Sayfadaki görseller
PDF
ePub

3. Die kleine Glocke:

St. Joannis Klock bin ich genannt
jung und alten wohl bekannt

den Reichen läut ich wie den Armen
Gott woll sich ihrer erbarmen

Arnold Heuer, Arnold Loch, Schöffen.
1631.

2. Glocken der jekigen Pfarrkirche.

1. Nr. 1 wie oben.

2. Die mittlere Glocke:

AD ARAM CONCIONES PRECES INVITO
AC MORTVOS PAROCHIAE INDICO +
(gibt zweimal die Jahreszahl 1808).

P. BOITEL ET C. RENAVD ME FECIT.

Figuren: 1. Christus am Kreuz, die büßende Magdalena zu Füßen. 2. Maria mit dem Jesukinde.

Die Glocke wurde unter Pastor Herck aus einer zersprungenen. größern, wahrscheinlich Nro. 2 oben, neugegossen. Die neue erhielt das Gewicht von 1205 Pfund. Aus dem Uebergewicht goß man eine kleinere. von 375 Pfund, welche nicht mehr vorhanden ist 1).

3. Die kleine Glocke:

VIRIBVS PAROCHIAE * VILICENSIS † SVB CVRA PASTORIS GODEFRIDI HERCK BEATAE VIRGINI ET SANCTO PETRO CONSECRATA † (1792). MICHAEL STOKY ZV DATTENFELD HAT MICH GEGOSSEN.

Figuren: 1. Christus am Kreuze, zu den Seiten Maria und Johannes, unter dem Kreuze das Lamm Gottes: ECCE AGNVS DEI. 2. Maria mit dem Jejukinde.

Diese Glocke ist mit Zusah von 200 Pfund aus einer ältern umgegossen 2).

Kunstgegenstände.

1. Eine silberne Krone zu dem Brustbilde der h. Adelheid, über ein Pfund schwer. Sie zeigt auf der Vorderseite das Wappen und darüber die Inschrift der Schenkgeberin:

D. D. CHARLOTTA F. F. VAN RITTER ZV GRÜNSTEIN SENIORISSA. ANNO 1740.

2. Acht Paar silberne Augen, noch ein einzelnes Auge, ein silbernes Bein.

1) Pastor Peiffer glaubt, sie sei nach Schwarz-Rheindorf gekommen.

2) Annalen d. h. V. XXXI, 183.

Reliquien.

Die Stifter des Klosters, Megingoz und Gerbirga, ruhen in der Klosterkirche, wo ihre Gebeine als Reliquien von Heiligen in Ehren gehalten wurden 1). Das Haupt des Erstern pflegte man vor dem Truchseß'schen Kriege unter den Heiligthümern der Kirche zu zeigen. Auch der Sohn Gottfried wird den Seligen beigezählt und fand daselbst eine würdige Ruhestätte 2). Der höchste Ruhm des Klosters war die h. Adel= heid. Sie hatte in ihrer Demuth sich eine bescheidene Grabstätte im Kloster erwählt, wo sie auch ihrem Wunsche gemäß beigesezt wurde. Allein die in Folge zahlreicher Wunder eingetretene Verehrung des Volkes verlangte ein öffentliches Denkmal: es entstand das ihrem Andenken geweihte kunstvolle Adelheidschörchen, in dessen Mitte ein drei bis vier Fuß erhöhtes Grabmonument die heiligen Gebeine umfing. Doch die Reformationskriege haben den Heiligen im Grabe die Ruhe gestört. Die Bollandisten schreiben (1658): „Dort sieht man das Grab der Heiligen vor dem neulich errichteten Altar, auf dem sie mit dem Ordensgewande abgebildet und mit dem Schleier bekleidet ist. Das Grab wurde vor einigen Jahren geöffnet, aber leer gefunden; man glaubt, daß der Leib der h. Jungfrau vor etlichen hundert Jahren nach Gallien gebracht worden ist“ 3). Nachdem so auf geheime Art der H. Leib in ein unbekanntes Verwahrsam übertragen war, schenkten die Chorherren zu Bödingen der Kirche zu Vilich die Reliquien, welche sie früher dorther erhalten hatten *). Der kleinere Theil eines Armes der h. Adelheid ist in einer dem Brustbilde eingefügten Capsel enthalten, zwei größere Partikeln des Armes befinden sich in zwei später angefertigten versilberten armförmigen Behältern. Außerdem haben sich beim Abbruch des Adelheidsaltars im I. 1864 noch Reliquien der Heiligen in demselben vorgefunden, die bei der Consecration des neuen Altars am 15. Mai 1871 in diesen eingeschlossen wurden. Eine früher in einem Reliquienkasten aufbewahrte Partikel der h. Adelheid ruht jezt in dem Auffah des neuen Muttergottesaltars.

