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Erzbischof, „und einen Theil der übrigen Gebäude habe ich mit vielen Beschwerden und Kosten erbaut. Als ich das Werk kaum halb vollendet hatte, ward ich vom Schlage getroffen und sah meiner Auflösung ent= gegen. Da konnte und wollte ich das Begonnene nicht vollenden. Inzwischen drang unser geliebter Sohn Gerhard, Propst und Archidiakon zu Bonn, ... mit inständigen Bitten in mich, ich möchte zum Schuße und zur Erhaltung ihrer Güter und Besißthümer ihm und seiner Kirche das genannte Schloß als Eigenthum übertragen, indem er uns vorstellte, wie viele und schwere Klagen er vor uns und der Kirche erhoben habe, daß die Männer, die von uns mit der Verwaltung über das Schloß betraut waren 1), das ringsum angrenzende Eigenthum der Bonner Kirche in den Dörfern und Weinbergen verschleuderten und schädigten.

„In Erwägung also, daß uns das Besißthum keinen Vortheil bringt, und uns auch in Zukunft nicht nothwendig ist, weil wir in der Nähe ein sehr starkes Schloß haben (die Wolkenburg), daß es uns fortwährend Kosten und Sorgen bereitet; in Erwägung, daß es, in guter Absicht begonnen, in das Gegentheil umschlagen könnte und Schlimmeres auch deshalb zu befürchten steht, weil ein Theil des Berges, worauf das Schloß liegt, der Bonner Kirche zugehört, und Höfe, Ortschaften und andere Besigthümer dieser Kirche ringsum sich anschließen, so haben wir es für nüßlich und billig erachtet, seiner (des Propstes) und der Seinigen Bitte zu willfahren."

Diese Uebertragung bestätigte Papst Victor IV. am 11. September 1162 dem Cassiusstift 2), desgleichen auch Erzbischof Reinald von Dassel 1167, Letterer mit dem Beding, daß den Erzbischöfen von jedem Propste Lehnseid und Treue geleistet werde, wie auch von den andern Schlössern (der Kirche) des h. Petrus 3). „Die Inhaber erzstiftlicher Schlösser waren insgesammt verpflichtet, dem Erzbischof zu schwören, ihm zu Kriegszeiten die Oeffnung zu gestatten und die Schlösser in seinen Dienst zu stellen“ 4). Dem Propst Gerhard wird es vom Erzbischof als Verdienst angerechnet, daß er die Burg auf dem „Drakenfels“, welche er um hohen Preis erworben, mit Aufwand großer Kosten in bessern baulichen Zustand versezt habe (in melius construxit)").

Die Unterhaltung der Burg machte der Bonner Propstei so beträchtliche Kosten, daß sie sich veranlaßt sah, ihrem Burggrafen die Zehnten zu Rörscheid, Zuveren und Westerhausen unter der Bedingung zu überlassen,

1) Das Niederrheinische Jahrbuch (Bonn 1843) deutet diese Stelle auf den Vogt Grafen Adalbert, der mit dem Schloß vorhin belehnt war, und, wie es die reichen Herren jener Zeit pflegten, rücksichtslos willkürlich gehaust haben mag". S. 233.

2) Günther I, Nr. 175, S. 372. 3) Günther I, Nr. 183, S. 390. - 4) Günther 5) Günther 1. c.

I, Nr. 148. Vgl. Note S. 390.

Linggraf von Wolkenburg
godart 1. Legraf 1147-93.

Johann Zv. Wolkenb. Heinrich I. r. drachenfels, Sophie v. Dr.

1182-1226.

godart II. v. Wolkenburg

1193-1252.

