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für Bewirthung derselben, die der Pächter vertragsmäßig besorgte. In dem Contract vom Jahre 1651 wird verordnet, daß in Ansehen Pastoris, sacellani, auch das Gericht sampt Offermann und Chorsänger von Honneff von Alters im Jahre zweimal Mahlzeit und dazu Wein haben sollen, obgemelter Erbpächter jedesmahls ein Schink, zwey Keeß, ein Butter Kleuten und Brodt dazu sampt drey viertel Weins zurichten und auffeßen und höher nicht beschwert sein soll.

Derselbe hatte die in den Reformationskriegen zerfallene Kapelle in Stand zu sehen, desgleichen „Haus, Scheune, Schop und Stallung wiederum zu repariren und aufzubauen“, hingegen aber auch in den ersten 12 Jahren keine Pacht zu entrichten. Bezüglich der Kapelle heißt es: „Jedoch daß er anfangs die beyde Eingäng der Kapellen mit Thüren versehen und schlößig machen, wie im gleichen, das Tach auf der Kapellen zur Nothdurft decken lassen (soll). Was er nun zu Reparation der Kapellen mit Thüren, Gehäng, Schlösser, Stein, Nagel 2c. auslegen würd, soll ihm, was beweislich ist. nach Umblauff der zwölf ersten freyen Jahren an dem Pacht zu Gutte kommen. Soll demnächst nach Umblauff der zwölf Jahren den Kirchmeistern zu Honneff jährlich liebern um S. Martini viertzehn Dahler.

Im Jahre 1751 war die Kapelle vollständig zerfallen und wurde wieder neu aufgebaut. Die Kosten betrugen 500 Reichsthaler. Als größter Wohlthäter der Kapelle wird ein Gerichtsschreiber Steffens ge= nannt.

Der Servatiushof wurde am 23. October 1818 vor Notar Schäfer öffentlich für 3840 Franken oder 1280 Reichsthaler verkauft 1). Wegen Zahlungsunfähigkeit des Ansteigerers mußte der Verkauf 1822 wiederholt werden.

Auf dem Servatiushof wohnt ein Pächter, welcher an die Gemeindekasse den Pachtzins entrichtet. Demnach ist die zweite Verkaufsausstellung ebenfalls resultatlos verlaufen.

4. Kapelle zu Selhof.

Die Honschaft Selhof bildet die füdliche Spiße von Honnef, besigt eine dreiklassige Schule und eine Kapelle zum h. Martinus, anfangs 1710 ein bescheidenes hölzernes Kapellchen. Daran schloß sich 1735 ein steinerner Vorbau nebst Thürmchen, und 1762 trat an die Stelle des Holzbaues ein gemauertes Chörchen. So bestand nun das ganze Mauerwerk aus Stein, aber es fehlten das Gewölbe, das Pflaster, die Fenster. Kapellenmeister Peter Jansen collectirte (12. November 1771) in Selhof

1) Copie im Archiv der Pfarrkirche.

und Menzenberg 13 Reichsthaler für die Fenster zusammen; Johann Mertens schenkte das nöthige Holz, und Glasmacher Anton Stang das kleine Fenster neben der Thüre. Der Boden wurde gepflastert, das Chor mit Hau- und Ziegelsteinen belegt, wozu verschiedene Wohlthäter 38 Reichsthaler 45 Albus schenkten. Am 7. November 1773 vollzog Pastor Schüller die kirchliche Benediction und celebrirte am Feste des h. Bischofs Martinus (11. Nov.) 1774 in der Kapelle das erste Hochamt.

Die Kapelle war um das Jahr 1800 bereits in schlechtem Zustande; schon lange hatte kein Gottesdienst mehr stattgefunden. Vorsteher und Beerbte beschlossen daher am 29. September, eine neue Kapelle zu bauen.

