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Aelter als die drei zuletzt genannten und lehtes

am 9. Mai 1785.
Glied des Grafengeschlechts ist:

6. Charlotte Elisabeth Regina Gräfin von Hillesheim, Stiftsdame zu Vilich, geboren den 22. März 1728. Nach Aufhebung des Stifts Vilich (1804) lebte sie bis zu ihrem Tode (19. August 1807) in MarienHeim. In der Erbtheilung mit ihrer Schwester (1.) fiel ihr die von ihrer Familie zur Hälfte besessene Herrschaft Reypolzkirchen zu. Ihrem Vetter Karl Wilhelm Grafen von Spee cedirte sie die ihr durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 wegen Verlust der von Reypolzkirchen überwiesenen Jahresrente von 5400 Gulden und übertrug kurz vor ihrem Tode ihr ganzes Vermögen ihrem Großvetter Franz Grafen von Spee gegen eine Leibrente von 4000 Gulden. Hierdurch ist auch der Rittersig Niederbach zu Oberpleis an die Grafen Spee zu Heltorf bei Düsseldorf gekommen, in deren Besiz derselbe sich noch heute befindet.

II. Haus Elsfeld, ein alter Rittersiz nordwestlich von Oberpleis, war berechtigt zum bergischen Landtag 1). Aus dem Geschlechte der von Elsfeld findet sich im Jahre 1394 Rütger als oberster Prior der Abtei Siegburg 2), in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Memorienbuche des Klosters Bödingen die Matrone Margaretha von „Helsfeld", für welche Elsa von Dollendorp mit ihrem Gatten Hynzo von Kaldauen zu Siegburg eine Memorie stiftet und dem Kloster reiche Schenkungen macht, was auf verwandtschaftliche Beziehungen mit der= selben schließen läßt. Elsa von Dollendorf starb am 8. December 1487). Etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts war Sybert von Troisdorf, kurfürstlicher Rath und Amtmann zu Angermünd, Besizer von Elsfeld. Die Erbtochter Maria von Troisdorf verkauft in Gemeinschaft mit ihrem Gatten Wilhelm von Scheidt, genannt Weschpfennig, jülichbergischem Amtmann zu Burg und Solingen, ihren Rittersiz „Elßfeld“ mit dem Hof zu Vreckwinkel und der dabei gelegenen Mühle den EheLeuten Godhart von Weschpfennig und Katharina von Derenbach am 30. December 16004).

Die Brüder Volmar und Engelbert von Scheidt gen. Weschpfennig zu Elsfeld (Söhne Ruhrig's) unterschrieben im Jahre 1636 die landständische Union, desgleichen unterschrieb Engelbert die Union von 16475). Nach Volmar's Ableben errichtete Engelbert von Scheidt mit seiner Schwester Agatha, Wittib von Selbach, am 23. November 1650 einen

1) v. Mering, Burgen, Rittergüter, VII 82 ff. passim. 2) Annalen d. h. V. XXX 77. - 3) Gefl. Mittheilung des verstorbenen Pfarrers Cremer zu Bödingen.

4) v. Mering, 1. c. X 110 f. — Gotthard von Scheidt (nach Fahne, Geschlechter, II. Th., S. XV Gottfried) zu Elsfeld war am 27. Juli 1612 mit der bergischen Ritterschaft zu Opladen versammelt; 1. c. - 5) 1. c. VII 82.

Erbvergleich, demzufolge „Herr Engelbert vor sich und seine Erbfolger haben soll den Rittersiz Elßfeld samt der Mühle, den freien Hof zu Ottweiler und das Weingut zu Honnef mit allen Gerechtigkeiten 1), und trat somit in den alleinigen Besit des Hauses Elsfeld.

