei. Dieser Befehl des Armee-Commandos, welcher um 1 Uhr Nachts expedirt wurde, traf das 2. Armee-Corps nicht mehr in Tobitschau und kam demselben erst Mittags in Kremsier zu. Das Corps führte den Marsch dahin in Voraussetzung der Zustimmung des Armee-Commandos in der tagsvorher vorgeschlagenen Weise aus. Brigade Thom und die Pionnier-Compagnie brachen zu diesem Ende um 2 Uhr, die Geschütz-Reserve, Sanitäts-Compagnie und Brigade Württemberg um 2, Uhr, Brigade Henriquez mit 1 sächsischen Escadron um 31 Uhr von Tobitschau auf. Letztere Brigade schlug die Strasse auf dem rechten March-Ufer ein und liess ein Bataillon nebst 2 Geschützen und 1 Escadron Sachsen an der March-Brücke zur Aufnahme der Brigade Saffran zurück, welche um 3, Uhr in Gefechtsformation aus ihrer vorgeschobenen Stellung abzog.

Eine halbe Stunde später folgten die an der Brücke zurückgelassenen Abtheilungen als Nachhut des Armee-Corps, dessen Marsch über Traubek und Chropin ohne Störung von Seiten des Feindes vor sich ging.

Das 4. Corps brach ebenfalls um 2 Uhr Morgens von Kojelein nach Zdaunek auf. Brigade Brandenstein (Kamieniecki) folgte von Mierowitz über Zlobitz und Rattay dem Corps nach; Brigade EH. Josef, (Hankenstein) nunmehr zur Flankendeckung bestimmt, marschirte nebst einem Regimente sächsischer Reiter über Zlobitz und Zborowitz nach Traubek (westlich Zdaunek), von wo aus die Sachsen weitere Streifungen gegen Westen unternahmen.

Gefecht bei Tobitschau.

(Hiezu ein Gefechtsplan.)

Das 8. Armee-Corps sollte nach der Marsch-Disposition am 15. von Olmütz nach Kojetein rücken und das Armee-Hauptquartier demselben vorangehen.

Letzteres brach, nachdem sein kleiner Train eine halbe Stunde vorausgegangen war, um 3, die ersten Abtheilungen des 8. Corps, nemlich 3 Escadrons Carl-Uhlanen unter Oberst Graf Waldstein und die Brigade Rothkirch um 4 Uhr von Olmütz, respective Neustift auf. Die übrigen Abtheilungen hatten in folgender Ordnung anzuschliessen: die dem Corps zugetheilte Sanitäts-Compagnie 4 Uhr, Corps-Geschütz- Reserve 5 Uhr, Train des Corps - Hauptquartiers 5 Uhr, Brigade Fragnern (Roth) 5 Uhr, Brigade Schulz (Kirchmayr) 6 Uhr.

Der Marsch wurde in der verkürzten Colonne mit Compagnien auf

15. Juli.

« ÖncekiDevam »