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Besiz der Sohn Caspar 1538, diesem der Enkel Johann 1594, diesem eine Tochter Anna Margaretha gefolgt. Ihr Gatte Franz Dietrich Kolff von Bettelhofen verkaufte Haus Menden 1650 an Andreas de la Radt, dessen Wittwe an Heinrich Gülich zu Dorp1). Nun traten von einer Seitenlinie der von Menden, welche ihren Ursprung von Ludwig, Frank's Bruder, herleitet, Ansprüche auf Retractrecht hervor.

Die Genealogie ist kurz folgende:

Ludwig von Menden zu Brüggen bei Düsseldorf hatte von seiner Gattin Maria von der Steven einen Sohn Dietrich I. 2). Ludwig's Enkel Everhard von Menden genannt Brüggen heirathete Maria von Meuchen und hinterließ einen Sohn Dietrich II., aus dessen Ehe mit Anna von Hardenberg außer mehrern andern Kindern eine Tochter Maria Katharina entsproßte. Ihr Gatte war Johann Wilhelm Proff von Göttingen. Der Sohn Beider, Johann Gottfried von Proff, Landdinger (Amtmann) zu Blankenburg, erwarb durch Retractrecht das Haus Menden von Heinrich von Gülich zu Dorp und erhielt nach Aussterben3) des Mannesstammes der von Menden von Kaiser Leopold unterm 5. Juli 1675 die Erlaubniß zur Vereinigung des Menden'schen Wappens (weiß, silber und blau geschachtet) mit dem Wappen seines Stammes, den drei Bärschen im goldenen Felde *).

Dieser Johann Gottfried von Proff, vermählt mit Katharina Gertrud von Neuhoff genannt Ley zu Gorghausen, starb 1691 und wurde in der Kirche zu Menden beerdigt. Er hinterließ einen Sohn Johann Caspar v. Proff zu Menden, Herr zu Bülgenau und Lohmar, und erwarb durch Ankauf die Rittergüter Auel und Honrath. Auf einem Kriegszug nach Siegburg im Jahre 1702 legten die Franzosen Dorf und Burg Menden in Asche. Johann Caspar v. Proff ließ die Burg wieder neu bauen. Er war Landdinger von Blankenberg unter drei pfälzischen Kurfürsten, starb angeblich 1720 und wurde nebst seiner Gattin Eucharia Anna Felicitas von Keyner in der Kirche zu Püßchen beerdigt 5).

Johann Caspar's Sohn aus zweiter Ehe mit Maria Elisabeth von der Lippe, Peter Joseph von Proff zu Menden, Landdinger zu Blankenberg, erbte Auel und Honrath. Dieser baute ein neues Wohnhaus zu Auel und stiftete 1738 in Gemeinschaft mit Max Adam Ley zu Hons

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3) Als Letter seines Stammes starb der Johanniter-Comthur Johann Bertram von Menden, Bruder der Maria Katharina.

4) von Mering, Burgen, X 80; vgl. Annalen des H. V. XXVI 415.

5) S. die Inschrift unter „Püßchen". Das in der Ueberschrift ausgedrückte Chronicum gibt die Jahreszahl 1734. Hiernach läßt sich die Richtigkeit des von Mering angegebenen Todesjahres 1720 in Zweifel ziehen.

bach die katholische Pfarre Neu-Honrath, deren Patronat den Nachkommen der beiden Stifter zusteht 1).

