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Sonetto IX. Holdseligkeit der Geliebten. Der Dichter will nach seiner eigenen Erklärung darthun, wie durch Beatrice die Liebe nicht bloß da erweckt werde, wo sie zuvor schon schlummerte, sondern wie sie auch da, wo sie als Vermögen noch nicht vorhanden ist, von ihr durch wunderbare Wirkung ins Dasein gerufen werde.

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Sonetto X. XI. An die begegnenden Frauen. Antwort der Frauen. Beatricens Vater, Folco Portinari, war am 31. Dezember 1289 gestorben und hatte seine Tochter im tiefsten Schmerze zurückgelassen. Nach Sitte der Zeit begaben sich viele Frauen zur verwaisten Tochter, um mit ihr zu klagen. Auf ihrem Rückwege begegnete ihnen Dante, der aus ihren Worten den Schmerz erkannte, den jener schwere Verlust seiner Geliebten bereitete. Seine Fragen und ihre Antwort enthalten die beiden Sonette.

Canzone II. Bision von Beatricens Tod. — Der Dichter fällt in eine gefährliche Krankheit. Am neunten Tage derselben hat er einen Fiebertraum, der ihm seine Geliebte als todt erscheinen läßt. Die Canzone erzählt diesen Traum.

Str. 1. 3. 1. 2. Ein liebevolles Mädchen: eine Verwandte des Dichters, „vielleicht seine an einen Leon Poggi verheirathete Schwester." (Förster.)

Str. 5. 3. 15. (vgl. B. II. Canz. I. Str. 4. 3. 12 ff.) Die alten Mahler bis herab in das 16. Jahrh.

pflegen die scheidende Seele in Gestalt eines Kindes zu bilden, das gehüllt in ein weißes Wölkchen gen Himmel schwebt (Witte).

Str. 6. 3. 10. Vollbracht war alle Trauer, d. h. alle Trauergebräuche.

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Sonetto XII. Giovanna und Beatrice. Dem Dichter erscheint Amor; dann sieht er deffelben Weges Vanna (Abkürzung von Giovanna), die Geliebte seines Freundes Cavalcanti kommen, die wegen ihrer Schönheit primavera (Frühling) genannt wurde, und dieser folgend Beatrice. Da sagt Amor zu D.: „Nur weil jene Giovanna zuerst kommen sollte, heißt sie primavera (prima verrà, sie wird zuerst kommen) und Giovanna (Johanna) heißt sie, weil sie, wie Johannes der Täufer dem Herrn, so Beatricen (der Beseligerin, gleichs. der Heilandin) vorausgegangen ist und ihr die Wege bereitet hat; die letztere aber sollte man Amor nennen; sosehr gleicht fte mir.“ Vanna, auch B. III. Son. I. (S. 252)

Sonetto XIII. Ihr Gruß. Beatrice ist Gegenstand allgemeiner Bewunderung. Dieses Sonett ist, nach dem Urtheile des trefflichen Dichters Parini († 1799), das schönste der italienischen Sprache (il migliore di quanti se n' abbia il Parnasso italiano). Die im Anhange befindliche engl. Uebersetzung desselben verdanke ich meinem Freunde Charles Boner.

Sonetto XIV. Ihre Wirkung auf andere

Frauen.

„Nicht bloß Beatrice selbst wurde von

Allen geehrt und gepriesen, sondern um ihretwillen empfingen auch andere Frauen Preis und Ruhm.“ N. Leben.

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Sonetto XV. (Stanza). Ihre Macht. Dieses Sonett ist eigentlich nur die erste Stanze einer wegen des eingetretenen Todes der Beatrice unvollendet gebliebenen Canzone, in welcher D. sagen wollte, „wie er glaubte, für ihre Einwirkung empfänglich zu sein, und wie ihre Kraft in ihm sich wirksam erwiesen.“ Wirklich unterscheidet sich diese Stanze nur durch Verkürzung der eilften und den Mittelreim der neunten Zeile von einem regelmäßigen Sonett.

Canzone III. Klage um Beatrice.

