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Organismus individualisiert. Darauf wird gleich noch speziell zurückzukommen sein.

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Innerhalb der Seele nun erkennen wir als letzte uns heute bekannte, Form und Kraft gewordene Sonderung den Geist; dieser Geist als Abspaltung der individuellen Seele ist das protothypisch dem Einzelnen, dem Individuum Gehörende; auch er kann ebenso Raub und Gefahr eben für die einfachen seelischen Tiefen-Kräfte bedeuten wie neuen Reichtum und Gewinn. Ihn - mit Klages schmähen (mit dem Geist den Geist bekämpfen!) heißt gegen Tatsachen fechten, die unabänderlich im Entfaltungsprozeß der lebendigen Welt beschlossen sind; gegen Tatsachen, die ihre körperliche Parallele haben, wie gleich gezeigt werden soll, woraus ihre Unabänderlichkeit doppelt deutlich hervorgeht. Aber Seele mit Geist verwechseln; oder gar den Geist „über“ die Seele stellen, ist wohl noch törichter und ist vor allem biologisch tödlich (ärztlich sei nur an die mit solchem verbundenen Krankheiten aus Wurzellosigkeit und Raubbau erinnert: Nervosität, Intellektualismus mit seinen Folgen usw). Wir sehen heute immer deutlicher, daß jede Funktion des menschlichen Organismus an das Vorhandensein bestimmter körperlicher Substrate gebunden ist. Von den chemisch-physikalischen Prozessen ist das ohne jeden Zweifel; aber daß es auch mit den seelisch-geistigen Vorgängen nicht anders ist haben. wir immer mehr erkannt. Daran können Übertreibungen der sog. Lokalisationslehre ebensowenig irre machen, wie zeitweise prinzipielle Irrtümer, die in materialistischer Unklarkeit geistiges Geschehen aus der Tätigkeit bestimmter Hirnteile ableiten wollten. Wir wissen jetzt, daß die Lokalisationen zu präzise festlegen zu wollen nicht angeht; und daß man nie mehr sagen kann, als daß gewisse geistige Prozesse nur bei Intaktheit gewisser Hirnteile ungestört ablaufen können. Den Geist für eine Art immateriellen Sekrets des Gehirns halten zu wollen, fällt heute wohl niemald mehr ein. Dagegen herrscht sonst noch weitgehende Verworrenheit, welche alle Diskussion über psychophysische Fragen so unfruchtbar macht, bis ins Terminologische hinein. Deswegen wird hier versucht zu sagen, welche Auffassungen und Abgrenzungen den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Weit entfernt, für sie allgemeine Gültigkeit zu fordern, wollen sie lediglich eine diskussionsfähige Basis sichern. Auch in diesen Fragen. zu großer Klarheit vorgedrungene Autoren (z. B. Mohr, Cohn 1) unterscheiden immer noch zwischen seelischen und geistigen Prozessen nicht scharf genug. Und damit zusammenhängend, spricht man dann von seelischen Vorgängen und Gehirn (ganz im allgemeinen). Das ist aber irreführend: zwischen den alten Hirnteilen und den jüngeren insbesondere also den beiden Großhirnhemisphären wäre hier scharf zu unterscheiden. Die alten Hirnteile sind nichts anderes, als die obersten Instanzen des autonomen Nervensystems. Dieses aber ist es 2, welches man meint bzw. meinen sollte wenn vom Zusammenhang zwischen Seelischem und Nerven gesprochen wird. Das was man so gemeinhin Gehirn nennt und wobei in der Regel doch besonders an die bewußten, geistigen Abläufe gedacht wird, hat mit dem eigentlich Seelischen direkt nichts zu tun. Die Komponenten seelischen Geschehens, die Gefühle und die Affekte, haben ihr körperliches Substrat ganz wo anders als in dem Hemisphären-Gehirn. Sie haben dieses in jenen Elementen, die sich in der Reihe der lebendigen Wesen

1 Cohn, P.: Gemütserregungen und Krankheiten. Berlin 1903.

2 Wir berühren uns hier öfter mit B. Kern und dessen 1905 (Berlin) erschienenem Werk: „Das Wesen des menschlichen Seelen- und Geisteslebens.“ Seine Grundkonzeption sollte viel mehr Beachtung gefunden haben, auch wenn man seine kantische Philosophie nicht annimmt.