Menden ging auf Johann Peter Gottfried von Proff (vermuthlich Johann Caspar's Sohn aus erster Ehe) über. Dieser starb 1766 finderlos, nachdem er das Rittergut Menden dem Sohne seiner Schwester Anna Maria Constantia und des Freiherrn 2) Peter Theodor von Halberg zu Broich übertragen hatte. Von dem Sohne Peter Tilmann von Halberg kam es an den Enkel Theodor Freiherr von Halberg, der als Schriftsteller und Sonderling unter dem Namen der „Eremit von Gauling“ bekannt ist, geboren 1768, gestorben 1862. Er verkaufte das Gut Menden 1816 dem Freiherrn Friedrich von Hocherbach zu Wissen. Nach dessen kinderlosem Absterben erwarb Graf von Beust, Geheimer Oberbergrath zu Bonn, am 1. Mai 1820 die Rittergüter Menden und Wissen, und ebenso kaufte sie später Freiherr Clemens von Loe, von diesem Kaufmann Weckbecker zu Münstermaifeld das Haus Menden, der das Areal 1834 parcelliren ließ. In dem alterthümlichen Wohnhause befindet sich jetzt die Schule.

Andere Güter zu Menden.

Bertram, Sohn des Ritters Wilhelm von Nesselrode († 1474), Herr zu Ehrenstein, und seine Gattin Margaretha von Burtscheid († 1501) schenken dem Kloster Bödingen aus ihrem Erbgut zu Menden, das früher zum Schloß Schönrath gehörte, eine jährliche Rente von 15 florin sup. zur Unterhaltung von 3 Lampen, die Tag und Nacht vor dem von ihnen errichteten Altar 3) brennen sollen*).

Der Bödinger Hof zu Menden 5) mit 2 Morgen Garten, 44/4 Morgen Acker, 6534 Morgen Wiesen und Weiden wurde zu Königswinter von der preußischen Domainen-Verwaltung zum Verkauf ausgestellt, und kam in den Besiß der Familie Lichtenberg ").

1) v. Mering 1. c.

2) Die von Proff wurden 1790 in den Reichsfreiherrnstand erhoben als Freiherrn v. Proff-Irnich und Menden (H. v. Oidtman).

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- 3) Vgl. über „Heiderhof“ unter Stieldorf.

4) Memorienbuch des Klosters Bödingen Urk. 55.

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5) Johann Peter Oberdörfer hat diesen Hof 1795 auf 12 Jahre gepachtet mit Uebernahme „allinger Lasten für 2 Malter Korn 1 Schwein à 200 Pfd., 1 Kalb à 70 Pfd., 12 Reichsthaler, 5000 Rahmen, die 100 berechnet zu 3⁄4 37 Rthlr. 30 Stüber, zu Neujahr 6 Rthlr. 24 Stüber, also an Geld 55 Rthlr. 54 Stüber (oder im Ganzen nach einem andern Verzeichniß 93 Rthlr. 14 Stüber). Real-Status der Canonie Bödingen vom 3. November 1803 war vermuthlich auf Befehl der bergischen Regierung bei Aufhebung des Klosters aufgestellt.

6) In der Schulchronik werden als Eigenthümer die Eheleute Johann Lichtenberg und Margaretha Engels genannt. Von dem Hofgebäude standen Ueberreste bis 1809, wo jezt das Haus von Wißkirchen liegt.

Der Frohnhof der Abtei Siegburg mit 21⁄2 Morgen Hof und Garten, 1702 Morgen Acker, 1204 Morgen Dedland zu Obermenden. Der lezte Pächter hieß Heister. Den Frohnhof erwarb vom königl. preuß. Fiscus der Landrath von Hymmen, damals zu Siegburg, später in Bonn, und nach dessen Tod von den Erben Gebrüder Haan in Köln. Der Präsenzhof (der Abtei) mit 2 Morgen Garten, 17 Morgen Wiesen und Weiden 1) wurde als säcularisirtes Gut von der Domaine verkauft.

Das sogenannte adeliche Gut an der Feldstraße zu Obermenden war identisch mit dem dortigen Besißthum der Familie Dietrichs von Zweiffel 2). Die Hofgebäude sind abgebrochen.

Meindorf.

