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Eine Fassung des Weisthums aus dem 16. Jahrhundert enthält den Zusah: „Myn here von Cölne hat zu Hunff Echtehalff foder winpachts zu Hervest, . . . III morgen wingart, II morgen lands für dem hove, III morgen Weesen, III Busch, an pennicken geld und zinß zu Hunffe und Remagen XVII marek VII p1) VI d (7 Schillinge 6 Denare), XXIII malter aver. Item gehoerent up den hoff zu bezalen XVI honre, II capune, ein gans, Item an oleypacht VII punt 2).

„Das erzbischöfliche Hofgeding," bemerkt Trips, „ist ein Konvent einiger Geschworener, welche drei Mal, um Dreikönigen, nach der Kölner Gottestracht und nach Johannis Baptistä, zusammenkommen an einen sichern freyen Ort und allda ihre Statuta tagen und sonst was zum Hofgeding gehört. Der Scholtheiß ist anjezo Wilhelm Cremer, hat ohn= gefähr 10 Geschworene, welche Lehnträger sind vom Churfürsten. Sie müssen schwören, daß sie die iura und privilegia, die Rendten und Lehngüter des Churfürsten willen und sollen in Acht nehmen, damit hiervon nichts abgespließen werde, dagegen genießen sie auch einige Pächte. Ort der Zusammenkunft ist vor dem Bischofshof auf der freien Plazen "). Da wird der Tisch aufgestellt, das Buch geöffnet und gelesen, was zu lesen ist. Alle Geschworene müssen anwesend sein. Wer verhindert ist, schickt ein Fettmännchen und entschuldigt sich. Wer nach Schlag zwölf nicht ankommt, wann das Buch geschlossen ist, zahlt eine Geldstrafe. Nach Schluß der Versammlung geht man in das bestimmte Gasthaus, wo der Schultheiß Schinken, Weißbrod und Käse vorsezt. Wer sich zu früh von der Mahlzeit erhebt, wer Händel anfängt, zahlt Strafe. »Das Krenzgen«, ein großes bekränztes Glas, geht um und kommt jede Zusammenkunft auf einen andern, der es bezahlen muß. Die Gesundheit des Kölner Churfürsten wird stehend (daraus) getrunken. Jeder trinkt ungefähr ein oder zwei Maß, je nach Güte und Preis des Weines. Auch der Pastor wird als Lehnsträger des Churfürsten geladen.“4)

Amt Löwenburg. Beziehungen zum Erzstift.

Honnef mit den Honschaften Honeferode (Aegidienberg), Rhöndorf, Rommersdorf, Bondorf, Mülheim, Beuel und Selhof war der Hauptort im Amte Löwenburg und Siz des Amtmannes.

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3) Die Stelle wird in dem ältern Weisthum (Lac., Archiv. VI 287) mit „op focken scharen" bezeichnet, was auf eine erhöhte freie Lage hindeutet.

4) Zu der Lehnspflicht des Pfarrers bemerkt X. Trips: „Quod disputari potest, weil von einem Lehn kan keiner an zweyen Orten lehndragen, uti fit apud pastorem, welcher umb Eines Lehn willen, nemblich sti Mauritii ein geschworener ist beim Churfürft und der Abtissin in Capitolio.“ Um hierüber entscheiden zu können, müßte man den Ursprung der Lehnspflicht kennen.

Unter das Amt Löwenburg gehörten fünf Untergerichte (Dingstüle): zu Oberdollendorf, Küdinghofen, Rheidt unterhalb der Sieg, Sieglar und Rodenkirchen. Der kleinere nördliche Theil von Honnef gehörte zum Kölner Erzstift und wurde durch erzbischöfliche Ministerialen verwaltet. Als solche werden genannt: Albero unter Erzbischof Hermann III. (1089). (Dieser überträgt ihm das von Wern, Sohn des Grafen Hauld, erworbene Allodium zu Honnef) 1). Ludolf 1093, Udo 1102, Suitbert 1140, Philipp 1209, Wickard 1226), Heinrich 1252, Wilhelmus von Hunfe 1282, Wilhelmus ministerialis ecclesiae Coloniensis 1288, Wilhelmus 1299, Lambertus 1299, Wilhelmus minist., Her Lamberz 1317, Heinrich 1334, Her Wilhelmus Marschaller von Hunef, Sohn. Sie führen im Wappen einen schrägen Balken, auf dem drei Muscheln sich befinden 3).

