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Verwandten, Bekannten und Wohlthäter der Stifter gehalten. Der Stiftungsfonds besteht in einem Capital von 1500 Mark.

Aus einer von Francisca von Beaumann, Wittwe Cougoul de Rov de la Monne († 1. April 1824) und Pfarrer Joisten1) zu Vilich errichteten Armenstiftung erhält der Pfarrer alljährlich den ratirlichen Theil für Bekleidung dürftiger Neucommunicanten 2).

Ueber eine bedeutende Stiftung der Maria Adelheid Mehlem s. Errichtung der Pfarrstelle.

Proceffionen.

Die Bittgänge am Marcusfeste und in der Kreuzwoche, sowie die feierliche Frohnleichnamsprocession werden nach allgemeiner Vorschrift gehalten. Außerdem besteht in Rheindorf die mit der Herz-Iesu-Bruderschaft im Jahre 1747 errichtete) sacramentalische Procession, welche am 3. Sonntag nach Pfingsten den ganzen Pfarrbezirk durchzieht.

Schließlich ist die von Pastor Vincken eingeführte Römerfahrt am Palmsonntag zu erwähnen. Die Richtung der Processionen wird bestimmt durch:

1. das Heiligenhäuschen zu Ehren des h. Herzens Jesu, im Jahre 1757 von Canonicus J. Worms errichtet;

2. das Gensumer Kreuz (1774);

3. das Magdalenenkreuz mit dem Bilde der knieenden h. Büßerin,
4. das Kreuz im Niederfelde mit der Inschrift S. Clemens,

Patron, bitt für uns, im Jahre 1724 errichtet von Heinrich
Weingarts und Sibylla Bellinghausen ;

5. das Heiligenhäuschen zu Ehren des h. Herzens Jesu in der
obern Viliker-Gasse, von Schöffen Peter Berchen und Sibylla
Stildorf im Jahre 1757 „zu Gottes Ruhm und Ehre“ er-
richtet;

6. das Kreuz am Büchel vor der Schule zur dankbaren Erinnerung unseres Erlösers Jesus Christus“ und zur Erlangung der Fürbitte der Heiligen durch milde Beiträge gestiftet 1860 am Feste des h. Apostels Matthias, 24. Februar;

7. das Kreuz auf der Kehr in Vilich-Rheindorf;

8. das in der Kreuzgasse nach dem Rheindorfer Werth mit der Inschrift: Alles meinem Gott zu Ehren, 1741;

9. das Heiligenhäuschen „am Gesez“ zu Schwarzrheindorf mit der Statue des H. Petrus, gestiftet von den Eheleuten Peter Braun

1) Testament vom 12. Juli 1855. 2) Verfügung königl. Regierung zu Köln vom 30. Juni 1870. 3) S. oben S. 407 Note 1.

und Katharina Bremels am 7. December 1758, zum Andenken an das 50jährige Priesterjubiläum am 11. April 1869 und an das 25-jährige Papstjubiläum Pius' IX. am 16. Juni 1871 von der Pfarrgemeinde erneuert.

Bruderschaften. Andachten. Verein.

Die Herz-Jesu-Bruderschaft unter der Abtissin Eleonore von Hompesch in der Stiftskirche mit Genehmigung des Papstes Benedict XIV. im Jahre 1756 errichtet. Pastor Vincken ließ dieselbe durch die JesuitenPatres Urban Drecker und Stephan Dosenbach erneuern und der Erzbruderschaft in Rom durch Diplom vom 22. December 1871 aggregiren und die Einführung zu Schwarzrheindorf durch Erzbischof Paulus Melchers genehmigen.

Mit dieser Bruderschaft ist das Gebets-Apostolat verbunden. Die Bruderschaft zu Ehren Jesus, Maria und Joseph besteht seit dem 2. Februar 1869. Die Andacht findet am zweiten Sonntag jeden Monats statt, die halbjährigen Versammlungen an den Sonntagen nach dem Feste des h. Joseph (19. März) und nach dem Feste des H. Apostels Matthäus (24. September).

Die Bruderschaft vom h. Erzengel Michael, eingeführt am 17. Jan. 1869, hält Nachmittags-Andacht am dritten Sonntag jeden Monats.

Bruderschaft unter dem Schuße des h. Franciscus Xaverius, des h. Bonifacius, Maternus und Clemens für das Gedeihen der Missionen, gegründet am 30. Januar 1869 mit einer Andacht am vierten Sonntag jeden Monats.

Der Verein von der h. Kindheit Jesu für die Bekehrung der Heidenkinder, eingeführt am 10. Januar 1869, mit jährlicher Collecte zum Zweck des Vereins und einer h. Messe für die Mitglieder in der Weihnachtszeit.

Die canonisch errichteten Kreuzweg-Stationen in der Oberkirche ziehen an den Sonntagen der Fastenzeit zahlreiche Andächtige zur Verehrung des leidenden Heilandes an.

