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gefälliges erzeugen oder ausführen; dies Verderben aber est nicht ein totales und nach dem Obigen ein schuldloses.

2. Mit diesem mennonitischen Lehrbegriffe hat auch die Theorie der Duäker, insofern sie besser, als ihre Praxis ist, einige, freilich immer nur partielle, sichtliche Verwandtschaft. Ueber die Beschaffenheit des paradiesischen Adams erklären sich die Duäker nicht weiter 62); im Sonstigen seßen sie nur fest, daß von dem gefallenen Adam ein Keim des Todes, eine Aussaat der Sünde, über alle feine Nachkommen ausgestreuet worden sei. (Des Wortes,, Erbsünde bedienen sie sich nicht, s. Anm. 63. —, wie überhaupt keines nicht im Sprachgebrauche der Bibel begründeten Wortes.) Des Ebenbildes Gottes, das aber nicht näher be schrieben wird, gingen hiedurch alle Menschen verlustig, und dies ist eben unter dem angedrohten Lode, einem geistlichen, zu verstehen. So lange jedoch der allgemeine Lodessame durch selbstbewußte und selbsthätige Pflege desselben keine Früchte trägt, begründet er keine Schuld, und verdammt daher auch keineswe ges; weswegen auch die bewußtlosen Kinder den ewigen Strafen nicht unterworfen werden 63). Alle (selbstbewußte) Nachkommen

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62) Barclai. Apol. 4, 2. p. 54: Curiosas illas notiones, quas plerique docent de statu Adae ante lapsum, praetereo; in hoc omnes consentiunt, quod lapsu magnam felicitatem amiserit, non solum in iis, quae ad externum hominem spectant, sed etiam respectu propinquae illius, quam cum deo habebat, communionis,“

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63) Barcl. Apol. thes. 4, 5. p. 62: Confitemur igitur, semen peccati ab Adamo ad omnes homines transmitti (licet nemini imputatum, donec peccando sese illi actualiter iungat), in quo semine in omnibus occasionem peccandi praebuit, et origo omnium malarum actionum et cogitationum in cordibus hominum est. q' nempe daváry, ut 5. ad Rom. habet, i. e. in qua morte omnes peccavere. Hoc enim peccati semen frequenter in scriptura mors dicitur, et corpus mortiferum, quum revera mors sit ad vitam iustitiae et sanctitatis; ideoque hoc semen et quod ex eo fit, dicitur homo vetus, vetus Adam, in quo omnes peccant. Proinde hoc nomine ad significandum peccatum illud utimur, et non originali peccato, cuius phrasis in scriptura nulla fit mentio, et sub qua excogitata et (ut hoc verbo utar) inscripturali barbarismo haec peccati infantibus imputatio inter Christianos intrusa est." (Das Leztere hatte er kurz zuvor, p. 60, so erläutert: Peccatum non imputatur iis, quibus nulla est lex. Qui sub physica impossibilitate sunt

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Adams sind übrigens seit seinem Fall von Natur in geistlichem Unvermögen 64) und äußerer und innerer sittlicher Verderbtheit "") auch wirklich actuell befangen, wiewohl ihre Natur doch für die erlösende Thätigkeit empfänglich geblieben ist 66). Diese erlösende Thä tigkeit was wir um des quäkerischen Lehrconnexes willen gleich hier noch hinzusehen müssen ist dann auch gleich nach Adams Falle schon eingetreten. Gott verhieß nicht bloß einen zukünftigen Erretter; sondern von diesem göttlichen Logos, der in der Mitte der Geschichte persönlich erscheint, und um seiner Verdienste willen geht ein schöpferisches Lebensprincip durch alle Zeiten hindurch

vel audiendi vel agnoscendi vel intelligendi ullam legem, et ubi haec imposs. non provenit ab aliquo proprio ipsorum actu, sed fit secundum ipsum naturae ordinem a Deo ordinatum,`talibus nulla est lex. Sed infantes sub huiusmodi physica impossibilitate sunt, ergo illis nulla est lex." Daher denn auch — wie es noch etwas zuvor heißt semen pravum infantibus non imputatur, nisi quando actualiter ei sese peccando coniungant.")