Seit dem 12. Jahrhundert waren die Grafen von Sayn im Besize der Herrschaft Löwenburg. Als Graf Heinrich III., Gemahl der berühmten Mechtildis von Sayn, 1247 starb, ging die Besizung an Heinrich, Sohn des Grafen Gottfried von Sponheim und der Aleydis von Sayn, über. Von der Grafschaft Heinsberg, welche ihm seine Gemahlin Agnes in die Ehe brachte, nannte Graf Heinrich sich Herr von Heinsberg.

Als Lehnsmann der kölnischen Kirche gerieth Heinrich wegen seiner Befugnisse und Pflichten mit Erzbischof Konrad (1238—1261) in Fehde, wodurch die Umgebung von Löwenburg, namentlich Honnef, bedeutende Verheerungen erlitt und Heinrich durch die kurfürstlichen Streiter sehr in's Gedränge kam. Jedoch anderseits wurde der kölnische Ministerial Heinrich von Honnef des Herrn von Heinsberg Gefangener und der Erzbischof dadurch zur Versöhnung gestimmt. Die gemachten Eroberungen gab er durch Vergleich vom 22. Juni 1252 zurück) und bewilligte dem Gegner ein Darlehen von 300 Mark kölner Denare, die Mark zu 12 Schillingen. Dagegen wurde der Ministerial aus der Gefangenschaft entlassen. Streitig war, ob die von dem kurfürstlichen Ministerial errichtete Burg) auf Grund und Boden des Grafen von Heinsberg stehe und demselben zum Nachtheile gereiche, und sollte die Entscheidung darüber dem Erzbischof sowie dem Herrn von Wassenberg und Schleiden überlassen werden ®).

1) Das Allodium übertrug Albero der Abtei Siegburg. Lac. I 260, S. 168. Vergl. Kirchliche Verhältnisse" unten.

3) B. Jahrbücher LIII-LIV 314.

2) Müller, Siegkreis, II 285 f. 4),,Nos praefatum dominum de Heynsberg restituimus in possessionem bonorum suorum, in qua fuit post mortem avunculi sui olim Henrici comitis Seynensis." Kremer, Beiträge, I. Bd., Buch 2. Müller, Siegkreis, II. S. XCVIII. 5) Vgl. „Reitersdorf" unten. - 6) Antiquarius III, 8. Bd. 198. Pfarreien (XXVIII. Königswinter.)

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Nach dem Tode Heinrich's von Heinsberg (zwischen 1268 und 1273) theilten sich dessen Söhne Dietrich und Johann († 1299) in die Erbschaft und Letterer erhielt die Löwenburg. Ludwig von Wolkenburg, Ritter Johann von Dollendorf und der kurfürstliche Ministerial, Vogt Lambert von Honnef, machten ihm den Besit streitig und entrissen ihm das Schloß Löwenburg; jedoch wegen des Beistandes, welchen Johann's Schwager, Dietrich von Cleve 1), dem Erzbischof Engelbert von Falkenburg im Kriege gegen die Stadt Köln geleistet hatte, erhielt Johann von Heinsberg durch Schiedsspruch vom 15. September 12732) die Löwenburg. Zugleich wurde ihm der Besiz der Waldungen zu Honnef in der Weise bestätigt, wie sein Vater dieselben in Gemeinschaft mit den Rittern und Pfarrgenossen von Honnef benußt hatten.

Heinrich (1300-1341), Sohn Johann's, gilt als der Herr von Löwenburg, welcher die Bürger von Köln durch Raub und Brand belästigte und einen Theil seiner Besigungen, darunter Herrschaft und Gericht Aldenrath, und seine Unterthanen zu Overath, wahrscheinlich in Folge seiner unglücklichen Kriegsführung, an den Grafen Adolph von Berg verkaufen mußte (19. Mai 1311). Am grünen Donnerstage 1317 trug Heinrich auf dem Kirchhof zu Honnef sein Dorf Honnef der kölnischen Kirche zu Lehen auf 3).

