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Alphonsus, 2) Alphonsus, 3) Fortalicium Fidei, 4) Petrus Niger [so] (S. 170-174). In den Jahrbüchern für deutsche Theologie 1878, S. 472-474 habe ich mitgeteilt, wie er im dritten Traktat seines Sterns Meschiah das Zeugnis des Josephus über Christus und Johannes verwertet; sonst wüsste ich aus neuerer Zeit nichts, was über ihn erschienen wäre. Der bibliographischen Vollständigkeit wegen nur noch zwei Punkte. 1) Dass die Pariser Bibliothek eine Handschrift des Tractatus besitze, hatte ich aus verschiedenen alten Büchern entnommen; da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen war, dass sie das Autograph des Nigri oder die Druckvorlage sei oder sonst einen Aufschluss über ihn ergebe, richtete ich von London aus eine Anfrage über dieselbe nach Paris und erhielt unterm 28. Oktober 1875 von der Hand L. Delisle's die Auskunft, dass das MS lat. 3358 auf den 46 ersten Blättern nur einen Teil des Traktates enthalte, nicht den Eindruck eines Autographs mache, auch dem Druck nicht zu Grunde gelegen haben könne, vielmehr eine (excerpierende) Abschrift des letzteren zu sein scheine. Ein Exemplar des Druckes (A 1424 du dernier inventaire), das die Pariser Bibliothek besitzt, dürfte vom Cardinal von Aragon stammen.

2) Im Britischen Museum in London fand sich von demselben Druck (im Jahr 1876) nur ein unvollständiges Exemplar, dagegen konnte ich dort durch die Liberalität von Lord Spencer das prachtvolle Exemplar aus seiner Bibliothek in Althorpe benützen; eines von beiden meine einstigen notamina lassen mich im Stich hat auf dem ersten Blatt eine Widmung, die nur von Nigri selbst herrühren kann. Sie lautet, soweit es mir, mit Hilfe von Maunde Thompson, sie zu entziffern möglich war: pfatū tractatū pperauit vil' pscript, t autor pr petr, nigri fri nicolao de muchperg priori ,t, b...d... Das letzte Wort ist radiert, das dritte und vierte unsicher (properavit? sent hastily? propinavit? venerabilis?), ein Mönchberg gibt es in unserem Lande, ein zweites im bayerischen Unterfranken; Münchberg kenne ich nur ein einziges in der Nähe von Hof. Ist eins das gemeinte? Gewiss lässt sich noch weiter über ihn finden; mir muss das Bisherige genügen.

Johannes Böhm und sein hebräisches Wörterbuch von 1490 1).

An zweiter Stelle [nach Nigri] nennt Pellican unter den Hilfsmittein, welche ihn in seinen hebräischen Studien gefördert hätten, die Bücher die er von dem Ulmischen Priester und Kantor Johannes Beham zum Abschreiben erhalten habe. Hievon war aus den Mitteilungen in Gessner-Simler's Bibliotheca, in Adam's Vitae theologorum (p. 169 der Frankfurter Ausgabe von 1653) und aus Schelhorn's Amoenitates Litterariae (2, 419) einiges allgemeiner bekannt geworden; der ganze Abschnitt kann jetzt in Riggenbachs Ausgabe des Chronikon (p. 19 und 46) im Zusammenhang gelesen werden. Pellikan erzählt an erstgenannter Stelle, bei seinem Versuch ein hebräisches Wörterbuch anzulegen, sei er mit den Zeitwörtern in Not gewesen, weil er nicht gewusst, unter welcher Form er dieselben eintragen sollte. Mitte August 1500 sei Reuchlin nach Tübingen gekommen, den habe er darüber befragt, worauf er ihn belehrt habe, dass die dritte Person Perfecti das thema verborum apud Hebraeos sei: hac regula accepta exultavi animo - die Stelle ist zu hübsch um nicht wörtlich angeführt zu werden sciens huiusmodi verbo impleta esse Biblia; in Ps. 1 z. B. abiit, stetit, sedit u. s. w.

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Hoc unum

contigit, me hominis oraculo didicisse, caetera omnia muto magistro, et collatione interpretum perpetuoque labore sum assecutus. Im August desselben Jahres 1500 sei er dann mit seinem Lehrer Paul Scriptoris nach Ulm gegangen, ubi audieram esse sacerdotem virum bonum, nomine Joannes Beham cantorem, qui a Judaeis Ulmensibus, antequam expellerentur, didicerat hebraea, et multa habebat, multo aere redempta a quodam paupere Judaeo, elegantissimo scriptore. Inter alia habebat fragmentum grammaticae de conjugationibus verborum, et literarum transmutationibus, nescio cujus autoris, quod incipiebat, et aliud simile fragmentum, cuius initium ney. Utrumque illud obtinuerat vir sanctus, multo aere transferri in germanicam linguam a Judaeo, nihil prorsus de grammatica hebraica intelligente.