Die Kosten, im Betrage von 320 Reichsthaler 26 Stüber 8 Heller, kamen aus Collecten und sonstigen freiwilligen Gaben zusammen. Das Gebäude ist der Kapelle in Rhöndorf ähnlich und hat nichts Bemerkenswerthes aufzuweisen.

Eine Glocke wurde vom Procurator Schmit in Köln für 97 Rthlr. 30 Stüber gekauft.

Im J. 1837 war die Reparatur der Kapelle nothwendig und zu= gleich bei der Ausführung auf Verschönerung derselben Bedacht ge= nommen. Die Kosten betrugen 93 Thaler 20 Silbergroschen 1 Pfennig, welche die Gemeinde durch Sammlungen aufbrachte. 1850 mußte das Mauerwerk verankert und das Dach ausgebessert werden, was eine Auslage von 53 Thlr. 24 Sgr. 11 Pfennigen erforderte.

Bis 1854 hatte ein Kapellenmeister bestanden, welcher dem Kirchenvorstande Rechnung legte. Der lezte war Sebastian Brassel. Nach ihm verwaltet der Kirchenvorstand das kleine Vermögen der Kapelle und legt die betreffende Rechnung mit der Kirchenrechnung dem erzbischöflichen Vicariat zur Revision vor. Das Vermögen besteht in 4 Parzellen Ackerland, zusammen 13 Are 15 m groß, und 1312 M. Kapitalien. Dazu kommen 900 Mark als neue Messenstiftung (6 Applicationen) des Sanitätsraths Dr. König in Köln.

In jedem Jahre werden in der Kapelle 17 gestiftete heilige Messen celebrirt; ein Hochamt am Feste des H. Martinus, in der darauf folgenden Woche ein Seelenamt für die Verstorbenen aus Selhof; 15 Lesemessen. Im J. 1863, Monat Mai, wohnte der Cardinal-Erzbischof Jo= hannes von Geissel mehrere Wochen auf dem Gute des Sanitätsraths an Werktagen in der Kapelle die h. Messe.

Dr. König und las

Im J. 1873 schenkte Frau Dr. König geb. Schmit der Kapelle einen vergoldeten Kelch mit silberner Kuppe und ein römisches Missale 1).

1) Pastor Colenius erwähnt noch eine Kapelle unter dem Namen „Creußhaus“. Zu Trips' Zeit wußte man schon nicht mehr, wo sie gestanden. Eine andere Kapelle, S. Godardi,

5. Die Annakapelle,

eine Stiftung der Freiin Odilia Carolina von Bongart, am Feuerschlößchen zu Rommersdorf, ist die Perle unter den Kapellen der Pfarrei. Die Kapelle, in rein gothischem Stil, besteht aus Vorhalle, Schiff und Chor, woran sich links die Sacristei, rechts eine Bethalle mit besonderm Eingang für die Familie der Stifterin anschließt. Das Schiff, in zwei Jochen, mit zwei paar Fenstern, ist bis zum abschließenden Chorbogen 7,65 m lang. Die Breite beträgt 4,98, die Höhe 5,75 m; Chorlänge mit dreitheiliger Absis 5,80, Breite 404. Die Verhältnisse sind harmonisch und ansprechend, die Details bis auf das Mobilar stilgerecht. Altar. Der Tisch, einfach und edel in Stein ausgeführt, ruht auf vier Säulen. Das auf demselben weit vorspringende Tabernakel scheint nachträglich an den Auffah angefügt. Lezterer zeigt als Hauptfigur die h. Anna im Baldachin mit zierlichem Couronnement, überragt von Christus am Kreuze. Die Seitenwände schmücken einfache Teppichmalereien. Das mittlere Fenster hinter dem Altare zeigt als Glasgemälde Maria mit dem Jesufinde und den h. Joseph. In der Bethalle befindet sich eine marmorne Gedenktafel mit dem Familienwappen') der Stifterin und der Inschrift:

I. O. M.

praenobilis dominae Carolae Odiliae de Bongart fundatricis huius sacelli. Obiit anno MDCCCLXXIX die VII. mensis Aprilis.

