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ist eigentlich wie Ballata II. (S. 10) ein sogenanntes Doppelfonett, sonetto doppio, oder rinterzato, bei welchem besondere siebensylbige Zeilen zwischen die regelmäßigen vierzehn eingeschoben sind. Die beiden Anfangszeilen enthalten nach Dantes eigener Erwähnung eine Anspielung auf Jerem. Klagl. 1, 12. „Euch sage ich allen, die ihr vorübergeht: schauet doch und sehet, ob irgend einSchmerz sei, wie mein Schmerz, der mich betroffen hat!"

Sonetto II und Ballata II. Auf den Tod einer Freundin Beatricens. Eine junge Dame, die in der Stadt bei Allen in hoher Gunst gestanden und von D. in Beatricens Gesellschaft gesehen worden war, stirbt. Der Dichter beklagt ihren Tod in diesen beiden Sonetten. Sonetto II. 3. 7. außer der Ehre, die nämlich durch den Tod nicht Schaden nehmen kann. 3. 9. Unter dem Namen des Amor verbirgt D. seine Beatrice (Fraticelli). Ballata II. Nach anderer (von Witte vorgezogener) Interpunction würde die erste der beiden Vierzeilen heißen:

und was preiswürdig ist an Frauen: (nämlich) Tugend in heiterm Jugendalter;

du haft zerstört 2c.

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Sonetto III. Das zurückgebrachte Herz. Ein Geschäft, wahrscheinlich eine der kriegerischen Fahrten gegen die Feinde seiner Vaterstadt (Wegele S. 74), vielleicht der Zug gegen die Aretiner, gegen welche er in der Schlacht bei Campaldino, den 11 Juni 1289 (Purg. 5, 92)

tapfer focht, *) nöthigt D., in. Gesellschaft vieler andern, die Stadt zu verlassen, und in die Gegend zu reisen, wo die Dame, die sein Schirm gewesen war, sich aufhielt. Wie er eben, betrübt über den Gedanken an eine längere Trennung von Beatrice dahinzieht und dem Laufe eines klaren Stromes folgt, begegnet er dem Amor (in Gestalt und Tracht eines Pilgers), der ihm die Weifung giebt, fortan einer andern Dame, deren Namen er ihm nennt, zum Schein zu huldigen, worauf er verschwindet.

Ballata III. Entschuldigung wegen vermeint: licher Untreue. D. gehorcht dem Rathe Amors und verbirgt hinter der scheinbaren Liebe zu der bezeichneten Dame seine Leidenschaft für Beatrice. **) Viele lassen sich täuschen; Beatrice selbst setzt Mißtrauen in seine Treue und verweigert ihm fortan ihren Gruß, in welchem seine ganze Seligkeit beruhte. Amor giebt ihm in der neunten Tagesstunde einen Rath, den er befolgt. Er versichert der Geliebten, wie er von Kindheit an nur

*) Balbo (Vita di Dante, Torino 1839 vol. 1. p. 68): forse fu questa la gita fatta per istudio a Bologna.

**),,Del resto chi pesasse tutte le parole del testo, ne trarrebe ragioni

da dubitare se forse tutti questi schermi fossero veramente tali, e non più, al cuore giovanile di Dante. Ma sarebbe inezia andar cercando di ciò; e ad ogni modo dal testo medesimo, e da quanto segue si vede essere sempre stata Beatrice come il suo primo, cosi il suo principal affetto e pensiero." Balbo p. 69.

ihr gehört und nur, um der Welt seine wahre Liebe zu verbergen, andern Frauen seine Scheinhuldigungen dargebracht habe. *)

Sonetto IV. An das Mitleid. Im Dichter kämpfen widersprechende Gedanken über Heil und Unheil der Liebe und er erklärt, Mitleid allein könne seine Zweifel entfernen und ihn in seinem schmerzlichen Zustande schüßen.

