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vizen einzusegnen und was sonst seines Amtes ist, sowie das von einem andern Bischof zu empfangen, was der eigene verweigert hat.

Für die Consecration von Altären und Kirchen, für das h. Del, für kirchlich-sacramentale Handlungen darf keine Gebühr verlangt wer= den, auch nicht unter dem Vorwande des Gebrauches oder irgend eines andern Grundes; vielmehr soll der Diöcesanbischof alles ohne Vergütung spenden.

Papst Innocenz III. zeigte sich zeitweilig den Cisterciensern weniger gewogen. Um die Zeit, wo Balduin Graf von Flandern mit den Kreuzfahrern Constantinopel eroberte (1204), gebot der Papst, den vierzigsten Theil aller beweglichen Güter des Ordens als Beisteuer für das heilige Land einzuziehen. Darüber großer Schrecken und äußerste Bestürzung. Auf dem nächsten Generalcapitel beschlossen die Aebte, Gebete, Bittgänge mit bloßen Füßen anzuordnen und insbesondere die Fürbitte der Mutter Gottes als des Ordens Beschüßerin anzuflehen, um die unliebsame Verordnung abzuändern. Die Mönche 1) thaten also, sangen die sieben Bußpsalmen und die Litanei. Da erschien die h. Jungfrau dem Ordenspriester Renerius, Beichtiger des Innocenz, und befahl ihm, dem Papst zu verkünden: Du unterfängst dich, den Cistercienser-Orden, dessen Beschüßerin ich bin, zu Grunde zu richten? Das soll dir nicht gelingen. Wofern du nicht sofort von deinem Vorhaben abstehst, werde ich deine ganze Gewalt vernichten 2). Innocenz erkannte seinen Irrthum und erwies sich fortan dem Orden wohlwollender. 1213 bestätigte er die dem Orden von Cölestin III. verliehenen Rechte und Privilegien 3). Mit den Schenkungen der Großen und Reichen, dem Schuß der Päpste und Bischöfe wetteiferten die Gunstbezeugungen der weltlichen Fürsten.

Kaiser Friedrich II. bewilligt den Brüdern zu Heisterbach für das Heil ihrer Seele, daß ihr Schiff mit Wein und andern Sachen zum Bedarf der Brüder die Zollstätte auf dem Rhein bei Kaiserswerth_abwärts und aufwärts frei passiren darf, ihm kein Zoll abgefordert noch ein sonstiges Hinderniß bereitet werde. 1217, 17. Juli1).

Erzbischof Engelbert bekundet gemäß Entscheidung seines Ministerialen, Ritter Lambert zu Königswinter, daß das Allodium daselbst, wel= ches der Convent im St. Petersthal von Werner von Builisdorf_er= halten, und die Mühle in Königswinter von dem Beitrag zur bischöf= lichen Steuer enthoben sei, 12215).

1) Unter diesen auch unser Berichterstatter Cäsarius.
3) Dr. A. Kaufmann, Cäsarias von Heisterbach, S. 8.
5) Lac. IV, Nr. 649, S. 794.

2) Dialogus mirac. II 7 f. 4) Lac. II, Nr. 50, S. 26.

Güter der Abtei Heisterbach.

Papst Cölestin III. bestätigt dem Kloster sammt seinen Besizungen auf dem Peters- und Stenzelberg ein Gut zu Burg (Brückerhof1), zu Meckenheim den Besig von Häusern, Weinbergen, Aeckern und Zehnten zu Bonn, Zündorf und Dollendorf 11932).

Das große Allodium (Auerhof) zu Plittersdorf erwarb Magister Andreas aus den Geldern, welche er am Hofe des Kaisers Friedrich und in Griechenland gesammelt hatte 3).

Ein Hof zu Kruft (und zu Plittersdorf) wird von der Abtei durch Ankauf erworben und beides von der Vogteischaft Heinrich's von Friesdorf befreit). Erzbischof Adolph I. bekundet, daß Gebrüder Grafen Heinrich und Everhard von Sayn die Vogteigefälle von einigen Hausstätten in der Villa Heisterbach, wo die Abtei ihren Siß genommen, erlassen haben. 12005).

Graf Adolph von Berg gestattet der Abtei Heisterbach, ihren beim Brückerhof gelegenen Wald, dessen Wildbann ihm zusteht, zu roden und erläßt den Rottzehnten 6).

Ritter Udo aus dem Gebiete des Grafen von Spanheim resignirt zu Gunsten des Convents zum h. Petrus in Heisterbach auf sein Gut zu Königswinter, wogegen der Abt sich verpflichtet, von diesem Gut Zins und Kurmede nach Hofrecht zu entrichten. 12207).

Erzbischof Engelbert bezeugt, daß Gräfin Alveradis von Molbach dem Kloster ihr Allodium zu Obercassel, einen Hof mit Wein und Obst= gärten, bebauten und unbebauten Ländereien, Wäldern, Fischereien, Wiesen und Leibeigenen übertragen habe *).

