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Kaiserkrönung und der Bann Ottos IV, erstere mit Angabe des Datums, sind eingetragen. Ueber Friedrich II finden sich eine Menge Notizen: seine Krönung im Jahre 1220, die Landung in Accon 1228 in vigilia nativitatis b. virginis, die Vermählung mit der englischen Isabella 1235, die Gefangennehmung der Legaten 1240, unter denen sich der aus England heimkehrende Cardinal Otto befindet, das Concil von Lyon, ubi excommunicavit Fredericum imperatorem et degradavit, necnon Henricum de Landgrave loco imperatoris instituens, p. 90, natürlich auch der Tod des Kaisers. Unter 1254 p. 94 steht die Notiz: Henricus filius imperatoris, nepos regis Angliae, veneno est extinctus. König Richards Wahl und Krönung geschieht im Jahre 1256 XVI Kal. Junii apud Eyse capellam p. 96, und Manfred unterliegt vor Karl von Anjou Bonevenae XIV Kal. Martii 1266 p. 104.

Von den Waverley Annalen findet sich der Abschnitt von 1066 bis zum Schluß zwar bei Gale, Historiae Anglicanae Scriptores quinque 1687 gedruckt, aber so überaus incorrect, daß eine vollständige Auzgabe, die den Ansprüchen gediegener Kritik entspricht, längst wünschenswerth erschien. Aus Waverley selbst, dem ältesten, in Surrey gelegenen und von dem unfernen Winchester aus im Jahre 1128 gegründeten Cistercienserkloster Englands, stammt das in Ms. Cotton. Vespasian A. XVI erhaltene Original der Annalen, das von zwei Händen nacheinander im zwölften Jahrhundert zusammengetragen, von einer dritten bis 1219 fortgeführt wird, von wo an sehr verschiedene Hände Jahr für Jahr oft gleichzeitig die Ereignisse eingezeichnet haben. Sorgfältig hat eine verhältnißmäßig späte Hand die Beiträge zur Stiftsgeschichte auf dem breit gelassenen Rande eingetragen. Die Compilation dieser Zeitbücher hebt mit der Geburt Christi an und besteht anfangs aus den gewöhnlichen chronikalischen Elementen: bald läßt sich die starke Benußung des Sigbert von Gembloux nach einem Exemplar, das die Zuthaten des Robert de Monte enthielt, erkennen. Für die Sachsenzeit und den Anfang der Normannenherrschaft werden sehr ausführliche Partien der angelsächsischen Chronik, und zwar aus deren spätester Form (Ms. Laud 636) ins Latein übertragen und wechseln lange Zeit mit Auszügen aus Heinrich von Huntingdon und Robert de Monte, bis das von diesem benußte Ms. mit dem Jahre 1157 abbricht und der Verfasser da, wo er nunmehr nicht eigenes bietet, sich an Radulph. de Diceto anlehnt. Etwa von der zweiten Hälfte der Regierung

Heinrichs II an erscheinen die Annalen als eine selbständige Arbeit, von 1219-1266 als eine ausführliche, gleichzeitige Geschichte. Nachdem sie von 1267 bis 1277, wie schon oben angedeutet, aus den Annalen von Winchester abgeschrieben, sind sie wieder an Ort und Stelle fortgeseßt, bis fie im Jahre 1291 mitten in einem französischen Dokument zur schottischen Thronfrage abbrechen. Abgesehen von ihrem Werthe für die Stifts- und Ordenshistorie gehören sie zu den wichtigsten Quellen der Reichsgeschichte unter Heinrich III und Eduard I. Wie Simon von Montfort in persönlichen Beziehungen zum Kloster erscheint, so hegen auch die Mönche desselben die lebhaftesten Sympathien für die populäre Sache, die er vertritt. Mit großer Sorgfalt tragen sie daher alles ein, was sie über die Parlamente, über die Zerwürfnisse und Vergleiche zwischen der Krone und den Ständen, über die beiden großen Schlachten in Erfahrung bringen. Es liegt wohl in der Natur des unter den Impulsen der Kreuzzüge entstan denen Ordens, daß auf die Kreuzfahrten, auf auswärtige Dinge z. B. in Spanien und im Orient Rücksicht genommen wird. Jerusalem in den Händen des Chovaresmier, König Ladislaus III von Ungarn, der zum Muhamedanismus abgefallen sein soll, beschäftigen die guten Cistercienser in Surrey gar sehr. Gleich ihren geistlichen Brüdern im benachbarten Winchester sind sie mit großer Spamung den Wendungen unserer Kaisergeschichte gefolgt. Von dem Kreuzzuge Konrads III bis auf den Tod Friedrichs II finden sich hier nicht nur dieselben Notizen wie in den dortigen Annalen, sondern auch eine oder die andere neue Zuthat. So steht z. B. (p. 305) unter dem Jahre 1229 der Brief eines Ungenannten, datirt aus Accon, April 20, De statu Terrae Sanctae cunctos incertos cupientes reddere certos, der von dem Vertrage zwischen Friedrich II und Melek Kamel, von der Occupation Jerusalems, von der Krönung und von dem Streit der Sultane um Damascus berichtet. 3u 1288 p. 405 haben wir eine ziemlich ausführliche Angabe über die Schlacht bei Woringen.