1) Erschien zuerst als Nr. 20 meiner „Kleinigkeiten" im letzten Heft der eingegangenen „Theologischen Studien aus Württemberg" (1889) 10, 4. S. 295 bis 301 und wird mit Erlaubnis des Verlegers hier wiederholt.

8. 10. 92.

Auch bis zur Zeit, wo er diese Aufzeichnungen niederschrieb, schiebt Pellican hier ein, habe er unter den Juden im Elsass, in Worms, Frankfurt, Regensburg oder sonstwo keinen gefunden, der ihm auch nur eine einzige grammatikalische Frage hätte lösen können.

Is optimus sacerdos, Joannes Beham, exoratus humiliter, copiam permisit rescribendi utrasque grammaticas cum interpretatione germanica, cui haud dubie Dominus mercedem copiosam et aeternam retribuit in coelestibus. Weiter erzählt Pellican, dass er auf seine Bitte von Reuchlin exemplar manuscriptum grammaticae R. Mose Kimhi erhalten habe, quod ab eodem Judaeo germanice translatum habebat, qui Ulmensi sacerdoti alia fragmenta transtulerat. Endlich an der letztgenannten Stelle (p. 46), dass er im Herbst 1514 wieder nach Ulm gegangen sei: ibi habita otii oportunitate, rescripsi hebraica quaedam, de gratia et communicatione optimi Cantoris Ulmensis, domini Joannis Beham, nempe vocabularium hebraicum abbreviatum ex libro radicum R. Davidis Kimhi, et fragmentum grammaticae cuiusdam elegantis, quae incipiebatny¬ de artificiosa conjugatione verborum, cum varietate verborum et formarum, simul quoque regularum, per omnes ordines et modos. Alium quoque libellum rescripsi ab eo, carmen disciplinae pro moribus, 130 versuum, R. Josephi Esopaei provincialis, Judaei quem iam ante D. Jo. Reuchlin latinum fecerat, versibus eruditione plenis, Phorzae impressum, quem vocavit Scutellam auream. Rescripsi parabolas quinquaginta sententiarum moralium, iuxta 50 discipulos. Alium quoque tractatum de decem munerationibus, de anima quoque philosophicum, omnia hebraica.

Dies, was Pellican über Jo. Böhm und seine hebräische Bibliothek mitteilt: is mihi plurimum profuit, et praeceptoris tantisper gloriam apud me obtinuit. Was wissen wir sonst über diesen Mann? was ist aus seiner Bibliothek geworden?

"

Wer mit mir zu seinem Bedauern zuweilen bemerkt hat, dass ihm, wenn er Veesenmeyers Arbeiten gekannt, manches mühsame Suchen erspart worden wäre, wird es vielleicht begrüssen, wenn hier der Versuch gemacht wird, abgesehen von Rezensionen und ganz kleinen Notizen, eine möglichst vollständige Zusammenstellung seiner Arbeiten zu geben."

So schreibt Th. Kolde 1888 im 18. Band der Prot. Real-Encykl. zu Ehren eines Mannes, der höchstens bei wenigen Eingeweihten in Ulm, aber nicht einmal im übrigen Württemberg, geschweige denn im weiteren Deutschland so bekannt ist, wie er verdient. Genau dieselbe Erfahrung wie Kolde habe ich vor 10 Jahren bei meinen Nachforschungen über Pellican gemacht. Wären mir Veesenmeyer's Arbeiten, seine Commentatio hist. litteraria von 1793 Ulmenses bene de re Literaria orientali meritos sistens und noch mehr

sein Programm von 1806, de Joanne Boemo Aubano bekannt gewesen viel, viel Zeit und Mühe wäre mir erspart geblieben. Dem Leser will ich die Erzählung meiner Irrgänge und Umwege ersparen; die Hauptsache muss ich ihm anführen.

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Denn es stellt sich heraus, dass dieser Ulmer Cantor" Johann Böhm gar kein so unbekannter und unbedeutender Mann gewesen, von dem es begreiflich ist, wenn Geiger und Riggenbach auch nicht das Geringste über ihn zu sagen wissen: eine seiner Schriften ist vielmehr im 16. Jahrhundert nach Veesenmeyer in Augsburg, Freiburg, Antwerpen, Lyon, Venedig nicht weniger als 15mal, und später noch an anderen Orten mehrmals gedruckt worden; es ist dies das Buch de omnium gentium moribus legibus ritibus '). Böhm war der Freund von Willibald Pirkheimer, Conrad Peutinger, Jakob Locher, Wolfgang Reychard, von dem sich Ellenbog 1511 Aufschluss über Hebräisches erbittet (Brief bei Vees. gedruckt 1793), nicht in Ulm, wie nach einer Angabe Widmanstadt's 2) früher anzunehmen war, sondern im fränkischen Städtchen Aub geboren, nach 1525 von Ulm verzogen, 1535) in Rotenburg an der Tauber gestorben, wie Reychard 1543 an Nicolaus Schmirnaerus protogrammateus des Fürsten von Baden schrieb: Abiit hinc Bohemus Poeta et quod molestius est e vita migravit, immatura persecutus morte, factus etiam in vitae suae calce Lutheranus. In dem Exemplar der Ulmer Stadtbibliothek (s. Kolde a. a. O. S. 405) finden sich zu diesem wie zu vielen andern Programmen Veesenmeyers, handschriftliche Nachträge, zumeist von der Hand des Prälaten Schmid herrührend, darunter der folgende:

Glossarium Chaldaeo-Ebraeum scripsisse existimatur v. Schelh. Amoen. 3, 87 mit dem späteren Zusatz quod M. F. Beckius August. edidit. Auch ein Autograph Böhm's vom Jahr 1518, in dem er sich Herr hans peham: alter cantor schreibt, ist beigeklebt.

