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Bericht

über die

siebenzehnte Plenarsitzung

der

Badischen Historischen Kommission.

Karlsruhe, im November 1898. Die Plenarsitzung fand am 21. und 22. Oktober statt. Anwesend waren die ordentlichen Mitglieder Geh. Hofräte und Professoren Dr. Erdmannsdörffer und Dr. Schröder, Kirchenrat Professor D. Hausrath, Professor Dr. Schäfer aus Heidelberg: Hofrat Professor Dr. von Simson und Professor Dr. Dove aus Freiburg i. B.; Archivdirektor Professor Dr. Wiegand aus Strassburg; Archivdirektor Geh. Rat Dr. von Weech, Geh. Rat Dr. Wagner und die Archivräte Dr. Obser und Dr. Krieger aus Karlsruhe; ferner die ausserordentlichen Mitglieder Professor Dr. Roder aus Überlingen, Professor Maurer aus Mannheim und Archivassessor a. D. Dr. Cartellieri aus Karlsruhe. Die ordentlichen Mitglieder Geh. Hofrat Professor Dr. Kraus in Freiburg, Professor Dr. Weber und Universitätsbibliothekar Professor Dr. Wille in Heidelberg, sowie das Ehrenmitglied Reichsarchivrat Dr. Baumann in München hatten ihr Ausbleiben entschuldigt.

Als Vertreter der Grossh. Regierung wohnten der Sitzung bei Seine Excellenz Staatsminister Dr. Nokk und Staatsanwalt Dr. Böhm, Hilfsarbeiter im Ministerium der Justiz, des Kultus und Unterrichts.

Den Vorsitz führte als Vorstand Geh. Hofrat Professor Dr. Erdmannsdörffer.

Zeitschr, f. Gesch. d. Oberrh, N. F. XIV. 1.

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Die beiden ordentlichen Mitglieder Geistlicher Rat Professor Dr. König in Freiburg und Professor Dr. Heyck in München stellten der Kommission ihr Mandat zur Verfügung, jener mit Rücksicht auf sein hohes Alter, dieser in Anbetracht der Verlegung seines Wohnsitzes ausserhalb Badens. Aus dem vom Sekretär, Geh. Rat Dr. von Weech, erstatteten Bericht über die allgemeine Thätigkeit der Kommission im Jahre 1897/98 ist hier zunächst das Verzeichnis der in dieser Zeit im Buchhandel erschienenen Veröffentlichungen anzuführen:

Kindler von Knobloch, J., Oberbadisches Geschlechterbuch. I. Band, 7. (Schluss-) Lieferung. Heidelberg, C. Winter.

Badische Neujahrsblätter. Neue Folge. Erstes Blatt 1898. von Weech, Fr., Römische Praelaten am deutschen Rhein 1761-1764. Heidelberg, C. Winter.

Immich, M., Zur Vorgeschichte des Orleans'schen Krieges. Nuntiaturberichte aus Paris und Wien. 1685-88. Nebst ergänzenden Aktenstücken. Heidelberg, C. Winter. Beyerle, C., Konstanzer Ratslisten des Mittelalters. Heidelberg, C. Winter.

Oberrheinische Stadtrechte. Erste Abteilung. Schröder, R., und Koehne, K., 4. Heft. Heidelberg,

C. Winter.

Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des Grossherzogtums Baden. 5. und 6. (Schluss-) Abteilung. Heidelberg, C. Winter.

Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Neue Folge. XIII. Band, nebst den

Mitteilungen der Badischen Historischen Kommission Nr. 20. Karlsruhe, J. Bielefelds Verlag.

am

Der Sekretär berichtet sodann über die Thätigkeit des 1. Januar 1898 als Hilfsarbeiter für die allgemeinen Zwecke der Kommission eingetretenen Dr. Hölscher, der in erster Linie die Weiterführung der Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg unterstützte und das Register zum ersten Band vollendete.

Bei der anlässlich des Historikertages in Nürnberg stattgehabten Konferenz landesgeschichtlicher Publikationsinstitute, welcher der Sekretär nach Sitzungsbeschluss vom

vorigen Jahr anwohnte, wurde der Plan einer Fortsetzung des Walther-Konerschen Repertoriums wegen der sich ergebenden Schwierigkeiten einstweilen vertagt.

Die geplante Gründung einer Kaiser-Wilhelm-Bibliothek in Posen beschliesst die Kommission durch die Zuwendung ihrer noch verfügbaren bisherigen sowie aller künftigen Publikationen zu unterstützen.

Nachfolgende Übersicht zeigt den Stand der einzelnen Unternehmungen der Kommission, über die in der Plenarsitzung Bericht erstattet, beraten und beschlossen worden ist.

I. Mittelalterliche Quellen- insbesondere Regestenwerke.

Für die Fortführung der Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Konstanz war Dr. Cartellieri in Karlsruhe weiterhin thätig. Er hat im abgelaufenen Jahre die Verzeichnung der Abteilung Konstanz-Reichenau im Generallandesarchiv für das 14. Jahrhundert beendigt und eine Anzahl von auswärts eingesandter Archivalien erledigt. Der wachsende Stoffandrang und die veränderte Berufsstellung des Bearbeiters machen die Unterstützung durch einen Hilfsarbeiter notwendig, dessen Anstellung beschlossen wird. Seine Aufgabe wird sein, den Abschluss des zweiten Bandes zu fördern und das Register dazu anzufertigen. Die im vorigen Jahr von Kurt Schmidt aus Berlin begonnene Durchforschung der vatikanischen Registerbände, die ihm probeweise für den Bereich von ganz Deutschland übertragen war, hat sich auf das erste Pontifikatsjahr Gregors XI. (5. 1. 1371-4. 1. 1372) erstreckt. Von einer Fortführung des Unternehmens in diesem Umfang soll Abstand genommen und nur das für die Regesten einschlägige Material herangezogen werden.

