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reifen Früchten (unter denen aber Feigen und Wassermelonen nicht jedermann bekommen); Trauben, Erdbeeren, Kirschen sind vortrefflich; die bessern. Orangen kommen aus dem Süden, taugen aber nur in sehr mäßigen Gaben für Empfindliche. Mäßiger Genuß von Wein wird von den einheimischen Ärzten dringend empfohlen. Das Eis nach starker Erhitzung kann schwere Stö

meist sehr gut ertragen wird. Eis in das Wasser taugt nicht für Empfindliche. Kalte Waschungen des ganzen Leibes, zweckmäßige gymnastische Übungen, rationelle Lüftung, gutes, nicht zu warmes Bett, Wechsel von Bewegung und Ruhe (keine Hetzjagden für die Sehenswürdigkeiten!) sind bekannte vorbeugende Mittel.

den Zustand des Kamins; Empfindliche an den sehr mäßigen Genuß von vollthun gut, sich einen Kachelofen setzen zu lassen. Ein guter Bodenteppich ist unerläßlich. Ganz sonnenlose Zimmer wähle man nicht. Ein landläufiges römisches Sprichwort sagt: »Dove non và il sole, ivi va il medico« (wohin nicht kommt der Sonnenschein, da kommt gewiß der Arzt hinein). Man übersehe nicht den Verschluß von Fenstern und Thüren. Die Römer warnen die Fremden stets, bei offenen Fenstern zu schlafen. | rungen hervorrufen, während es sonst In der Nacht ist >Finestra aperta nociva, Porta l'aria cattiva«. Erkältungen soll man sorgsam meiden. Empfindliche ertragen das Fahren im offenen Wagen während der Abendzeit nicht, da gegen und nach Sonnenuntergang die Temperatur stark abfällt und in den Wintermonaten meist ein kühler Wind sich dazu gesellt. Ebenso ist das lange Sitzen im Freien während dieser Zeit, zumal auf metallenen oder steinernen Sitzen, für Empfindliche schädlich. Der Römer vermeidet auch beim Wandeln durch die Stadt die besonnte Seite der Straße und wandelt im Schatten. Direkte Einwirkung der Sonne wird namentlich im Sommer gefürchtet. Jedermann ist mit hellem Sonnenschirm (inwendig mit blauem Futter) bewaffnet. Bei großer Hitze hält jedermann mittags »>Siesta«. Man vermeide die Kühlung, nachdem man geschwitzt hat, ruhe nicht aus, sondern gehe (bis zur mäßigen Abtrocknung), hege Vorsorge beim Besuch der Kirchen, Ruinen, Katakomben und bei den Spaziergängen in der Campagna, bleibe nicht sitzen an verdächtigen Orten und trage eine Flanellunterjacke; sie ist in Rom unerläßlich zum Schutz der Haut gegen die häufigen atmosphärischen Wechsel. Ein wollener Shawl bei den abendlichen Spaziergängen auf dem Pincio, den Konzerten auf Piazza Colonna, beim Verlassen der Theater u. dgl. ist keine Verweichlichung. In den Speisen vermeide man alles Übermaß und die zu fetten Nahrungsmittel. Fleisch und Gemüse sind von bester Qualität, und der Fremde sollte sich anfänglich fast ausschließlich an diese halten und

Als Winteraufenthalt für Kranke könnte Rom besser verwertet werden, wenn es nicht Rom wäre. Aber die Kirchen und Museen sind die geschwornen Feinde solcher Kranken, für welche Durchzug, Eisesluft, kalte Marmorfliesen, und selbst die Erschöpfung durch den Kunstgenuß immer nur verderbliche Folgen haben. Sonst sind die klimatischen Bedingungen durchaus nicht so ungünstig, wie sie von mancher Seite her geschildert wurden. Doch paßt Rom nur für Personen mit noch relativ gutem Kräftezustand und mit Resistenz gegen die zwar nicht stürmischen, aber häufigen Temperaturwechsel sowie gegen den Nordwind, gar nicht für Personen, die zu Blutspeien geneigt sind, auch nicht für Personen mit schwacher Verdauung, Neigung zum Schlagfluß, zur Hypochondrie und Schwermut sowie nicht für solche, die an Wechselfieber gelitten. Dagegen sind als besondere Vorzüge hervorzuheben der geringe Staub, die erfrischende Milde der Luft, das vortreffliche Trinkwasser.