Meindorf war seit den ältesten Zeiten mit Menden in bürgerlicher und kirchlicher Gemeinschaft. Es stand mit dem Pfarrort im gleichen Verhältnisse zum Amte Blankenberg, zum Gerichtsbann der Abtei Siegburg und hatte dieselben vogteilichen Gerichtstage. Gegenwärtig bildet Meindorf mit Niedermenden eine Specialgemeinde der Bürgermeisterei Menden.

Mit Menden übertrug Anno der Heilige der Abtei Siegburg im Jahre 1064 zwei Mansus zu Meindorf, und, wie Abt Cuno bezeugt, auch den ihm zuständigen dritten Theil des Zehnten 3). Aus dem Zehnten von Meindorf stiftet Abt Cuno mit Bestätigung Erzbischofs Friedrich's I. vom 6. Januar 1121 zwölf Malter Weizen und fünf Malter Korn zum Unterhalt der Brüder der Abtei und zu Spenden für die Armen.

Mit den von Erzbischof Anno geschenkten zwei Mansen stand wahrscheinlich der Thurnhof zu Meindorf in Zusammenhang, welcher im Jahre 1803 säcularisirt und später von der preußischen Domaine mit 14314 Morgen Land in Königswinter zum Verkauf ausgeboten wurde1). Gottfried und

Von Meindorf schrieb sich ein Rittergeschlecht. Alger von Meindorf befinden sich 1218 im Kreuzzug und werden urkundlich im Lager von Damiette in Aegypten erwähnt"). Sie gehörten wahrscheinlich dem Deutschorden an. Daher treten Gottfried und Alger

1) Oeffentlicher Anzeiger der kgl. Regierung seit 1818 passim.

2) Schulchronik von Menden. Dietrich von Zweiffel, Herr zu Wahn und dessen Enkel gleichen Namens lebten beide zwischen 1500 und 1600. Caspar v. Z., Sohn des Leytern, war bergischer Jägermeister und Amtmann zu Siegburg, starb 1626. Seine Gemahlin war Anna von Bellinghausen.

3) Urkunde aus Kremer's akademischen Beiträgen bei Müller, Siegkreis I, S. XIX. 4) Oeffentlicher Anzeiger.

5) Hennes, Codex dipl. ordinis St. Mar. Teutonicorum. Urf. 7.

(Elger) auch als Zeugen in der Urkunde auf, wodurch Graf Adolph von Berg dem Deutschorden den Hof Dieteren schenkt 1).

1338 lebte Margaretha, Wittwe Jacob's von Meindorf, mit ihren Töchtern Mathilde, Agnes und Hadwig).

In späterer Zeit waren die Freiherren von Waldenburg genannt Schenkeren in Meindorf angesessen. Hugo Eberhard Freiherr von Meindorf genannt Schenkeren vermachte 1715 durch donatio inter vivos den Gebrüdern von Dalwigk, Söhnen seiner Nichte Maria Sophia von Blanchard, den Rittersit Rott, Rodderhof zu Niedercassel, das Gut Meindorf und noch viele andere Güter und Höfe in den Aemtern Steinbach und Blankenberg. Später gehörte das Gut einem Herrn Neuhöfer, der es Ende der lezten sechsziger oder anfangs siebenziger Jahre verkaufte, worauf es parcellirt wurde. Das Wohnhaus ist jezt Schule").

Kirchliche Verhältnisse.

Die Pfarre Menden im liber valoris mit einer Zehnttage von sechs Mark aufgeführt*), ist wahrscheinlich eine Gründung aus fränkischer Zeit. Für das hohe Alter sprechen zwei Bußsteine der Pfarrkirche.

Das Domcapitel zu Köln war in ältester Zeit im Besiz des Frohnhofs, eines Zehntantheils und des Patronats. Der Dompropst hielt beim Antritt seines Amtes in der Kirche zu Menden den Send ab5).

Auch das Severinsstift in Köln hatte nicht näher bezeichnete Gerechtsame an der Kirche.