Heinrich von Löwenburg und seine Gemahlin Agnes von Cuyk tragen dem Grafen Wilhelm von Jülich für 1500 Mark und künftigen Schuß ihre Herrschaft Küdinghofen mit den dazu gehörigen Dörfern Ramersdorf, Holtorf, Limperich und Beuel, ferner das „Hochgericht“ zu Aldenrath, zu Reide und Niedercassel (Kassele benidden Reide) und zu Rodenkirchen nebst Dörfern, Herrschaft, „Mannen und Dienstmannen“ zu Lehen auf, 21. Januar 13334). In einer zweiten Urkunde von demselben Tage übertrugen sie dem Grafen Dietrich von Loën (Herrn zu Heinsberg) ihr Burghaus zu Honnef").

Auf St. Martinstag des heligen buschofen 1338 übergeben besagte Eheleute die genannten Besizungen (Küdinghofen, Ramersdorf u. s. w.) dem Grafen Dietrich von Loën und Chiny, Herrn zu Heinsberg und Blankenberg unter denselben Bedingungen, wie sie fünf Jahre früher dem Grafen Wilhelm von Jülich übertragen worden waren.

Am demselben Tage bestätigen Heinrich von Löwenburg und seine Hausfrau dem Grafen von Loën und Chiny ihr Haus und Burg zu Honnef mit allem Zubehör „in alsolcher Manier und Vorworten, daß

2) Kremer I 7.

1) Seine Gemahlin Adelheid war Heinrich's von Heinsberg Tochter. 3) Antiquarius III. Abth., 8. Bd., S. 202. 4) Lac. III No. 266, S. 215. 5) Lac. III Nr. 266, S. 215.

sie so lange im Besiz bleiben sollen, als beide leben" 1). Auch sollte die obere Burg Heinrich's Gemahlin Agnes von Cuyck als Wittwensig reservirt bleiben 2).

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Graf Dietrich trat nach dem Tode Heinrich's ") die Herrschaft Löwenburg an und gerieth in Fehde mit Erzbischof Walram wegen der Herrlichkeit Honnef. „Die hat,“ so erklärte Markgraf Wilhelm von Jülich, des Erzbischofs Bruder, weiland Herr Heinrich von Löwenburg in Bischof Heinrich's Zeiten (1304-1331) dem Gestift von Köln gegeben," und da Erzbischof Walram gesonnen war, das Recht des Erzstifts gegen den Grafen von Loën geltend zu machen, so erkauft er die Erbansprüche des Markgrafen Wilhelm, seines Bruders, für 10000 Gulden, würde aber Honnef durch der Mannen Entscheidung dem Erzstift abgesprochen, so soll sich der Markgraf mit zwei Drittel der 10000 Gulden begnügen *).

Die Erwerbung wurde dem Erzstift durch Dietrich von Heinsberg bestritten, und mußte Erzbischof Walram sich mit ihm verständigen.

Am 6. Januar 1345 kam ein Vergleich zu Stande, wodurch Dietrich von Loën und Chiny, Herr zu Heinsberg und Blankenberg, und Heinrich von Löwenburg dem Erzbischof den dritten Theil und die Lehnschaft über die andern Theile von Honnef zuerkennen und ihm das Dorf Witterschlick abtreten. Der wichtigste Theil der betreffenden Urkunde lautet also: "Zum ersten soll unser Herr von Köln, seine Nachfolger und Gestift (Erzstift) behalten den dritten Theil des Gerichtes des Dorfes und Kirspels zu Honnef, ausgenommen Lewenburg, Honneferott (Aegidienberg) und was vom Grafen von Berg herrührt, sowie was von Gebühren erfällt, von Mord, Diebstahl, Raub, Nothzucht, Fälschung und dergleichen; und worüber der Scheffen zu weisen schuldig ist, und nicht weiter. Doch soll unser (Lewenburger) Amtmann allein Recht sprechen (am geregte dingen), unsers Herrn Amtmann vom Erzstift Köln soll beisigen. So oft unser Herr von Köln, dessen Nachfolger oder das Erzstift das Gefolge der Leute des Dorfes Honnef bedürfen, soll ihr Amtmann zu Honnef die Gefolgschaft bei unserm Amtmann daselbst, und zwar ohne allen Verzug, auftragen . . . Damit uns und unsern Erben die Weinkür und andere Gülde außer dem Gerichte im Dorfe Honnef bleibe, so geben wir unserm Herrn von Köln und dem Erzstift hier, ledig und erblich unser Dorf Witterschlick, wie es an uns erfallen ist, mit Gericht, Gülden, Herrschaft mit allen Nuzungen und Zubehörungen“ 5).

