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auch sagen könnte, geborener Pfarrer von Oberpleis. Im Namen und Auftrag des Abtes fungirte ein vicecuratus oder officians, dem als Arbeiter im Weinberge des Herrn auch wohl der Pastorstitel zukam und zugesprochen wurde. Dieser Vicecuratus oder Vicepastor nach der Wahl und Präsentation des Abtes konnte allerdings der Propst sein, aber ebensowohl jeder andere Conventuale.der Abtei oder jeder andere Priester, den der Abt für hinreichend befähigt hielt.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aber trat der Propst zu Oberpleis als Patron in die Rechte des Abtes ein, nachdem die Corporationsrechte von Leßterm auf Erstern übergegangen waren. Wir geben folgendes lückenhafte Verzeichniß der Pfarrer und ihrer Officianten. Conradus, pastor de Pleisse, war 1285 in Zehntstreitigkeiten mit der Abtei Siegburg verwickelt 1).

Johannes von Rynghen, † 1498. Nach ihm

Gerhard von Plettenberg, Conventual zu Siegburg, 1492 Propst zu Hirzenach, vom Archidiakon als Pfarrer investirt 1498, von 1507 bis 1516 Abt von Siegburg 2).

Heinrich Holt, Conventual zu Siegburg, 1507-1536.

Wolter von Wachtendonk, Weltpriester, investirt am 13. October 1536.

Daniel Kreckebeeck genannt Beeck, Propst und Pfarrer, 1542, ernennt, da er als Prior im Convent zu Siegburg bleiben mußte, den Petrus Franssius um 1545 zu seinem vicecuratus 3).

Gumpert von Aer (Ahr), Propst 4), investirt 1555, officians war 1582 Priester Severin 5).

Nicolaus Meibach, † 1608.
Johann Hemmessen.

Johann von Holzem, Prior zu Siegburg, als Pfarrer zu Oberpleis investirt am 7. September 16376).

Bertram von Ans, Propst und Pfarrer (1642—1670), ernennt nach Ausscheiden des Johannes Lockemann den Johannes Herresbach zum Vicecuratus), 1642, den 14. Juli; an des Leztern Stelle finden wir 1658 den Cornelius Rutten aus dem Orden der Kreuzbrüder zu Ehrenstein 8).

1) Urkunde von Papst Honorius IV. d. d. 22. April 1285 im Staatsarchiv zu Düsseldorf. 2) Annalen des hist. V. XXX 78 f. 3) Erkundigungen von 1550. Lac., Archiv, Neue Folge, II 2, 357.

im Staatsarchiv.

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4) Annalen 1. c. 79; Pergament-Urkunde über die Investitur 5) Erkundigungen im Staatsarchiv.

6),,1639 Joan ab Holzem praep. in O. Pleis depositus." Annal. 1. c. 79. 7) Ernennungs-Urkunde im Pfarrarchiv.) Strange, Beiträge, X 40.

Unter den folgenden Pröpsten, welche alle Principale der Pfarrstelle waren, fungirten als Vicecuraten

Servatius Hamecker, Benedictiner, um 1681, seit 1697 Pastor in Bergheim an der Sieg.

Heinrich Broel, 1697 zum Coadjutor oder Vicarius der cura parochialis ernannt, wird 1736 Pastor in Oberdollendorf.

Johann Heinrich Moißfeld, Pastor zu Ittenbach (1733 bis 1746), Administrator zu Oberpleis.

Franz Jacob Mauritius Mappius, Canonicus in Bödingen, wird 1740 vom Abt in das Dekanatscapitel aufgenommen, † 11. Februar 1773.

Matthias Meis, präsentirt am 11. März 1773, refignirte 1813 unter Vorbehalt einer Pension von 150 Rthlr. aus dem Einkommen der Pfarrstelle.

Johann Wilhelm Stricker, geboren zu Boseroth, war zuerst Primissar und Schullehrer, seit 23. November 1813 Pfarrer zu Oberpleis, starb daselbst am 11. September 1834.

Johann Krein, geboren zu Thurn, Pfarre Merheim, bei Mülheim a. Rhein, seit 1814 Kaplan zu Mülheim a. d. Ruhr, 1816 Vicar in Marialinden, 1819 Pfarrer in Winterscheid, 1834 in Oberpleis, 10. Mai 1844.

Johann Hertel (1844-1881), geboren zu Bonn am 15. October 1803, wurde Priester am 21. April 1829, Hauskaplan zu Siegburg und seit dem 25. September 1831 Kaplan an der Pfarrkirche daselbst, seit dem 9. Februar 1836 Pfarrer zu Dattenfeld, seit 1844 in Oberpleis, vom 16. August 1850 bis 1855 Dechant von Königswinter, vom 17. September 1850 bis 24. Januar Schulpfleger. Beide Ehrenstellen legte er wegen der ausgedehnten Seelsorge freiwillig nieder.

