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ächt katholische war und dass sie folglich nach wie vor mit ihren Gläubigen die Kirche Gottes sind und repräsentiren, deren Grundund Eckstein Christus ist. Wir vertrauen auf Bischöfe, welche uns nicht die Gnaden eines von der Wahrheit abgewandten Papstes, sondern die Gnade Jesu Christi verheissen und spenden, die nichts hoffen als von Gott und nichts fürchten als Gottes Missfallen. Bei diesen wollen wir stehen, erbauet auf die Grundfeste der Apostel und Propheten" zu dem heiligen Tempel, dessen Eckstein Jesus Christus ist und kein Anderer. (Eph. II, 19-22)."

Am 11. Juli sandte ich den Entwurf, hinzufügend:

„Prof. Sal. Mayer von hier, der vor 3 T. von Rom zurückgekehrt ist, teilte mir mit, dass an dem Proteste in der Congr. gen. und dessen Festhaltung durch non placet in der öff. Sitzung nicht zu zweifeln sei."

und dessen Annahme in Bonn mitteilend in folgender Fassung an Kuhn, ebenso an Döllinger:

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Durchdrungen von der Bedeutung der Beschlüsse eines wahrhaft öcumenischen Concils für das Leben der Kirche, mit unerschütterlicher Treue festhaltend an unserer heiligen Kirche, deren von Christus dem Herrn gelegte Fundamente nach Zeiten und Theorien sich zu ändern nicht vermögen, eingedenk der Worte des Apostels Galat. I. 8. 9, festhaltend an dem Primate in der Kirche, aber eben so sehr an dem von Christus dem Herrn zur Leitung der Kirche gesetzten Episkopate,

überzeugt von der Unfehlbarkeit der Kirche, wie solche das Evangelium verbeisst und die Väter sowie die Tradition der Gesammtkirche bisher annahmen als ruhend in der Gesammtheit, nicht in der Person Eines Einzigen für sich allein, und sei er auch der Erste in der Kirche, fest entschlossen, in Vereinigung zu bleiben mit dem an der Lehre Christi haltenden Episkopate, - im Bewusstsein einstehen zu müssen, in der festen Absicht, einstehen zu wollen für die echte katholische Lehre, welche im Worte Gottes, nicht in Meinungen einer Schule oder Partei ihre Grundlage hat, - erklären die Unterzeichneten:

dass sie dem von einer grossen Zahl von Bischöfen, welche den Glauben von vielen Millionen Katholiken aus Ländern bekunden, deren Christenthum zum Theile in die christliche Urzeit hinaufreicht, am. . Juli 1870 in der Basilica S. Petri zu Rom gegen das Beginnen, an die Stelle der Gesammtkirche. als Organ der Unfehlbarkeit zu setzen den Papst, losgelöst von der autoritativen Mitwirkung des Episkopates, erhobenen feierlichen Proteste als gläubige Katholiken sich feierlich an

schliessen,

dass sie an diesem hierdurch öffentlich bekannten alten christlichen Glauben festhalten werden alle Tage ihres Lebens" 1).

Am 14. Juli langte folgendes um 8 Uhr 18 Min. Vorm. aufgegebenes Telegramm ein:

„Professor von Schulte Prag. Citat Galater und Schluss: dass sie an diesem etc. weglassen. Brief folgt.

Döllinger antwortete:

Verehrter Freund!

Kuhn."

München, 13. Juli 70.

Damit das, was vor allem Noth thut, Einigkeit, rasch erzielt werde, setze ich ohne alle weitere Verhandlungen meinen Namen unter Ihren Entwurf, und begnüge mich, den Wunsch Ihnen zu äussern, dass die eigentliche Erklärung (anfangend mit den Worten: ,dass sie den von einer grossen Anzahl u. s. w.) etwas deutlicher von Ihnen möge formulirt werden (ich meine, blos formell durch. deutlichere Construction des etwas langathmigen Satzes).

"

Ich lasse fortan Ihren Entwurf bei den Collegen circuliren, ob sie ihn auch (das heisst: einige von ihnen) unterzeichnen wollen.

Aber aber! Eine Versammlung erst am 20. Septbr., während sie in den ersten Tagen des August dringend nöthig wäre! Ich kann den Grund dieser mir unbegreiflichen Hinausschiebung nicht einmal errathen, muss mich auch, da es andern Herren nun einmal so beliebt, darein fügen. Die Reue wird gewiss hintennach kommen! Nun freilich wir haben ja das nachahmungswürdige Beispiel der Herren Bischöfe vor uns, die auch regelmässig mit ihren Beschlüssen und Massregeln zu spät gekommen sind, und der Gegenpartei das Terrain überlassen haben. I. Döllinger.

totus tuus

Kuhn setzte ich mit Schreiben vom 14. Juli in Kenntniss von der Annahme seiner telegraphischen Wünsche, ebenso Döllinger von diesen Wünschen und deren Annahme, weil sie sachlich keine Änderung enthielten. Am 16. traf folgendes Schreiben ein:

Hochverehrter Herr College! Tübingen, 14. Juli 1870.

