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Sehr empfehlenswerth ist Hrn. Rauchenbichlers Gebets und Betrachtungsbüchlein. Es ist einfach und kindlich, wie es das Volk mit Recht haben will. Das beigegebene Bild der Gottesmutter ist nicht schön gestochen, was um so weniger verzeihlich, da man in unsern Tagen die deßfallsigen Forderungen hoch zu stellen pflegt.

1. Gebet- und Betrachtungsbuch für katholische Christen, von Bernhard Galura, Fürst-Bischof von Briren. Sechste Auflage. Augsburg 1837. Matth. Rieger'sche Buchhandlung. S. 380.12. 2. Jesus Christus in seiner Ankunft, Kindheit und Jugend auf Erden. Ein Weihgeschenk zum Chriftfeste von L. St. Mit acht Stahlstichen. Augsburg 1837. Kollmann'sche Buchhandlung. Taschenformat. S. 284.

3. Gebetbuch für kath.Christen, von Karl Kaiser. Würzburg 1836. In Commission der Stahelschen Buchhandlung. S. 184. EL. 8. 4. Maria, ohne Sünde empfangen, bitt für uns! Eine neuntägige Andacht zu Ehren der unbefleckten Empfängniß Mariä. Regensburg 1837. Joseph Manz. S. 208. in 8.

Vorstehende Gebetbücher sind theils schon bekannt, theils von bekannten Verfassern. Über No 1 haben wir nichts zu erinnern, als daß die Ausgabe recht schön und elegant ist, und der Vortrefflichkeit des Inhaltes vollkommen entspricht.

No. 2 ist nicht sowohl ein Gebet- als Erbauungsbuch, bestehend in Gesängen von verschiedenen Verfassern auf die Lebensmomente des göttlichen Heilandes, einige Marienfeste und neutestamentliche Personen und Orte. Als Beispiel diene das liebliche Wiegenlied der Mutter des Herrn nach Lope de Vega von Diepenbrock.

Die ihr dort wallet,
Unter den Palmen,
Heilige Engel,

Sehet es schlummert
Lieblich mein Kind:.
Haltet die Zweige,
Sänftigt den Wind!

Palmen von Bethlehem,
Welche mit Brausen
Zweige, Winde
Wirbelnd durchsaußen,
Schweiget, o schweiget,
Es schlummert mein Kind;
Laß von den Zweigen,
Zürnender Wind.

Müde vom Weinen Hier auf der Erde, Schlummert der Kleine, Daß ihm im Schlummer, Ruhe doch werde, Schweige, o schweige, Sausender Wind!

Stille, ihr Zweige!
Es schlummert mein Kind.
Grimmige Kälte

Droht ihn zu wecken,
Ach! und mir fehlen
Schüßende Decken.
Heilige Engel,

Die ihr dort flieget,
Kommet und wärmet,
Kommet und wieget,

Mein göttlich Kind!
Haltet die Zweige,

Sänftigt den Wind!

Das Gebetbuch No. 3 kann unbedingt empfohlen werden, wie auch das unter No. 4, dessen Verfasser (Hr. Blum) in den Erbauungsschriften längst vortheilhaft bekannt ist.

Geschichte des Lebens weiland des hochwürdigsten und hochgebore: nen Herrn Augustin Gruber, Erzbischofes von Salzburg; mit besonderer Rücksicht auf das Erzbisthum Salzburg; von Ignaz Schumann v. Mannsegg, Domkapitular zu Salzburg. Salzburg 1836. Im Verlag der Mayrschen Buchhandlung. S. 214 in 8.

Ein so ausgezeichneter Kirchenprälat wie August in Gruber verdient mit Recht eine eigene vollständige Biographie. Wenn auch des Gottseligen eigenes Leben nicht so viele erbauliche, belehrende und anziehende Momente darböte, so gewährten die Begebenheiten und Umstände, welche sein Hirtenamt begleiteten, schon Stoff genug zu einem recht interessanten und inhaltreichen Werke, wie z. B. die Secte der Manhartisten und die religiösen Wirren im Zillerthale, die Säcularfeier des Salzburger Doms, Geltendmachung alter Metropolitanrechte (Ernennung und Bestätigung des Bischofs von Gurk, Sekau und Lavant), die Cholera u. s. w. In 20 Abschnitten stellt Herr Schumann v. Mannsegg Geburt, Erziehung, Studien, Seelsorgeramt, besondere Missionen,

bischöfliche Amtsführung zu Laibach, erzbischöfliches Wirken, Visitationsreisen, Vorlesungen, Predigteifer 2. des Verblichenen eben so einfach als wahr und belehrend dar. Wir wüns schen diese sehr zeitgemäße Schrift in die Hände nicht nur aller Priester, sondern auch aller Bischöfe.

Das tragische Ende der Londoner Karthause, genannt zum englischen Gruße. Ein Beitrag zur Reformationsgeschichte Englands. Von Odilo. Mainz 1837. In Kommission bei Kirchheim, Schott und Thielmann.

Der schon oft ausgesprochene Wunsch, daß in Monographien die einzelnen merkwürdigen Begebenheiten der Neformation, und besonders deren Einführung in den einzelnen Ländern und Städten geschichtlich treu dargestellt werden möchten, hat in diesem Schriftchen eine vollkommene Vers wirklichung gefunden. Es wird nämlich darin, was der Titel besagt, die harte Drangsal und der Martertod der ehrwürs digen Karthäuser in London mit gewissenhafter Wahrheit geschildert. Diese Begebenheit beweist, wie viele andere, daß weder Freiheit noch Überzeugung in religiöser Beziehung geehrt worden, sondern nur die rohe Gewalt eingeschritten und mit Willkühr verfahren ist. Um in den verehrlichen Lesern den Wunsch, das vortreffliche Schriftchen selbst zu lesen, durch eine Mittheilung aus demselben zu wecken, lassen wir das zehnte und eilfte Kapitel hier folgen:

Der Martertod Houthon's und seiner Genossen.

