4 Die alte Abendmahlslehre durch katholische und nicht katholische Zeugnisse alter und neuer Zeit beleuchtet. 混む Zweibrücken, 1827. Im Verlag des „Ratholifen" in Straßburg. Ich bitte euch, Brüder! daß ihr wohl acht habet auf die, welche Tren nungen stiften, und Anstoß geben, der Lehre zuwider, die euch mitgetheilt wurde; habe keine Gemeinschaft mit ihnen. Röm, 16, 17. Wollen wir in Gegenständen der Lehre und Disciplin nicht irren, so müssen wir uns hüten, auf unsere eigenen oder auf Anderer Ideen und Vermuthungen mit Eigensinn festzuhalten. Wir fahren allezeit sicherer, wenn wir untersuchen, was die allgemeine Kirche oder doch wenigstens der größere Theil der Christen dachte; und wenn wir uns der Meinung anschließen, welche einstimmig von den Christen aller Jahrhun derte angenommen wurde. Denn so wie nach Cicero in allen Dingen die Uebereinstimmung Aller die Stimme der Natur ist; eben so soll auch in allen Fragen die Uebereinstimmung aller Christen als die Stimme des Evangeliums angesehen werden. Es giebt wohl mehrere Artikel, die man nicht mit bestimmten Ausdrücken in der heiligen Schrift findet, die aber dennoch durch die allgemeine Beistimmung aller Christen aus derselben gefolgert werden können, z. B. daß man in der heiligen Dreieinigkeit drei unterschiedene Personen, den Vater, den Sohn, und den heiligen Geist anbeten muß; daß jede von ihnen Gott sei, daß es aber doch nur einen Gott gebe; daß Christus Gott und Mensch in einer und der nåmlichen Person sei. Diese und ähnliche Punkte sind in allen Schriften der beiden Testamente nicht wörtlich angemerkt; nichts desto weniger sind sie aber auf beiden gegründet; darüber war man von jcher unter den Christen einverstanden, wenige Kezer ausgenommen, welche in Religionssachen so wenig eine Regel bilden, als Ungeheuer in der Natur. Eben so, daß die Kinder in dem heiligen Waffer der Taufe gewaschen werden sollen; daß der Sonntag ehrerbietig gehalten werde, daß all |