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Ich kan Ihnen heut nicht viel mehr schreiben. Ich bin noch in den Reise-Kleidern, und müd von der Reise in der Hitze. Leben Sie wohl, ich umarme Sie von Herzen

Schlosser.

Dieses Schreiben traf seinen Adressaten nicht mehr in Zürich an. Es wurde von Frau Anna Lavater ihrem Gatten nach Karlsruhe nachgesandt, wo derselbe vom 19.-22. Juni die Gastfreundschaft der Frau Hofrat Schlosser genoss1). Am 29. Juni war aber Cornelia bereits in Emmendingen, während an dem genannten Tage der Hausrat sich noch auf dem Wege zwischen Karlsruhe und ihrer neuen Heimat befand 2). Sie war damals ihrem am 10. Juni 1774 nach Emmendingen übergesiedelten Gatten nachgefolgt.

Gernsbach.

Heinrich Funck.

Zu den oberrheinischen Chronisten des Mittelalters. Auf den durch Fester zum ersten Male näher bekannt gewordenen Strassburger Chronisten Reinbold Slecht beziehen sich zwei nicht unwichtige Angaben. Am 30. Mai 1401 richtete König Ruprecht an das Kioster Andlau eine erste Bitte für Reinbold Slecht, Kantor von Jung St. Peter in Strassburg3). Sein Tod muss vor dem 11. Januar 1432 erfolgt sein; denn damals wurde schon um die durch seinen Tod erledigte Pfründe (Kanonikat und Kantorei) an Jung St. Peter gestritten. Vergl. Repertorium Germanicum Pontifikat Eugens IV. I ed. Arnold nr. 2403. Es folgt daraus mit Notwendigkeit, dass ein Teil seiner Chronik überhaupt nicht von ihm herrühren kann, nämlich die beiden Schlusskapitel.

Zu Gebhard Dacher. Dieser Konstanzer Geschichtschreiber wurde am 20. Januar 1461 zu einem Hausherrn im Kaufhause gemacht, acht Tage später wurde er Bürger. Vorher und das war bisher nicht bekannt war er Bürger in Überlingen, wie aus dem Bürgerbuche im Stadtarchive Überlingen hervorgeht; er wurde es unter bestimmten Bedingungen auf zehn Jahre im Jahre 1458. Breslau.

Alovs Schulte.

1) Vgl. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, N. F. XII, 2. S. 274, 277, 279. — 2) Vgl. Goethe-Jahrbuch IX. 116 und XIV. 280 281. 3) Chmel nr. 457.

Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrh. N. F. XIV. 4.

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Zeitschriftenschau und Litteraturnotizen.

Neues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz. Band 4, Heft 1. K. Sillib: Zur Geschichte des Augustinerklosters in Heidelberg. S. 1-64. Eine sehr verdienstliche Sammlung von Regesten zur Geschichte des Klosters aufgrund reichhaltigen, bisher unbenützten urkundlichen Materials des Universitätsarchivs. Die Einleitung giebt eine die Darstellung Wundts vielfach ergänzende und berichtigende Übersicht über die Geschichte des Klosters, das urkundlich erstmals im Jahre 1279 erwähnt wird und dessen Gründung bisheriger Annahme entgegen wohl kaum vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts anzusetzen ist. Die Regesten des vorliegenden Heftes reichen bis ins Jahr 1507.

Revue catholique d'Alsace: Nouvelle série. Band 18. Jahr 1899. Juni-Juli-August-Heft. Ingold: Mère Pacifique, abbesse d'Alspach, S. 429-445, teilt zum Schluss Briefe zweier anderer Bewohnerinnen des Alspacher Klosters an Berthier mit, aus den Jahren 1722-31 Schreiben der Nachfolgerin der Mère Pacifique, der Mutter Vogel, und eines Fräulein von Andlau, die 1728 einen französischen Offizier, den Chevalier de Préaux heiratete, sowie noch einige belanglose Briefe andrer Persönlichkeiten. Blumstein: Rosheim et son histoire, S. 446-452, 600-609, skizziert kurz, diesmal auf Schöpflin und Mossmann sich stützend, die politische und Verfassungsgeschichte von Rosheim. - Beuchot: Bernard Antoine Fels, une victime du Directoire en Alsace, S. 453-457, beendet seine Darstellung der Verbannung jenes Priesters, der 1831 als Pfarrer von Obermorschweier starb. Reuss et son ouvrage sur l'Alsace au XVIIe siècle, S. 610-627, Abdruck einer eingehenden, beachtenswerten kritischen Besprechung jenes Werks aus der Pariser Zeitschrift »Bulletin critique«.

Revue d'Alsace: Nouvelle série. Band 13. Jahr 1899. Juli-August-September-Heft. Liblin, directeur de la Revue d'Alsace. A nos lecteurs. Mitteilung der neuen Redakteure, Gasser und Ingold, dass sie an Stelle des am 30. März 1899 verstorbenen langjährigen Herausgebers der Zeitschrift J. Liblin

treten.