R. I. P.

Der Kapellenbau wurde im J. 1867 angeregt durch das hohe Alter (91 Jahre) der Freifrau Caroline v. Bongart geb. Freiin von WalbottBassenheim-Bornheim, Mutter der Stifterin, welche die Pfarrkirche nicht mehr besuchen konnte. Dem Gedanken folgte rasch die That. Baumeister Lange in Köln zeichnete den Plan, Sonntags den 18. Mai 1868 legte Dechant Emans den Grundstein und vollzog am 12. Juni 1869 unter größter Feierlichkeit die ihm vom Erzbischof Paulus aufgetragene Benediction. Am 21. Mai 1871 kam der Herr Erzbischof zur Firmung nach Honnef, spendete am folgenden Tage das h. Sacrament in der Pfarrkirche und consecrirte am 23. Mai den Altar in der Annakapelle. Bei dieser Gelegenheit stellte Fräulein von Bongart an den hochwürdigsten Herrn das mündliche Gesuch, in der Kapelle das Allerheiligste aufbe=

welche bereits im 15. Jahrhundert zerstört war, lag unter dem Pesch am Rhein auf einer Erhöhung, durch einen Steinhaufen bemerkbar. Trips im Urkundenb. S. 65.

1) Das Wappen, in hellweißer Farbe über der Inschrift aufgelegt, zeigt in schrägen Felde eine Pyramide, darüber Helm mit einer menschlichen Figur.

wahren zu dürfen. In Verfolg der an den h. Vater gerichteten Preces vom 13. Juli 1871 ertheilte Hochderselbe die erbetene Genehmigung zu Händen des Dechanten wie folgt:

„Kraft der Uns durch päpstliches Breve vom 6. d. Mts. gegebenen Vollmacht gestatten Wir hierdurch auf einen Zeitraum von 10 Jahren, daß in der von dem Freifräulein von Bongart bei Honnef erbauten Kapelle das allerheiligste Sacrament, jedoch ohne alle Beeinträchtigung der Pfarrrechte, aufbewahrt werde. Zugleich verordnen Wir, daß vorschriftsmäßig das ewige Licht allda immer unterhalten und der Schlüssel zum Tabernakel von dem bei der Kapelle angestellten Priester sorgfältig asservirt werde, worüber Euer Hochwürden wachen wollen.“

Köln, den 29. September 1871.

Der Erzbischof von Köln
gez. Paulus.

Die Kapelle besißt ein Bild von der immerwährenden Hülfe. Am Feste Mariä Heimsuchung 1871 wurde es zuerst ausgestellt. Am 26. Juli oder folgenden Sonntag gewinnen die Gläubigen einen vollkommenen Ablaß, wenn sie vor dem Bilde die vorgeschriebenen Gebete nach Empfang der h. Sacramente andächtig verrichten 1).

Am 30. April 1872 übernahm der am 21. Dec. 1867 zum Priester geweihte und seitdem beurlaubte Karl Unkel aus Köln die Kaplanstelle an der Annakapelle 2), legte dieselbe aber im October 1884 nieder, um in Rom die Wissenschaft zu pflegen. Nach der Rückkehr trat derselbe am 15. April 1887 die Verwaltung der Pfarrstelle zu Roigheim an. Unkel ist Verfasser verschiedener gelehrter Abhandlungen. Er schrieb u. A. über die Homilien des Cäsarius von Heisterbach und Berthold von Regensburg.

Ihm folgte Wilhelm Quirin Rappenhöner, geboren zu Neuß 1850, studirte zu Münster und Würzburg, wurde Priester 1874, Doctor der Theologie 1878, hierauf sechs Jahre Professor der Dogmatik und Exe=

1) Das päpstliche Decret Pius IX. von 1871 hatte Gültigkeit auf 10 Jahre und wurde am 12. April 1881 von Leo XIII. erneuert.