zugleich mit dem sichtbaren Werden einer (aus der allgemeinen Lebendigkeit herausdifferenzierten) Seele körperlich bilden. Auch das sympathische System und mit ihm untrennbar verbunden die endokrinen Drüsen stellen hierbei eine relativ späte Stufe der körperlichen Differenzierung dar. Vor dieser, müssen wir annehmen, findet sich dem einfacher geschlossenen Lebensbetrieb entsprechend der seelische,,Grund" noch undifferenziert in allen Teilen des Ganzen. Wie alles früher einmal Gelebte auch in späteren Entfaltungen nie ganz vergessen oder überwunden ist, so behalten auch im komplizierten Organismus die Organsysteme, die Organe und deren Bausteine - bis zu den letzten, den Ionen 1, herab diese ihre Bedeutung für die seelisch körperlichen Abläufe noch bei; nur daß in der komplizierteren Organisation dann eine Spezialeinrichtung geschaffen wird: das autonome Nerven- und das inkretorische Drüsensystem. In diesen Beiden sind dann ursprüngliche der Zelle ganz allgemein eigene Fähig keiten gesondert und gesteigert tätig; die autonomen Nerven vertreten die feste Leitfähigkeit, die endokrinen Drüsen die flüssigen Absonderungsmöglichkeiten der Zelle nunmehr spezialisiert. Reize leitet die Zelle ja auch ohne Nerven; und inkretorisch ist in schwächerem Maße jede Zelle wirksam, ob sie nun Muskel, Bindegewebe oder sonst etwas darstellt. Jene Beiden arbeiten dann zwar letztlich lenkend aber stets im wechselseitigen Zusammenhang mit jenen anderen, älteren und einfacheren lebendigen Einheiten. Gerade die Ionenverhältnisse betreffend werden uns die Zusammenhänge heute ja immer deutlicher. Und auch hier finden wir wenn an die oben erwähnte romantische Naturphilosophie und ihre Gedanken erinnert werden darf als letztes Prinzip wieder die Polarität, den Antagonismus, die Stabilisierung der Harmonia durch die ausbalancierte Spannung zwischen dynamischen Gegenpolen (cf. z. B. K-Ca).

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Hier haben wir die physischen Sphären also zu suchen, wenn wir psychologisch von den eigentlich seelischen Vorgängen sprachen: in denjenigen Bestandteilen des menschlichen Organismus, welche, um es zu wiederholen, auch bei primitiveren, beseelten Wesen vorhanden sind: im sympathischen (autonomen) Nervensystem und den endokrinen Drüsen als Spezialeinrichtungen und in den lebendigen Teilen überhaupt: in dem Zellverband der Organe sowie deren Bausteinen, den Ionen.

Den körperlichen Boden der geistigen Prozesse finden wir ganz wo anders: in denjenigen Teilen des zentralen Nervensystems, die sich erst viel später bei denjenigen Lebewesen herausdifferenzieren, bei welchen auch psychisch innerhalb des triebhaft-affektiven seelischen Geschehens eine spezielle geistige Funktion mit dem Charakteristikum der Bewußtheit erwacht.

Ist es nötig, zu betonen, daß über alle solche begrifflich ordnende Einteilung hinaus nun aber natürlich keine Funktion isoliert laufen kann, d. h. ohne mannigfache Beziehung zu den anderen — da ja alles vom Ganzen als höchster lebendiger Einheit umschlossen wird? Da ja doch unseres Erachtens das Ganze nicht nur die addierte Summe der einzelnen Teile und Faktoren ist, sondern, als

1 Das äußert sich z. B. in Veraguths,,psychogalvanischem Reflex“.

2 Ähnlich denkt, wie ich erst nach Niederschrift der Arbeit finde, Küppers. Nach ihm überbauen viszerales und animales Nervensystem ein drittes; dies, im Reich der „,kolloidalen“ Zustände als,,protopathisch-basales“ wirkend, findet er in Zell- und Segmentseelen. Erst von hier aus geht der Weg zur Menschenseele, ins Höhlengrauventr. III. - Also dem Vorgebrachten sehr Verwandtes! 3 Das sagt recht klar L. R. Müller (Allg. Zeitschr. f. Psychol. u. ger. Med. 1924, S. 141):,,Stimmungen lösen Anregung und Hemmung der einzelnen Teile des viszeralen Nervensystems aus", genau wie sie in ihm zustande kommen. Freilich,,lokalisiert" er dann,,die Psyche" im Höhlengrau des dritten Ventrikels.