Der Zeit

nach gehören noch vor diese Canzone, d. h. in die Zeit während der Krankheit Beatricens Son. III. u. IV. des dritten, und Canz. I. des zweiten Buchs. Beatrice starb in einem Alter von kaum 25 Jahren, „am neunten Juni 1290, im neunten Monat, Tismin (vielleicht statt Tisri) des syrischen Jahres, in dem Jahre des Herrn, mit welchem in dem Jahrhundert, worin sie der Welt gegeben wurde, die vollkommene Zahl (zehn) neunmal erfüllt war.“ Ueber die nähern Umstände ihres Todes schweigt D., weil solches nicht zu seinem Vorhaben gehöre, weil seine Feder ungenügend wäre, geziemend davon zu handeln, endlich aber, weil er, wenn er davon spräche,

sein eigner Lobredner werden müßte," das letztere nach Förster, sofern er etwas unternähme, was nur Eitelkeit unternehmen könnte; denn dieß wäre der Fall gewesen, wenn er eine Schilderung ihres Todes hätte geben wollen. Flotho (S. 38) findet in diesen Worten „eine Andeutung, nicht gerade daß Beatrice den Dichter vor ihrem Tode hätte zu sich rufen lassen, aber daß sie auf dem Sterbebette seiner gedachte und ihm vielleicht einige freundliche Worte sagen ließ über die Lieder, welche er an sie gedichtet hatte. Denn Jedermann in Florenz wußte, daß Dantes beste Canzonen und Sonette an Beatrice gerichtet waren, und ich möchte glauben: so streng sie sich ihm gegenüber bewies, war sie doch keineswegs völlig gleichgültig gegen das Lob, das ihr in so schönen Liedern gespendet wurde." Eine andere Erklärung siehe in der Anmerkung zur vierten Canzone des zweiten Buches Str. I. Nach Beatricens Tode richtete Dante einen Brief in lateinischer Sprache an die principi della terra, d. h. wohl an die vornehmsten Einwohner der verödeten Stadt, der mit den Worten des Propheten Jeremias (Klagel. 1, 1) begann: „Wie liegt die Stadt so wüste 2c.“ In unserer Canzone besingt er die unvergleichliche Herrlichkeit und Schönheit Beatricens und den unerseßlichen Verlust, den die Welt durch ihren Too erlitten.

Sonetto XVI. Die Seufzer.

D. erzählt, daß

nach dem Tode Beatricens Einer, der nach jenem seinem Dante's lyr. Gedichte.

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ersten Freunde, Guido Cavalcanti, auf der Stufenleiter der Freundschaft zunächst seinem Herzen stand und zugleich, wie kein anderer, durch die Bande des Blutes mit ihr verwandt war, ihn um einige Verse auf den Tod einer schönen Donna bat; daher der Dichter, der wohl merkte, daß er lediglich jene Gebenedeite meinte, den eignen Schmerz aussprach, doch also, als ob er in seinen Worten den Freund sprechen ließe. Unter jenem nächsten Blutsverwandten verstehen Einige (Fraticelli, Taeffe, Witte) den Bruder, Andere (Flotho S. 191) den Gatten Beatricens, Simone de' Bardi. *)

Da

Ballata IV. Sehnsucht nach-dem Tode. das vorige Sonett dem Dichter allzu ungenügend erschien, dichtete er noch diese Ballate oder (aus nur zwei Stanzen bestehende) Canzone, worin er in der ersten Str. in des Freundes, in der zweiten in seinem eignen Namen das traurige Ereigniß besprach. Beide Gedichte übergab er dem Freunde. In der zweiten Str. sehen wir die Verklärung Beatricens, welche sich in den folgenden Gedichten fortwährend steigert und in der göttlichen Comödie ihren Höhepunkt erreicht, schon entschieden hervortreten, und es erinnern diese schönen Zeilen lebhaft an Purg. XXX, 128 f." (Witte.)

*) 3.8. Nach Trivulzio's Lefart (ch' affogherieno il cor): dağ fie in Thränen mir das Herz ertränken würden.

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