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Drum, ließ er ihn auch einer andern achten, so denkt, daß er das Herz nicht wechselte!“ Sag' ihr: „Madonna, immer war sein Herz von so beständ’ger Treue,

daß jede Negung euerm Dienst ihn zuführt. Früh war er eu'r und nie verließ er euch!“ Und wenn sie dir nicht glaubt,

sag', daß sie Amor frage: ob es wahr sei? Und endlich richt' an sie die zarte Bitte: wenn's ihr nicht möglich wäre, zu vergeben, daß sie zu sterben mir befehlen lasse;

und sie wird sehn, der Diener wird gehorchen. Und sag' zu ihm, dem Schlüffel alles Mitleids, bevor du von ihr scheidest,

denn er kann ihr mein gutes Recht beweisen: „Ich bitte dich bei meinem süßen Klange, bleib hier bei ihr zurück

und rede was du willst von deinem Knechte! Und wenn sie auf dein Flehen ihm vergibt, nun so verkünd' ihr holder Blick ihm Friede!" O du mein edles Lied, wenn's dir gefällt, brich auf zur Stunde, daß du Ehr' erlangest!

Dante's lyr. Ged.

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Sonetto IV.

utti i miei pensier parlan d' Amore,
Ed hanno in lor si gran varïetate,
Ch' altro mi fa voler sua potestate,
Altro folle ragiona il suo valore.
Altro sperando m' apporta dolzore,
Altro pianger mi fa spesse fiate;

E sol s' accordano in chieder pietate,
Tremando di paura, ch' è nel core.

Ond' io non so, da qual materia prenda;

E vorrei dire, e non so ch' io mi dica;
Cosi mi trovo in amorosa erranza.

E se con tutti vo' fare accordanza,
Convenemi chiamar la mia nemica,
Madonna la Pietà, che mi difenda.

Meit

Un das Mitleid.

Weine Gedanken reden nur von Amor

und sind doch unter sich so gar verschieden. Der eine heißt mich seine Herrschaft wünschen, ein anderer nennt eitel seine Macht.

Ein andrer bringt mir süße Lust durch Hoffen,

ein andrer läßt mich viele Thränen weinen, und nur im Flehn um Mitleid sind sie eins, von Furcht erbebend, die im Herzen wohnt. Drum weiß ich nicht, nach welchem Stoff ich greife: ich spräche gern und weiß doch nicht, wovon! So find' ich mich im Liebesirrgewinde. Und will ich nun Vergleich mit allen schließen,

so muß ich mich an meine Feindin wenden,
Madonna Mitleid, mein sich anzunehmen.

Sonetto V.

oll' altre donne mia vista gabbate:
E non pensate, donna, onde si mova,
Ch' io vi rassembri si figura nova,
Quando riguardo la vostra beltate.
Se lo saveste, non potria pietate

Tener più contra me l' usata prova;

Ch' Amor, quando si presso a voi mi trova,
Prende baldanza e tanta sicurtate,

Che fiere tra' miei spirti paurosi,

E quale ancide, e qual caccia di fuora,
Sicch' ei solo rimane a veder vui;
Ond' io mi cangio in figura d' altrui,

Ma non si, che non senta bene allora
Gli guai de' discacciati tormentosi.

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Der verspottete Dichter.

hr spottet meines Blicks mit andern Frauen und ihr bedenkt nicht, Donna, wie es komme, daß ich so ganz verwandelt euch erscheine, wenn ich in eure Schönheit mich versenke. Wenn ihr es wüßtet, könnte Mitleid nicht die alte Strenge wider mich behaupten; denn trifft mich Amor so in eurer Nähe, so faßt er Muth und solche Sicherheit, daß er auf meine bangen Geister schlägt,

den tödtet und den anderen verscheucht, bis er allein zurückbleibt, euch zu schauen. Drum wandl' ich mich in andere Gestalt, jedoch nicht so, daß ich nicht wohl noch fühlte die Wehen der gepeinigten Berjagten.

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