Sayfadaki görseller
PDF
ePub

Das Recht einer englischen und französischen Übersetzung

vorbehalten.

TOTHEC

A-BOD

NUSTIU

ILLUMEA

Vorrede.

Dennoch

Dieses Buch hätte wohl auch wie Möhlers geistesmächtiger Angriff auf die protestantische Kirche eine Symbolik genannt werden können ich hab' es mit dem rechten, obwohl etwas verrufenen Namen genannt, da es ein Einfall in Feindes Land, nur die kathōlische Lehre und Sitte genau und ausführlich darstellt, das protestantische Wesen nur wiefern es den Gegensatz dazu bildet. ist es gemeint als ein Buch zum Frieden, zu dem kirchlichen Frieden, dessen unser Vaterland so sehr bedarf. In der offnen Polemik, im ehrlichen angesagten Kriege liegt auch eine Irenik, nehmlich als das eine Ziel die Klarheit darüber, wie weit man sich anerkennen und einander aufrichtig nähern dürfe. Nicht als wäre irgendwie an eine Aussöhnung des Gegensatzes der Kirchen gedacht, ich sehe diese in keiner irdischen Ferne. Nur würde ich auch eine Gegenschrift oder einige heftige Kritiken, welche dieses Buch vielleicht hervorruft, nicht für eine besondre Mehrung des Zwiespalts achten. Wohl aber hoffe ich durch die Macht der Wahrheit das Siegesgefühl zu dämpfen und den Übermuth etwas zu beugen, der ohngefähr seit Möhlers Symbolik, durch allgemeine Zeitverhältnisse begünstigt, die katholische Literatur erfüllt, und ihre Kirche, in der Meinung noch einmal die Alleinherrschaft zu gewinnen, zu dem aggressiven Verfahren gereizt hat, das dem friedlichen Beisammenleben ein Ende machte, wie es das vorige Jahrhundert mit seiner starken und seiner schwachen Seite den meisten deutschen Landen überbracht hatte.

Um den Unglauben des Capuziners nicht zu überschätzen, der unlängst in der Pfarrkirche zu Botzen gepredigt hat, wenn es auch unter den Protestanten ehrliche Leute geben könne, so glaube er wenigstens nicht daran: behauptete doch selbst Möhler, die Reformation sei von einer tiefen, mit keinem Worte hinreichend zu be

zeichnenden Verkehrtheit ausgegangen. Perrone rechnet zu den Freiheiten des Protestantismus, Freiheit der Forschung, des Glaubens und des Cultus, noch eine vierte Freiheit, die der Sitten als gleichbedeutend mit der Gewissensfreiheit. Er hat ergründet, wefshalb die Völker der Reformation zugefallen sind: »>Hätte nicht die Wollust ihren Geist verblendet, wie hätten sie den absurden Protestantismus der katholischen Religion vorziehn können! Der Protestantismus ist in religiöser Hinsicht was in natürlicher Hinsicht die Pest; schon bei dem blofsen Sprechen davon müfst ihr zurückschrecken wie vor einem Mordversuch auf euer Leben.« Wir lasen 1860 in dem Hirtenbriefe des Cardinal - Bischofs von Ferrara: »>Wenn diese Ketzer zu euch kommen, so fragt sie vorerst, welche ihrer Secten die befsre sei, die hohe Kirche, die breite oder die niedrige? ob die Puseyiten oder die Evangelischen, die Pietisten oder die Herrnhuter oder die Quäker mit der Gabe der Unfehlbarkeit ausgerüstet sein? Fragt sie, wie alt ihre Religion sei, welche Märtyrer sie zähle, welche Völker sie von der Unwissenheit und vom Elende befreit habe? welcher Duft um die Wiege ihrer Kirche verbreitet sei, die ihren Ursprung den Lüsten eines abgefallenen Mönchs und eines gekrönten Henkers verdankt.« Wem, der sich um dergleichen bekümmert, wäre nicht Ähnliches und Ärgeres noch aus jüngst vergangener Zeit vorgekommen!

Es war allerdings eine höhere Entwickelung, dafs an die Stelle der alten theologischen Polemik, deren Losung war: wir allein haben Recht, ihr andern alle habt Unrecht! die Symbolik trat,

welche die Bekenntnisse der verschiedenen Kirchen als die verschiedenen Gestaltungen und Entfaltungen des christlichen Glaubens vergleichend betrachtet, und es war ein Sieg der höhern Bildung, dafs diese naturgemäfs auf protestantischem Boden entstandene Wissenschaft von der katholischen Theologie angeeignet wurde. Allein wie ihr dieses doch nur ein Name sein konnte, der die alte Polemik in etwas feinerer Form deckte, so mufs auch der Protestantismus sein altes gutes Schwert vorläufig noch zur Hand behalten, und die Stellung »des borgheseschen Fechters,«< die doch nur eine Gränzwacht ist, kommt ihm jedenfalls besser zu, als die »des sterbenden Fechters.<< Ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sprach unser Herr, sondern das Schwert. Freilich das Schwert um eines höhern Friedens willen, und die noch jetzt zeitgemässe Polemik mufs wissen, dafs sie nicht für das Recht einer Partei, sondern nur für die Wahrheit zu streiten hat, dafs sie nichts wider dieselbe vermag und dafs