Der unter der Aufsicht des Master of the Rolls erscheinenden Sammlung wäre zu wünschen, daß noch recht viele der bisher nur halb und schlecht oder gar nicht publicirten Zeitbücher zur nationalen Geschichte so tüchtige Behandlung fänden wie die vorstehenden.

Chronicles and Memorials of the reign of Richard I. Vol. II Epistolae Cantuarienses, the letters of the prior and convent of Christ Church,

Canterbury, from A. D. 1187 to A. D. 1199. Edited by William Stubbs, M. A. 8. (CLXXXVII. 573 p.) London 1865.

Zwar keine Chronik, kein Itinerarium zur Geschichte des Kreuzzugshelden, sondern eine große Brieffammlung wird uns hier geboten, welche merkwürdige Hergänge und hervorragende Personen seiner Regierung be: trifft. Man weiß, welche verschiedene Phasen auch in England der Kampf zwischen der kirchlichen und der Staatsgewalt durchlaufen ist, wie einst ge= gen Thomas Becket, zu dem der niedere Klerus hielt, um 1164 der König, die Bischöfe und Barone zusammenstanden, wie aber schon 1215 König und Papst verbündet sich die Kirche und die Nation gegenüber trafen. Zur Erklärung dieser Wendung trägt ein Conflict bei, der in der Zwischenzeit Jahre lang am Siß der Mutterkirche spielte, über den nun außer dem gleichzeitigen Mönche Gervasius von Canterbury ein zwischen 1201 und 1205 von dem Subprior Reginald aufgesezter Briefcoder urkundlich berichtet. Er findet sich in der erzbischöflichen Bibliothek zu Lambeth Nr. 415, leider mit dem Verlust von 6 Blättern am Ende und nicht in ganz zuverlässiger chronologischer Ordnung angefertigt, so daß ein Wegwei= ser des Herausgebers zu Hilfe kommen muß. Im ganzen sind es 557 Schreiben, denen aus anderen Quellen noch 15 weitere beigegeben sind, darunter Auszüge aus dem Martyrologium der Christuskathedrale zu Canterbury.

Die Sache aber, um die es sich handelte, und über welche Herr Stubbs, der gelehrte Bibliothekar des gegenwärtigen Erzbischofs, eine sehr lesenswerthe, die Geschichte der englischen Monastik beleuchtende Abhandlung beigegeben hat, war folgende. Wohl aus der großen Bedeutung, welche in früheren Jahrhunderten die Missionsthätigkeit der Benedictiner gehabt, ist es zu erklären, daß unter allen europäischen Ländern fast nur in England auch nach der Eroberung eine Reihe Kathedralen ein Mönchskloster und kein Domherrnstift zum Capitel hatten. Alle Refor mationen des Ordens hatten nur dazu beigetragen, den alten Gegensaß wider die Weltgeistlichkeit und die Antipathien gegen das Episkopalsystem zu verstärken. Auch an der Christuskirche zu Canterbury, dem Metropolitansiz des Reiches, herrschten Prior und Convent und suchten sich dadurch zu emancipiren, daß sie den Erzbischof, der zugleich ihr Abt war, fast im mer nur aus den Mönchen wählten. Im Laufe des 12. Jahrhunderts sank in Folge davon die Macht desselben fast auf nichts herab; das Klo