Auf Grund des Gesezes 1) vom 22. April 1875 wurde demselben vom 1. Januar 1875 ab das Gehalt, welches durch die Generalcommission zu 502 Thalern 2 Silbergroschen 6 Pfennigen festgestellt war, entzogen, weil er sich weigerte, die antikirchlichen Geseze anzuerkennen.

Am 20. December (1875) erschien der Bürgermeister Heuser in Begleitung des Polizeidieners und erklärte dem Pfarrer Hertel und dem Kaplan Vorent in Gegenwart des Kirchenrendanten Anton Weber, daß beide Pfarrgeistliche ihre Wohnung in der Propstei zu räumen hätten. Sie verließen die Wohnung unter Protest und fanden Aufnahme im Hause Niederbach des Grafen von Spee.

1) Gesetz betreffend „Einstellung der staatlichen Leistungen für katholische Bisthümer und Geistliche“.

Am 21. April 1879 feierte Pfarrer Hertel das fünfzigjährige Priesterjubiläum. Zu der Feier veranstalteten die dankbaren Pfarrkinder eine Sammlung für eine neue Kirchenorgel, welche von Meister Klais in Bonn in sehr gelungener Weise ausgeführt worden ist.

Die Jungfrauen überreichten dem Jubilar einen großen Teppich als Chorzierde. Am Allerseelentage 1879 celebrirte der Gefeierte zum lezten Male in der Pfarrkirche. Er starb 1881.

Kaplan Vorent verwaltete die Pfarre bis zum Eintritt des neuen Pfarrers. Dieser war

Friedrich Schmit, geboren zu Siegburg am 8. März 1836, zum Priester geweiht am 1. September 1862, war bis 15. August 1871 Vicar zu Dünwald, hierauf Pfarrer in Meyerode, seit 19. Mai 1888 in Oberpleis.

Die Vicarie.

Erst nach Aufhebung der Propstei (1803) ist von einer Vicarie und zwar einer Schulvicarie in Oberpleis die Rede. Erster Inhaber derselben war bis 1813 der nachmalige Pfarrer Johann Wilhelm Stricker aus Boseroth, welcher nach Vorgang eines nicht näher bekannten Paters Constantius (1790) den Schulunterricht ertheilte.

Pastor Stricker dotirte die Schulvicarie mit zwei Morgen Land.

Im Jahre 1819 war die Schulvicarie durch die Versehung des Schulvicars Johann Peter Hembach von Oberpleis nach Bödingen erledigt und wurde im April dess. I. durch den Landrath von Hymmen und Schulpfleger Pfarrer Cornelius Sugg zu Menden behufs Wiederbesezung ausgeschrieben unter folgenden Bedingungen: Der Vicar hat an Sonnund Feiertagen die Frühmesse zu halten, einige (?) Aushülfe in der Seelsorge zu leisten und der Schule, wobei zugleich ein Unterlehrer angestellt ist, vorzustehen. Das Einkommen besteht außer freier Wohnung und Garten, in einem festen Gehalt von 192 Reichsthalern 9 Groschen 2 Pfennigen nebst einer zufälligen Einnahme von 183 Rthlrn. 18 Groschen, im Ganzen 375 Rthlr. 27 Groschen 2 Pfennigen 1).

Es folgte eine zweite Bekanntmachung, aber Bewerber schienen sich nicht zu finden, denn statt des Schulvicars fungirte seit 1821 ein geprüfter Laie als Leiter der Schule, und bei der nächsten Anstellung im Jahre 1823 wird ein Curatvicar", aber kein Schulvicar ernannt. Wie es damals mit der Besoldung stand, entzieht sich der Kenntniß des Verfassers. Später, gegen 1870, zahlte die königliche Regierungskasse, wohl mit Rücksicht auf die eingezogenen Güter der Propstei, jährlich

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1) Oeffentlicher Anzeiger Nr. 16 vom 20. April 1819.

670 Mark und nach Gutbefinden noch eine persönliche Zulage von 150 Mark. Daß in der Hiße des Culturkampfes der Vicar mit dem Pfarrer das gleiche Schicksal der Gehaltssperre erfuhr, ist vorhin bemerkt worden. Außer den von Pastor Stricker fundirten Grundstücken gehören zum Vicarievermögen an Capitalien 3400 Mark, davon 1800 Mark aus Schenkungen und Intercalargeldern. Die Wohnung des Vicars, der des Pfarrers ebenbürtig, befindet sich in der Propstei, ihr gegenüber am Pleisbach ein entsprechender Theil des Gartens.

Die Alicate.

Johann Wilhelm Stricker, Primissar und Schullehrer bis 1813. Johann Peter Hambach, Schulvicar, wird im Februar 1819 in gleicher Eigenschaft nach Bödingen verseßt.