1219

Randolf Breitback

1238

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1252-79.

in Bonn 1274

r. Wolkenburg Ritter v. Dr.
1252-76

Drachenfels canonicus

1273

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+1246

Heinrich v. Brest

bach 1246-52

von ihm die

Frf. r. Breitbach

Rüdiger. Heinrich v. Dr. Ludwig v. Wolkenburg, Bürresheim.

v. Dr.

bggf. 1280-1307

J. Hedwig. Dewenberg

Rüdiger. Zobov. Dr. Hedwig. Elisa

wggrf. 1307-45

8.0.-R. J.Edmund

Edmund 9. Heinrich 1304. v.gymnich Dr. Bachem +1327

Heinrich Rüdiger Heinrich

+1322

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J. Margareta v. Wevelinghoven

Godart v. Dr. Zu Judenan

+1465

J. Lysa v. Eick zu Olbrück

Clais + 1493.

Heinrich TV.

Logers. n dr. 1455-72
Helene v. Palant +1507.

Heinrich T.

Reg. n. dr. 1472-80 g.1477 otto Waldbott v. Br. 1480-93

Auton.

Apollonia

Bassenheim

Autonis

Werner

v. W. Bassenheim 1495-1514 Vogt

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2. Rassenheim, z. Olbrick. Z. Judenan

Jodart IV.

dr, 1530-50,

g. Elisa v. mout fort

Jignes v. Dr. +1557
Mylen.

i. Soldan opr. J. Dietrich v.

donk + 1549

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Ferdinand

1550-1577

Dietrich I. v. Mylendonk, Aggrf.v. Dr. 1550-72

Gertrud J. Jacob v. Bronkhorst zu Anholt

Johann Jacob Aggf. r. dr. 1623-30

Dietrich II.

1577-86.

Johann I. Bggf. 1586-1622,

Ferdinand I. f. v. Waldbott- Rassenheim 1Rggf. v. dr. 1649-1695

Zu Judenau

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daß er das Schloß auf eigene Kosten unterhalte und die Mannschaft auf demselben befolde 1).

Die Ministerialen des Cassiusstifts kommen fortan unter dem Namen Burggrafen von Drachenfels vor und erweitern theils durch Heirath, theils durch Kauf Besißthum und Macht. Aus Vasallen des Cassiusstifts sind sie „als Lehnsträger des Erzstifts" auf Grund des den Erzbischöfen vorbehaltenen Oeffnungsrechts gewissermaßen zu kleinen Dynasten geworden und stehen als Unterherren mit an der Spize der Ritterschaft des rheinischen Stiftsgebiets 2).

Zu der Herrschaft der Burggrafen gehörte das Ländchen Drachenfels, der Burg auf der linken Rheinseite gegenüberliegend, bestehend aus den neun Dörfern Gimmersdorf, Berkum, Ließem, Pissenheim, Oberund Nieder-Bachem, Kürrighoven, Odenhausen und Züllighoven. Hier hatten die Herren von Drachenfels die von einem Schultheißen verwaltete hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Fischerei, Jagd, Dienstleistung und Burgschaß, der im 16. Jahrhundert 800 Gulden eintrug, daneben zahl= reiche Geldgefälle von abhängigen Höfen und Ländereien der Unterthanen 3).

Als erstes Glied in der Reihe der Burggrafen erscheint Gottfried ||47-93 von Drachenfels im Jahre 1176. Er war zugleich Untervogt des Grafen Everhard von Sayn vom Stift zu Schwarz-Rheindorf 4). Ton Rudolfs &

Wolkent Fast ein Jahrhundert später, 1273, den 31. Januar, gestattet Gott 1252 -7.3 fried's gleichnamiger Nachfolger dem Domcapitel für 20 Mark den Betrieb des Steinbruchs auf dem Drachenfels zum Zweck des Dombaues in Köln auf vier Jahre).

1280-1307

Burggraf Heinrich von Drachenfels kämpft mit Erzbischof Sifried in der Schlacht bei Worringen 1288 und wird des Grafen von Jülich Gefangener. In Gemeinschaft mit seiner Hausfrau Katharina und seinen Kindern Rütger und Elisa verkauft Heinrich dem Domcapitel zu Köln für 250 Mark 4 Morgen auf dem Drachenfels, wo das Domcapitel die Anlage eines neuen Steinbruchs am „Tegenloch“, neben dem alten Bruch, beabsichtigt, am 24. April 13066).

