Sayfadaki görseller
PDF
ePub

der Verein von der h. Kindheit Jesu für Rettung der Heidenkinder mit 106 Mitgliedern;

der Gallus-Verein, bestehend aus Männern und Jünglingen mit 98 Mitgliedern, gegründet am 13. November 1859, wirft u. a. für würdige Ausstattung der Kirche und christlich-geselliges Leben;

der Marianische Kirchen-Gesangverein besteht seit 1855 mit ca. 26 bis 30 Mitgliedern.

Processionen.

1. Die Frohnleichnams-Procession nimmt ihren Weg nach Limperich, wo nebst der kirchlichen auch eine häusliche Feier am Frohnleichnamsfeste stattfindet.

2. Die Marcus-Procession nach Püßchen.

3. Procession am Christi-Himmelfahrtsfeste zur Feier der ersten Kinder-Communion besteht seit 1856.

4. Die Hagelfeier am Tage nach Christi-Himmelfahrt besteht in einer Procession der Bewohner von Limperich nach dem Heiligenhäuschen (Christus am Delberg) bei Vilich und von dort nach Püßchen, wo die selben der h. Messe beiwohnen. Zweck der Andacht ist Abwendung von Hagel und Ungewitter und die Erflehung von Gottes Segen für das Gedeihen der Feldfrüchte 1). Der Ursprung ist in ferner Vergangenheit zu suchen.

5. Am ersten Sonntag im Mai und October werden aus Anlaß der halbjährigen Versammlung der Bruderschaft vom h. Herzen Mariä Processionen gehalten.

6. Eine Procession ging s. 3. am Feste des h. Georg, des Patrons der deutschen Ordensritter, nach der Kapelle bei der Commende in Ramers dorf 2). Mit Wegfall der Kapelle hat dieselbe aufgehört.

Miffionen.

Eine Mission vom Jahre 1763 wird bezeugt durch das Chronicum3):
MISSIO VERNA XRISTO PENDVLO SACRABAT.

Dasselbe befindet sich auf einem Steinkreuz aus dem Jahre 1727 zu Limperich und auf einem andern, welches vom „Streffen“ zu Küdinghofen auf den Kirchhof übertragen worden ist. Es trägt die Inschrift: KÜDINCHOVIENSES POSUERUNT.

Eine zweite Mission wurde im Jahre 1855 abgehalten.

1) Hagelfeier-Processionen waren in alten Zeiten nichts Seltenes. Vgl. Maaßen, Gesch. d. Dek. Hersel, 110.

2) Für die Leitung der Procession und Abhaltung des Hochamtes am Georgiusfefte gab die Comthurei Ramersdorf dem Pfarrer von Küdinghofen zu Martini zwei Malter Roggen. — 3) Diese Mission erwähnt auch Bürgermeister Hülder zu Oberdollendorf. Vgl. „Mission“ unter Königswinter.

Der Kirchhof

lag früher um die alte Kirche und hatte feste Grenzen an zwei Dorfwegen. Bei Erbauung der neuen größern Kirche im Jahre 1845 ging ein Theil desselben als Baustelle ab, und der Rest genügte dem Bedürfnisse nicht mehr. Deshalb beschaffte die Civilgemeinde das anliegende, höher östlich befindliche Grundstück zu einem neuen Kirchhof und erweiterte denselben im Jahre 1877 durch Ankauf zweier Parzellen an der Südseite. Der Kirchhof zu Küdinghofen ist im ausschließlichen Gebrauch der Katholiken, während die wenigen Protestanten der Pfarre ihre Todten zu Obercaffel beerdigen.

Außer dem erwähnten Missionskreuz ist zu erinnern an das dem Andenken des Eremiten Bruder Heinrich Havert gewidmete Kreuz mit Inschrift aus Püßchen 1).

Die Pfarrstelle.

Aus dem Dorfe führt der Weg nach Foveaur' Häuschen links an der Kirche und höher rechts an der Pfarrwohnung vorbei. Der oberhalb des Hauses gelegene Pfarrgarten gestattet freien Blick über ein großartiges, von den südlichen Höhen am Rheine, der Eifel und dem Vorgebirge umrahmtes Panorama, welches nach Norden in eine unabsehbare Ebene über Köln sich erweitert.

Vor dem Jahre 1825 bewohnte der Pfarrer einen Theil des jezigen Wirthshauses, welches dem Joseph Badorf gehört.

[ocr errors]

Im Jahre 1805 den 18. Mai versammelte der Dechant Cornelius Sauer zu Hennef die Bestbeerbten der Pfarre Küdinghofen im Auftrag des Landdingers Hofrath Legrand, Amts Blankenberg, unter herzoglich nassauischer Regierung im Kloster zu Püßchen, um über die Noth= wendigkeit eines neuen Pfarrhauses oder allenfalls mögliche Verlegung der Pfarrwohnung Bericht zu erstatten". Richter Sauer, Bruder des Dechanten, hat aber dem Pastor zugeredet, noch etwas zu warten, bis die Gemeinde sich von den Kriegsdrangfalen erholt haben würde. Allein die Kriegsdrangsale hielten an, und der Neubau kam erst im Jahre 1825 zu Stande, wie sich aus nachstehendem Chronicum des Pfarrers Thynen ergibt:

AETERNI FAVENTE GRATIA CONSTANTI PASTORIS CVRA ANNVENTE GVBERNIO TANDEM ERECTA.

