Meinem Schwiegervater dem Geheimen Ober-Justizrath und Senatspräsident am K. Kammergericht zu Berlin Herrn Franz Lettgau Ritter des Rothen Ablerordens II. Klasse mit Eichenlaub in Verehrung und Freundschaft. Vorwort. Jahrzehnte lang hat der Inhalt dieses Werkes mir auf der Viele Jahre hindurch war es ein heimliches Feuer, eine still- Die katholische Religion, das uralte System des Ultramon- Ich stand auf rauchendem Trümmerfeld! Diese Trümmer hatten Aber auf diesem Trümmerfeld stand ich, wenn auch gebeugt Berlin, H. Walther); hier zeige ich die Ungöttlichkeit des „göttlichen" Papstthums, seine verwüstende Thätigkeit auf dem Gebiete der Religion und der Sitte. Auf besondern Schmuck der Darstellung habe ich mit Absicht verzichtet. Die Thatsachen sollen zu Worte kommen, nicht ich. Und diese Thatsachen verkünden laut: das Papstthum ist nichts weniger als eine göttliche Einrichtung; wie keine zweite Macht der Welt hat es Fluch und Verderben, blutige Greuel und Schändung in das innerste Heiligthum der Menschheit, in die Religion hineingetragen. Mein Buch ist eine Materialiensammlung. Als solche und auch wegen seines Umfangs wird es nicht in das Volk dringen. Die Ausmünzung des hier Gebotenen überlasse ich Anderen. Aber ausgemünzt muß es werden. Fast das einzige, jedenfalls das wirksamste Kampfmittel, das wir gegenwärtig gegen den in Macht und Einfluß wie kaum je zuvor dastehenden Ultramontanismus besigen, ist die Aufklärung über sein Wesen und seine Geschichte. Und an dieser Aufklärung, an echter, zuverlässiger Aufklärung fehlt es in bedauerlichem Grade. Unendlich viel wird über und gegen den Ultramontanismus, über und gegen das Papstthum geschrieben und gesprochen, aber das Meiste ist theils oberflächlich und seicht, theils was weit schlimmer ist unwissend und unwahr. Nicht bloß die Lügen, welche seine Vertheidiger über ihn verbreiten, schüßen den Ultramontanismus und dienen ihm, sondern auch, und fast noch mehr, schüßen ihn und dienen ihm die Unwahrheiten und Entstellungen, die von seinen Gegnern verbreitet werden. Solche haltlose Angriffe geben ihm fort und fort die willkommene Gelegenheit, sich rein zu waschen, der Welt zu verkünden: seht, ich bin nicht so schlecht, wie man mich schildert, ich werde verleumdet. Es ist eine tief beklagenswerthe Erscheinung, daß zu einer Zeit, wo der ultramontane Riese in alle Gebiete der Politik und Kultur seinen zertretenden Fuß sezt - auch das in China jest strömende Blut ist mit sein Werk, wo er mit seiner Wissenschaft“ die Wahrheit vergewaltigt und alle Geistesgebiete durchseucht, daß gerade in einer solchen Zeit es an geschlossener, an überlegter und " |