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1) Antiqu. III 8, 206. 2) Annal. d. h. V. XLVI, S. 15. 3) Heinrich lebte noch 1341. 4) Lac. III Nr. 405, 320. 5) Lac. III Nr. 418, S. 329.

Nach dem Tode seines Oheims, des Grafen Dietrich, einigte Graf Godart von Loën und Chiny sich mit Erzbischof Wilhelm dahin, daß es bei vorstehendem Vertrag bewenden bleibe, jedoch das Erzstift, statt des Drittels die Hälfte des Gerichts zu Honnef besigen solle. Auch verpflichtete Graf Godart sich bei der Belehnung, seine kölnischen Lehen nie auffagen zu dürfen und dem Erzbischof einmal mit 200 bewaffneten Rittern und Knechten einen Dienst zu leisten. 13611).

Löwenburg kam durch Heirath der Erbin Elisabeth von Nassau mit Herzog Wilhelm von Jülich und Berg an das Jülich'sche Haus.

Mit Löwenburg ist Honnef im Jahre 1484 an das Herzogthum Berg gekommen 2).

Pastor Trips schreibt der Löwenburger Herrschaft vorzüglich den ehemaligen, später verschwundenen Wohlstand zu. Er hebt den mäch= tigen Schuß und die geringen Lasten, sowie auch jene Vortheile hervor, welche den Unterthanen im Verkehr mit Löwenburg aus den herrschaftlichen Gütern zuflossen: „In Honnef bestanden 2232 Schatgulden, die man richtiger Schußgulden nennen sollte, weil sie als Anerkennung für den Schuß, den die Herren von Löwenburg gewährten, ge= zahlt wurden. Außer dieser Summe bezogen die Herren nichts, es sei denn in der äußersten Noth geschehen. Nach dem Aussterben der Löwenburger sind die Schahgulden der Maßstab für die Steuerauflagen ge= worden, z. B. wenn auf einen Gulden ein Reichsthaler kommt, so hat Honnef 2232 Rthlr. zu zahlen. Wie oft aber sehen wir in wenigen Jahren die Auflagen so ungeheuer steigen, daß auf einen Schazgulden vier Reichsthaler und darüber umgelegt werden“ 3).

Amtmänner von Löwenburg.

Klaes von Vreusberg empfing am 3. Januar 1441 von den Heinsbergischen Herren die Bestallung als Dinger zu Honnef mit der Aufgabe, daselbst nebst dreizehn Mann, darunter zwei Berittene reisige Knechte zu wohnen. Er war zugleich Renthaber *) des ganzen Ländchens und verrechnete in dieser Eigenschaft die jährlichen Geldgefälle zu 2500 rheinischen Gulden, die Weingülden zu 61⁄2 Fuder, die Kornrenten zu 180, die Hafererträge zu 120 Malter 5).

Albrecht (Albert) von Zwyvel, zwischen 1459 und 1473, hatte laut Bestallung des damaligen Besizers Johann II., Grafen von Nassau

1) 1. c. Note 2. 2) 1. c. IV Nr. 425, S. 530.

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*) Annalen d. h. V. Jahrg. 1856, S. 133, Note 3.

4) Wegen dieses Nebenamtes wurden die Amtmänner auch Rentmeister genannt.
5) Annalen XLVI 15 f.

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