So viel über den Mann; nun über sein Wörterbuch: Zum Jahr 1490 schreiben Crusius (Annalen) und Pregitzer (Suevia sacra 1717. S. 109):

Anno 1490 Johannes Beham, Ulmensis, primus omnium in Germania Lexicon Hebraicum et libros aliquot Grammaticos a Judaeis comparavit, quibus Johanni Capnioni, Pelicano, et aliis praefuit, · teste Gessnero in Bibliotheca.

Zwar nicht bei Gessner, aber bei Simler steht diese ganz richtige Notiz; unrichtigerweise entstand aber daraus die Meinung, dass Böhm 1490 ein hebräisches Wörterbuch verfasst und die noch un

1) Graesse, trésor des Livres, nennt es allerdings ouvrage médiocre, kennt aber im ganzen 21 Ausgaben, 5 italienische, 1 englische, 4 französische. 2) In seinen Elementa ling. Syr. (1555) Bl. G. II b.

[3) oder 33? nach Althammer. 7. 10. 92.]

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richtigere, dass selbiges im genannten Jahr in Ulm gedruckt worden sei. Das wurde 1640 in den Ulmischen Jubelreden zur Erfindung der Buchdruckerkunst behauptet (S. 95 „Joh. Behams Ebräisches Wörterbuch 1490 u. 1493 Historie des Klosters Einsideln). Als Quelle ist dort angegeben: Herr Cons. Herttenstein Bl. 664: das ist Ludw. Barth. Herttenstein, Augsburgischer Rathskonsulent und Lic., kurtze Nachricht von Ulmischen Künstlern und berühmten Buchdruckern. Arbeiten der Gelehrten im Reich. Stück VII. 601 ff. Diese Quelle ist mir in Ulm unzugänglich, es genügt zu sagen: dass von Böhm's hebr. Wörterbuch nie eine Druckausgabe existierte; auch was oben angeführt ist: quod M. F. Beckius August. edidit, ist unrichtig; dagegen ist es - und das ist das erfreuliche wenn auch unscheinbare Ergebnis meiner Nachforschungen - handschriftlich noch vorhanden: wir haben noch die Handschrift, die einst Böhm besass, die er dem Pellican lieh, die Reuchlin benutzte und Beck zum Drucke bringen wollte.

Wolf schreibt 2, 562 unter den Lexicographi christiani:

Joh. Beham, Ulmensis: vid. Mehlführeri Accessiones ad Almeloveen. p. 162.

ähnlich 4, 234. Behem (Jo.) Vlmensis, quem anonymus quidam auctorem suspicatur tou Aruch Glossarii Chaldaeo - Ebraici, a Judaeo Germano germanice conversi, de quo modo inter Anonymos dictum est. Confer Cl. Schellhornii Amoenitates Literarias T. III p. 87 et Meelführeri etc.

p. 232 hatte es geheissen: Anonymi, Judaei Germani, Aruch Beckianum, MS. de quo p. 546. describitur a Cl. Schelhornio in Am Lit. 3, 87; ähnlich 2, 546. Anonymi Judaei Aruch sive Chaldaeo-EbraeoTeutonicum MS. possedit Matthias Frider. Beckius: vide Mehlführer etc.

Vgl. weiter Köcher 2, 133 f., Löscher, de causis 109 Meelführer (Rod. Mart.) Accessiones ad celeber. viri, Theodori Jansonii ab Almeloveen, med. et polyhistoris Kardervic. Bibliothecam promissam et latentem (Noribergae et Lipsiae 1639. 16.°) geht gleichfalls auf Simler zurück und sagt von dem Lexikon Böhm's: „Hi labores vel nunquam editi sunt, vel dudum disparuerunt, ipsa raritate rariores."

Dagegen druckt nun Schellhorn a. a. O. den Katalog einer Bibliothek ab, welche im vorigen Jahrhundert im Besitz eines Ulmer Patriziers Raymund von Krafft war, eine der feinsten deutschen Privatbibliotheken jener Zeit, die ich kenne, und dabei unter den Manuscr. Chartac. 4o.

S. 86/87. Glossarium Chaldaeo-Ebraeo-Teutonicum.

Hoc Glossarium ad editionem paravit M. F. Beckius Augustanus, sequenti iam titulo ipsi praefixo: o seu Glossarium Chaldaeo-Ebraeo-Teutonicum Anonymi Judaei Germani in privatis

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