Das Wasser.

und Wasser reichste Stadt der Erde; freilich im Zeitalter des Augustus standen der römischen Bevölkerung 805 Brunnen zur

Rom ist bekanntlich die an Brunnen

Benutzung offen, 130 Wasserbehälter wurden erbaut, 107 Bäder - Anlagen zu unentgeltlichem Gebrauch errichtet. Wolle man die Fülle der Wasser ermessen, sagt Plinius (XXXVI, 123), die zum öffentlichen Ge brauch in Bädern, Teichen, Kanälen, Palästen, Gärten, vorstädtischen Landhäusern fließen, die Entfernungen, die sie zurücklegen, die aufgeführten Aquädukte, durchgrabenen Berge, nivellierten Thäler, so werde man gestehen, daß es auf der ganzen Welt nie etwas Staunenswerteres gegeben habe.

Frontinus (unter Nerva, 100 n. Chr.) nennt als die 9 Hauptwasserleitungen: die Aqua Appia, Claudia, Marcia, Julia, Alseatina, Virgo, Tepula, Anio vetus und novus. Alle sind jetzt noch, aber teilweise nur in Trümmern erhalten. Nachher kamen nur noch 2 Hauptleitungen hinzu: die Trajana

und die Alexandrina,

Die Aqua Appia, von Collatia bei der Pränestiner Straße, 312 v. Chr. unter dem Zensor Appius Claudius nach Rom geleitet, durchläuft einen Weg von 16 km (in 24 St. 114,500 cbm Wasser). Die Anioleitung, 273 v. Chr. durch Curius Dentatus und Marcus Papirius nach Rom geführt, war eine Ab. zweigung vom Anio 6 km oberhalb Tivoli und hatte eine Länge von 64 km (in 24 St. 277,000 cbm). Die Marcia (jüngst wieder erneut) leitete Quintus Marcius, Prätor, 146 v. Chr., aus Quellen im Thal des Anio (Sorgenti Serene) in einer Länge von 91 km nach Rom (in 24 St. 295,500 cbm); von ihr sagt Plinius: Das berühmteste aller Wasser auf der ganzen Erde, welchem, was Frische und Gesundheit betrifft, in Rom der Vorzug vor allen (palma) gegeben wird, ist das marcische, welches nebst sonstiger Wohlthat die Götter der Stadt verliehen!« Die Tepula von den Zensoren Cepio und Cassius, 127 v. Chr., aus Quellen unterhalb Marino, 96 km (28,000 cbm).

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Die Gesamtlänge dieser Aquädukte betrug 422 km, die Gesamtmenge des Wassers in 24 St. 1,561,800 cbm. Von dieser Gesamtmasse verbrauchte man gewöhnlich nicht die vollen 25,000 Quinari (1 Quinar 63 cbm in 24 St.), sondern nur 14,000 Quinare, 1700 für die kaiserlichen Paläste, 4000 für die Wohnungen von Rom, 4400 für die Thermen (Bäder), Naumachien (Wasserspiele) und Brunnen, 3850 für die Privaten. Die Wasser liefen in verschiedenem Niveau zu 247 Wasserkastellen (catiges Kanalnetz in Thon- und Bleiröhren stella), von wo sie sich durch ein gewalüberallhin verbreiteten; durch die ganze Stadt waren Wasserbassins (lacus) zerstreut und zum Teil Springbrunnen (salientes), alle hübsch verziert und mit Bildwerken aus Erz und Marmor geschmückt, die ihnen gewöhnlich die bezeichnenden Namen gaben. Auch die Nymphaea, große gekuppelte Quellengebäude, waren prächtig ausgestattet. Das Wasser erhielten die Römer in der

Kaiserstadt umsonst, das Maß war aber bei jedem Fall nach dem Durchmesser der ehernen Röhren (calices)bestimmt, welche aus dem öffentlichen Behälter in die Privatröhren führten, und deren Maß geeicht sein mußte.