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64) Vergl. Barcl. thes. 5. 6. p. 87:,, Fatemur, hominem, sicut est animal rationale, habere rationem, neque negamus, quod hac rationalitate capax sit homo in cerebro apprehendere quasdam notiones scientiae Dei et rerum spiritualium. Sed cum hoc non sit aptum et rectum organum, nihil illi ad salutem prodesse potest, sed potius impedit, et revera magnae apostaseos causa fuit, quod homo res Dei comprehendere conatus est per rationalem hanc et naturalem proprietatem inque ea religionem aedificare "cet. Vergl. Apol. thes. 5.:,, Homo, quatenus in hoc statu [dem durch Adams Fall gewirkten] subsistit, nihil recte potest cognoscere, imo et cogitationes et conceptus eius de Deo rebusque div., donec a pravo illo semine disiunctus sit, et ipsi et aliis omnibus omnino inutiles sunt."

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65) Barcl. Apol. thes. 5.: Tota posteritas Adamica.. subiecta est potentiae naturae et semini Satanae, quod ille sevit in cordibus hominum, dum in naturali et corrupto statu permanent, unde fit, quod non solum dicta et facta, sed et omnes imaginationes eorum malae sint perpetuo in conspectu Dei, utpote a depravato hoc et maligno semine provenientes.“

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66) Barcl. thes. 5. 6. p. 90: Natura hum., licet ex se totali. ter corrupta, polluta et ad omne malum prona sit, capax tamen est, in qua gratia div. operari potest, sicut ferrum, ex se metallum durum et frigidum, ignis tamen calore calefieri et emolliri potest."

aus, wie von dem Mittelpunkte eines Kreises Strahlen nach allen Theilen der Peripherie; so weht auch der Geisteshauch Christi vor und rückwärts, und läßt Niemanden unberührt. Das nun ist „das innere Licht, der innere Christus, das geistliche, himmlische, unsichtbare Princip" u. f. w., dessen auch die Menschen nach dem Fall theilhaftig sind, und welches als das eigentliche Princip und als die eigentliche Buelle aller religiösen Erkenntniß der Duäker zu betrachten ist, wie es in seiner ganzen Unbestimmtheit ihre Praxisbestimmt (vergl. §. 28.).

3. Die Swedenborgische Anthropologie endlich ist die theils abweichendste, theils inconsequenteste unter allen. Swedenborg leugnet, im Gegensaß gegen die lutherische Orthodoxie, entschieden und „völlig" 67) alle „Erbsünde oder Erbschuld," verfällt aber dabei in die seltsamsten Widersprüche mit sich selbst. Die Erzählung der h. Schrift von dem verhängnißvollen Ungehorsam der Stammeltern erklärt er, um den Ursprung des Bösen widerspruchslos" zu verständlichen, für eine Allegorie, und faßt Adam und Eva nicht als wirkliche Personen, sondern nur, wie er sagt, als Personificationen der ältesten Kirche auf 68), indem er hinzufügt, so falle die beliebte Meinung, daß die Sünde Adams die Ursach des uns angebornen Uebels sei, ganz und gar zusammen 69). Auf der anderen Seite aber nimmt er doch auch an, daß sich von den Eltern eine Neigung zur Sünde auch auf ihre Kinder vererbe; nur bemerkt er dabei, daß dieselbe eben allein von den Eltern abzuleiten sei 7°). Wenn nun einerseits ein durch Abstammung sich verbreitendes Uebel angenommen, und andererseits die Allgemeinheit desselben nicht in Abrede gestellt wird, so kann man freilich consequenterweise bei den Eltern allein nicht stehen bleiben, und auch Swedenborg hätte daher, da selbst nach seiner Meinung die sündhafte Entwickelung gleichen Schrittes mit

67) Und zwar als,, widersprechend, unbiblisch und das sittliche Gefühl empörend" Tafel Vergleich. Darstell. 2c. S. CI.

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68) S. f. Vera chr. rel., nach der engl. Ausg. Vol. II. p. 110. (Nach Tafel Vergleich. Darstell. ¿c. S. C u. S. 227 ff. ist unter Adam ,, gemäß der Bildersprache der Urwelt eine Mehrheit von Generationen, nehmlich aller bis zu Noah zu verstehen, und die ganze Geschichte bis zu Abras ham als Hieroglyphe zu fassen.")

69) A. a. D. p. 196.