fter herrschte im Sprengel und stand in den kirchenrechtlichen Streitigkeiten mit der Krone fast auf Seite der päpstlichen Ansprüche. Kein größerer Triumph, als daß auch der Leib des gemarterten Thomas Bedet mit dem härenen Mönchsgewande bekleidet gefunden wurde. Da war nun im De cember 1184 als zweitnächster Nachfolger des heiligen Märtyrers Erzbischof Baldwin gewählt worden, ein sittenstrenger, gelehrter Cistercienser= mönch, von viel Thatkraft, aber weniger Weltkenntniß. Bald stieß er sich nicht nur an das üppige Leben und die Herrschsucht der Mönche von Christchurch, sondern er war auch gewillt, das dem Kirchenfürsten abhanden gekommene Eigenthum und namentlich den Patronat wieder herbeizubringen. So kam er auf den Gedanken eine Conventualkirche zu errichten, wie St. Thomas dieß schon vorgehabt haben sollte, und sie den Heiligen Thomas und Stephan zu weihen. Da außer ihm der König und die Suffragane an der Einsegung der Kanoniker Theil haben sollten, so befürchteten natürlich die Mönche nicht so ganz mit Unrecht, es sei darauf abgesehen, ihnen mit List und Gewalt die Rechte des Capitels, die Revenuen und den Patronat zu entwinden und schließlich ihre directe Verbindung mit dem päpstlichen Stuhle zu sprengen. Als Baldwin wirklich die ihm zustehenden Güter und Rechte reclamirte und in Hackington, der Vorstadt Canterburys, sein neues Domstift zu erbauen begann, entbrannte der Streit. Ueber die einzelnen Wendungen desselben, der zunächst bis 1190 wüthete, die Missionen und Appellationen an den römischen Hof, die Sentenzen und Gewaltschritte des Erzbischofs, die vom Könige und den Staatsbehörden versuchte Vermittelung, handeln nun die Schreiben aller Parteien für und wider in eingehendster Weise. Wir sehen wie die Mönche Unterstützung bei Urban III finden, wie dessen Mandat aber von dem Nachfol ger Gregor VIII widerrufen wird, wie Clemens III dann wieder das Ge= gentheil verfügt und einen Legaten abfertigt, der indeß auf der Reise gleich einigen Emissaren aus Canterbury an der Pest stirbt. Die Mönche wenden sich sogar 1186 an Kaiser Friedrich I, N. 11, 1188 an Heinrich den Löwen N. 180. Cluny hat für sie, Citeaux für ihren Gegner Partei ergriffen. Die Haltung Heinrichs II und seines berühmten Justitiars Ranulph de Glanville, denen sich die meisten Bischöfe und Kleriker an schließen, die schon mit Bedet gerungen, ist zum mindesten zweifelhaft. Als der König im Jahre 1189 gestorben, sieht sich Baldwin zu einer Annäherung genöthigt, dann fährt aber Richard I, der nur seinen Kreuz

zug im Kopfe hat, um so derber und weit offener als der Vater dazwischen. Während er selber an Ort und Stelle erscheint, weiß er gebieterisch einen zweiten Legaten fern zu halten, bis er durch Sistirung des Baues von Hackington einen Vergleich gestiftet hat und jener einstweilen mit geheimem Protest wider diese Abkunft heimkehrt. Noch einmal schreibt Baldwin freundlich an den von ihm eingesezten Prior und den Convent im Octo= ber 1190 aus Acre, wohin er das Kreuzheer begleitet hat, um dort bald darauf zu sterben, N. 345. 346.

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Darauf werden die lezten Anordnungen von Rom aus vernichtet, die Mönche wählen nun so turbulant wie möglich einen Mann nach ihrem Herzen Reginald Fiß Jocelin, den Bischof von Bath, und bei der Abwesenheit des Königs greifen auch die auswärtigen Mächte, Philipp August von Frankreich und Kaiser Heinrich VI, in die immer mehr zerfahrenen Zustände des Inselreichs über. Aus den 22 hier zuerst mitgetheilten Briefen von Richard Löwenherz erhellt noch allerlei über seine Kreuzfahrt N. 375 schreibt er z. B. von der Einnahme von Cypern und Acre über seine Gefangenschaft und über die Dinge in Canterbury. Dort war nämlich Reginald schon nach einem Monat gestorben, und die verschiedenartigsten Einflüsse machten sich bei der Neuwahl geltend. So wendet sich Heinrich VI selber im Jahr 1191 schriftlich an den Convent, N. 381 und empfiehlt Savary, den Erzdechanten von Northampton, der sich Vetter des Kaisers nennt und 1196 als dessen Kanzler in Burgund erscheint (Hoveden, Annales 420). Auch Richard muß als Gefangener aus Worms am 28. Mai 1193 für Savary, jezt Bischof von Bath, schreiben N. 402. In mehreren anderen Briefen indeß von dort und aus Speier weist er bei den Reichsverwesern und bei seiner Mutter Eleonore auf einen anderen Candidaten hin. Dieser, Hubert Walter, Bischof von Salisbury, ist dann auch zuerst von den Mönchen und darauf von den Bischöfen gewählt worden, und damit scheint die ungeheure Verwirrung ihr Ende erreicht zu haben, im ganzen doch zu Gunsten der königlichen Politik.

Allein Hubert, kein Mönch, obwohl einst mit Baldwin befreundet, sondern normännischer Edelmann, Soldat und Jurist, hat schon als Statt. halter den Fürsten während dessen Abwesenheit kräftig vertreten und wird nach dessen Rückkehr recht eigentlich das Haupt der politischen Partei. Seit 1197 nimmt er als Erzbischof den Streit mit den Mönchen wieder

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