Im 5. und 6. Jahrh. gingen die Wasserleitungen allmählich zu Grunde, besonders bei der Belagerung des Ostgotenkönigs Vitiges 537, der die Römer durch Wasserentziehung bezwingen wollte. Man zählt 40 Restaurationen der Wasserleitungen unter den Päpsten. Sixtus IV., Julius II. und Paul III. und IV. thaten am meisten für die Acqua Vergine; Sixtus V. für die Acqua Felice, Paul V. für die Acqua Paola, Pius IX. für die Acqua Marcia.

Die Wassermenge ist noch jetzt aus den Aquädukten sehr bedeutend. Bis 1870 dienten Acqua Vergine, Felice und Paola allein mit einer Wassermenge, welche der IngeDie Julia von Kaisernieur Lombardini auf 257,770 cbm in 24 Stunden berechnet, also einer Menge derjenigen gleich, welche ganz London mit einer 16mal größern Bevölkerung genügt, und welche bei 220,000 Einw. mehr als 1000 Liter auf den Kopf gab. Etwas mehr als 1/3 fiel auf das treffliche Trinkwasser der Vergine (Trevi), aber dieses lief so niedrig, daß man es zu den höhern Stadtteilen nicht emporführen konnte. Schon Canina und Morandi arbeiteten an der Wiederbenutzung der Acqua Marcia, und eine englisch-römische Gesellschaft nebst einer belgischen vollendeten das Werk 1870. Sie entspringt 520 m ü. M. und liefert etwa 600,000 cbm in 24 St., die Temperatur beträgt immer 8 100. Der neuerbaute Aquädukt führt das Wasser aus der Nähe von Arsoli auf der Straße von Subiaco nach Tivoli, kommt gegenüber den Kaskadellen zum Varo (184 m ü. M.), von wo eine eiserne Röhrenleitung direkt (2612 km) nach Rom zur Piazza de' Termini zieht. Das Kaliber von 0,60 m genügt, um eine Wassermenge von 30,000 cbm 80 m ü. M. zu spenden. Von hier kann das Wasser in alle Privathäuser geleitet werden (1 hl

Augustus und Agrippa, 35 v. Chr., aus den Albaner Bergen, 22 km (75,600 cbm). - Die Virgo (noch jetzt im Gebrauch) führten ebenfalls Augustus und Agrippa, 22 v. Chr., von der Stelle der jetzigen Acqua Trevi nach Rom, 20,7 km (157,800 cbm). Die Alseatina (noch jetzt im Gebrauch) legten dieselben als die erste transtiberinische an, aus dem Lago di Martignano beim Braccianosee zum Janikulus hinan, 32 km (24,700 cbm). Zu dieser kam später die wichtigere Acqua Trajana hinzu, die jetzige Acqua Paola. Die Claudia führten Caligula und Claudius, 36 n. Chr., aus dem obern Thal des Anio 68 km zur Stadt (290,200 cbm); sie zog bis zur Höhe des Aventins. Die neue Anioleitung (Anio novus) leitete Claudius, 50 n. Chr., von Subiaco nach Rom, 92 km 1. (298,500 cbm). Sie ist das riesenhafteste Werk dieser Art, die Bogen zuweilen 34 m hoch. Ein prächtiger Rest der beiden letzten Leitungen, welche auf denselben Bogen, in übereinander fließenden Kanälen zur Stadt kommen, ist in der Porta Maggiore (S. 393) erhalten.

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pro Tag kostet im Jahr 25 1.). Die Marcia dient namentlich zur Speisung des neuen Stadtviertels auf dem Viminal und Esquilin. Ihr Wasser ist ziemlich reich an doppeltkohlensaurem Kalk, reinigt sich aber von selbst durch Abgabe seiner Kohlensäure, ist sehr kühl (für Empfindliche zu kühl) und schmeckt sehr erfrischend; doch zum Waschen und zum Kochen der Gemüse ist es zu hart. Das jedermann am besten bekommende Wasser ist die Fergine, ein wah

res Labsal für die an den Genuß so köstlichen Wassers meist wenig gewöhnten Großstädter des Nordens. - Das Altertum bevorzugte die Marcia zum Trinken, für die Mischung mit Wein (»temperet annosum Marcia lympha merum«) und die Vergine zum Waschen (»quantum Virgo praeit lotu, tantum praestat Marcia haustu«). So liefert Rom den Privaten dreimal mehr Wasser als die nächstbestversorgte Stadt Europas, obschon 7mal weniger als in der antiken Zeit.

