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welches in der Messe vollzogen wird, derselbe Christus dargebracht wird, der sich selbst bei der Einseßung des Abendmahls und am Kreuze darbrachte, so ist es ein wirkliches Versöhnungsopfer, wodurch wir bei Gott Gnade erlangen; es wird daher nicht bloß für die Sünden und Satisfactionen der Lebenden, sondern auch für die in Christo Verstorbenen, welche noch nicht vollkommen gereiz nigt sind, dargebracht 279).“ Dabei bemerkt die Synode ausdrücklich, diese Opferung sei wesentlich zu unterscheiden von dem bloßen Genusse Christi im Abendmahle 2*°), und verdammt Sess. 22. Can. 3.

etsi semel se ipsum in ara crucis morte intercedente Deo Patri oblaturus erat, ut aeternam illic redemptionem operaretur, quia tamen per mortem sacerdotium eius exstinguendum non erat, in coena novissima, qua nocte tradebatur, ut dilectae sponsae suae ecclesiae visibile, sicut hominum natura exigit, relinqueret sacrificium, quo cruentum illud semel in cruce peragendum repraesentaretur, eiusque memoria in finem usque seculi permaneret, atque illius salutaris virtus in remissionem eorum, quae a nobis quoti die committuntur, peccatorum applicaretur, sacerdotem secundum ordinem Melchisedec se in aeternum constitutum declarans, corpus et sanguinem suum sub speciebus panis et vini Deo Patri obtulit, ac sub earundem rerum symbolis apostolis, quos tunc N. T. sacerdotes constituebat, ut sumerent tradidit, et eisdem eorumque in sacerdotio successoribus ut offerrent praecepit" cet.

279) Cap. 2.: ,,Quoniam in divino hoc sacrificio, quod in missa peragitur, idem ille Christus continetur et incruente immolatur, qui in ara crucis se ipsum cruente obtulit: docet sancta synodus, sacrificium istud vere propitiatorium esse, per ipsumque fieri, ut, si cum vero corde et recta fide, cum metu et reverentia contriti ac poenitentes ad Deum accedamus, misericordiam consequamur et gratiam inveniamus in auxilio opportuno. Huius quippe obla. tione placatus Dominus gratiam et donum poenitentiae concedens, crimina et peccata, etiam ingentia, dimittit; una enim eademque est hostia, idem nunc offerens sacerdotum ministerio, qui se ipsum tunc in cruce obtulit, sola offerendi ratione diversa. Cuius quidem oblationis cruentae inquam fructus per hanc uberrime percipiuntur: tantum abest, ut illi per hanc quovis modo derogetur. Quare non solum pro fidelium vivorum peccatis, poenis, satisfactionibus et aliis necessitatibus, sed et pro defunctis in Christo, nondum ad plenum purgatis, rite iuxta apostolorum traditionem offertur.“

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280) Vgl. Sess. 22. Can. 1.: Si quis dixerit, in missa non offerri Deo verum et proprium sacrificium, aut quod offerri non sit aliud, quam nobis Christum ad manducandum dari: anathema sit.“

ausdrücklich die Meinung, daß das Meßopfer eine bloße Darbrin gung von Lob- und Dankgebeten, oder eine bloße Erinnerung an den Kreuzestod Christi, nicht aber wirklich verföhnend, oder daß es bloß den Genießenden nüßlich und nicht auch für Sünden und Büßungen der Verstorbenen oder für andere (geistige und leibliche) Bedürfnisse darzubringen sei 281).

Was nun die drei großen katholischen Differenzpuncte im Einzelnen betrifft, und zwar

1. die Transsubstantiation, so wird diese Lehre außer im Concil. Trid. auch in der Professio fidei Trid. und im Catech. Romanus 282) sehr bestimmt ausgesprochen. Der Begriff von Transsubstantiation ist demzufolge dieser: Im Augenblick der Confecration wird auf eine wunderbare geheimnißvolle Weise die Substanz des Brodes und Weines aufgehoben, und an die Stelle derselben tritt der wahre Leib und das Blut Christi, mit welchen körperlichen Theilen auch die Seele und die Gottheit Christi so untrennbar zusammenhängen, daß in jedem der confecrirten Abendmahlselemente und in jedem Theile davon der ganze Christus ent halten ist; von Brod und Wein bleibt bloß die äußere Form, die species oder die accidentia; das Wesen ist vollständig übergegangen in das Wesen des Leibes Christi. Diese Lehre nun suchen die katholischen Theologen sowohl exegetisch, als auch historisch und philosophisch zu vertheidigen, wobei sie dann allerdings unverkennbar wohl gegen die reformirte Lehre in allen diesen Punkten, mit nichten aber gegen die lutherische im Vortheil sind.

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a. Exegetisch, durch die Einseßungsworte.,,Wenn Chri stus spricht sagt der Catech. Rom. T. 2. c. 4. §. 13. hoc est corpus meum, so versteht er offenbar unter hoc die ganze Substanz dessen, was er vorzeigt; bliebe die Substanz des Brodes, sö hätte Christus nicht mit Grunde sagen können: das ist mein Leib."

