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Singst du nicht dieß, indeß die andern Dichter dir lauschen, und du allein nur singst, wird's unbesungen verbleiben.

Wenn du jedoch, du des Po Anwohner, mir Hoffnung gegeben, daß du mich würdigen werdest, mir freundliche Zeilen zu senden, und wenn du nicht unwillig die schwächlichen Verse gelesen, die die verwegene Gans dem tönenden Schwane geschnattert: gieb mir Antwort oder erfülle mein Flehen, o Meister!

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Dante's Ihr. Gedichte.

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Dantes Alagerii

Joanni de Virgilio.

idimus in nigris albo patiente lituris
Pierio demulsa sinu modulamina nobis,
Forte recensentes pastas de more capellas.
Tunc ego sub quercu, meus et Meliboeus eramus:
Ille quidem (cupiebat enim consciscere cantum):
„Tityre, quid Mopsus, quid vult? edissere," dixit.
Ridebam, Mopse; magis et magis ille premebat.
Victus amore sui, posito vix denique risu,
„Stulte, quid insanis ?" inquam: „tua cura capellae
Te potius poscunt, quamquam mala caenula turbet.
Pascua sunt ignota tibi, quae Maenalus alto
Vertice declivi celator solis inumbrat,
Herbarum vario florumque inpicta colore.
Circuit haec humilis et tectus fronde saligna

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Perpetuis undis a summo margine ripas

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Rorans alveolus, qui, quas mons desuper edit,

Sponte viam, qua mitis eat, se fecit aquarum.

Mopsus in his, dum lenta boves per gramina ludunt;

Dante

an

Giovanni di Virgilio.

Schwarz auf geduldigem Weiße geschrieben las ich die Berse,

die du mir sandtest und die dem Schooße der Musen entquollen. Eben musterten wir, wie gewöhnlich, die weidenden Schafe; ich stand unter der Eiche und bei mir war Meliböus.

Da nun mein Freund das Gedicht auch kennen zu lernen verlangte, sprach er: „Tithrus, nun, sag' an, was schreibt dir denn Mopsus ?“ Wie ich denn lachte, mein Mopsus, da drängt er noch heftiger in mich. Endlich von Liebe besiegt, nach kaum gezügeltem Lachen, sagt ich: Du bist nicht klug, mein Freund, besorge du deine Ziegen, und sollte dich auch dein kümmerlich Essen verstimmen. Du kennst nicht die Triften, die Mänalus mit dem erhabnen steilen Gipfel beschattet, indem er die Sonne verhüllet, und die mit bunten Farben von Blumen und Kräutern geschmückt sind. Um fie rieselt bescheiden, gedeckt von Weidengebüschen, ununterbrochenen Laufs vom obersten Rande, die Ufer nehend, ein Bach, der selbst dem Wäfferchen, das aus dem Berge oben entströmt, Bahn macht, um dann langsam zu entgleiten. Hier ist's wo, wenn die Rinder im schwellenden Grase sich letzen,

Contemplatur ovans hominum superumque labores;
Inde per inflatos calamos interna recludit
Gaudia, sic ut dulce melos armenta sequantur,
Placatique ruant campis de monte leones,

Et refluant undae, frondes et Maenala nutent.“
„Tityre," tunc, „si Mopsus," ait, „decantat in herbis
Ignotis, ignota tamen sua carmina possim,

Te monstrante, meis vagulis prodiscere capris."

Heic ego quid poteram, cum sic instaret anhelus? „Montibus Aoniis Mopsus, Meliboee, quotannis, Dum satagunt alii causarum jura doceri, Se dedit et sacri nemoris perpalluit umbra. Vatificis prolutus aquis et lacte canoro Viscera plena ferens et plenus adusque palatum, Me vocat ad frondes versa Peneide cretas."

"Quid facies?" Meliboeus ait: „tu tempora lauro Semper inornata per pascua pastor habebis ?"

„O Meliboee, decus vatum, quoque nomen, in auras Fluxit, et insomnem vix Mopsum Musa peregit." Rettuleram, cum sic dedit indignatio vocem:

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Quantos balatus colles et prata sonabunt,

Si viridante coma fidibus paçana ciebo!
Sed timeam saltus et rura ignara deorum.
Nonne triumphales melius pexare capillos,
Et, patrio redeam si quando, abscondere canos
Fronde sub inserta, solitum flavescere, Sarno?"

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Mopsus staunend die Werke der Menschen und Götter betrachtet,
und dann haucht er die innere Lust aus durch die geschwellten
Rohre, sodaß nachfolgt die Heerde dem süßen Getöne

und die Löwen gezähmt vom Berg' in die Ebene stürzen,
Flüff' einhalten im Lauf und die Zweige Mänalus schüttelt."
„Tityrus, sagt er, wenn Mopjus auch singt auf mir nicht bekannten
Auen, so könnt' ich doch seine mir unbekannten Gesänge
meinen flüchtigen Ziegen, wenn du mir sie zeigetest, lehren!"

Was vermocht' ich dagegen, als er so dringend mich flehte?
„Längst schon weiht sich den Bergen Aoniens, mein Meliböus,
während die anderen sich mit der Rechtsgelehrtheit zerplagen,
Mopsus und ward ganz blaß im Schatten des heiligen Haines.
Von der Quelle der Musen beneßt und reichlich gesättigt
mit der Milch der Poeten und angefüllt bis zum Gaumen,.
lockt er auch mich zu den Zweigen, in die sich Daphne verwandelt.“

„Nun, was thust du?“ versetzt Meliböus, „wirst du, vom Lorbeer unbekränzt dein Haupt stets tragen, ein Hirt auf der Weide?"

„Längst, Meliböus, entfløg der Kranz, ja der Name der Dichter, kaum erzog sich die Muse den Nächte durchwachenden Mopsus.“

Also hatt' ich gesagt, da gab der Zorn mir das Wort ein: Welch ein Geschrei wohl werden die Hügel und Wiesen erheben, wenn ich, im Haare das Grün, zu der Laut' anstimme den Päan; aber ich fürchte die Hain' und die Aun, die der Götter vergeffen. Wärs nicht besser, ich richtete mir das Haar zum Triumph zu und ich, kehr ich dereinst in die Heimath, bärge das graue Haupthaar unter dem Kranz, das einst blond war an dem Arno?"

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