Um das I. 1064 gründete Erzbischof Anno II. die Abtei Siegburg und übertrug derselben unter andern Gütern das Dorf Menden, welches mit Meindorf der Gerichtsbarkeit von Siegburg einverleibt wurde 6). Der Uebertragung an die Abtei war der Besitzstand des Domcapitels ungelegen. Darum schloß der Erzbischof mit dem Dompropst einen Vertrag, wodurch der Antheil des Domcapitels der Abtei zufiel und das Domcapitel durch einen gleichwerthigen Zehntantheil in „Bateleka“ entschädigt) wurde. Anno's II. Nachfolger, die Erzbischöfe Hidolph (1076) Friedrich I. (1116) Philipp (1182) 8), Engelbert II. (1223) 9), sowie die Päpste Paschalis (1109) und Lucius (1181), bestätigten der

1) Lac. II, Nr. 72, S. 39.

2) Fahne, Köln. Geschlechter II 91.

3) Gef. Mittheilungen des Herrn v. Oidtman.

4) Bint. u. Mooren, Erzd. I 138.

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- 5) Günther II 53, S. 143 f.

6) Lac. I

203, S. 132. 7) 1. c. S. 131.8) 1. c. 229 S. 147 Nr. 278 S. 180.-) Ficker, Engelbert d. H., S. 343.

Abtei ihre Güter 1) gemäß Schußbriefen der Kaiser Heinrich IV. von 1071 und Friedrich's I von 11742).

Mit Menden hatte die Abtei Siegburg den Frohnhof sammt dem Zehnten des Sallandes erworben 3), womit das Patronat der Kirche (theilweise) verbunden war.

Dabei blieben aber die Gerechtsame des Severinsstifts bestehen und der Dompropst Konrad machte vor wie nach seine Ansprüche auf den Send geltend. Das Severinsstift hatte lange Klage geführt, daß es durch Visitation und Send des Propstes ungebührlich beschwert werde. Der hierüber geführte Streit wird im Jahre 1222 geschlichtet, indem Dompropst Konrad für sich und seine Nachfolger auf den Send verzichtet, wogegen Propst Heinrich von St. Severin mit Zustimmung seines Capitels den Zehnten von ihren Weinbergen „im District Manewerg und Juche“ zu Erpel überläßt *).

Demnach bekundet Dompropst Konrad, daß der zwischen dem Domund Severinsstift in Bezug auf die Kirche zu Menden und den Erpeler Zehnten geführte Streit beendigt ist.

Es blieben noch Ansprüche des Domcapitels und der Abtei Siegburg auf die Pfarrkirche.

Am 26. Januar 1242 überträgt der ehemalige Propst, nunmehr Erzbischof Konrad von Hochstaden „das Patronat zu Menden dem Domcapitel aus Dankbarkeit für ihm bewiesenes Wohlwollen mit Rücksicht auf Leistungen und Stand der betreffenden Personen, sowie auf die große Anzahl und das geringe Einkommen der Präbenden des Capitels, und verordnet, daß der Domdekan, oder der nächste Capitular als dessen Stellvertreter einen Priester zur Ausübung der Seelsorge anstelle und ihm einen angemessenen Theil der Einkünfte oder Opfergaben zu anständigem Unterhalt überweise. Dieser Priester ist dem Erzbischof, dem Archidiakon und dem Dechanten verantwortlich. Was an Einnahmen erübrigt, erhalten die Canoniker des h. Petrus, wofür sie eine immerwährende Memorie) für uns (Erzbischof) abhalten werden, wie sie es für gut finden" 6).

Hiernach könnte es scheinen, als habe die Ernennung des Pfarrers von Menden voll und ganz in der Hand des Domdechanten gelegen, eine Annahme, welche durch die Thatsachen widerlegt wird.

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5) Die einzelnen Bestimmungen über Abhaltung des Jahrgedächtnisses und der Gebührenantheile 1. c.

6) Lac. II 275, S. 143.

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