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Bourgeois: Contribution à l'histoire des mines de Sainte-Marie-aux-Mines, S. 281-299, stellt die Nachrichten über die Mineraliensammlungen des 18. Jahrhunderts im fürstlichen und privaten Besitze zusammen, in denen Erze und Steine aus dem Markircher Bergbau vertreten waren. Gasser: Histoire de la ville et du bailliage de Soultz, S. 300—339, Fortführung einer schon seit 1893 laufenden Darstellung, diesmal das Jagd-, Wasser- und Fischereirecht, sowie die Prozesse, welche die Stadt Sulz darüber mit den Herren von Jungholz und Schauenburg vom 15. bis 18. Jahrhundert geführt hat, umfassend. Nerlinger: La vie à Strasbourg au commencement du 17e siècle, S. 340--372, Neuabdruck eines Anhangs II zu D. Martins »>New Parlament. Hoffmann: L'administration provinciale avant la révolution, S. 373-410, beachtenswerte Darstellung der französischen Verwaltung des Elsass bis zur Einrichtung der Assemblée provinciale im Jahr 1787 mit besondrer Berücksichtigung des Ober-Elsasses. Benoit: Une lettre de M. de Golbéry à propos des élections de Colmar en 1833, S. 411–416, ein an den Redakteur des officiellen Journals vom Ober- und Nieder-Rhein gerichteter, aber gegen den Präfekten Baron Bret gemünzter Brief des als Altertumsforscher bekannten Colmarer Appellrates de Golbéry, der von der Opposition gegen den Regierungskandidaten Präsidenten André für die Wahl zur Deputiertenkammer aufgestellt war, mit biographischen Notizen über Golbéry und André. Livres nouveaux, S. 417-420, Bücherschau.

Kurtz:

Annales de l'Est: Band 13. Jahr 1899. Heft III. In der Bibliographie S. 449-465 Anzeigen von Parisots Werke: Le royaume de Lorraine sous les Carolingiens, von Ingolds Nouvelles oeuvres inédites de Grandidier tome III durch Ch. Pfister und von G. Gide's Essais historiques sur l'Alsace-Lorraine, Organisation militaire de la ville de Mulhouse und seiner Notice historique sur la commanderie de l'ordre Teutonique à Rixheim durch Th. Schoell. Im Abschnitt »Recueils périodiques et Sociétés savantes S. 483-491 Inhaltsangabe der Jahrgänge 1893-1896 der Revue catholique d'Alsace durch Th. Schoell.

Im deutschen Herold Nr. 6 druckt Frhr. Schenk zu Schweinsberg aus den Hanau-Lichtenbergischen Archivbeständen des Haus- und Staatsarchivs zu Darmstadt als Ahnenproben für einen Kölner Domherren zwei Urkunden des Erzbischofs Friedrich von Köln und des Grafen Heinrich zu Sarwerden ab, die in den Jahren 1381 und 1383 ausgestellt vier und acht Ahnen Johanns von Lichtenberg bezeugen. W. W.

Agrarien und Excabien von Eman. Seyler, Hauptmann a. D. München, 1899. 22 S.

Der Verfasser der kleinen Schrift glaubt die Begriffe »agrariae« und »excubiae« richtiger oder wenigstens genauer, als das bisher geschehen ist, bestimmen zu können. Gestützt auf mehrere Stellen bei Schriftstellern, besonders auch der Epitoma rei militaris des Vegez kommt er S. 13 zu dem Resultate, Agrariae seien Plätze gewesen, auf denen das von den römischen Soldaten geerntete Korn gedroschen, bezw. das Futter zum Unterhalte des Viehs sortiert worden sei. Sie seien ursprünglich nicht umhegt, in der späteren Kaiserzeit umwallt worden. Zu ihrem Schutze seien rings um sie herum kleinere Kastelle angelegt, Excubien genannt.

Der zweite Teil des Aufsatzes stellt sich die Aufgabe, Agrarien und Excubien aus der historischen Überlieferung der Schriftsteller und aus Resten solcher Anlagen nachzuweisen. Der Verfasser bespricht dabei besonders ausführlich die Befestigungswerke am Gleisenthale in Oberbayern und am Auerberge im Allgäu. In ersteren erkennt er Lager des Drusus aus dem Jahre 15 v. Chr. in Verbindung mit Agrarien und Excubien. Die letzteren sucht er als römisch zu erweisen, indem er sie zu den ganz anders gearteten keltischen Befestigungen der dortigen Gegenden in schroffen Gegensatz stellt. Auch die Heidenmauer auf dem Odilienberge ist ihm die Umwallung einer Agraria.