Ihr gefälliges Schreiben nebst Beilage habe ich diesen Morgen erhalten, und nachdem ich letztere reiflich geprüft, sofort ein Telegramm an Sie aufgegeben, worin ich den Wunsch aussprach, bezw. verlangte, dass in der mitgetheilten, von uns zu veröffentlichen[den] Beitritts-Erklärung zu dem event. Protest der Bischöfe gegen die persönliche Unfehlbarkeit des Papstes zwei Stellen gestrichen werden:

1. Die „eingedenk der Worte des Apostels Gal. 1, 8. 9." 2. Die Schlussworte: dass sie an diesem hierdurch öffentlich bekundeten Glauben festhalten werden alle Tage ihres Lebens." Es ist in unserer Stellung als einfache Cleriker und Laien nicht

1) Die später fortgelassenen Stellen sind gesperrt gedruckt.

correct, das von dem Apostel gegen die Bestreiter seines Evangeliums ausgesprochene Anathema uns anzueignen und auf die infallibilistischen Bischöfe oder das von denselben beschlossene Decret anzuwenden. Auch würden wir damit über die Action der Oppositionsbischöfe weit hinausgehen, und wäre das die wundeste Stelle unserer Erklärung, in der die Gegner nach Behagen wühlen könnten und die sie ohne Zweifel grausam gegen uns ausbeuten würden. Erwäge ich weiter, dass die Stelle ganz gut wegfallen kann ohne der Kraft unserer Erklärung erheblichen Eintrag zu thun, so muss ich den Durchstrich derselben dringendst wünschen.

Nicht das gleiche Gewicht lege ich auf Weglassung des Schlusssatzes. Zwar was mich betrifft, so glaube ich schon heute versichern zu dürfen, dass ich bis zu meinem Lebensende dabei stehen bleiben werde, was der alte schlichte Glaube lehrt und wie er die Unfehlbarkeit der Kirche versteht. Aber ich fürchte, dass es eine ansehnliche Zahl von Katholiken gibt, die an diesem ihre ganze Zukunft vinculirenden und gegenüber von möglichen Entwicklungen keinen Ausweg und kein Einlenken gestattenden Schlusssatz Anstoss nehmen und vor der Unterzeichnung unserer Erklärung zurückschrecken werden. Auch ist dieser Zusatz m. E. nicht gerade nothwendig, die Erklärung schliesst am passendsten mit dem Satze, dass wir uns dem Proteste der Bischöfe feierlich anschliessen."

...

Aber gegen den Satz: „im Bewusstsein einstehen zu müssen. ihre Grundlage hat" habe ich so grosse Bedenken als gegen den Nr. 1. und beantrage dessen Streichung. Nähere Motivirung werden Sie mir erlassen. Er wird als eine starke Ueberhebung von unserer Seite und als eine viel zu unverblümte Characterisirung der Majorität des Concils als Jesuitenparthei zu den heftigsten Recriminationen führen. Auch das lässt sich, ohne unserer Erklärung zu schaden, weglassen. Die augenblickliche Abfertigung des Telegramms hat mich diesen Punkt übersehen lassen.

Abkürzungen, wie ich sie vorschlage, werden, denk ich, auch im letzten Augenblick noch vorgenommen werden können, und darf man auf die Zustimmung der Hauptbetheiligten, auch ohne vorgängige Anfrage, um so zuversichtlicher rechnen, als durch dieselben in der Hauptsache nichts geändert wird.

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Von der Streichung der ersten und dritten Stelle in der Reihe wie sie hier besprochen sind muss ich meinen Beitritt abhängig machen. In aufrichtiger Verehrung Ihr ergebenster D. Kuhn. NS. Die Vorlage Ihrer Mittheilungen an meine H.H. Collegen erfolgt heute noch.

Ich antwortete hierauf:

Hochwürdigster Herr!

Prag, 16. Juli 1870.

Soeben erhalte ich Ihren Brief; ich habe die im Telegr. ge

machten Aenderungen laut Brief bereits Döll. und nach Bonn gemeldet; die 3. (da es sich einfach um Auslassungen handelt), acceptire ich und habe sie bereits in den jetzt zu versendenden Ex. angedeutet. Somit ist Alles definitiv; ich bitte nun um die Namen.

(Versammlung). Mit tiefstem Gruss in Eile und Verehrung Ihr Schulte. NB. Es ist doch auch gut, Laien die Sache vorzulegen, z. B. Brinz.

Hierauf erfolgte die Antwort:

Hochgeehrter Herr College!

Tübingen, 19. Juli 1870.

Auf Ihr gefälliges Schreiben vom 16. d., das mir gestern Abends zuging, habe ich Ihnen im Einverständnisse mit meinen Collegen Aberle, Himpel und Kober folgendes zu erwiedern.

