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anstalt von Gypen in München nach Andreas Müller in Düsseldorf. Es stellt das Jesukind auf den Armen der jungfräulichen Mutter dar, wie es dem h. Dominicus den Rosenkrauz überreicht. Der Altar datirt aus dem Jahre 1884.

3. Auf der Epistelseite Antoniusaltar in Roccoco mit Statue des Heiligen.

Der Unterbau der Altäre ist das Werk des Steinhauers Heinrich Drolshagen in Königswinter. Vor dem Chor steht mitten im Schiff eine Mariensäule mit der Aufschrift: Maria, glorreiche Königin des h. Rosenkranzes.

Antikes Standbild der Mutter Gottes mit dem Jesukinde in reicher Gewandung und fein ausgearbeitetem Haarwuchs in Holz, auf Postament von Tuff, lezteres von Bildhauer Otto Hansmann zu Oberdollendorf (1877). Das Bild wurde im Jahre 1874 polychromirt.

Ein Delgemälde die Verlassenheit Christi am Kreuze anscheinend darstellend, angeblich nach van Dyk.

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Ein Kaselkreuz. Um das Kreuz Christi grüner Baumstamm drei Gruppen: die trauernden Freunde, die höhnenden Pharisäer und Schriftgelehrten, die gleichgültige römische Wache.

Ein fupfernes Tragkreuz aus dem Jahre 1624.

Ein Wandkerzenstock, Schmiedearbeit aus dem 17. Jahrhundert. Medaillen an der Strahlenmonstranz mit geprägten Bildern auf beiden Seiten und Umschriften, welche der Darstellung entsprechen:

1. Ego sum lux mundi via veritas et vita I Tim 1, 15: Denn das ist ja gewisslich war und ein theuerwerdes Wort, das Christus Jesus komen ist in die Welt die Sünder selig zu machen.

2. Maria grüsset Elisabeth. S. Lucas I.

3. Filius Dei in utero Mariae. Lucas I.

4. Job bona omnia dissipat Satan et eius liberos ex Job I.

4. Eliphaz arguit Job de sapientiae iactantia Job XV.

5. O Solon, Solon fueras, fuerit subito, qui modo Croesus erat.

6. Tempus edax rerum tuque invidia vetus.

7. Sancta capella.

8. Beata Maria Oettingensis.

9. Magi ab oriente eccessernut Hierosolyma dicentes ubi est. Math. II. G. W.

10. Natus est nobis Salvator, qui est Christus Dominus. Luc. II.

Herz Jesu Deine Wunden roth

Dein bitter Kelch Dein Kreuz und Tod

Zerstert die Hell und hilft aus Noth MDCXXVI

Signum confraternitatis S. Michaelis Archangeli.

Dasselbe mit A. W.

Die Kirche besigt eine Partikel vom h. Kreuz mit Authentik vom 15. August 1871.

Bier Glocken

je 900, 5981/2, 420, 259 Pfund schwer mit den Tönen as, b, c, es,

1.

2.

3.

4.

mit folgenden Chronogrammen:

QVANDO MICHAEL VOCAT VENITE
lo PII CHRISTIANI (1873)

AVE SANCTE IOSEPH FILI DAVID
CVSTOS GENITRICIS DEI (1873)

MARIA BEATIQVE PATRONI NOSTRI
ANTONIVS AC SEBASTIANVS DEFENSORES SINT
ECCLESIAE (1873)

SVB CONSVLE DE WEISE 1829.

gegossen von Georg Claren zu Sieglar..

Die drei ersten sind von Christian Claren (Sohn Georgs) gegossen. Zwei ältere Glocken im Gewicht von 558 und 359 Pfund in den Tönen b und e trugen die Inschriften:

1.

MICHAEL SANCTE DVX STRENVE (1771)

PRO ECCLESIA NOSTRA DEVM QVAESO EXORA (1771) PROSEQVOR DEFVNCTOS INVITO VIVOS PELLO FVLMINA PRAESAGIO TEMPVS PVLSO AVE.

Joannes Ed. Franz Lambert Fuchs in Cöllen gossen mich 1771. 2. Ich war gebrochen und bin zu Ehren Mariae Antonii Sebastiani auf neu gegossen anno 1716. I. P.

Stiftungen. Processionen. Bruderschaften. Vereine.

Gestiftet sind: 1. 43 Sangmessen, 44 Lesemessen; 2. die Sonnund Feiertags-Frühmesse von Eheleuten Abraham von Heck und Theresia von Horn; 3. das ewige Licht von denselben; 4. eine Vesper am Vorabend des Rosenkranzfestes zu halten, von Walburga Arenz, Wittwe Hoig, und ihrer Tochter Maria; 5. der tägliche Rosenkranz von Franz Heinrich Depen, Pfarrer zu Königswinter mit Vermehrung der Fonds seitens der Familie Achatius 1).

