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Immo eingetauschten Besizungen zu Limberge im Auelgau 996 den 17. Januar 1).

Leo von Limperg besaß daselbst im 13. Jahrhundert Haus und Hof, einen Morgen Weingarten, zwölf Morgen Ackerland, einen Antheil am Wunschwald und zwei Antheile am Westerholz, beiläufig eine halbe Hufe im Ganzen 2). Diese Besißung unterwirft Leo am 22. Februar 1285 der Löwenburgischen Vogtei und befreit dadurch den Hermann Vuz zu Schwarz-Rheindorf mit seinem Grundbesig aus seiner Abhängigkeit von derselben. Auf welche Weise Leo von Hermann Vuß entschädigt wurde, ist nicht ersichtlich.

Zu Limperich gab es zwei adelige Güter, den Burghof und den Mylendoncker Hof3). Von dem Burghof (angeblich altes Eigenthum der von Lymburg) sind noch Ruinenreste über dem Dorf in herrlichster Lage vorhanden. Derselbe war, wie es scheint, bergisches Lehen *). Den Burghof vermachte Ritter Bertram von Nesselrode, Herr zu Ehrenstein, bergischer Erbmarschall, im Jahre 1502 dem Landdrosten Wilhelm von Nesselrode zum Steyn, mit den Höfen zu Holzlahr und Menden. Im Jahre 1732 wird als Inhaber Nesselrode zum Stein genannt 5). Der Schnorrenberger Hof des Klosters Bödingen bei Stieldorf war dem Limpericher Hof des Herrn von Stein zu eines Pferdes Kurmut verpflichtet ®).

Das später Mylendoncker Hof genannte Gut gab die Abtissin zu Meschede 1297 dem Burggrafen von Drachenfels in Erbpacht. 1343 belehnte Wilhelm von Arnsberg, Propst zu Meschede, den Burggrafen Heinrich von Drachenfels mit einem Hofe zu „Lymperg", im Lande von Lewenberg, sowie sein Vater damit belehnt gewesen war. Durch die Erbtochter von Drachenfels kam das Gut dann an die Freiherren von Mylendonck, von denen es den Namen behielt. Von den Mylendonck kam es mit Schloß Mylendonck an den Fürsten Croy. Fürst Philipp von Croy verpfändete den Hof an die Jesuiten zu Köln. Diese verkauften ihn 1688 dem Freiherrn Franz von Nesselrode. Von dem Grafen Nesselrode erwarb ihn 1812 der Kölner Kaufmann Heinrich Joseph Foveaux 7). Dessen Wappen befindet sich über der dem Baumgarten zugekehrten Thüre. Sein Erbe (Sohn) Franz Foveaux machte sich durch manchfache Verschönerung der Landschaft verdient, so durch das nach ihm benannte Häuschen auf dem Ennert, eine Basalt-Pyramide

1) Lac. I, Nr. 107, S. 63.

2) Annalen d. hist. V. XXXVIII, S. 32 u. 114–115. 3) Gefällige Mittheilungen des Herrn von Oidtman. 4) Annalen d. hist. V. XXV

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6) Real-Status des Kl. Bödingen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Foveaur im „Kardinal“ zu Köln sind als Fabrikanten von Schnupftabak bekannt.

7) Die

auf der Höhe östlich von Limperich, Errichtung eines mit selten schönen Säulchen aus Heisterbach verzierten Tempelchens 1) oberhalb des Dorfes u. dgl. mehr.

Das Gut ist jetzt Eigenthum eines Herrn Kolb in Bonn.

Als Merkwürdigkeit sei noch erwähnt, daß der lezte Kölner Kurfürst Max Franz auf der Flucht von Bonn vor den heranrückenden Franzosen die Nacht des 3. October 1794 in der Villa zu Limperich bei dem Regierungs-Präsidenten von Nesselrode mit dem geheimen Rath Wurzer zubrachte. Am folgenden Morgen begab sich der Kurfürst nach Mülheim, um mit dem österreichischen General Clairfait, der die rechte Rheinseite besezt hatte, zusammenzutreffen.