Das Haus ist umgeben von einem Vorgarten mit einer von Dechant Samans angelegten Wasserleitung, Garten und Baumgarten zwei Morgen 1) S. Püßchen unter Vilich.

groß, und im Jahre 1856 durch Erwerbung zweier neuen Parcellen vergrößert. Die Vergrößerung hat die angenehme Folge gehabt, daß der nahe am Hause vorbei führende Weg auf die Höhe von demselben mehr entfernt und der Pastorat größere Ruhe gesichert ist.

»

Die Pfarrdotation wurde nach Vereinbarung des Stifts Vilich mit dem Rector der Kirche durch den Kölner Official 1372 den 25. Mai festgestellt wie folgt 1): „Volquinus von Lomer, Rector der Kirche in »Kudichoven soll erhalten und genießen im Namen der genannten Kirche, und seine Nachfolger sollen erhalten und genießen jedes Jahr zu ewigen Zeiten von den Herren des Deutschordens zu Ramersdorf sechs Sümmer Weizen von den Gütern ihres Hofes in Berchhofen 2). Item von Gerard von Wolkenburg ein Malter Weizen von einem Stück (petia) Weingarten, gelegen zu Kudichoven in den Hovewingarden«. Item von Johann von Bueken in Siegburg sechs Sümmer Weizen von sechs Morgen Ackerland im Felde von Geislar. Item von Adolph „de Aquila“ in Siegburg ein halb Malter Weizen von einem Morgen Weingarten in der Pfarre Bergheim an der Sieg, in der großen »Vlaichten« ) zu Kreuzberg. Item von Hermann genannt Deme ein halb Malter Weizen von einem Hausplaß mit Baumgarten, gelegen in Vilich, zu liefern am Feste des H. Remigius (1. October). Item von Johann genannt Dolesever eine halbe Ohm Wein von den Erben Heyno's genannt Goylkins von einem halben Morgen Weingarten daselbst. Item von Telo Hovemar, Aleide, Erbin des Heydolph, und Elsa, Erbin des Gickin, eine Ohm Wein von einem Morgen Weingarten, gelegen in Limperich am Grindel*), zu liefern um das Fest des h. Martinus."

Der heutige Güterbestand der Pfarrgüter bei Vilich, Geislar, Püßchen 5) läßt nicht undeutlich den Zusammenhang mit genannten Einkünften erkennen.

Die Dotation bestand nach dem Verzeichniß des Herzogthums Berg im 16. und 17. Jahrhundert in 9 Malter drei Sümmer Pacht von 1212 Morgen Artland und den halben Trauben von 1 Morgen 1 Pinte Weingarten).

[ocr errors]

1) „Stift Vilich Urk. Nr. 65“ nach gefälliger Mittheilung des Geh. Archivraths Dr. Harleß zu Düsseldorf. 2) Berghofen in der Pfarre Obercaffel. 3) „Vlaichte“ Feldflur, zuweilen auch Localname für solche. Annal. XXX 34. 4) Grindel ist Falderthor. 5) Pützchen bestand zur Zeit obiger Feststellung noch nicht. Die unten folgenden Güter in dieser Gemarkung sind also für die Vergangenheit unter Vilich zu subsumiren. 6) Vinterim u. Mooren, Erzd., HI 148. Nach einem Bericht vom Ende des 18. Jahrhunderts an den Archidiakon:,,Habet (pastor) in terra arabili 14 Morgen, deren 7 in der farth, 11⁄2 Viertel Weingarts, 1 Pinten Weiden, etwelche 2 Morgen Rahmbusch faciens 1 Kahr Rahmen, item domum dotis cum hortis et pomerijs."

Theils wegen der Zeitverhältnisse, theils wohl auch wegen der geringen Besoldung war während der Wirren des dreißigjährigen Krieges die Pfarrstelle zu Küdinghofen mit Obercassel durch einen Priester besetzt. Dieser Zustand sollte beseitigt werden. Auf Befehl des Erzbischofs Ferdinand versammelten sich am 20. April 1645 Deputirte zu Bonn, um zu berathen, wie den beiden Gemeinden Obercassel und Küdinghofen, jeder ein Pastor mit genügender Competenz gegeben werden könne" 1). Das Resultat der Berathungen ergibt sich aus den Thatsachen. Bei der nächsten Anstellung erhielt jede der beiden Pfarren ihren eigenen Seelsorger, und zwar Küdinghofen Dionysius Hoen am 16. September 1656. Zur Verbesserung der Competenz übertrug die Abtissin von Vilich, Helena von Haeften, demselben am 10. März 1657 die erledigte Vicarie der h. Maria Magdalena in der Stiftskirche zu Vilich 2).