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281) Can. 3.: Si quis dixerit, missae sacrificium tantum esse laudis et gratiarum actionis, aut nudam commemorationem sacrificii in cruce peracti, non autem propitiatorium, vel soli prodesse sumenti, neque pro vivis et defunctis, pro peccatis, poenis, satis factionibus et aliis necessitatibus offerri debere: anathema sit.“ 282) Vgl. Cat. Rom. 2, 4, 37: Docebunt (pastores), panis et vini substantiam in sacramento post consecrationem non rema nere" cet.

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Dies Argument führt Bellarmin 283) noch weiter aus. Allein offenbar beweiset es zu viel, z. B. daß auch ein Ausdruck, wie das ist mein Bild, beweisen müßte, daß dieses Das nun nicht mehr Leinwand, Holz oder dgl. involviren dürfte. Dabei vergißt man die Stellen 1 Cor. 10 und 11, wo der Apostel Paulus, vom Abendmahl redend, nicht weniger als sechs Mal 284) das, was wir im Abendmahl genießen, und was allerdings den Leib Christi wahrhaftig involvirt, mit dem Ausdruck Brod bezeichnet, worauf man katholischerseits nur mit offenbaren Künsteleien antworten kann, denen nur die den Inhalt der beiderlei Stellen gleicherweise behaup= tende und versöhnende lutherische Lehre auszuweichen vermag.

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b. Historisch, durch die Tradition. Allein wenn es hier auch freilich gewiß ist, daß seit dem 7. und besonders mit dem 8. und 9. Jahrhundert sich der ganze christliche Zeitgeist immer mehr gerade zu der magischen Ansicht von dem hinneigte, was seit dem 12. Jahrhundert Transsubstantiatio genannt wurde: so vergessen die Römisch-Katholischen doch, daß bei weitem die meisten Kirchenväter der früheren und frühsten Jahrhunderte 2**) wesentlich keine andere, als die später lutherische Lehre vom Abendmahle 286) (manche selbst eine an die reformirte stellenweise anstreifende) aussprechen, und daß diese reine Lehre, weil sie noch keine bestimmte und sichernde dogmatische Form erhalten hatte, nur erst später den Einflüssen des zum Magischen so entschieden hinstrebenden Zeitgeistes, wiewohl stets unter dem Verlauten an der reinen eins fachen Wahrheit festhaltender Stimmen 287), in der früher gänzlich

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unter

283) Vgl. Bellarm. Controv. de sacram. euchar. 3, 18-24.
284) 1 Cor. 10, 16. 17 (V. 17. 2mal); 11, 26. 27. 28.

285) Vgl. das Uebersichtliche in meiner Kirchengesch. (ed. 2. 3.) §. 127. im Anfange. (Doch sind daselbst in die Reihe jener Kirchenlehrer mit Zuversichtlichkeit nicht bloß Kirchenväter, wie Ignatius, Justinus M., Irenäus, Hilarius Pictav., Didymus u. s. w., sondern neuen Forschungen gemäß auch Männer, wie Tertullian, Athanasius 2c., zu sehen.) 286) Ihr widerstreitet auch keineswegs ein etwa zuweilen gebrauchter Ausdruck, wie μɛraßolǹ oder ein ähnlicher, indem darunter nicht eine sinnliche Verwandlung, sondern eine innerliche Umgestaltung, gleichsam ein Durchdrungenseyn des Brodes von dem Leibe Christi zu verstehen ist.

287) Im 9. Jahrh. hatte selbst Papst Nikolaus I. (im 2. Briefe 'an den Kaiser Michael) die Wahrhaftigkeit des Leibes Christi im Abendmahle ohne Verwandlung behauptet; im 10. will Ratherius (ep. I.,

unbekannten Brodverwandlungslehre, welche allerdings auch noch die positiven Elemente der früheren Doctrin, nur verseßt mit hyperbiblischer Zuthat, enthielt 288), für eine lange Zeit auf und untergegangen ist.

c. Philofophisch, durch Vernunftgründe. Freilich wie diese an sich nicht geeignet erscheinen durften, die Frage zur Ent scheidung zu bringen, so sollten sie auch einestheils nur mehr die Einwendungen der Zweifler beseitigen, als das Dogma_positiv be: gründen, anderentheils die Vorzüge der katholischen Lehre ins Licht sehen. In dieser Weise bemerkt man z. B., es sei eine absurde Vorstellung, daß zweierlei Substanzen, Brod und Leib Christi, unter denselben Accidenzien in der Form des Brodes vorhanden seien; weit angemessener sei es, daß die Substanz des Brodes dem Leibe Christi ganz weiche, und dieser bloß den Schein des Brodes habe. Allein die lutherische Entgegnung — von demselben philoso