70) Ebendaselbst.

der geschlechtlichen geht, auf einen Ausgangspunkt der geschlechts lichen Entwickelung, auf einen ersten Sünder, und das ist eben Adam, kommen müssen, selbst dann, wenn er nun unter Adam nicht eine Person, sondern ein Menschenalter, eine zuerst fündigende Menschheit, verstehen wollte: eine Ansicht, die, wie es scheint, erst der neuere Swedenborgianismus, obwohl mit neuem inneren Widerspruch, zu erfassen begonnen hat"). - Uebrigens nehmen die Swedenborgianer - so naiv sie gegen allen Vorwurf ,, des Pelagianismus oder auch nur Semipelagianismus“ protestis ren 72) - mit Anerkennung, eines stetigen (nie abgebrochenen oder unterbrochenen 73)) Einflusses des göttlichen Geistes und Lebens“ 74), die Möglichkeit einer vollkommenen Geseyerfüllung für den stets wie jezt, und jeßt wie stets zu allem Guten vollkommen frei und geschickt geachteten Menschen wesentlich pelagianisch an 75),

dann

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71) Lafel a. a. D. S. C f. spricht das offen genug aus, daß „nicht die ersten Menschen, welche zu Ebenbildern Gottes herangebildet worden was ren, gefallen find, sondern eine der folgenden Generationen,“ und zwar soin fortwährender Steigerung;" wenn aber damit, was nicht deut: lich ist, neu gesagt seyn soll, daß diese folgende Generation demnach als ers fter Sünder zu betrachten sei, so sieht man einen wesentlichen Unterschied zwischen diesem und dem kirchlich adamitischen ersten Sünder ohne Widerspruch auf keine Weise ein, man müßte denn jene erste Sünde nur als nothwendige Entwickelung (eben auch als bloße,,fortwährende Steigerung“) des allerursprünglichsten Zustandes auffassen dürfen, wodurch dann aber wieder auf diesen selbst die allererste Sünde, also Alles, nur eben mit mannichfachem Widerspruch, doch immer auf das Wesentliche der bitter bestrittenen orthodox kirchlichen Lehre, zurückgeführt werden würde.

72) S. Tafel a. a. D. S. CI.

73) Eine iustitia originalis wird von Tafel a. a. O. dem Urstande nicht mehr zugeschrieben, als der Folgezeit, eben,, der stetige Einfluß des göttl. Geistes" 2c.

74) S. Tafel a. a. D.

75) S. den neuen Swedenb. Katechismus Frage 19. (,, Hast du denn auch Kraft, auf diese Weise“ [nach Matth. 22, 37 ff.] „den Herrn und deinen Nächsten zu lieben? Ja; nicht jedoch von mir selbst, sondern die Kraft wird mir fortwährend gegeben vom Herrn "1 legteres ein aus dem so eben und dem unten bei der Lehre von der Gnade §. 49. Bemerkten erklärlicher Zusak), und vergl. die hieher gehörige Stelle in dem kurzen Glaubensbekenntnisse darin („Ich glaube, daß ich, um selig zu werden, alles Böse als Sünde gegen Gott fliehen, und ein Leben nach den zehn Geboten führen muß").

als deren Folge sie dann verkehrt genug die Wiedergeburt feben 76).

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Alle christliche Kirchenpartheien, mit alleiniger Ausnahme der Socinianer, im Bewußtseyn von der Fundamentalbedeutung dieses Artikels, wie dieser seiner Fassung, auf Grund der h. Schrift und in Harmonie mit der reinen kirchlichen Ueberlieferung von jeher, wie dieselbe auch namentlich die ökumenischen Concilien zu Ephesus und Chalcedon 431 und 451 1b) ausgesprochen, erkennen in Christo, der Einen Person Chrifti, eine zwiefache Natur, eine göttliche und eine menschliche, an; nur die Duäfer umgehen im hier ausschließ lichen Festhalten biblischer Redeweise den Gebrauch des Ausdrucks Naturen, und lassen so freilich mit dem Worte auch mehr oder weniger die Sache schwinden, oder stellen sie doch wenigstens ins Unklare 2). Die katholische und griechische, wie die lus therische und reformirte Kirche, welcher leßteren sich auch,

76) S. den Katech. Fr. 23:,, Wenn du auf diese Weise zum Herrn auffiehst, und Ihn von Herzen verehrst, und deine Pflicht gegen Ihn und deinen Nächsten erfüllst, was wird die Folge davon für dich selbst seyn? Ich werde wiedergeboren oder ein wahres Kind Gottes werden."

1) Wir reden absichtlich von Soteriologic, nicht von Soterologie, indem wir dabei, zum Unterschiede von Christologie, nicht sowohl an den owtig, als an die owinglu gedacht wissen wollen.

1b) Lutherischerseits anerkannt im Anh. der C.-F. p. 833 sqq.

2) Außerdem hegen die Quäker hinsichtlich des Somatischen in Christo eine singuläre Meinung, insofern sie ihm einen doppelten Leib beilegen, nehmlich außer dem sichtbaren, mit welchem er im Schooße der Maria bekleidet wurde, einen himmlischen und geistigen, durch den er sich von jcher den

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