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Kirchhof.

Im Jahre 1871 erwarb die Civil-Gemeinde ein Grundstück an der Rösbergs-Gasse“, etwa 60 Schritt von der Kirche ostwärts entfernt, zu einem Begräbnißplay. Nach einer dem Kirchenvorstande vom Bürgermeistereiamte behändigten Karte ist den Katholiken eine Grundfläche von 21 Ar 99 Meter als Friedhof zugetheilt, den wenigen Protestanten

der Rest mit 1 Ar 18 Meter, und zwar lezterer links vom Eingange, durch einen Weg vom katholischen Antheil getrennt.

Am Allerheiligenfeste des Jahres 1872 vollzog Pfarrer Vincken die kirchliche Einsegnung des katholischen Kirchhofs.

Eheleute Peter Joseph Brodesser1) sen. und Elisabeth Müller 2) zu Combahn schenkten ein Kirchhofskreuz, 13 Fuß hoch, gefertigt von Steinhauer Olzem in Bonn; der Clemensverein ein eisernes Gitterthor.

Errichtung der Pfarrstelle.

‚Die durch ihre Bauart merkwürdige Doppelkirche zum H. Clemens in Schwarzrheindorf, ein Denkmal des frommen Sinnes Unseres Vorgängers auf diesem Erzbischöflichen Stuhle, des Grafen Arnold von Wied, welcher sie aus eigenen Mitteln auf den ihm zugehörigen, dort liegenden Gütern erbaute, dessen Schwester Hedwig an ihr ein später in ein Damenstift umgewandeltes Nonnenkloster nach der Regel des h. Benedict gründete, fiel nach mehr als 600-jährigem Bestande im Anfang dieses Jahrhunderts mit so vielen andern Klöstern und Stiftern der Säcularisation anheim. Da indeß die Pfarrkirche zu Vilich, wozu der Ort Schwarzrheindorf gehört, im Verhältniß zu der katholischen Bevölkerung zu klein war, stellte sich im Verlaufe der Zeit mehr und mehr das dringende Bedürfniß der Benußung der Nebenkirche zu Schwarzrheindorf, insbesondere für die dort und in Vilich-Rheindorf wohnenden Katholiken heraus. Diesem Bedürfnisse wurde, nachdem das Innere der Oberkirche vermittels freiwilliger Beiträge und das Aeußere aus Mitteln der Königlichen Staatskasse wieder hergestellt worden war, durch Ueberlassung derselben zum katholischen Gottesdienste, und durch Bewilligung eines Staatsgehaltes von 200 Thalern für einen mit Abhaltung des Gottesdienstes in der Nebenkirche zu betrauenden Pfarrvicar abgeholfen. Allein eine Wohnung für leztern an der gedachten Kirche war nicht vorhanden, und erst durch das fromme Vermächtniß des Fräuleins Adelheid Mehlem vom 7. Juni 1850, welche außerdem zur Vermehrung der Vicariestelle ein Capital von 3000 Thlrn., woran sie nur geringe Verpflichtungen knüpfte, legirte, waren die Mittel zum Neubau eines Vicariehauses bereit gestellt. Obwohl nach Vollendung desselben dadurch, daß der Vicar an der Nebenkirche wohnte, für die in deren Nähe wohnenden Katholiken eine ansehnliche Erleichterung in der Befriedigung ihrer religiösen Bedürfnisse geboten war, so konnte dieselbe angesichts der starken Bevölkerung der weit ausgedehnten Pfarre Vilich, für deren Seelsorge nur drei Seelsorger thätig sind, nicht ausreichend 1) † 5. Januar 1881. 2) † 2. Februar 1878.

erscheinen, und es entstand der dringende Wunsch, daß die Ortschaften Schwarzrheindorf und Vilich-Rheindorf mit der Nebenkirche Schwarzrheindorf zu einem besondern Pfarrsystem erhoben würden. Pfarrer und Kirchenvorstand zu Vilich hatten gegen eine solche Errichtung nichts einzuwenden, falls nur die seelsorglichen Kräfte durch Wiederanstellung eines Vicars für die Pfarre Vilich vermehrt würden.