Johann Anton Gronsfeld, Vicar in Broichhausen, wird am 9. Januar 1823 zum Curatvicar in Oberpleis ernannt und am 15. Januar 1833 zum Pfarrer in Happerschoß befördert.

Johann Adolph Müller, Schulvicar in Odenthal, wird am 11. Mai 1833 zum Curatvicar in Oberpleis ernannt.

Augustin Wurm, Vicar in Nothberg, wird am 16. Mai 1836 nach Oberpleis versezt, fungirt noch 1840, später bis 23. September 1852 Pfarrer in Godesberg, demnach in Erpel.

Franz Heinrich Dohmen, geboren zu Inden am 13. December 1801, zum Priester geweiht am 25. September 1837, in Oberpleis von 1844 bis 1849, später bis 1852 Vicar zu Inden, hierauf bis 26. Februar 1857 in Myhl bei Wassenberg, seitdem in Süchteln. Er feierte 1887 sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum und erhielt den rothen Adlerorden 4. Klasse.

Theodor Samans aus Ratingen, vom 26. September 1849 bis 18. August 1852, jezt Pfarrer zu Küdinghofen und Dechant.

Franz Philipp Lindecke, geboren zu Werden am 9. October 1828, zum Priester geweiht am 2. September 1852, seit dem 16. dess. Monats Vicar in Oberpleis, 11. Juli 1854 nach Merheim befördert, am 13. Februar 1862 zum Pfarrer in Lennep ernannt, jezt seit 5. November 1864 Pfarrer in Büsdorf.

Peter Joseph Maria Cremer, geboren in Düren am 22. December 1829, zum Priester geweiht am 4. September 1854, am 25. dess. M. nach Oberpleis berufen, am 19. August 1856 nach Nideggen verseßt.

Peter Joseph Billstein, geboren in Köln am 31. Juli 1832, zum Priester geweiht am 28. August 1856, zum Vicar ernannt am 24. September dess. I., starb am 27. Februar 1858.

Gerhard Teller, geboren in Köln am 13. November 1827, zum Priester geweiht am 4. September 1854, am 28. deff. M. zum Vicar in Schlebusch ernannt, am 29. März 1858 nach Oberpleis berufen, 28. Februar 1864 an die Kapelle zu Scheiderhöhe verseßt.

Martin Joseph Püz, geboren zu Bissen, Pfarre Würselen, am 13. Mai 1825, zum Priester geweiht am 1. September 1858, am 14. März 1864 zum Vicar in Oberpleis ernannt, wird am 28. Juli 1868 Pfarrer in Steffeln, Dekanat Blankenheim.

Ludger Heinrich Brandenberg, geboren zu Fischlaken, Pfarre Werden, am 15. Februar 1843, zum Priester geweiht am 18. November 1866, hierauf Domvicar in Köln, seit 5. September 1868 Vicar in Oberpleis, seit 6. December 1869 in Marienberg.

Johann Heinrich von Dannewiß, geboren zu Vorst, Diöcese Münster, am 27. Februar 1841, zum Priester geweiht am 24. August 1869, am 26. dess. M. zum Vicar in Oberpleis ernannt, stirbt daselbst am 10. März 1878.

Heinrich Esser, geboren in Aachen am 16. December 1842, zum Priester geweiht am 24. September 1871, wird am 18. October dess. I. Hauskaplan des Pfarrers Hertel, † 26. November 1872.

Franz Heinrich Stephan Vorent, geboren zu Köln am 18. December 1847, empfing die Priesterweihe am 24. August 1872, wurde am 3. December 1872 nach Oberpleis berufen, wirkt gleichzeitig mit von Dannewig und nach Hertels Tode (1881) als Pfarrverwalter, ist seit 23. Juli 1888 Pfarrer in Buchholz, Dekanat Erpel.

Matthias Dionysius Hermann, geboren in Crefeld am 26. October 1850, zum Priester geweiht am 24. August 1875, am 5. März 1886 zum zweiten Vicar in Oberpleis ernannt, später erster und einziger war bei der anstrengenden Seelsorge Dirigent des Cäcilien-Vereins, seit 21. März 1890 Rector in Vorst, Pfarre Büttgen.

Wilhelm Langhardt, geboren zu Rellinghausen am 4. Juni 1846, zum Priester geweiht am 29. April 1873, seit 1887 Vicar zu Grimlinghausen, am 12. Mai 1890 nach Oberpleis versegt.

Der Küfter

bezieht als Gehalt aus der Gemeindekasse 120 Thaler (360 Mark) und für Glockenfeile 15 Mark, von Stiftungsmessen 42 Mark, von Taufen ein beliebiges geringes „Trinkgeld".

Schulen.

Aeltere Leute berichten, daß ein gewisser Stricker gegen das Jahr 1785 in einem Tanzlocal zu Oberpleis als Magister thätig war, gegen 1790 Pater Constantius; nach dessen Ableben ging die Schule ein.

Pfarreien (XXVIII. Königswinter).

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