Seit dem Jahre 1679 waren die Pfarrer beständig Vicare des Altars der 11000 Martyrer zu Vilich. Dieses Beneficium bildet noch heute den größten Theil der Pfarrdotation in Aeckern und Wiesen bei Vilich und Püßchen nebst dem Zehnten von 18 Morgen 3).

Das gesammte Areal der Pfarrstelle umfaßt 44 Morgen 60 Ruthen, darunter 28 Morgen 55 Ruthen Ackerland bei Vilich-Geislar, 9 Morgen Wiesen bei Püßchen, 3 Morgen Busch, 3 Viertel Morgen Weingarten, meistens von geringer Qualität.

Der große Zehnte von 18 Morgen, berechnet zu 28 Thaler jährlich, der kleine, abgeschäßt zu 5 Thaler, wurde auf Grund des Gesezes von 1850 durch Receß vom 1. Mai 1865 mit erzbischöflicher Genehmigung vom 3. Juni dess. I. für 825 Thaler abgelöst zum fünfundzwanzigfachen Betrag.

Der Pfarrer bezog früher folgende Renten: 21⁄2 Viertel Weizen zu Lasten der Erben Pfingsten in Vilich, abgelöst am 8. August 1869, 11/2 Viertel Weizen der Pastorat zu Vilich, abgelöst am 9. dess. Monats, 1/2 Malter Weizen vom Hammer-Hof zu Bergheim a. d. Sieg ist verloren und vom erzbischöflichen General-Vicariat unterm 9. August 1866 niedergeschlagen worden. Sämmtliche Zinsen betragen 120 Mark.

"

1) Pastoraten Obercaffel u. Küdinghofen." Act vom 11. April 1645 im Staatsarchiv zu Düsseldorf. — 2) 1. c.

3) Das unbedeutende Einkommen in früherer Zeit läßt folgende Notiz im Kirchenarchiv erkennen: „Pastor Jacob Peter Schmit, als schwachsinnig pensionirt, erhielt 80 Rthlr. aus den Pastoratsrenten, welche dessen Nachfolger Wilhelm Koch zahlen mußte. Dazu wird bemerkt, daß dies nicht von Bestand sein könne, „weilen die völlige Pastorats-Einfünfte kaum 150 Rthlr. auswerfen“.

Die Pfarrer.

Volquinus von Lohmar (de Lomere), 1372.

Adamus pastor.

Pastor Mertens zu Obercassel bediente 1607 die Pfarre Küdinghofen.
Martinus Currens, resignirt 1624.

Petrus Buirmann (Baurmann), Priester aus dem Kloster Heisterbach, seit 1624.

Johann Hönlingen, investirt zu Bonn für Küdinghofen und Obercaffel am 10. Juni 1643.

Dionysius Hoen, seit 16. September 1656 Pastor zu Küdinghofen und seit 10. März 1657 Vicar des Magdalenen-Altars zu Vilich, resignirt 1659.

Johann Unkelbach 1659, präsentirt am 1. September 1).

Petrus Rheindorf, 3. 3. Kaplan in Ronsdorf. Mit der Pastorat in Küdinghofen wird ihm die derselben incorporirte Vicarie zu den 10000 Martyrern übertragen, 1679.

Georg Hochrath, seither Stiftsvicar in Vilich, wird am 18. December 1683 Pfarrer in Küdinghofen und Vicar zu den zehntausend Martyrern, mit der Verpflichtung, an dem gewöhnlichen Tage jeder Woche in der Collegiatkirche zu Vilich den Gottesdienst zu halten. Er starb 1720 am 9. Januar.

Johann Peter Bey, Februar 1721, ging 1729 als Pastor nach Lülsdorf.

[ocr errors]

Johann Joseph Roes (und Roez), investirt am 3. September 1729, war Secretair des Siegburger Capitels, starb am 1. Nov. 1746. Johann Leonard Garzen, investirt am 17. Februar 1747, gestorben am 27. Februar 1775.

Jacob Schmiz, 1776-1784, war schwachsinnig und fand Aufnahme bei den Alexianern in Köln.

P. Wilhelmus, Carmeliter, war Deservitor 1784, nachdem die Pfarrstelle erst am 17. April dess. I. vacant erklärt worden.

Wilhelm Koch, in das Capitel aufgenommen 1785, wird im Februar 1786 nach Frelenberg verseßt.

Matthias Wilhelm Huppert, starb am 8. October 1795, 36 Jahre alt, nachdem er neun Jahre Pfarrer gewesen.

1) Unkelbach wurde präsentirt am 1. Sept. 1659, nachdem Hoen refignirt hatte. (D. Staatsarchiv.) Dieselbe Quelle meldet: „Cornelius Ruthen, investirt am 26. Mai 1658." Wie beide Angaben sich reimen? Vielleicht war Ruthen zuerst Hülfspfarrer.

« ÖncekiDevam »