Öffentliches Leben, Sitten,

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Trachten, Gesellschaftliches.

Der

stehen gerade um dieser schönen Freude an der äußern Erscheinung willen der Bewunderung fremder Besucher in loyalster Weise offen. In der Pflege der modernen Kunst herrscht gegenwärtig eine wohl zu einseitige Freude an der ausgesuchten Technik, der glänzenden Wirkung und der zierlichen Anmut. Römer bezeichnet übrigens mit dem Wort artista auch die Kunsthandwerker (Marmorarbeiter, Erzgießer, Gipsformer, Terrakottenarbeiter,Mosaicisten, Holzschnitzer, Vergolder, Goldschmiede, Kameen- u. Gemmenschneider, Photographen, ja selbst die Instrumentenmacher). Auch hier überwiegt die äußere Eleganz.

Im Römer herrscht ein Zug von Ernst, Bedächtigkeit und Maß, verbunden mit stolzer, ungezwungener Haltung. In raschem Feuer erglühend und von alters her auf seine Würde stolz, hat er bei aller Leidenschaftlichkeit eine große Vorliebe für die Ruhe. Dabei herrscht selbst im Volk ein reger Sinn für Schmuck und Zierde, die glänzende Außenseite. Nicht nur der Händler mit Zitronen, Goldäpfeln, Granaten und Orangen, nein, selbst die Würste in der Pizzicarolbude werden in zierlicher Weise zusammengereiht und mit Laub geschmückt, und die Verkäufer sind wahre Ciceroni im Anpreisen ihrer Ware. Dinge, die jeder Ästhetik Hohn sprechen, wie Käse, ge- Die Frauen ziehen in der Bekleidung rupfte Hühner u. dgl., wissen sie durch das Bunte vor. Selbst bei den mittlern Umrahmungen, Bänder, Kräuter und Ständen ist, wenn auch zu Hause aller Aufstellungsart zu einem reizenden An- Komfort mangelt, abends das glänzende blick zu gestalten; vollends wenn bis Putzkleid der Frauen zum Spaziergang in die tiefe Nacht hinein schön gereihte auf dem Corso oder Pincio unerläßKerzen die Ausstellung erleuchten. Am-lich. Der Maun schmückt sich mehr als bulante malerisch gruppierte Buden anderswo und liebt in freien Stunden das ziehen bei allen Festen, wo es irgend Hin- und Herschlendern in gedrängter erlaubt ist, in die Mitte der Festfeiern- Spaziergängerschar. Geselligkeit, sei es den ein, und Eis- und Limonadenverkäu- im Café oder im Theater oder in gesellfer haben in wenigen Minuten ihren trag-schaftlichen Zirkeln, ist dem Römer wie baren Tischen und Verschlägen ein malerisches Ansehen gegeben.

dem Italiener überhaupt in weit höherm Grade Bedürfnis als dem Nordländer, Dieser rege Sinn für die schöne und nur aus diesem Zuge läßt sich das äußere Darstellung hat in den hohen wunderbare Gewoge des täglichen »PasStänden für die Künste Herrliches ge- seggio« in bestimmten Straßen und Plätzen wirkt, oft auch den Prunk über Vermö- erklären. Dagegen herrscht in der häusgen wach gerufen. Manche Paläste lichen Einrichtung eine merkwürdige des Adels haben daher früh wieder Kahlheit und Kühle, vergilbte Möbel ihre Größe eingebüßt. Andre dagegen, und Gardinen, Ziegelböden, klaffende wahrhafte Juwelen der Kunstkronen, Thüren, schlecht schließende Fenster mit

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