Von dem Pfalzgrafen Philipp Wilhelm erhielt derselbe am 6. Januar 1655 folgende Einladung zum Landtag: „Unsern gnädigsten Gruß zuvor; Vest lieber Getreuer! Nachdem Sachen vorgefallen, derwegen die unum= gängliche nothdurft erfordert, Euch und andere unsere Gülich und Bergische getreue liebe Landstände von Ritterschaft und Stätten beysammen zu beschreiben, und einen Vortrag zu thun, wie ihr mit mehrerm vernehmen werdet, als ist Unser gnädigster Befehl hiermit, daß ihr zu solchem Endt gegen den 7. Februar in Unser Freiheit Mülheimb erscheinet, folgendes Tages Unsere Proposition anhöret und darauff dasjenige neben andern schließen helfet, was der Sachen Nothdurft erfordert, auch zu unser, des lieben Vaterlandes und euer eigenen Wohlfahrt und Sicherheit gereichet; dessen Wir Uns also gänzlich versehen, und seint mit Gnaden gewogen. Düsseldorf, den 6. Januar 1655. Anstatt und von wegen Höchstgnd. Ihrer fürstl. Durchlcht (gez.) Wilh. Roberz. L. S. Dem Vesten Unßerm Getreuen Engelberten von Scheidt genannt Weschpfennig zu Elßfeld und Rott."

Engelbert von Weschpfennig hatte von seiner Gemahlin Margaretha von Lüning zu Niederpleis mehrere Töchter, deren eine, Katharina Felicitas, um die Mitte des 17. Jahrhunderts den Freiherrn Reinard von Geverzhagen, und deren Schwester Anna Katharina den Frhrn. Karl Bertolf von Belven zu Venau heirathete. Beide brachten die Hälfte des Gutes Elsfeld in die Ehe.

Volmar, Sohn Reinard's von Geverzhagen, vererbte seinen Theil der Tochter Anna Mechtildis, welche 1699 den Freiherrn Salentin Bertolf von Belven zu Venau heirathet. Sie verzichtet am 24. Juli dieses Jahres zu Gunsten ihrer Brüder Johann Wilhelm Goswin und Hans Irmund von Geverzhagen auf die elterliche Erbfolge gegen einen Heirathspfennig von 1500 Reichsthaler. Beide Brüder starben kinderlos und so kamen ihre Güter an die Schwester beziehungsweise den Schwager von Belven zurück, und durch Leztere an ihren Sohn Franz Maximilian Bertolf von Belven, Herrn zu Attenbach.

Die Besizerin der andern Hälfte des Rittergutes, Anna Katharina von Scheidt Frau zu Venau und Elsfeld, starb am 30. September 1689 und Johann Karl von Belven (ihr Sohn) trat mittels Urkunde von Notar Bodenius vom 1. October 1689 in den Besiz.

1) v. Mering 1. c. X 111.

Im Jahre 1737 erhielt Freiherr von Franken durch zweite VerHeirathung mit Anna Maria von Belven Antheil an dem Gute Elsfeld und fügte einen andern Theil durch Ankauf hinzu. Später war Franz Kaspar von Siersdorf durch seine Gemahlin Francisca von Belven († 23. October 1797) Eigenthümer von Elsfeld 1). Ein (ungenannter) Sohn derselben erhielt in der Theilung mit seinem Bruder Arnold die Rittersize Attenbach und Elsfeld und verkaufte den leztern im Jahre 1817 an den Ackerer Wimmar Kemp für 24000 Thaler.

An der Burg Elsfeld befand sich eine Hauskapelle, welche in dem Religionsvergleich des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit Herzog Philipp Wilhelm von Jülich und Berg vom 26. April 1672 dem reformirten Gottesdienst übergeben wurde 2). Hiernach muß angenommen werden, daß die damaligen Besitzer dem reformirten Bekenntnisse zugethan waren.

III. Von Bellinghausen, wo die Propstei 3) von Oberpleis und die Abtei Heisterbach) begütert waren, schreibt sich ein altes, weitverzweigtes Rittergeschlecht ").

Es hatte wahrscheinlich schon vor der Zeit seiner urkundlichen Erwähnung seinen Rittersiz nach Bellinghausen (seit dem 17. Jahrhundert Burkhusen) bei Burscheid verlegt und war außerdem im Besig zahlreicher Rittergüter.