Ober- und Nieder-Holtorf.

Nieder-Holtorf liegt auf dem Plateau des Hardberges an der Straße von Beuel über Püßchen nach Stieldorf, Ober-Holtorf 1 Kilometer in dieser Richtung weiter. Zwischen Nieder-Holtorf und Püßchen befindet sich ein Braunkohlenlager, dessen Entdecker, ein schlichter Landmann, sein Bergrecht dem Bürgermeister Bleibtreu verkaufte. Dieser benußte es zur Anlage einer Alaunfabrik, welche bis 1856 in Betrieb war. Heute kann das hiesige Fabricat mit dem americanischen nicht mehr concurriren, weshalb der Betrieb, welcher seiner Zeit 300 Arbeiter beschäftigte, eingestellt ist.

Heinrich von Löwenburg schenkt seinen Hof zu Holtorf den geist= lichen „Leuten“ des Convents Heisterbach für das Heil seiner Seele und seiner Gemahlin Agnes 1333 den 21. Januar *).

In Ober-Holtorf *) besaß die ritterbürtige Familie von dem Burgthorn aus Coblenz einen Hof. 1513 wurde Reinhard von dem Burgthorn damit belehnt. Ein Grabstein in der Castorkirche zu Coblenz zeigt Reinhard v. d. B. und seine Gattin Jutta von Blanchart in ganzer Figur. Ihr Sohn Otto Joachim starb 1547 als letter Mann der vier adeligen Geschlechter von Coblenz. Seine Schwester Anna war Gattin Georgs von Elz zu Schöneck. Philipp von Elg, Ulrichs Sohn, hatte 1524 als Vormund Reinhard's von dem Burgthorn unmündiger Kinder

1) Jetziges Eigenthum der Familie Bleibtreu zu Vilich.

2) Lac. III, Nr. 266, S. 215.

3) Der Name eines Geschlechts von Holtorp findet sich u. A. in Urkunden von 1416 bis 1760 der Annalen des h. V., Ulrich von Holtorf zu Wenau 1416, Johann v. H., Amtmann zu Münstereifel 1559, Abrecht v. H., 1615, Johann v. H. Dr. iuris 1733, Freiherr von H. zu Singenich 1760, Katharina v. H., Priorin zu Rolandswerth 1608, Elisabeth v. H., Kellermeisterin daselbst. Vgl. Annalen d. h. V. Register S. 316. Ob dieses Geschlecht mit unserm Ort in Verbindung zu bringen ist?

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die Belehnung mit dem Hofe vom Herzog von Jülich-Berg empfangen. 1571 wurde Anton Herr zu Elz mit dem Hof zu Holtorf als Jülich'sches Mannlehen belehnt. Da keine Mannerben von Burgthorn vorhanden, aber Anton's Mutter, Reinhard's von dem Burgthorn Tochter und seine Großmutter in die 36 Jahre in diesem Gut sizen geblieben und erst vor acht oder neun Jahren gestorben ist, so hat ihn der Herzog auf Intercession des Erzbischofs Jacob von Trier mit dem Hof als Mannlehn belehnt" 1).

Im Jahre 1652 hat Johann Michael Heister, der im Jahre 1637 Richter des Amtes Löwenburg geworden, den Burghof zu Ober-Holtorf von Johann Anton von Elz (vermuthlich Sohn des vorigen) unter Zustimmung des Herzogs Wolfgang Wilhelm durch Tausch erworben.