2) Die Erben der am 7. April 1869 verstorbenen Stifterin sind stiftungsmäßig verpflichtet, dem Kaplan 600 Mark nebst freier Wohnung zu verabfolgen, die Kapelle zu unterhalten und eine Wochenmesse gegen besonderes Stipendium lesen zu lassen. Die Schwester der Stifterin Augusta von Bongart, Reichsfreifrau von Walbott-Bassenheim, vermachte mit den Gütern zu Rommersdorf die Kapelle an Freiherrn Clemens von Loe zu Longenburg bei Niederdollendorf. Nach Unkel's Ausscheiden konnte die Stelle erst besezt werden, als der Kirchenvorstand zu Honnef dem Kaplan für Aushülfe in der Seelsorge 350 Mark auf drei Jahre bewilligte. In der Folge wird Frhr. v. Loe zufolge Entscheidung des Kölner General-Vicariats statt der gestifteten 600 Mark jährlich 900 Mark als festes Einkommen zahlen.

gese zu Leeds in England, seit 1885 Kaplan der Annakapelle, 30. Oct. 1886 Kaplan an St. Gereon in Köln, 1888 Professor an der Akademie zu Münster.

Peter Joseph Jacob Berger, geboren zu Uerdingen am 30. October 1854, zum Priester geweiht zu Innsbruck am 27. Juli 1879, mußte am 1. October d. I. zu München als Einjähriger in den Militärdienst eintreten, wurde jedoch wegen Familienverhältnisse bald entlassen, war zwei Jahre Hausgeistlicher auf Haus Linnep bei Mintard, drei Jahre im Ausland, seit 30. October 1886 an der Annakapelle.

Bethalle auf der Fuchshardt.

Weit sichtbar wird Honnef überragt von der Fuchshardt, einem vom Siebengebirge nach Rheinbreitbach sich hinziehenden Höhenwalde. Dorthin pilgerten ehemals fromme Schaaren aus Honnef zu dem in einem bescheidenen Heiligenhäuschen aufgestellten Bilde der schmerzhaften Mutter. Die große Zahl der Beter, welche den Unbilden der Witterung ausgesezt waren, sollte schüßendes Obdach finden in einer Gebetshalle, und die würdige Ausstattung derselben die Andacht und die Zahl der Pilger vermehren. Auf Pastor Emans Anregung bildete sich im J. 1872 ein Verein zur Beschaffung der Geldmittel. Zur Herstellung des Bauplages schenkte Jacob Weber 2,80 qm, J. Ginter 38 qm, Heinrich Fink 47 qm, was mit dem vorhandenen Terrain zusammen 3 Ar 65 qm ausmachte. Communalempfänger Quirin Kronauer entwarf den Plan. Am 8. Juli 1872 wurde der erste Stein und unter Theilnahme einer zahlreichen Procession am 15. December 1872 die Einsegnung durch den Dechanten Emans vollzogen. An den Sonntagen der Fastenzeit des Jahres 1873 bewegte sich nach Schluß des Gottesdienstes eine Bittprocession nach der Fuchshardt zur Verehrung des h. Herzens Jesu und der schmerzhaften Mutter. Die Zeitverhältnisse der folgenden Jahre traten der Procession hemmend entgegen.

An die Stelle des aus dem ehemaligen Heiligenhäuschen herübergenommenen Bildes schenkte die verwittwete Reichsfrau Augusta von Walbott-Bassenheim geb. von Bongart ein schönes, von Elscheid in Köln in Stein gehauenes Bild der schmerzhaften Mutter, dessen Einweihung am Sonntag den 3. August 1873 nach feierlichem Festzug die Krönung des Werkes bildete.

Pfarrstelle.

Das Pfarrhaus lag in frühester Zeit an der Hauptstraße, wo jezt die Schulgärten sind, dem Kaplansgarten gegenüber. Nachdem das Gebäude durch die französische Brandstistung am 24. Mai 1689 zerstört

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