Außer den Processionen am Frohnleichnamsfeste, zu St. Marcus und in der Bittwoche besteht die Römerfahrt am Palmsonntage, eine Bitt= fahrt am Allerseelentage, eine Wallfahrt am ersten Sonntage im September, dem Feste der h. Schußengel, nach dem Calvarienberge bei Ahrweiler.

1) Eine bedeutende Stiftung machten in jüngster Zeit die Eheleute Franz und A. Christina Klein, wozu außer den unter Pfarrstelle und Küsterei folgenden Gütern noch ein Capital von 1153,46 M. gehört.

Bruderschaften: 1. eine uralte unter dem Schuße des h. Einsiedlers Antonius, erneuert im Jahre 1650.

2. die Skapulier-Bruderschaft hatte schon lange bestanden, als sie im Jahre 1688 in das Carmeliterkloster zu Püzchen verlegt wurde. Dafür erhielt Niederdollendorf

3. die Erzbruderschaft vom h. Rosenkranz, womit am Rosenkranzfeste der Ablaß Toties, quoties verbunden ist;

4. die sogenannte Sebastianus-Bruderschaft, datirend vom 20. Januar 1672, ist seit 1810 zu einer Schüßengesellschaft geworden, ohne jede kirchliche Leitung.

Am 10. Februar 1869 wurde der Kreuzweg errichtet.

Am 7. April 1878 der Verein der christlichen Mütter und am 12. Februar 1880 der gleichnamigen Erzbruderschaft zu Regensburg einverleibt; am 19. November 1880 eine Bezirksstelle des dritten Ordens vom h. Franciscus in der Pfarre, 1868 ein Hülfsverein vom h. Karl Borromäus zur Verbreitung guter Bücher.

Der Kirchhof.

Der Kirchhof, 11 Are und 11 Meter groß, befand sich seit unvordenklicher Zeit an der Pfarrkirche. Die Einwohner von Königswinter und Heisterbacherrott benußten einen Theil desselben vor der großen Kirchthüre, die von Obercassel und Oberdollendorf zunächst dem Frohnhof 1).

Durch die Ansprüche und Beschwerden der Protestanten in Obercassel wurde der confessionelle Friede wegen des Begräbnisses gestört, und auf Vorstellung der protestantischen und katholischen Partei vom Kurfürsten Johann Wilhelm (1680—1716) entschieden, daß nach „der widerrechtlichen Beerdigung des Protestanten Johann Lucas auf dem Kirchhofe zu Niederdollendorf kein Protestant mehr beerdigt werden sollte“ 2).

Die Gemeinde Heisterbacherrott hat den Kirchhof bis zum 16. Juni 1867 benut, während die andern Pfarrgemeinden schon lange darauf verzichtet hatten. Bis zur französischen Herrschaft wurde das Dorfgericht auf dem Kirchhof abgehalten.

Zu erwähnen ist das Kirchhofskreuz von Steinhauermeister H. Acker in Honnef gefertigt, am 23. December 1871 errichtet und am 31. dess. Mts. eingesegnet.

Am 10. Mai 1875 ist der Altkatholik Bernhard Kleinermann durch Professor Knodt aus Bonn unter Beihülfe der Polizei beerdigt worden.

1) Begräbnißordnung des Pastors Borrewescher im Kirchenarchiv.

2) Staatsarchiv zu Düsseldorf.

Ueber das Eigenthumsrecht liegt eine Entscheidung des Bonner Landgerichts vor, daß der Kirchhof nach Lage und Alter der Kirche zugehört. Die Civilgemeinde erbot sich, den Beweis zu liefern, daß sie seit dreißig Jahren im Mitbesig gewesen sei. Wozu die Verwirrung in einer katholischen Gemeinde?

Seit 1883 besteht ein größerer Civilkirchhof auf der Südostseite des Dorfes. Die lezte Beerdigung (des Kindes Johann Baptist Blücher) auf dem alten Kirchhof hat am 13. December 1883 stattgefunden.

Pfarrstelle.

Ein altes Pfarrhaus, dessen Grundfläche 12 Ruthen 35 Fuß betrug und unmittelbar an den Kirchhof sich anschloß, so daß es mit der Schwelle auf der Kirchhofsmauer ruhte, war von der Gemeinde erbaut und wurde im Jahre 1799 an Johann Perz für 290 Reichsthaler verkauft. Die Bodenfläche mit Garten und Baumgarten maß im Ganzen 1 Viertel 13 Ruthen 13 Fuß. Als Ersaß diente ein Haus am Hochmarkt, Flur I, Nr. 618, mit 32 Ruthen 40 Fuß Weingarten und circa 20 Ruthen Gemüsegarten, beides mit dem Hausplat zusammen 60 Ruthen 50 Fuß. Dieses zweite Haus mußte schon in den letzten dreißiger Jahren als baulos verlassen werden.