Durch Abstammung von Johann Michael Heister's Tochter Maria Katharina und dessen Gatten Adam von Schlössern vererbte sich der Hof an Sibylla Katharina von Schlössern, welche den Düsseldorfer Geheimrath Johann Reiner von Pfeilsticker († 1744) heirathete. Die Tochter Maria Josepha von Pfeilsticker († 1728), verehelicht mit Johann Heinrich von Schlössern († 1728), hinterließ als Erbin Katharina Elisabeth Francisca von Schlössern. Diese heirathete den Geheimrath Georg Peter Andreas Hagens († 1762). Aus dieser Ehe entsprossen die beiden Söhne Johann Adolph Constantin von Hagens, Dechant zu Jülich, gestorben 1812 und Hofkammerrath Erasmus Jacob von Hagens. Der Sohn des Leztern, Franz Karl († 1847), ist der Vater der Brüder Franz von Hagens, Oberlandesgerichtsrath a. D. in Köln, und Joseph von Hagens, Landgerichtsrath a. D. in Düsseldorf, in deren Besitz der alte Burghof sich noch heute befindet.

Kirchliche Verhältnisse.

Küdinghofen stand ursprünglich in gleicher Abhängigkeit vom Kloster zu Vilich, wie Königswinter. Daher haben wir das hierauf Bezügliche mutatis mutandis hier nur kurz zu recapituliren.

Küdinghofen hatte in fränkischer Zeit eine Kapelle. Diese war als Filiale der Mutter- und Taufkirche zu Vilich dem dortigen Frauenkloster im Jahre 1444 incorporirt 2).

Der Deservitor der Kapelle wurde von der Abtissin zu Vilich präsentirt, d. h. thatsächlich ernannt und aus den Gütern des Klosters unterhalten. Die von Kaiser Konrad III. 1444 dem Kloster garantirten Pfarrrechte und Güter erhielten die Bestätigung des Papstes Cölestin III. am 28. April 11959). Die Analogie von Königswinter läßt vermuthen, daß Küding1) Gef. Mittheilung des Herrn von Oidtman.

2) Lac. I, Nr. 350. — 3) 1. c. Nr. 545, S. 380. Vgl. Lac., Archiv, V 9, S. 247.

hofen schon damals als Pfarre bestand. Das Schweigen der Urkunden kann nicht als Beweis angeführt werden. Thatsache ist, daß lange vor dem Jahre 1372 die Erhebung der Pfarrstelle stattgefunden hatte. Denn in dem genannten Jahre treffen die Rectoren der fünf Filialkirchen (ecclesiarum) von Vilich, unter ihnen Volquinus von Lomere, zu Küdinghofen, mit der Abtissin Lucardis von Alfter eine Einigung über Erhöhung ihrer Competenz1). Rector ecclesiae ist offenbar der Pfarrer. In Königswinter findet sich statt der Kapelle die Bezeichnung ecclesia schon um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Warum sollte unter gleichen Verhältnissen nicht auch eine Pfarrkirche in Küdinghofen bestanden haben?

Jedenfalls konnte der Rector Volquinus nicht sofort eine Erhöhung der Competenz beanspruchen, wenn nicht schon einer oder mehrere seiner Vorgänger Pfarrer gewesen wären.

Wir bemerkten schon, daß die Abtissin zu Vilich das Recht der Ernennung besaß. Der Archidiakon zu Bonn vollzog die Investitur 2).

Dazu kam in späterer Zeit das Placet der Herzoge von Berg, auf welchen Rechtsgrund ist nicht klar, da weder der Pfarrkirche vor der Säcularisation noch dem Pfarrer staatliche Zuschüsse gewährt wurden. Nur war es seit der Reformation immer mehr Gebrauch geworden, daß sich die Staatsgewalt auch ohne Rechtstitel in geistliche Angelegenheiten einmischte.

So stellt Herzog Wolfgang Wilhelm dem Heisterbacher Priester Petrus Buermann, nachdem er am 2. September 1624 von der Abtissin zu Vilich die Collation der Pfarrstelle zu Küdinghofen empfangen, unter dem 28. d. M. die Bestallungsurkunde aus und weist ihm alle dem Pfarramt gehörigen Renten und Gefälle zu 3).

Der Appetit nimmt zu mit dem Essen.