Das Schriftchen zeigt, dass der Verfasser sich mit Liebe und Fleiss in den Stoff einzuarbeiten versucht hat und das muss anerkannt werden, wenn wir uns auch mit seinen Resultaten nicht überall einverstanden erklären können.

Kr.

Ein anschauliches Bild der regen Thätigkeit auf dem Gebiet der archäologischen Forschung in Baden gewährt das unlängst erschienene zweite Heft der Veröffentlichungen der Gr. Bad. Sammlungen für Altertums- und Völkerkunde in Karlsruhe und des Karlsruher Altertumsvereins (Karlsruhe, Braun, 1899. 4o. 105 S. 14 Tafeln und zahlreiche Textillustrationen), das ausser der Chronik des Karlsruher Altertumsvereins seit 1895 und der übersichtlichen Darstellung der archäologischen Untersuchungen in Baden und der Neuerwerbungen der Altertümersammlungen im Jahre 1898 eine Reihe wertvoller vor- und frühgeschichtlicher Abhandlungen enthält. Schumacher berichtet über die von ihm geleiteten, auch in weiteren wissenschaftlichen Kreisen mit lebhaftem Interesse verfolgten Grabungen zur Untersuchung von Pfahlbauten des Bodensees im Winter 1897/98. Seine klaren Ausführungen geben einerseits neue Aufschlüsse zur Topographie der Orte Bodman, Sipplingen, Maurach und Unter-Uhldingen, andrerseits aber gewähren sie einen Einblick in die historische Entwicklung der Pfahlbauten, deren endgiltige chronologische Bestimmung erst noch den Er

gebnissen weiterer Nachforschungen vorbehalten bleiben muss. Die steinzeitliche Ansiedelung auf dem Michelsberge bei Untergrombach behandelt Bonnet, der sich um die Erforschung dieses prähistorischen Denkmals verdient gemacht hat, in einer bis ins Einzelne gehenden, sorgsamen Darstellung. Die Anlage lässt sich jetzt mit Sicherheit als eine rein neolithische nachweisen, Die bekannten Grabhügel bei Salem, denen seit geraumer Zeit die Aufmerksamkeit der Altertumsforscher zugewendet war, sind nunmehr vollständig untersucht, so jetzt eine Übersicht über die ganze Gruppe ermöglicht ist. Wagner giebt dieselbe in erschöpfender Weise und kommt zu dem Endergebnis, dass der einheitliche Charakter sämtlicher Fundstücke auf die spätere Eisenzeit, das Ende der HallstattPeriode (5. und 6. Jahrh. vor Chr.) hinweist. Die Gallische Schanze bei Gerichtstetten (Amt Buchen), ein höchst merkwürdiges Erdwerk prähistorischen Ursprungs, bespricht Schumacher, der zu überraschenden Resultaten für die frühe Siedelungsgeschichte (mittl. und spät. La Tène-Zeit) des badischen Odenwalds gelangt. Von besonderer Wichtigkeit ist das aufgefundene Steinhaus, anscheinend das erste Gebäude dieser Art in Süddeutschland. Es mag als Herrenhaus anzusehen sein, während die Hütten ringsum von Hörigen und Knechten bewohnt waren. Alles deutet auf eine friedliche Absicht der Anlage, die sich als landwirtschaftliches Gehöft darstellt und erst später zum Schutz mit Wall und Graben umgeben worden ist. Sch. giebt hier zugleich eine Ergänzung seiner in dieser Zeitschrift (N. F. Bd. V, S. 409 ff.) veröffentlichten Untersuchung über ein gallisches Grab bei Dühren aus der Mittel-La Tène-Periode. Die durch die Funde der Gerichtstetter Schanze gewonnenen Aufschlüsse machen es sehr wahrscheinlich, dass auch in der Nähe jenes Dührener Grabes eine ähnliche Schanze lag. Wagner unterzieht die beiden fränkisch-alemannischen Friedhöfe von Eichtersheim (Amt Sinsheim) und Bodman (Amt Stockach) einer eingehenden Darstellung, aus der hervorgeht, dass die mit reichen und mannigfachen Beigaben ausgestatteten Grabfunde unsere kulturgeschichtlichen Kenntnisse dieser Periode nicht unwesentlich bereichern. K. Brunner.

Bei dem vierten Bande des vortrefflichen »Urkundenbuches der Stadt Basel (Basel, R. Reich. IV u. 492 S.) wäre ein zweiter Titel vielleicht nicht überflüssig gewesen, da ja nicht allein eine chronologische Einteilung vorhanden ist, sondern hier die schon Ztschft N. F. 12, 369 angegebene sachliche Zerlegung des Stoffes Platz greift. Der Band enthält nur die politischen Urkunden, als solche gelten alle, welche das öffentliche Wesen der Stadt Basel als solcher, ihre Politik, Verfassung und Verwaltung betreffen«. Ausgeschieden und künftiger Publikation vorbehalten werden die Urkunden über kirchliche, gewerbliche

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