Opp. ed. Baller. p. 523) wahren Leib und wahres Blut Christi nach der Consecration festgehalten, die Fragen über das Wie aber als vorwißige ganz zurückgewiesen wissen, und Gerbert in s. Buche de corpore et sang. Dom. (in Petz Thesaur. anecdotor. noviss. T. I. P. II. p. 133) will, man solle einfach ohne weitere Bestimmung nach Christi untrüglichem Wort annehmen, daß Brod und Wein Leib und Blut Christi würden. Im 11. Jahrh. sind P. Gregor VII. und Bisch. Eusebius Bruno von Angers als Zeugen derselben Wahrheit anzuführen (s. m. Kirchengesch. 2. 3. A. §. 127. Anm. 122. 126.); im 13. sodann mit besonderer Bestimmtheit Johann von Paris, der in seiner Schrift de modo existendi cor. pus Christi in sacramento altaris alio quam sit ille quem tenet ecclesia (ed. P. Allix. Lond. 1686.) deutlich das Daseyn der Substanz des Brodes und der Substanz des Leibes Christi im geweihten Brode und eine vera et realis existentia corporis Christi in sacramento altaris“ ohne Transsubstantiation behauptete, auch sich für diese Ansicht auf die Uebereinstimmung mit gleichzeitigen Pariser Doctoren berief; im 14. Wilh. Durandus (obwohl mit Unterwerfung unter die kirchliche Entscheidung ), Wilh. Occam (nach welchem Quodlibeta 1. IV. qu. 35. cum substantia panis et vini manet corpus Christi" oder Chr. ,, corpus coexistit substantiae panis") und d'Ailly (dessen Aeußerungen Luthern zur Aufnahme und Ausbildung seiner Lehre zuerst veranlaßt zu haben scheinen); im 14. wahrscheinlich Hus (der in f. Tract. de corpore Christi sich zwar nominell für die Transsubstantiation erklärt, davon aber sachlich nur das festhält, „daß das geweihte Brod der Leib des HErrn sei“);

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u. X. m.

288) S. oben §. 60. Anm. 181.

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phischen Standpunkte—, Accidenzien müßten einer Substanz inhäriren; wäre die Substanz aufgehoben, so sei es auch die Accidenz; fände sich aber diese noch vor, so müsse auch die Substanz noch da seyn blieb stets unwiderlegt. Daß Eigenschaften exis stiren könnten abgetrennt von einem Wesen, dessen Eigenschaften sie find, blieb stets unbewiesen. Mit besonderer Gewandtheit be handelt Bossuet 289) auch diesen Lehrpunkt. Indem dabei aber sein Hauptpunkt der ist, „in Brod und Wein des Abendmahls, hinsichtlich ihrer Form und Wirkung, brauche nicht nothwendig eine Veränderung vorzugehen; der Glaube aber, aufmerkend auf das Wort dessen, der Alles thun könne, erkenne hier keine Substanz mehr, als die durch dies Wort bezeichnete, nehmlich den wahren Leib Christi, in welchen das Brod umgewandelt sei, und das nenne man Transsubstantiation:" so behauptet er unter dem Scheine, die katholische Kirchenlehre zu vertheidigen, im Grunde nur eine subjective Transsubstantiation, bloß im Glauben und für den Glauben.

2. Meßopfer. Die katholische Lehre von dem Abendmahle als Opfer, in ihrem vollständigen Connexe zusammengefaßt, ist diese 2*°): Das von Chrifto am Kreuze blutig geleistete Opfer wird im Abendmahle auf eine unblutige Art dargebracht und in einer sinnlich sichtbaren Form wiederholt, eben dadurch aber stets in lebendigem Andenken erhalten, fortgepflanzt, und nach allen seinen wohlthätigen Wirkungen angewandt; denn diese Wiederholung des Opfers im Abendmahle hat vollkommen diefelbe Kraft im Verhältnisse zwischen Gott und den Menschen, wie das ursprüngliche Opfer selbst.

Was die Hauptsache ist bei dieser Idee, die stete lebendige Wiederveranschaulichung des Opfers Chrifti für die Menschheit, als Mittelpunkt des christlichen Lebens 2*), dies findet vollkommen,

289) In seiner bekannten Exposition de la doctrine de l'église cathol. sur les matières de controverse.

290) Vergl. außer den oben angeführten Stellen des Conc. Trid. Cat. Rom. 2, 4, 69 sqq. und die weitläuftige Auseinandersehung Bellarmin's Controv. de eucharistia lib. 5. 6.

291) Außerdem macht man katholischerseits, z. B. Möhler Symbolik §. 34., nur noch dies von der Messe geltend, daß sie das stete lebendige Zeugniß sei indem sie stets nur Christum dem Vater darbringe - von der gänzlichen Nichtigkeit und Unwürdigkeit alles Menschlichen außer Chrifto. Bezeugt aber wohl das, doch weniger mißdeutbare, allsonntägliche lebendige.

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