Ganzes, eine höchste und eigene Lebenseinheit besonderer Art bildet (siehe auch Kapitel III).

Aus der eingangs gerügten Verworrenheit in den Vorstellungen und dem Gebrauch der Worte körperlich seelisch geistig kommt meines Erachtens auch die vielen unlösbar scheinende Schwierigkeit, sich über einige biologische, ergo auch medizinische Fragen zu klären und zu verständigen. Insbesondere über die Streitfrage, wie denn Seelisches oder Geistiges auf Körperliches wirken könne und umgekehrt. Insbesondere und spezialiter finden Angaben über die psychische Rolle für sog. organische Krankheiten - pathogenetischer wie therapeutischer Art hier die meisten theoretischen Skeptiker1. Aber nicht nur, daß die Beobachtung des Unbefangenen immer wieder massenhaft positives Material für die tatsächliche Existenz solcher Zusammenhänge bringt (und gerade für den heutigen Naturwissenschaftler und Arzt ist das Fakt allein dafür entscheidend oder sollte es sein, was es gibt und was nicht!), auch theoretisch scheint die Unvorstellbarkeit der genannten Möglichkeit nicht mehr so groß zu sein, wenn man von Voraussetzungen ausgeht, die wie wir das von dem Vorgetragenen hoffen die dynamischen Qualitäten des lebendigen Prozesses erkennen. Klar ist, daß diese Voraussetzungen nicht exakt beweisbar im Sinne heutiger Naturwissenschaft sind, aber das sind Voraussetzungen nie und sind es auch die (meist ungewußten) der jetzigen Naturwissenschaft nicht! Klar ist, daß es für den von der alten Schule erzogenen Wissenschaftler überaus schwierig ist, soviel letztlich Irrationales zu erleben und gar bewußt anzuerkennen, wie in der Auffassung beschlossen liegt, daß psychisch hier und physisch dort nur zwei Emanationen des einen lebendigen Ens sind, welches seinerseits hinter der Sichtbarkeit unserer menschlich irdischen Augen liegt (oder, wenn man es denn annehmbarer findet, dahinter anzunehmen ist). Und daß in diesen für unsere beschränkt erkennenden Augen allein und letztlich sichtbaren Formen des,, Lebens" polarisiert d. h. sich ausschließend sich bedingend das gleiche Leben webt. Je primitiver, unentfalteter, desto weniger sind die Pole noch getrennt (und umgekehrt): je einfacher ein Lebewesen bzw. je primitiver ein Lebenssubstrat im Menschen ist, desto weniger wissen wir deswegen zu sagen, ob die ihm entsprechende Funktion körperlich oder seelisch genannt werden darf; so Vieles bei den Pflanzen und den Tieren, im Menschen beispielsweise die mit endokrinen Veränderungen einhergehenden Prozesse: Jahreszeitenschwankungen, sexuelle Triebvorgänge, oder auch die sog. symptomatischen psychischen Geschehnisse bei körperlichen Krankheiten (z. B. am Herz oder im Darm). Es kann unseres Erachtens hier auch gar nie entschieden werden, ob seelisch oder körperlich; nur daß es sich um lebendiges Geschehen handelt, sollte klar gesehen werden; und damit muß man sich begnügen

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Entsprechend solchen Auffassungen werden wir, um auch hier sehr nötige terminologische Klärung zu schaffen, Vorgänge, d. h. Veränderungen im Organismus, die sich noch nicht als bleibende körperliche Zustandsveränderungen mit unseren relativ groben technischen Hilfsmitteln (Chemie, Mikroskop usw.) nach

1 So will z. B. Bumke auch allen sonstigen Symptomen nach schulgerecht diagnostizierte Krankheiten nicht mehr Migräne, Epilepsie usw. nennen, wenn eine psychogene Auslösung oder psychotherapeutische Beeinflussung des Anfalls vorliegt. (Ärztl. Verein München, Sitzung vom 21. Januar 1925.)