Im silbernen Wappenfelde führte es einen doppelten rothen Maueranker mit Schlangenköpfen an den vier nach außen gebogenen Enden. Der Anker wiederholt sich in den beiden Helmflügeln.

Theodorich von Bellinghausen erklärt, 20. December 1325, daß er das von ihm erbaute Haus dem Grafen Dietrich von Cleve zum Offenhaus aufgetragen, von dem er auch seine Güter zu Göterswick und den Hof Loyn zu Bislich zu Lehen hatte. Sein Wappen läßt auf gemeinsamen Ursprung mit den weiter folgenden von Bellinghausen schließen 6).

1) Der Zusammenhang nach Mering (1. c. X 112) führt zu dem Schluß, daß Elsfeld sich zuletzt in der Hand eines einzigen Eigenthümers (Fr. C. Siersdorf) befand.

2) 1. c. art. VII, § 2, 6: „Wan schon hierwegst diese adeliche Häuser an RömischCatholischen kommen, oder der Besizer seine Religion endern, soll dennoch die Gemeine, so alsdann daselbst sich finden wird, ahn oder bei denselben, oder doch negst gelegenen Ort, ihren (reformirten?) Gottesdienst mit besuch und anhörung der Predigten, und administrirung des Abendmahles und der Tauffe, auch Eheeinsegnung, nach wie vor, ungehindert üben und darin continuiren können.“ 3) Vgl. Lac. II, Nr. 79, S. 43. 4) Vgl. oben Oberdollendorf und Status von Heisterbach im Anhange.

5) Der Name kommt bei Personen des Ortes noch mehrfach vor. Herrn Wilhelm Bellinghausen, auswärtiger Correspondent der Herder'schen Verlagsbuchhandlung in Freiburg, dessen Vorfahren erst Pächter, dann Eigenthümer des der Abtei Heisterbach zugehörigen Bellinghauser Hofes geworden und geblieben sind, verdanke ich zum großen Theil die Angaben. 6) Lac. III, Nr. 208, S. 176.

Im Jahre 1348 wird Wilhelm von Bellinghausen genannt, und ihm ein Theil der Burg Altenbernsau bei Overath vom Abt zu Siegburg zu Lehen übertragen, nachdem Emmerich von Bernsau dieselbe der Abtei verpfändet hatte.

Adelheid von Bellinghausen heirathet Dietrich von Lüning, jülichschen Kanzler und Herrn zu Niederpleis (1492—1494)1).

1478 wird Wilhelm v. Bellinghausen (um 1480 Rentmeister des Landes Berg) mit dem kurkölnischen Rittersiß zu Weiß, genannt Plasterhof (Plaese), belehnt. Die Belehnung vererbte sich von Wilhelm von Bellinghausen auf Johann, von diesem 1552 den 19. August durch Uebertragung des Erzbischofs Adolph an Georg, 1562 an Peter von Bellinghausen, kam bei der brüderlichen Theilung 1591 an Johann von Bellinghausen und durch Heirath später an die von Belven zu Venau und deren Verwandte von Scheidt genannt Weschpfennig 2).

1582, Adolph von Bellinghausen zu Sülze, heirathet Gertrud von Elverfeld.

1589, Elisabeth, Tochter Peter's von Bellinghausen und dessen Gattin N. von Neuhof, heirathet Jacob von Ompfahl.

1591, Johann und Wilhelm, Söhne Peter's von Bellinghausen zu Venau, und Helena Brempt theilen das väterliche Erbe.

1600, Katharina, Tochter Adolph's von Bellinghausen, heirathet Otto von Selbach genannt Loe zu Menden und Zieverich.

1600, Peter von Bellinghausen zu Venau heirathet Sibylla von Katterbach.

Johann von Bellinghausen zu Venau heirathet Margaretha, Tochter Gottfried's von Gropper 3) und Katharina von Strauß.

1608, Elisabeth von Bellinghausen zu Altenbernsau.