„Um ihrerseits alles zu beseitigen, was der Ausführung der sehnlich gewünschten Einrichtung hindernd in den Weg treten könnte, haben Pfarrer und Küster an der Pfarrkirche zu Vilich auf eine Entschädigung für die Ausscheidung der beiden Ortschaften Schwarzrheindorf und Vilich-Rheindorf aus dem bisherigen Pfarrverbande mit anerkennungswerther Bereitwilligkeit Verzicht geleistet. In gleicher Gesinnung hat der Gemeinderath der Bürgermeisterei Vilich sowohl zur Bestreitung der Cultuskosten der neuen Pfarrkirche zu Schwarzrheindorf durch Beschluß vom 14. December 1866 einen Zuschuß von jährlich 30 Thlr., sowie auch zur Completirung eines angemessenen Einkommens für den an der Kirche zu Vilich anzustellenden Vicar einen Zuschuß von 130 Thlrn. durch Beschluß vom 27. September 1867 bewilligt. Nachdem solchergestalt alles geordnet war, was Wir sowohl für den sichern Bestand des neuen Pfarr-Systems, als auch für eine ersprießliche seelsorgerliche Wirksamkeit als nothwendig erkannten, haben Wir nicht gezögert, die landesherrliche Anerkennung nachzusuchen, welche nunmehr durch Allerhöchste Ordre vom 8. October 1. J. unter Genehmigung der Verwendung des bisher für den Vicar bewilligten Staatsgehaltes zum Gehalte des Pfarrers an der neuen Pfarrkirche Allergnädigst ertheilt worden ist.

„Demnach haben Wir kraft Unseres Oberhirtenamtes und auf Grund der Uns durch die Kirchenversammlung von Trient sess. XXI. c. 4 de Reformatione ertheilten Befugnisse beschlossen und beschließen, wie folgt:

„Die Nebenkirche zum h. Clemens zu Schwarzrheindorf und die Ortschaften Schwarzrheindorf und Vilich-Rheindorf sind aus dem bisherigen Verbande mit der Pfarre Vilich gelöst;

„Wir erheben gedachte Kirche zu einer selbständigen Pfarrkirche mit allen Rechten und Lasten, welche einer solchen nach der bestehenden Verfassung Unserer Erzdiöcese zukommen und obliegen mit der Bestimmung, daß die Ortschaften Schwarzrheindorf und Vilich - Rheindorf den Sprengel der neuen Pfarre bilden sollen;

„Wir wandeln die seitherige Vicariestelle in eine Pfarrstelle um mit gleichzeitiger Ueberweisung der bisherigen Vicarie-Einkünfte und Nußungen an lettere, jedoch unter vollständiger Aufrechthaltung der darauf haftenden Stiftungsverbindlichkeiten ;

"

Wir verordnen endlich, daß das Vermögen der neuen Pfarrkirche, sowie die darüber sprechenden Schriftstücke deren Vorstande zur eigenen Verwaltung übergeben werden.

Nachdem Wir nunmehr in vorstehender Weise dem sehnlichen Wunsche der Bewohner der neuen Pfarre in oberhirtlicher Sorge willfahrt haben, ist es Unsere zuversichtliche Hoffnung und Unser eifriges Verlangen, daß sie in treuer Anhänglichkeit an die h. Kirche und in gewissenhafter Beobachtung der Gebote Gottes und der Kirche sich mehr bewähren und die geistigen Vortheile, welche ihnen mit der neuen Einrichtung dargeboten sind, zu ihrem eigenen Seelenheile sich recht zu Nutzen machen mögen, indem Wir ihnen dazu als ein Zeichen Unseres besondern Wohlwollens den oberhirtlichen Segen hierdurch ertheilen.

L. S.

Gegeben zu Köln am Feste des h. Papstes und Martyrers Clemens den dreiundzwanzigsten November achtzehnhundertachtundsechszig.

gez. † Paulus.“

Die erzbischöfliche Errichtungsurkunde enthält mit erwünschter Vollständigkeit und Klarheit die mit der neuen Pfarrstelle zu Schwarzrheindorf verbundenen Rechte und Pflichten und überhebt uns daher einer diesbezüglichen weitern Darlegung. Es erübrigt noch, über den Pfarrer selbst ein Wort beizufügen, der an erster Stelle mit der Obhut der einzig merkwürdigen Kirche betraut wurde und mit dem seelsorgerlichen Eifer auch Sinn und Interesse für eine würdige Ausstattung des hehren Gotteshauses besigt.

Dieser Mann ist

Peter Joseph Vincken, geboren in Aachen am 17. Mai 1830, zum Priester geweiht am 3. September 1855, am 6. October desselben Jahres zum Kaplan an St. Andreas zu Düsseldorf ernannt, wo er 13 volle Jahre bis zu seiner am 5. December 1868 erfolgten Berufung als erster Pfarrer von Schwarzrheindorf eine segensreiche Wirksamkeit entfaltete.

Seine Ernennung zum Pfarrer, datirt vom 5. December 1868, ist vollzogen von dem Erzbischof, jezigen Cardinal Dr. Paulus Melchers. Am 3. Januar 1869 hielt derselbe, von den nächsten geistlichen und weltlichen Behörden begrüßt, seinen feierlichen Einzug in Schwarzrheindorf, und am folgenden Tage feierte die Pfarrgemeinde unter zahlreicher Betheiligung der benachbarten Ortschaften in glänzendster Weise das Fest der Einführung.

Herr Pfarrer Vincken celebrirte das Hochamt unter Assistenz von Pastor Grünmeier aus Düsseldorf, Pfarrer Peiffer zu Vilich, Samans

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