Rütger's Sohn Heinrich, Erbburggraf († 1348)), in allen Fehden des Erzbischofs (1332—1349) Walram's Getreuer, gerieth mit dem Domcapitel in Zwist wegen des Drachenfelser Steinbruchs. Am Donnerstag nach Ostern 13478) kam es zum Vergleich, wonach das Domcapitel ihm jährlich 30 Schillinge „alter großer Turnosen" zahlen 9), dagegen das

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6) Antiquarius III, 8. Bd., S. 10. 7) v. Mering, Burgen, V, 3. — 8) 5. April, Annal. 6. 9) Günther III, 1. Th., Nr. 344, S. 502 ff.

Recht haben sollte, bis zur Vollendung des Domes die erforderlichen Steine zu brechen 1).

Heinrich's Sohn gleichen Namens war 1357 Dienstmann der Abtei Siegburg 2).

Godert von Drachenfels, ein Sohn Heinrich's (des Leztern), wird zuerst am 19. August 1388 aufgeführt. Er bekennt am 13. Mai 1394, daß Erzbischof Werner von Trier ihm 200 gute schwere Gulden gezahlt habe für fünf Hengste und andere Pferde, Harnische und Verluste, die Godert's Freunde und Diener zu seinen Diensten geschickt, als des Erzbischofs Freunde in Welschland über Colart nach Marsey (Marseille ?) ritten.

Godert von Drachenfels war 1400 Amtmann zu Wied. Er kaufte Haus Gudenau 1420 mit seiner Gemahlin Adelheid Scheiffard von Merode von Gerhard von Bell für 4000 Gulden ). Er erhielt Schloß und Land Wolkenburg von Erzbischof Dietrich in Pfandschaft, 13. Mai 14254), weil, nach des Erzbischofs Zeugniß, „er, der fromme Ritter Godart von Drachenfels, unser Amtmann zu Wolkenburg, lieve Rath und Getruwe uns heute gute bescheide Rechenschaft und Unterweisung gedan hat von allen Diensten, Kosten, Verlusten an Hengsten und Pferden, Harnisch, Zehrung und andern Ausgebungen, die er von von 32 Jahren und länger her gedan, aufgetragen und gelitten hat in Diensten seliger Gedächtnisse uns Demen und Vurfahren Friedrichs Erzbischofs zu Köln in seinen Kriegen, die er hatte mit dem Grafen von der Mark, Aloff Graf zu Cleve, Simon Grafen zu Spanheim, Gerhard Grafen zu Blankenheim, Johann Herren zu Reifferscheid, Reinhard Herren zu Schönforst, Johann Grafen zu Nassau, den Herren von Isenburg und manchen andern seiner Feinde; welche Rechenschaft sich beläuft auf 7000 Rynsche Gulden, und Godart uns nu up dato dieses Briefs umb unser ernstlicher Bitte willen 2000 Gulden gelehnt hat . . . so han wir nur die vurschreven Summe zu Unterpfand versezt uns und unses Gestifts Schloß, Burg, Land und Ludt von Wolkenburg mit unsem Dorp Köningwinteren, und mit 500 Gulden, als die von Wintern und vort uns alle Jars zu Schazonge schuldig syn zu geven.“

23

Pelegrin, Godert's Bruder, war Abt zu Siegburg 1388–1447. Agnes, die Schwester, heirathet Adolph von Siegenhoven, Scheffen zu Siegburg"). Godert's Sohn Johann († 1455) heirathet Margaretha von Wevelinghoven. Aus dieser Verbindung entsprossen zwei Söhne, Godert und Heinrich, und drei Töchter, Margaretha 6), Katharina, Adelheid.

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6) Margaretha, vermählt mit Damian von Burgau; Katharina, vermählt mit Johann von Haßfeld; Adelheid, vermählt mit Friedrich von Stein, genannt Schurff. Vgl. Antiq. III. Abth., 8. Bd., 13.

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