Stiftungen.

1. Der Stiftskirche.

1. Tägliche h. Messe, gestiftet von der Abtissin Elisabeth.

2. Zwei tägliche H. Messen aus Dankbarkeit gegen die Abtissin Amöna Margaratha von Bourscheidt für Wiederherstellung der im dreißigjährigen Kriege zerstörten Kirche.

1) Gelen., De adm. magn. 748. 2) 1. c.

[ocr errors]

3) Vor einigen hundert Jahren" war dazu weniger Veranlassung als in der Reformation, wo an vielen heiligen Orten die Reliquien geraubt oder aus Furcht vor Verunehrung geflüchtet wurden. -4) Peiffer, Die H. Adelheid, S. 18.

Inschrift auf einem deinde

Scholtes. Dedeich faiths are

Clemens Reicharts and Sch

den 21. Martin me

3. Die auf die verschiedenen Wochentage vertheilten Officien (Messen) der Stiftsvicarien ').

2. Der Pfarrkirche.

Im J. 1727 stiftete die Canonissin Maria Francisca von Westrem zu Vilich eine Sonn- und Feiertags-Frühmesse unter der Bedingung, daß einer der Söhne oder Descendenten des Schultheißen Peter Schevastes, der den Priesterstand erwählte, das h. Amt verrichten solle. Sie schenkte zu diesem Zweck 600 Reichsthaler.

Im J. 1760 errichtete die Wittwe des Peter Schevastes († 1738)2) in der Pfarrkirche zu Vilich ein beständiges Seelenamt zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes, jeden Samstag mit Aussehung des hochwürdigsten Gutes am Muttergottesaltar zu halten. Für diese Messen, die noch immer gelesen werden, wie für das Gehalt des sie celebrirenden Vicars hat die Stifterin bestimmte Ländereien angewiesen.

Canonicus Adolph Hermanns stiftete jährliche Lesemessen an den Magdalena-Altar, das sogenannte Hermann'sche Beneficium. Wenn keine Aspiranten vorhanden sind, so werden die Fonds cumulirt.

Das Stiftungsverzeichniß von 1875 weist 28 gestiftete Hochämter nach, u. A. von Canonicus Adolph Hermanns, Pastor Herck, Canonicus Caspar Hund, Pastor Heinrich Joseph Schwerzgen, Dechant Heinrich Joisten.

Von den vielen gestifteten Lesemessen sind außer den erwähnten 52 Hermann'schen wegen ihrer interessanten Titel besonders merkwürdig: 12 Segensmessen zu Ehren des h. Herzens Jesu für deren Stifter *). 10 hh. Messen für die Stifter der Herz-Jesu-Bruderschaft. 12 für die Stifter der Marianischen Bruderschaft.

49 Donnerstags-Segensmessen.

40 Vigilienmessen des Stifts Vilich.

36 Vigilienmessen des Stifts Rheindorf *).

1 für Vicar Menzen.

1) Statuten, Cap. 4, § 15. 2) Annalen des h. V. XXXI, 152 f.

[ocr errors]

3) Peter Schevastes, Schultheiß und Kellner des Stifts Vilich, stiftete in der alten (zerfallenen) Pfarrkirche ein Familiengrab, dessen Denkstein nach Annalen des h. V. (XXXI 152) noch vorhanden ist mit Wappen und Inschrift: A. 1717. Praenobilis Dominus Petrus Schevastes Collegii et dominii Vilicensis praetor et cellerarius et Maria Magdalena Heckers conjuges pro se suisque posuerunt, Et obiit Petrus 1738 d. 20. Febr. Drei Söhne des Peter Schevastes: Franz Peter, Franz Bernhard und Johann Hermann waren alle Canoniker am Stift Vilich und stifteten jeder eine Messe an die Stiftskirche.

4) Diese und die beiden folgenden Stiftungen stammen aus dem Stift SchwarzRheindorf.

1.1 1714. den 18. Octs:

1 st Collyy hujus tili

[ocr errors][merged small]

A Maria Magda Cena

12 für den Stifter der Vicarie St. Anna.

2 für Pastor Heinrich Joisten.

Processionen. Bruderschaften. Andachten.

Außer der feierlichen Procession am Frohnleichnamsfeste wird am folgenden Sonntag eine zweite zu Ehren des H. Herzens Jesu gehalten. Früher machte sie den Weg nach Schwarz-Rheindorf, nach dessen Erhebung zur Pfarre in der nächsten Umgebung von Vilich.

Die Sebastianusbruderschaft ist gegründet im I. 1717. Sie trägt dem Pfarrer jährlich 24 Lesemessen auf. Das Fest des h. Sebastianus (20. Januar) ist mit einer besondern Festfeier verbunden.