Das Pfarrhaus neben der Schule am Hochmarkt ist Mitte der vierziger Jahre auf Kosten der Pfarrgemeinde erbaut. Niederdollendorf hatte zwei Drittel, Heisterbacherrott ein Drittel der Bausumme zu tragen.

Mit Zustimmung ihres Ehegatten Franz Klein vermachte die Wittwe Anna Christina geb. Klein († 6. Februar 1888) ihr zu Niederdollen= dorf gelegenes Haus nebst Garten und anliegenden Grundstücken, 73 Ar 33 Meter groß1), der katholischen Pfarrgemeinde zu einer beständigen Wohnung des Pfarrers, wofür dieser jede Woche eine Messe zu halten hat. Das Haus liegt „an der Schäferei“ zunächst der Eisenbahnstation, vom Hause nach dem Kirchhof die meisten der zur Stiftung gehörigen Landparzellen.

In Folge dieser Schenkung ist das Pfarrhaus am Hochmarkt nebst zugehörigem Garten für 9120 Mark an die Civilgemeinde zu Schulzwecken übergegangen, der Erlös in die Kirchenkasse geflossen.

Die Dotation der Pfarrstelle bestand ehemals aus den Erträgen der Länderei, Weinpachten und Renten, welche das Stift Vilich derselben

1) Nach einer nachträglichen Mittheilung gehört zu der Pfarrwohnung ein Hofraum von 38 Ar 87 Q.-M.

ursprünglich zugesichert, und auf Ersuchen der fünf Rectoren im Jahre 1372 erhöht hatten 1). Die Erhöhung wurde vertragsmäßig in der Weise ein für alle Mal fixirt, daß für die Folge keine weitern Ansprüche stattfinden sollten.

Die Vereinbarung erhielt am 25. Mai 1372 die Bestätigung des erzbischöflichen Officials zu Köln 2). Die betreffende Stelle der Urkunde lautet in der Uebersetzung:

„Item Jakobus von Sybergh (Siegburg), Rector der Kirche zu Niederdollendorf, soll für sich erhalten und genießen im Namen seiner Kirche, und seine Nachfolger sollen erhalten und genießen in jedem Jahre auf ewige Zeiten von Johannes, genannt Seczrait, vier und ein halb Sümmer Weizen von dessen Lehn, genannt »zum Velde. Item von den Erben Johannis, sonst Pickelius, drei und ein halb Sümmer Weizen von demselben Lehen. Item von denselben Erben drei Sümmer Weizen von einem Morgen Ackerland, gelegen in der »Rynvlachten«. Item von Lutgarde (Lutgorde) von Dollendorp drei Sümmer Weizen von einem Morgen Ackerland daselbst. Item von Johann Kyß zwei Sümmer von einem halben Morgen Weingarten daselbst. Item von Christian von >>Rymmelkoven < 3) und Abelo Ruters ein Sümmer Weizen von einem Viertel Weingarten daselbst, zu liefern am Feste des heiligen Remigius (1. October). Item von dem Vogt Konrad von Luvenberg) vier Ohm und einen Eimer (urnam) Wein von seinen Gärten zu Luvenberg, nämlich von fünfzehn Morgen Ackerland und fünfzehn Morgen Weinberg. Item von Herrn Gottfried von Luvenburg, Ritter, eine Urne Wein von seinem Lehn des Vilicher Hofes in Niederdollendorf. Item zwei und einen halben Serter Wein von Bruwers Erbschaft."

Das Einkommen des Pfarrers war also im Jahre 1372 für ewige Zeiten festgestellt. Allein die Verhältnisse sind oft stärker als die Verträge. Die Noth zwang den Pfarrer Komp (1768-1812), um Competenzvermehrung zu bitten. Das Stift Vilich bewilligt ihm ausnahmsweise eine Zulage von 40 Rthlr. 1802. Indeß war das nur ein

1) Die Einkünfte waren: die Erträge von 81/2 Viertel Weingarten, und zwar von 51/2 Viertel die dritte Traube, von den übrigen 3 Viertel die halbe Traube, der Zehnte von 12 Morgen Weingarten, Weinpacht 4 Ohm; ferner 6 Morgen Artland für die Halbscheid verpachtet, der Zehnte von 14 Morgen, 8 Malter an Roggen und Weizen. Binterim und Mooren, Erzd. II, 148. Außerdem hatte die Longenburg dem Pfarrer jährlich 4 Ohm Wein zu liefern (Annal. d. H. V. XIX, 294). Diese Rente hat der Fiscus im Jahre 1873 abgelöst. Genehmigung vom 3. Juni im Archiv der Pfarrkirche.

2) Urk. des Stifts Vilich n. 65 nach gefl. Mittheilung des Geh. Archivraths Dr. Harleß zu D.

3) Römlinghofen in der Pfarre Oberdollendorf.

4) Löwenburg.

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