1612 den 27. Juni erschienen auf dem Landtag Wilhelm von Bellinghausen zu Dalhausen, Johann von Bellinghausen zu Venau, Wilhelm v. Bellinghausen zu Leidenhausen, Bertram v. Bellinghausen zu Altenbernsau und ihre ritterbürtigen Verwandten: Kaspar von Selbach genannt Loe zu Menden, Gottfried von Scheidt genannt Weschpfennig zu Elßfeld, Wilhelm von Zweiffel zu Wissen, Dietrich von Morsbach genannt Breidenbach zu Selscheidt, Wilhelm von Zweiffel zu Sülze, Kaspar von Zweiffel, Jägermeister zu Wahn.

1) Müller II 297.

2) Rosellen, Dekanat Brühl, S. 569.

3) Diesem Geschlecht gehörten angeblich die als Gegner der Reformation und durch hohe wissenschaftliche Bildung hervorragenden Brüder an: Johann Gropper, Propst an St. Gereon, und der Official und Propst von St. Maria ad gradus zu Köln, Caspar Gropper.

1630, den 30. September, schließt Johann von Bellinghausen Ehevertrag mit Margaretha von Stael-Holstein, wobei Peter von Bellinghausen zu Venau Zeuge ist.

Judith, Tochter Johann's von Bellinghausen und der Margaretha von Gropper, war seit 1627 mit Johann Friedrich von Morsbach zu Breidenbach verheirathet. Dieser starb 16381).

Bertram Rhaban von Bellinghausen, seit 1620 Abt zu Siegburg, postulirter Fürst und Abt zu Fuld, legt 1638 die Verwaltung der Abtei nieder und wohnte zu St. Cyriak in der Nähe seiner väterlichen Burg Altenbernsau, errichtete in der dortigen Propsteikirche einen steinernen Altar, welcher sich jezt in der Kirche zu Marialinden befindet. Er starb am 4. September 1653 2).

1655, Johann Bertram von Bellinghausen, Propst zu St. Cyriak 3), war Besizer des Ritterguts Buscherhof zu Fischeln, 16644).

1659, Bernard, Sohn Hermann Georg's von Bellinghausen, aufgeschworen zu Siegburg, starb den 9. April.

1676, Bertram von Bellinghausen, Propst zu Hirzenau, starb den 6. April dess. I.).

1676, Rütger Wilhelm, Subprior der Abtei Siegburg, unterschrieb den Vertrag der Abtei mit Pfalz-Neuburg, wodurch dieselbe ihre Unabhängigkeit an das Herzogthum Berg verlor, war seit 1694 Abt zu Siegburg, starb 16976).

Christian, Sohn Hans Georg's von Bellinghausen und der Anna von Dalwig, war Abt von Corvey 1687-96.

Als lezter männlicher Sprosse des Stammes wird gegen 1700 (?) Gottfried von Bellinghausen zu Leidenhausen genannt, dessen Tochter Dorothea um 1750 den Gottfried von Bottlenberg zu Lüntenbeck Heirathete 7).

Geistliche Güter.

Güter der Propstei: Der Propsthof 8) mit 31 Morgen Hofraum und Garten, 733/4 Morgen Acker, 172 Morgen Wiesen; der Hasenhof zu Bose

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1) v. Mering, Burgen, VII 88. 2) Annalen d. h. V. XXX 103. Müller, Siegfreis, II 27-36. 3) Annalen 1. c. 79. 4) Lefranc u. Lenzen, Pfarreien des Dekanats Crefeld, S. 197.

5) 1. c. 80. Bertram v. Bellinghausen, Canonicus von Cappenberg, war 1675 zum Abt von Hamborn gewählt, nahm aber die Wahl nicht an. Annalen, 1. Jahrg., 2. H., S. 168. 6) 1. c. Müller 1. c. 157. 7) Mittheilung des Herrn Wilhelm Bellinghausen zu Freiburg. 8) Vgl. oben. Der Propsthof ist jezt Eigenthum der Ackerers Krumbach. Die Größen der Grundflächen sind dem „Oeffentlichen Anzeiger" der königl. Regierung zu Köln entnommen.

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