Erzbischof Engelbert überläßt dem Convent im Thale des h. Petrus vier Mansen Wald aus dem sogenannten „Bischofsholz", welche zu dem erzbischöflichen Hof Merhusen in Bonn gehören, gegen eine jährliche Abgabe und mit Vorbehalt der Kurmede. 1220, den 1. November ").

Erzbischof Theodorich von Trier bezeugt, daß sein Ministerial, Ritter Engelbert von Koblenz, der Kirche zu Heisterbach alle seine Güter zu Ochtendonk vermacht hat. 1231 10).

Ingram von Bubenheim verkauft Güter zu Flerzheim, welche vordem Lehen des Grafen von Jülich gewesen, bestehend in Aeckern und

1) Brückerhof bei Lohmar.

Lac. IV 645, S. 791.

3) Caes. Dialogus I, S. 234.

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2) 1. c. I 538, S. 374. 4) Lac. I 568, S. 398.

5) Bei dieser Vogtei war auch Lambert von Königswinter, vom Erzbischof „familiaris

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Wäldern dem Abt und Convent von Heisterbach für 200 Mark, 1237 im Juli 1).

Ritter Dietrich von Müsch und seine Erben hatten an den Hof des Klosters Heisterbach in Flerzheim jährlich zu Maria Lichtmeß eine Rente von vier Denaren, lastend auf Gütern zu Wirft bei Adenau, abzuführen 2).

Agnes von Rosenau, ihre Söhne Ritter Florentius, Theodorich, Canonicus in Bonn, Hermann, Canonicus in Xanten, und ihre Tochter Agnes genannt von Bilstein, verkaufen dem Abt und Convent in Heisterbach Burg und Berg Rosenau mit allen Gebäuden und Gütern, namentlich acht und vierzig Morgen Wald auf dem Berge, der Verkäufer eigenes Allodialgut; die Güter, welche Ritter Harpernus von Königswinter und Hermann von Dollendorf und einige Andere (als Lehn) im Besiz hatten, die davon Zins bezogen und mit dem Verkauf einverstanden sind, 12439).

Erzbischof Konrad von Hochstaden bestätigt den Verkauf im November 1243. Die Gemahlin des Ritters Florentius erhob Einspruch, welcher indeß durch erneuerte Verzichtleistung der ganzen Familie beseitigt wurde.

Die Burg Rosenau, an welche sich romantische Sagen knüpfen, scheint kurz nach der Uebertragung an Heisterbach zerstört worden zu sein 4).

Die Gräfin Mechtildis von Sayn stiftet im Auftrage ihres verlebten Gemahls Heinrich ein Hospital für dreizehn Arme bei der Abtei Heisterbach und schenkt dazu die Kirche zu Neustadt bei Wied, eine Mühle bei Linz, ein Holzgewald, einen Weingarten, zwei Parzellen Wiese am Dürresbach, eine dritte zu Weinsbach bei Rennenberg, zwei Morgen Acker bei Linz und vier Morgen ihrer besten Weingärten in Rinfelde; 12535). Die Gräfin erklärt im folgenden Jahre vor dem Erzbischof Konrad von Hochstaden, daß diese Güter keinem Handlehen (d. i. keinen Gefällen für Beamte des Lehnsherrn) unterworfen sind 6).

1) II. Lac. 217, S. 112. 2) Mittelrhein. Urkunden III, S. 920 f.

3) In der Urkunde des Verkaufs, abgeschlossen vor den Scheffen von Königswinter, find Zeugen: Hermann Plebanus daselbst, Gerhard von Rennenberg, die Ritter Wipert, Winemarus und Arnold von Königswinter, Lambert von Dollendorf, Arnold, Sohn des Edlen von Molenark.

4) Bonner Jahrbücher XXXVII 54 f.

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5) Lac. II 398, S. 213. Günther datirt die Urkunde auf das Jahr 1254. Das Hospital war zuerst für 13 Arme bei Blankenberg bestimmt, wird jedoch in der citirten Urkunde auf weisen Rath mit dem in Heisterbach bestehenden Spital verbunden. Außer der Armenstiftung beruhte auf den zugehörigen Gütern die Verpflichtung der Abtei, „eine Memorie und ein Jahrgedächtniß. (memoriam et anniversarium) für den verstorbenen Gemahl der Stifterin zu halten. 1. c. -6) Günther II 390, S. 544.

Johann von Löwenburg und seine Gemahlin Gissela schenken der Abtei zum Heil ihrer Seelen ihre Güter zu Honnef mit allen Zubehörungen und Gerechtsamen unter dem Beifügen, daß sie auch auf das damit verbundene Vogteirecht Verzicht leisten und bestimmen, daß die Erträge der gestifteten Güter durch den Sacristan des Klosters für Hostien und Wein am Altare des Herrn verwendet werden zur Vollziehung des hochheiligen Geheimnisses im Meßopfer. 1278 den 16. April 1). Fernere Güter, welche an betreffender Stelle in der Pfarrgeschichte vorkommen, seien der Vollständigkeit wegen kurz angeführt.