Sonetto V. Der verspottete Dichter. D. wird zu einem Hochzeitsfeste geführt, welchem viele verheirathete **) Damen beiwohnten; da wird er von einem ungewöhnlichen Zittern ergriffen, sodaß er sich an eine Wand des Saales lehnen muß. Als er die Augen erhebt, gewahrt er mitten unter den Frauen die also damals bereits vermählte Beatrice, die Ursache jenes Zitterns. Als die Damen die Verwirrung des jungen Mannes be= merkten, begannen sie sich zu verwundern und spotteten

*) Prontan (Strophe IV. 3. 3), wie Purg. 13, 20. antreiben zu. Sdonneare (Str. V. 2), opp. v. donne are (Buch II. Canz. XIII. Str. 3, 3. 14.) Par. 24, 118. 27, 88. um eine Donna werben, ihr den Hof machen, bed. also die Dame verlassen, Delècluze bezieht donnei (conj.) auf Amor: avant qu'il cesse de causer avec elle.

**),,Non usando farsi tali compagnie alle spose novelle se non dalle maritate." Balbo. Ihre Verheirathung muß bereits vor das Jahr 1287 fallen, da es in dem vom 15 Januar 1287 batirten Testamente ihres Vaters heißt:,,Item D. Bici filiae suae et uxori D. Simonis de Bardis reliquit lib. quatuor." (Pelli p. 76.)

„mit der Adeligsten“ seiner im Gespräche. Er eilt sogleich nach Hause „in das Kämmerlein der Thränen,“ wo er weinend und beschämt dieses Sonett dichtete.

Sonetto VI. Eindruck der Geliebten auf den Liebenden. D. erzählt, daß, so oft er die bewundernswürdige Schönheit Beatricens sich vorbildete, alsbald ein Verlangen, sie von Neuem zu sehen, in ihm erwachte, das von solcher Stärke war, daß es ihn, ungeachtet der erduldeten Leiden, drängte, ihren Anblick zu suchen. „Von solchen Gedanken bewegt,“ fährt er fort, „beschloß ich, einige Worte zu sprechen, in denen ich, während ich mich darin bei ihr wegen solcher Leidenschaft entschuldigte, zugleich von dem etwas sagte, was mir in ihrer Nähe geschieht. Und ich sprach dieses Sonett."

Sonetto VII. Berzagen.

quälenden Gemüthszustand.

T. schildert seinen

Canzone I. Preis der Geliebten. D. beschließt, für seine Gedichte einen andern Gegenstand zu wählen als den Zustand seines eigenen Herzens. Seit ihm nämlich Beatrice ihren Gruß versage, suche er seine Seligkeit nur in der Verkündigung ihres Preises.

Str. 2. 3. 1. in göttlicher Erkenntniß: D. läßt Gott die Rede im eigenen Geiste vernehmen. Fauriel: zur göttlichen Erkenntniß d. h. zu Gott gewendet. Nach Witte schließt die Rede des Engels mit 3. 4. 3. 9. Anders Witte: Was spricht nun Gott? was

I will er mit Madonna?" In den beiden letzten Zeilen erscheint der erste Keim zur göttlichen Comödie.

Str. 3. 3. 11. Segensgruß: Dante spielt oft mit dem Doppelsinn des Wortes salute, das zugleich Segen und Gruß bedeutet. 3. 12. Wörtlich: und so demüthig macht sie ihn, daß er alles Leid vergißt. Str. 4. 3. 5. f. Gemäßigte Blässe ziert nach D. eine edle Frau. 3. 13. Lächeln statt des Mundes, wie B. II. Canz. XV, 4, 3. Inf. V., 133. *)

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Sonetto VIII. Was ist Liebe? Antwort des Dichters auf die Frage eines Freundes: was Liebe sei? Dem Vermögen nach (potentia), fügt D. in seiner eigenen Erklärung hinzu, schlummere die Liebe von jeher im edlen Herzen, als in ihrer eigenen Wohnung, in ihrem Subjecte; dann erzeuge die Schönheit eines würdigen Gegenstandes das Verlangen, und wenn dieses ein bleibendes sei, so erwecke es die Liebe, die alsdann auch actu lebendig werde. 3. 2. Unser Dichter, nämlich Guido Guinicelli († 1276), den D. in der g. Com. (Purg. 26, 97 f. vgl. 11, 97 ff.) seinen und seiner Meister Vater in der Dichtkunst nennt (maximus Guido in de vulg. eloq. 1. I. c. 15), in seiner Canzone: Al cor gentil etc. (übers. v. Witte im Taschenbuch Italia. Jahrg. 1.)

*) Nach der auch von Fraticelli aufgenommenen Lesart riso statt des gewöhnlichen viso. S. Witte quando e da chi sia composto l'Ottimo commento di Dante p. 23.

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