Als nämlich „Herr Johann Peter Bey um das landesherrliche Placet (placitum) über die von der Abtissin zu Vilich ihm conferirte Pfarrei Küdinghofen eingekommen, hat der Kurfürst (Karl Philipp) be= fohlen, Erkundigungen einzuziehen, wer über die genannte Pfarre Collator sei, und ob ihm die Collatio pastoratus nicht wenigstens alternative zukomme. Darüber geben nun Scheffen, Vorsteher und Meistbeerbte zu Küdinghofen die Erklärung ab, daß sie nicht anders wissen, als daß die Abtissin die einzige Collatrix sei, und daß sie niemals gehört von einem alternativen Recht mit dem Kurfürsten, obgleich doch einige von ihnen bis zu neun Pastoren hierselbst erlebt hätten." Act d. d. 17. Februar 17214).

1) Urkunde vom 24. Mai 1372 im Staatsarchiv zu Düsseldorf.

2) Dumont, Descriptio, 15. 3) Original-Urkunde v. 28. Sept. 1624, mitgetheilt von Karl Unkel. — ) Extractus protoc. Judicialibus.

Diese Erklärung muß die Sache entschieden haben, denn am 10. März dess. I. schreibt Johann Peter Berg an die Abtissin, daß er demnächst kommen werde, um vom Landdechanten die Installation zu erhalten.

Troßdem heißt es in dem Verzeichniß der Pfarreien, ihrer Colla= toren u. s. w. im Herzogthum Jülich und Berg aus dem (16. und) 17. Jahrhundert: im Kirspell Küdinghoven ist Collatrix die Abtissin in Vilich,,in suo mense", d. h. in dem ihr zuständigen Monate. Dieser Ausdruck sezt, wenn er überhaupt einen Sinn haben soll, doch wohl ein alternirendes Collationsrecht voraus. Allein hieraus darf nicht auf ein wirkliches Recht des Bergischen Herzogs geschlossen werden. Das fragliche Verzeichniß war allem Anschein nach einseitig von der herzoglichen Regierung aufgestellt 1).

Die Pfarrkirche.

Die im Jahre 1144 erwähnte Kapelle hat mit Ausnahme des riesig starken romanischen Thurmes keine Spur zurückgelassen. Wir können nur über die Lage derselben mittheilen, daß das Schiff nicht, wie heute, an die Ostseite des Thurmes, sondern westlich nach dem Rheine angebaut war und nach Ausweis des vorhandenen Raumes nicht über fünfzig Fuß in der Länge messen konnte.

Im Jahre 1754 war die ursprüngliche Kapelle längst verschwunden und hatte, wer weiß wie oft, einer neuen Pfarrkirche den Plaß geräumt. Damals fertigte man einen Aufriß der bestehenden Kirche an. Er zeigt uns ein unansehnliches Bauwerk, wie es die Noth schwerer Kriegszeiten rechtfertigen mag, aber die Kunst nicht versöhnen wird. Das Ganze bestand aus drei Theilen: der alten Kirche", der neuen Kirche“ und einem Abhange 2). Nehmen wir Stellung vor dem mittlern Eingang auf der Westseite, so befinden wir uns der neuen Kirche, in der Breite mit dem Thurm sich deckend, gerade gegenüber, von derselben durch eine Mauer getrennt zur Rechten (Südseite) die alte Kirche und zur Linken der neuen Kirche (Nordseite) den Abhang.

In dem genannten Jahre (1754) war die Kirche reparaturbedürftig, und es entstand ein Streit zwischen der Gemeinde und der baupflichtigen Abtei Vilich, ob die alte Kirche zum Hauptschiff gehöre oder als

1) Binterim u. Mooren, Erzd., II 148.

2) Wie das dreitheilige Compositum entstanden ist, läßt sich errathen. In ältester Zeit stand das Schiff der romanischen Kirche vor dem Thurm. Als es nicht mehr ge= nügte, baute man die sogen. alte Kirche mit Beibehaltung der anstoßenden frühern Seitenmauer an. Aber auch diese alte Kirche war nicht ausreichend auf die Dauer. Daher trat die neue an die Stelle der ursprünglichen mitten vor dem Thurm, und der von der Gemeinde links hinzugefügte Abhang aus den Basaltgruben in der Nähe von Küdinghofen.

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