2 Wexberg meint Ähnliches, wenn er bei den vasomotorischen Erscheinungen funktioneller Psychosen von der,,Interferenz zweier Erscheinungsreihen, einer thymogenen und einer physiogenen“, spricht.

weisen lassen, funktionell zu nennen haben. Es sind das Abänderungen im Lebenslauf des Ganzen oder einzelner seiner Komponenten, die zu unbedeutend oder zu vorübergehend sind, als daß sie sich in der groben Sichtbarkeit der physischen oder auch der psychischen Realität bleibend und sichtbar äußerten. Prinzipiell aber ist in ihnen ebenso ein physisches wie ein psychisches Geschehen und Bewirken anzuerkennen. Gerade psychisch zeigen sie sich als in dem. feineren Reagens noch eher: als Stimmungsveränderungen, als Störungen der Allgemeingefühle usw.

Psychogen sollten nur diejenigen unter den funktionellen Vorgängen genannt werden, für welche die Ursachen speziell im Psychischen zu suchen sind: also in Gefühlen, Vorstellungen u. dgl.

Das wird immer wieder durcheinandergeworfen; wie es scheint deshalb, weil sich die Einwirkung eben solcher psychischer Vorgänge, der Gefühle, der Affekte, der Vorstellungen, tatsächlich stets und notwendigerweise zuerst in der dynamischen Sphäre des Physischen äußert: in dem Funktionellen. Sich etwas vorstellen, etwas fühlen usw. heißt eben zugleich, daß im Physischen entsprechende funktionelle Vorgänge eintreten. Nicht als ein propter und post, sondern als ein praeter hoc. Und genau so umgekehrt: durch Funktionsänderungen sagen wir durch Adrenalin, durch Hoden- oder Schilddrüsengaben, ja sicherlich durch Einfügen irgendwelchen Zelleiweißes auch nicht drüsig speziali sierter Art (s. S. 9)

wird gleichzeitig und gleichsinnig eine psychische Umstellung bewirkt. Ist das unmöglich zu denken, wenn man weiß, daß ja schon in dem gefütterten Protoplasma z. B. einer Schilddrüse lebendige Potenz enthalten ist? Daß mit dem Adrenalin- als einer künstlichen Droge zwar keine fremde Vitalität zugeführt wird, daß aber durch es Einwirkungen auf lebendige,,Ur-Substrate" - den endokrin wirkenden Nebennieren gleichsinnig ausgeübt werden, welch' letzteren wir ja gerade psychophysische Qualität zuschreiben mußten!

Dem bisher Vorgetragenen nach bedeutet also eine Alteration der normalen psychischen Abläufe zugleich eine entsprechende Verschiebung in der Dynamik der physischen Reihe, d. h. eine Alteration dessen, was man die ,,Funktion" der einzelnen Körperteile zu nennen pflegt. Damit ergibt sich ein weiteres. Eine einmalige psychogene Funktionsstörung können wir uns als glatt und folgenlos wieder zurückgehend denken: cessante causa cessat noxa. Ist jedoch die seelische Alteration tiefgehender oder bleibender Art - oder gar Beides so geht mit ihr nicht nur eine ernstere bzw. bleibende Funktionsverschiebung einher, sondern diese Funktionsstörung wird nun auch zu groberen, d. h. bleibenden und unseren Apparaten sichtbaren Veränderungen der Gewebe führen. Aus dem funktionalen Prozeß wird damit die organische Veränderung, sagen wir z. B. histologisch faßbarer Natur.