In lezter Zeit ist der Franciscusverein, der Bonifatiusverein und das Gebetsapostolat hinzugekommen.

Die Verehrung der h. Adelheid findet ihren festlichen Ausdruck am Todestage (5. Februar), sowie um Mariä Geburt, jedesmal mit Octav. Papst Pius IX. hat unter dem 3. März 1871 der Kirche zu Vilich vollkommenen Ablaß verliehen:

1. für Alle, welche an einem beliebigen Tage der Octav vom Sonntag vor dem 5. Februar angefangen, nach reumüthiger Beicht und andächtiger Communion die üblichen Gebete in der Meinung des H. Vaters verrichten;

2. unter den gleichen Bedingungen am Feste Mariä Geburt, dem Sonntage nach dem 8. September;

3. ebenso am Feste der h. Apostel Petrus und Paulus; sowie einen Ablaß von 300 Tagen an jedem beliebigen Tage, so oft man mit reumüthigem Herzen in der angegebenen Weise betet 1).

Herz-Jesu-Andacht ist jeden ersten Sonntag im Monat; Marianische Andacht im ganzen Monat Mai und am dritten Sonntag jeden Monats. Seit 1873 an den sechs Sonntagen nach der ersten H. Communion Andacht zu Ehren des h. Aloysius.

Im J. 1758 hielten die Jesuiten vom 3. bis 16. September Mission und gingen von Vilich nach Asbach.

Kirchhof.

Unmittelbar neben der Kirche, der Sieg zugewendet, liegt der „große Kirchhof“, als einzige noch benußte Ruhestätte der Entschlafenen. Er liegt im Bering des ehemaligen Stifts, ist also offenbar aus stiftischem Eigenthum entstanden, etwa zwei Morgen groß.

1) Peiffer, Die h. Adelheid, S. 19.

Da die Stiftsdamen in der Kirche beerdigt wurden, so erscheint es zweifelhaft, ob dieser große Kirchhof zu ihrer Zeit schon vorhanden war.

Sicher ist, daß die Pfarrgemeinde ihren Kirchhof mit dem Beinamen den „kleinen" an der alten Pfarrkirche hatte. Nach Aufhebung des Stifts fand mit der Uebertragung der Stiftskirche auch die des großen Kirchhofs an die Gemeinde statt. Derselbe wird jedoch als con= fiscirtes Gut und als Civileigenthum behandelt.

Pfarrstelle.

Das alte, zum Stift gehörige Pfarrhaus war von dem Stiftsgebäude durch die Dorfstraße getrennt. Es wurde im J. 1718 durch den Pfarrer Hieronymus Wallraf erneuert und verschönert. Es dient jezt als Nebengebäude des schönen, soliden Pfarrhauses, welches die Bürgermeisterei Vilich mit Einschluß von Küdinghofen im I. 1874 erbaut hat.

Der Pfarrer von Vilich war dem Patronat der Abtissin unterworfen. Seine Besoldung bestand in dem Genusse von Grundstücken und Stiftszehnten. Als Canonicus und Präsenzmeister hatte er einen bestimmten Antheil an den Früchten des Uckendorfer Hofes und der Windmühle zu Vilich 1).

Durch Verfügung des Herzogs von Nassau vom 18. März 1804 wurden die Einkünfte des Canonicats und der Stiftsvicarie der Pfarrstelle einverleibt.

Die Güter und Einkünfte der Pfarrstelle finden sich unter Pastor Joisten wie folgt notirt2):

a. Grundeigenthum.

Hausgarten 82 Ruthen, Baumgarten 127'/2 Ruthen, Ackerland im Pfarrbezirk 38 Morgen 130 Ruthen, Rottland zu Niederpleis 19 Morg., Weingarten in Meindorf 382 Ruthen, Wiesen in Hangelar 83 Ruth., Busch 2 Morgen 10 Ruthen.

Sämmtliche Grundstücke sind frei von Grund- und Communalsteuer. b. Zehntgerechtsame.

Im Geislarer Feld 19 Morgen 65 Ruthen, im Bechlinghofer Feld 30 Morgen 75 Ruthen.

c. Competenz aus der Staatskaffe

3 Malter 4 Viertel Weizen, 10 Malter 9 Viertel Roggen; Geld: 159 Thaler 11 Silbergroschen 3 Pfennige.

1) Vgl. Status und Nachträge im Anhange.

Dumont, Descriptio, p. 22.

2) „Nachweisung der Einkünfte der katholischen Pfarrei zu Vilich.“ Acta E. Nr.7 auf dem Bürgermeistereiamt.

« ÖncekiDevam »