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Zu Obercassel der Hof auf dem Kaystilsberg (Büchel?) der Weingarten Stüffgen", unbebautes Land am Steinen, welches in Weingarten umgewandelt 2). — Zu Uedorf bei Hersel ein Hof mit 300 Morgen Acker3). Zu Walberberg ein Hof nebst Weingärten 4). Zu Widdig der Uferhof mit einer Kapelle 5) In der Pfarre Stieldorf Güter zu Kippenhohn, Sonnenberg, Ungarden). In der Pfarre Oberpleis ein Hof zu Bellinghausen). In der Pfarre Neukirchen a. d. Sürst ein Hof zu Azenfeld). Weingüter zu Ober- und Niederdollendorf, Pfaffenröttchen am Petersberg, zu Leubesdorf und Linz, Waldungen zu Dollendorf, auf dem Petersberg, der Rosenau, dem Stenzelberg, Delberg, zu Heisterbacherrott und Ittenbach, Ramersdorf. Mühlen zu Ganshausen (nebst Hof) in der Sürst, bei Königswinter (Wintermühle), Wasser und Windmühle zu Flerzheim. Zehnten zu Flerzheim, Neustadt, Heisterbacherrott und Ittenbach.

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Die Abtei besaß in Köln, Bonn, Siegburg, Königswinter u. a. D. stattliche Häuser, welche als Absteigequartier des Abtes, auch wohl, wie zu Widdig und Flerzheim, als Aufenthalt zur Erholung der Mönche und in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsstätte dienten. I. I. Merlo schreibt"): Auf der Ecke der Straße vor St. Mathias in Köln und der rheinwärts anstoßenden großen Witschgasse lag das Absteigehaus der durch Cäsarius, den Verfasser des Dialogus, durch ihre Kirchenruine und anmuthige Lage berühmten Cistercienser-Abtei Heisterbach. Gegenwärtig (1871) ist hier die mit Nr. 2 bezeichnete Bierbrauerei von Johann Peter Schaffrath. Die Abtei wird dasselbe in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts besessen haben. Später kam die Abtei auch in den Besiz mehrerer benachbarter Liegenschaften; im Jahre 1346 wurden ihr drei Häuser in der Witschgasse übertragen, welche sich nach dem

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Rhein hin dem Absteigehause anreihten. Das eine dieser Häuser, »zur Viole«, ist merkwürdig als Geburtshaus des großen holländischen Dichters Joost van den Vondel."

Der Heisterbacher Hof in Bonn war eine der ältesten Besizungen der Abtei1). Von dem Hofe nebst Aeckern, Weingärten und Aeckern zu Bonn waren jedes Jahr fünf Malter ein Sümmer Weizen an den zwischen Bonn und Poppelsdorf gelegenen Hof „Mülheim“ des Cassiusstifts ab= zugeben). Als Erinnerung besteht noch die Heisterbacherhofstraße zu Bonn, welche auf der Nordseite der Josephstraße mündet. Das „Heisterbacher Haus" vor dem Kölnthor in Siegburg 3).

Der Heisterbacher Hof in Königswinter existirt noch. Das statiliche Gebäude liegt am Rheinufer auf der Ecke der Heisterbacherhofstraße und zeigt im Giebelfelde das Wappen von Heisterbach und die Jahreszahl 1764.

Bürgermeister Hülder erzählt in seiner Chronik, wie seine hochwürdigsten kurfürstlichen Gnaden zu Bonn Maximilian Friedrich am 21. April 1776 mit seinem Hofstaat der Abtei einen amtlichen Besuch ge= macht, Kirche und Kloster „besehen“ und mit seiner Suite nach Königswinter in den Heisterbacher Hof geritten, wo sie zu Mittag gespeist. Um vier Uhr ist Seine Gnaden mit Gefolge und Herrn Abt Kruchen per Jagdschiff nach dem Kloster Nonnenwerth gefahren und halb sieben Uhr Abends wiederum zurück nach Bonn, wo dann, wie ich zugesehen, Herr Prälat zu Königswinter in der Auen ausgestanden (ausgestiegen). Sr. kurfürstlichen Gnaden soll alles überaus und trefflich wohl gefallen haben, und sich verlauten lassen, den zukünftig 13. des Monats Mai als seinen Geburtstag wieder zu kommen. Dieser Tag war für Heisterbach eine große Ehre; ich glaube, hat auch ziemlich gekostet.

Zur Charakteristik des Klosters.

Von Himmerode, das sich durch eine Reihe ausgezeichneter Ordensleute eines ganz besondern Rufes erfreute, hatte Erzbischof Philipp den reinsten Strom des Klosterlebens nach dem Petersberg geleitet, der sich bald über Heisterbach in verschiedene Pflanzungen des Cistercienser= Ordens ergoß und unter der weisen Leitung hochbegabter und tugendreicher Aebte die herrlichsten Blüthen entfaltete.

Die reichen Spenden, welche nach Heisterbach flossen, waren fein vergrabener Schat, sondern dienten zum Aufbau prachtvoller Gotteshäuser, heilbringender Spitäler, gastlicher Wohnstätten frommer Brüder,

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