Abgesehn von

zu vieles Streiten auch die Wahrheit gefährdet. *)
dem Katholischen darin eignen wir uns mit voller Zustimmung den
Beschlufs der vorjährigen katholischen Generalversammlung an, denn
er enthält nur eine alte protestantische Überzeugung: >>So sehr wir
wünschen, dafs alle Menschen zum Vollbesitze der Wahrheit und
Gnade, wie sie Christus der Herr nur in seiner wahren Kirche
niedergelegt hat, gelangen möchten, so wenig wollen wir uns in die
Ordnung der kirchlichen Verhältnisse der Andersgläubigen ein-
mischen, da die grofse religiöse Frage, welche seit dreihundert
Jahren Deutschland bewegt, nur auf dem Wege der unbehinderten
Entwicklung und der freien Überzeugung gelöst werden kann.<«<

Man sollte erwarten, dafs solche, welche am Protestantismus irre geworden sich der katholischen Kirche zuneigen, oder bereits »>in die Arme der alten Mutterkirche zurückgekehrt<< mit dem Eifer von Proselyten, die eben eingelernten Formeln und noch ungewohnten Bräuche zur Schau tragend, sich durch Angriffe auf die Kirche ihrer Väter und ihrer Jugend vor sich selbst zu rechtfertigen und den neuen Glaubensgenossen zu empfehlen suchen, dafs sie mit unsrer protestantischen Polemik sich auseinandersetzen werden. Herr von Florencourt, der früher das orthodoxe Lutherthum eifrig vertheidigt hat, wie er sagt damals ohne an Christus zu glauben, erzählt auch, dafs er vor seinem Übertritte 6 Wochen lang auf dem Gute eines mecklenburgischen Freundes die Kirchengeschichte und die ältern Kirchenväter durchstudirt und so sich vom gänzlichen Unrechte des Protestantismus überzeugt habe. Die Gräfin Ida HahnHahn, die da bekannte, in der protestantischen Kirche gar keine Religion gehabt zu haben, obwohl sie gelegentlich darüber nachdachte, ob sie mit ihrem immensen Herzen in das Zeitalter der Aspasia oder der heiligen Theresia gehöre, die ohne einen bestimmten Kreis weiblicher Pflichten nach rastloser Wanderung durch das Labyrinth des Lebens und überreizter Gefühle nun in der römischen Kirche die Religion, in einer doch nicht allzufest verschlofsnen Klostercelle den Frieden und in den Überlieferungen des Katholicismus einen neuen, für ihre gewandte Feder fast allzugrofsen Gegenstand gefunden hat, sie versichert, dafs sie sich die Beschlüsse der Synode von Trient und die Symbolischen Bücher der Protestanten bringen liefs, um aus ihrer Vergleichung das alleinige Recht der katholischen Kirche zu erkennen. Bei allem Respecte vor Concilien

Nimium altercando veritas amittitur.

[ocr errors]

acten in der Hand einer Salon-Dame und vor Kirchenvätern auf 6 Wochen in der Hand eines Tagesschriftstellers, so dürfte doch für den, welchem es bei einer so grofsen Wendung des innern und äufsern Lebens ernsthaft um die Wahrheit zu thun ist, förderlich sein unser bescheidenes Buch an dieser Prüfung theilnehmen zu lassen. Hat er Alles das überwunden in seinem Innern und widerlegt, so mag er gehn, wohin der Geist ihn treibt.

Wir haben für die erste Bekanntschaft ein Vorurtheil gegen Proselyten, auch wenn sie zu uns kommen. Man denkt: hat er diese Treue gebrochen, was steht ihm sonst noch fest und unver-` brüchlich! Dennoch wenn es ein edles Menschenrecht ist, seiner Überzeugung zu folgen und den Irrthum, in welchen der Zufall der Geburt ihn geworfen hat, durch die freie That zu berichtigen, so mufs auch der Übergang von der einen Kirche zur andern berechtigt sein; aber erst wem durch die ernsteste Prüfung die sittliche Nothwendigkeit dieses herben Schrittes aufgelegt ist.

So mag denn auch ein Katholik, dem bedenklich geworden ist zu den Heiligen zu beten, geliebte Todte durch bezahlte Messen aus dem Fegfeuer zu erlösen, durch seine Werke den Himmel zu verdienen, oder dem sonstwie ein Gegensatz des Christenthums der H. Schrift und seiner Kirche beängstigend sich aufdrängt, in dieser Polemik zusehn, was an der Sache sei? Es wird ihn reizen das halb schon Aufgegebene im Kampfe der Gedanken unter einander sich wieder zu gewinnen, oder es wird ihn für das Gegentheil entscheiden.

Das aber liegt im Wesen beider Kirchen, dass die katholische Neigung den gewissenhaften Protestanten zum wirklichen Übertritte hinführt, denn sie ist in ihrer aufrichtigsten Gestalt ein Durst nach Gehorsam und Glaubenssicherheit unter einer unbedingten Auctorität. Dagegen die protestantische Neigung den Katholiken zu der Geistesfreiheit führt, die der festen Form weniger bedarf, oder auf den innerlich mit dem Katholicismus Zerfallenen übt doch keine der bestehenden protestantischen Kirchen eine so bestimmte Anziehungskraft, dafs er's auf das schmerzliche Zerreifsen so mancher theuern Bande wagen möchte, um ihr anzugehören. Dazu hat die katholische Kirche unter gebildeten Völkern und wo der Protestantismus ein zu Recht begründetes Dasein neben ihr hat um jedem kirchlich Bedrückten eine Freistatt zu bieten, die Toleranz gelernt, Tausende, die nur nicht durch einen bestimmten Act aufgehört haben ihre Glieder zu sein, walten zu lassen ohne irgendeine kirchliche Pflicht

« ÖncekiDevam »