„Die fünf Tage, während derer die Märtyrer noch im Kerker schmachten mußten, waren die qualvollsten von allen. Denn man hatte den Aufsehern des Kerkers befohlen, diese verworfenen Majestätsverbrecher mit aller möglichen Verachtung und Entwürdigung zu behandeln : und das haben diese auch redlich gethan; denn sie glaubten ihrer Religion dadurch einen Dienst zu thun. Jene aber freueten sich der Schmach, die sie um Chrifti willen litten. Endlich aber wurden sie ganz entstellt von Hunger und Elend aus

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dem Kerker geführt. Man warf fle rücklings zu Boden und band sie mit ausgestreckten Gliedern auf weidene Geflechte. Der Weg vom Lower bis zum Richtplage betrug eine französische Meile, aber auf ausdrücklichen Befehl Cromwell's nahmen die Henkersknechte nicht den gewöhnlichen Weg, sondern schleiften die Unglücklichen auf den weitesten Umwegen, über unebenem Boden durch Koth und Steine zu der Richtstätte. Hier wurde Houthon zuerst Losgebunden, die beiden andern legte man so, daß sie Alles, was mit Houthon vorging, sehen konnten. Der Sitte des Landes ges mäß trat der Henkersknecht zu dem Prior und bat ihn mit einem Kniefall um Verzeihung wegen der Schmach, die er ihm anthun müsse. Houthon umarmte ihn gerührt wie einen Freund und sprach:

Du gibst mir ja eine Krone, wie kann ich Dir zürnen?“ Dann hieß man ihn eine Leiter, die an dem Galgen stand, besteigen. Nuhig, ja freudig stieg er hinauf. Noch einmal fragte ihn ein Rath des Königs, ob er gehorchen und den Befehl des Varlamentes vollziehen wolle. Aber Houthon wandte sich an das Volk, das in unzähligen Schaaren zu diesem Schauspiele herangeströmt war, und sprach: Gott im Himmel und ihr alle, die ihr hier stehet, seyd meine Zeugen, daß ich noch jezt, in dem Augenblicke, wo ich vor dem furchtbaren Richter der Ewigkeit erscheinen soll, betheure und beschwöre, daß es nicht Hartnäckigkeit und böser Wille von mir ist, wenn ich dem Befehle des Königs widerstehe, sondern allein, um nicht die höchste Majestät im Himmel zu beleidigen denn unsere Kirche lehrt und befiehlt es anders, als der König und sein Parlament. Darum ertrage ich lieber die härtesten Martern und Dualen, als daß ich auch nur im Geringsten von der Lehre der christlichen Kirche abweiche. Ihr aber betet für mich und erbarmt euch meiner verwaiseten Brüder, deren Prior ich Vielen unter der Menge mochte das Herz beben. Denn der katholische Glaube übt eine magische Kraft über die Gemüther der Menschen, und, wenn auch gewaltsam unterdrückt, erstirbt er nicht so leicht in den Gemüthern des Volkes. Darum findet man auch noch jezt in altprotestantischen Ländern unter dem Volke

war,

eine geheime, unerklärliche Sehnsucht, die katholische Lehre zu hören und ihre Gebräuche zu sehen; und aller fanatische Eifer der Prediger hat die geheime Ehrfurcht des Volkes vor dem katholischen Priester nicht verbannen können: so sieht man, daß noch immer in diesen erstorbenen Ländern der Keim einer einstigen Wiedergeburt lebendig erhalten ist.

In den fanatischen Eifrern der neuen Lehre entflammten die wenigen aber ergreifenden Worte des Märtyrers eine unbeschreibliche Wuth, welche sich durch Hohngelächter und Zähneknirschen zu erkennen gab, und es war viel, daß man es dem armen Schlachtopfer gestattete, sein leztes Gebet zu vollenden. Er betete leise den Psalm: Herr! auf dich habe ich gehofft," und schloß mit den Worten: In deine Hände empfehle ich meinen Geist." Darauf wurde ein Zeichen gegeben: der Strick war schon am Galgen Sefestigt; man warf die Leiter um, und so hing er aufgeknüpft am Galgen. Doch so leicht sollte er nicht sterben: sein Verbrechen war zu groß. Man schnitt den Strick durch, und er fiel jämmerlich auf die Erde. Der schmerzhafte Fall erweckte ihn wieder zum vollkommenen Bewußtseyn. Man riß ihm seine Kleider vom Leibe, warf ihn nackt auf das Geflechte von Weiden und verstümmelte seine Glieder auf die schamloseste Weise. Hätten nicht Engel vom Himmel ihn gestärkt, wie hätte er es ertragen mögen? seine Geduld und seine Standhaftigkeit nahm mit seinen Qualen zu. Schon der Gedanke an diese Barbarei preßt aus jedem Auge Thränen, aber seine Würger fühlten kein Erbarmen. Ein Henkersknecht trat hinzu, riß dem armen Schlachtopfer, das unter die Tieger und Hiänen gefallen war, den Leib auf, riß die Eingeweide und das Herz heraus, und warf dieselben ins Feuer. Noch lebte er einige Augenblicke: er sollte den ganzen Kelch trinken. Mit leiser Stimme, aber ohne Unwillen, hörte man ihn während der Marter sagen:1)

1) Der ehrwürdige Vater Antonius Rescius aus dem Predigerorden, später Suffraganbischof von Würzburg in Deutschland, ein vertrauter Freund Houthons, war bei seiner Hinrichtung zugegen und hörte ihn diese Worte sagen.

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