Die Bearbeitung der Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg hat nach Professor Dr. Festers Rücktritt Professor Dr. Witte in Hagenau übernommen und im Laufe des Jahres, unterstützt von Dr. Hölscher, wesentlich gefördert. Ein mehrmaliger Aufenthalt in Karlsruhe, sowie verschiedene grössere Reisen. haben reiche Ausbeute ergeben. Das Entgegenkommen, das Professor Witte seitens der Archivverwaltungen in

Karlsruhe, Freiburg, Strassburg, Kolmar, Obernbergheim, Basel, Aarau, Solothurn, Bern, Biel, Innsbruck, Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv), München (Reichsarchiv) und Bamberg erfahren hat, verpflichtet die Kommission zu grossem Danke.

Nach Abschluss des ersten Bandes, dem später ein besonderer Ergänzungsband mit umfassenden Stammtafeln, Siegelabbildungen und einer historischen Einleitung folgen soll, ist die Fortführung der badischen und der hachbergischen Regesten in getrennten, neben einander herlaufenden Bänden in Aussicht genommen.

Professor Dr. Wille in Heidelberg hat seine Thätigkeit an den Regesten der Pfalzgrafen am Rhein wieder aufgenommen und ausser den gedruckten Quellenwerken eine Reihe von Kopialbüchern des Generallandesarchivs bearbeitet. Für das nächste Jahr ist die Durchsicht der im Münchener Reichsarchiv liegenden Materialien geplant.

Von der fränkischen Abteilung der Oberrheinischen Stadtrechte ist das von Geh. Hofrat Professor Dr. Schröder in Heidelberg und Dr. Koehne in Berlin bearbeitete vierte Heft erschienen. Es umfasst die Orte Miltenberg, Obernburg, Hirschhorn, Neckarsteinach, Weinheim, Sinsheim und Hilsbach. Von der schwäbischen Abteilung hofft Dr. Hoppeler in Zürich die Bearbeitung der Stadtrechtsquellen von Überlingen, Dr. Beyerle in Freiburg die von Konstanz in Bälde abzuschliessen.

Als eine Frucht seiner weiteren Vorarbeiten hat Dr. Koehne in der Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins N.F. XIII, 664 ff. eine Übersicht über das gedruckte und handschriftliche Material für die Herausgabe der badischen und elsässischen Stadtrechte (Das mittlere und südliche Baden)<< veröffentlicht. Das fünfte Heft der fränkischen Stadtrechte wird die Rechtsquellen von Heidelberg und Mosbach mit. ihren Tochterrechten, sowie von Neckargemünd und Adelsheim enthalten. Für ihre Bearbeitung hat Dr. Koehne bereits die Archivalien aus verschiedenen badischen Orten, ferner aus dem Germanischen Museum in Nürnberg und dem Königl. Geh. Staatsarchiv in Berlin erledigt. Für das

ihm bewiesene Entgegenkommen sei auch an dieser Stelle noch besonders gedankt.

Professor Dr. Schulte in Breslau hat den Plan des ihm übertragenen Werkes nochmals erweitert und ihm nunmehr den Titel gegeben: Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien unter Ausschluss Venedigs. Die Publikation soll je einen Band Darstellung und Urkunden umfassen. Einige Kartenbeilagen sind in Aussicht genommen. Das Quellenmaterial erfuhr eine wesentliche Bereicherung durch die von verschiedenen Seiten gewährte freundliche Unterstützung. Herr Justizrat Freiherr von Kress in Nürnberg, die Direktionen des Strassburger Stadtarchivs, des Düsseldorfer Staatsarchivs, des Nürnberger Kreis- und des Karlsruher Generallandesarchivs haben die Arbeit in dankenswerter Weise gefördert.

II. Quellenpublikationen zur neueren Geschichte. Für die Vollendung der Politischen Korrespondenz Karl Friedrichs von Baden hat die von Archivrat Dr. Obser in Karlsruhe unternommene Reise nach Paris und seine mehrwöchige Thätigkeit im Nationalarchiv und im Archiv des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten reiche Ausbeute ergeben, vermöge der opferwilligen Unterstützung der Beamten beider Archive, vor allem der Herren Courteault, Viard und Legrand, sowie der Herren Farges und Chévrier. Ihnen, sowie Herrn E. Couvreu aus Vevey, der die Arbeit durch wertvolle Hinweise gefördert hat, sei hiemit nochmals besonderer Dank ausgesprochen. Unter den aufgefundenen Materialien verdienen die im Nationalarchiv verwahrten Untersuchungsakten gegen den Marquis de Poterat, sowie andere für die Beurteilung der revolutionären Propaganda am Oberrhein wichtige Schriftstücke Erwähnung. Im Archiv des Ministeriums der der auswärtigen Angelegenheiten wurde der Fonds Bade der Abteilung »Correspondance politique< nicht nur auf die für die Politische Korrespondenz Karl Friedrichs in Betracht kommenden Stücke durchgesehen, sondern auch mit Berücksichtigung früherer und späterer

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