1. Die von mir vorgeschlagene 3. Auslassung in Ihrer Erklärung wird von uns als conditio der Unterzeichnung derselben festgehalten.

2. Eine vorläufige Versendung der modificirten Erklärung als Project für den vorausgesetzten bestimmten Fall mag schon jetzt erfolgen, wenn Sie es für passend oder zur Vorbereitung erforderlich halten.

3. Die definitive Erlassung derselben (mit Aufforderung zur Unterzeichnung) hingegen wollen wir auf den Ausgang der Infallibilitätssache im Concil ausgesetzt wissen.

4. Wir unsererseits treten mit derselben nicht in allen Fällen, sondern nur dann hervor, wenn wir uns auf die Mehrzahl der deutschen Bischöfe stützen können.

Darüber glaube ich mich in meinem ersten Antwortschreiben unzweideutig ausgesprochen zu haben. Über die dort bezeichnete Linie des Verhaltens werden wir nicht hinausgehen. Wenn also z. B. die Bischöfe der Minorität in der nächsten Generalcongregation zwar abermals gegen das Schema von der päpstlichen Infallibilität stimmten und gegen einen Majoritätsbeschluss protestirten, aber nach Verkündigung desselben in der öffentlichen Sitzung theils sich unterwürfen, theils abdankten, so wäre das ein Fall, dem gegenüber wir nicht in die von Ihnen und Döllinger in Aussicht genommene Action durch Veröffentlichung obiger Erklärung einträten.

Wir sind bereit, als Vertreter der theol. Wissenschaft den Widerstand unserer Bischöfe gegen das fragliche Decret zu unterstützen, davon ausgehend, das nur von dem Zusammengehen beider Factoren ein namhafter Erfolg zu hoffen sei. Können wir uns an die Bischöfe nicht anlehnen, ist uns diese Grundlage entzogen dann mag der Einzelne für sich handeln, wie ihm sein Gewissen gebietet.

Das ist die Auffassung an der wir festhalten, und die ich gegen

über Ihrem Ausspruch: „,somit (mit der Annahme meiner Verbesserungsvorschläge) ist alles definitiv" 1), nochmals betone.

Mit hochachtungsvollen und freundschaftlichen Gesinnungen

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Nachdem die Zustimmung Kuhn's und Döllinger's zu dem Entwurfe vorlag, war derselbe von mir nach verschiedenen Orten gesandt worden, mit nachstehendem Begleitschreiben:

,,Der in Abschrift beiliegende Entwurf einer für den Fall, dass die ,,Minoritätsbischöfe" in der Generalcongregation gegen die Formulirung der prätendirten päpstlichen Unfehlbarkeit als Dogma Protest erheben und diesen Protest in der öff. Sitzung durch ,,non placet" aufrecht halten, zu veröffentlichenden Erklärung geht nach vorherigem Einvernehmen von Döllinger, Kuhn und mir, im Anschlusse von Bonn u. s. w., von den beiden Genannten und mir als je einem Kirchenhistoriker, Dogmatiker, Canonisten, aus, und wird den katholischen Professoren an den deutschen Universitäten (Lyceen) zur Mitfertigung zugestellt. Dessen Unterzeichnung haben bereits vorgenommen, bezw. erklärt die meisten Herren in Bonn, Tübingen, Breslau u. s. w.

Da die Zeit drängt, da es unmöglich war, einen Entwurf etwa erst auf einer Versammlung festzusetzen, weil ein monatebezw. auch nur wochenlanges Warten zu leicht den Zweck verfehlen liess, der durch den Anschluss an die am alten Glauben festhaltenden Bischöfe erreicht werden soll: so bitte ich, den Entwurf zu prüfen, und wenn er Ihnen sachlich, denn die Form ist Nebensache, convenirt, ihn zu unterzeichnen, mir ihre Erklärung:

,,Dem uns eingesandten Entwurfe . . . . treten bei: N. N." zuzusenden zugleich mit den Unterschriften Ihrer Herren Collegen, welche dazu bereit sind. Ich bitte aber nochmals um baldige Mittheilung.

Bei Abfassung des Entwurfes leitete das Motiv: die Undefinirbarkeit, den der Versammlung offenbar durch das Verlassen der Tradition und den Mangel conciliarer Freiheit abgehenden Charakter der Oekumenicität, die nothwendige Unanimität in einer Form zu constatiren, welche ohne gelehrte Deductionen allen annehmbar den vollsten Ausdruck katholischen Bewusstseins enthält, dadurch einerseits an der alten Lehre hält, andrerseits den offenen Bruch zu verhüten bestrebt ist."

Schon vorher hatte ich am 6. Juli den Entwurf nach Bonn ge

1) In meinem Briefe ist alles nicht unterstrichen. Da ich alle Briefe abgeklatscht habe, besitze ich das Original selbst. Meine Worte hatten nur den Sinn: Die für den bestimmten Fall gemachte Erklärung ist jetzt definitiv, wie Jeder sofort sieht.

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