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Ein Beispiel mag das Vorgebrachte erläutern. Dauernde Alteration (Sorgen, Ärger, Hast usw.) bei den Mahlzeiten bewirkt (in dem zweiten speziellen Teil wird das näher belegt werden) u. a. Sekretionsstörungen des Magens; diese gehen aus von mangelhafter nervöser Steuerung seiner Tätigkeit, welcher außer der speziellen Saftabsonderung seine Motilität die Muskulatur - wie seine Durchblutung, seinen Tonus usw. trifft. Führt ein vernünftigeres psychisches Regime in Bälde zu einer Abstellung des Schadens, so wird auch,,organisch" alles wieder zur Norm zurückkehren. Ist dem nicht so, so müssen die chronischen Störungen der Magenfunktion zu tiefergreifenden Veränderungen führen; es wird beispielsweise ein Katarrh der Magenschleimhaut entstehen. Dieser läßt

sich dann bereits deutlich nachweisen. Auch hiermit braucht es sein Bewenden noch nicht zu haben. Viel häufiger als man anzunehmen pflegt, sind mit Störungen der Magenschleimhaut kleinste Blutungen verbunden (,,parenchymatöse“ Blutungen), die noch keineswegs ein echtes Ulcus ventriculi sind. Kommt aber solch eine parenchymatös blutende Schleimhautstelle nicht zur baldigen Abheilung sei es durch weitere schädliche Lebensweise, sei es durch angeborene Minderwertigkeit der Magenwand die sog. Ulkusdisposition, so kann daraus sehr wohl mit der Zeit ein echtes Ulcus rotundum werden. Uns scheint, daß man fasziniert von dem runden Defekt in der Schleimhaut, den das fertige Ulkus zeigt, vielfach zu wenig daran denkt, daß wir es hier ja doch mit einem Endstadium eines Vorganges zu tun haben, eines Vorganges, der in seinen Anfangsstadien sicher viel häufiger ist denn als komplettes Endstadium, als Ulkus, auftritt.

Und wie so unter besonderen Umständen sehr wohl das psychische Geschehen bis hinein in die organische Veränderung pathogenetisch wirksam sein kann, genau so ist umgekehrt der psychische Zustand bei der Heilung organischer Defekte ebenfalls wieder auf dem Weg der Funktion von unter Umständen

wesentlichster Bedeutung!

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Daß dem so ist, zeigt, wie gesagt, dem nicht von Vorurteilen Geblendeten die tägliche Beobachtung; warum man es nicht anerkennen zu dürfen glaubt, ist in den ersten Abschnitten zu erklären versucht worden. Daß es theoretisch ,,ausgeschlossen", weil unvorstellbar sei, haben wir im letzten Absatz zu widerlegen versucht.

Vor allen weiteren allgemeinen Darlegungen soll aber nun in einigen ausgewählten Kapiteln dargestellt werden, was man von den psychophysischen Beziehungen durch Experiment und klinische Beobachtung bereits weiß. Dann soll, gestützt auf das Vorgebrachte, versucht werden, die heute akut werdende Frage nach den Organneurosen von unserem Standpunkt aus zu beleuchten.

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Wie oben dargestellt, finden wir in der Einzelzelle, als der einfachsten Lebenseinheit, alle Lebenstätigkeiten noch in ihrer einfachsten Form vorhanden. Die Zelle tauscht Stoffe aus (Erhaltung durch Ernährung); sie sproẞt oder sie teilt sich (Fortpflanzung); sie bewegt sich und sie atmet. All diese Fähigkeiten, die Grundtatsachen organischen Geschehens, behält die Zelle auch im komplizierten und differenzierten Zellverband bei desto stärker, einer je weniger spezialisierten Verrichtung sie dient.

können wir als eine tiefste

Die Atmung O-Aufgabe und CO2-Abgabe und grundlegende vitale Funktion ansehen. Sie ist auch in den höchstdifferenzierten Zellen noch vorhanden. Die Zelle kann auf andere einfache Vermögen verzichten müssen, welche von anderen Teilen des Ganzen übernommen werden: wie z. B. die roten Blutkörperchen oder die Ganglien, die sich nicht mehr fortpflanzen können - atmen muß jede Zelle; ja sie muß es desto stärker, je inten

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1 Derartige Befunde an Neuropathen bringt z. B. Schindler in seinem gastroskopischen Atlas.

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