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individuellsten Bewußtseyns von der Mangelhaftigkeit seiner Arbeit, in dem Versuch einer allgemeinen christlichen Symbolik dem Publicum vorzulegen unternimmt. Doch man würde den Herausgeber mißverstehen, wollte man sein Buch für ein Product zeitlicher Interessen, zeitlich fluctuirender Factoren halten: Das rein apologetische und -wenn man so schlechthin etwa auch das zu desavouiren håtte das rein historische Interesse (welches man ja doch verfolgen und behaupten darf, auch ohne Glauben und Unglauben, Wahrheit und Irrthum, Leben und Tod, im Großen und Groben, wie im Feinen und Kleinen, in sich selbst zu neutralisiren und identificiren, auch ohne die historisch gegebenen Gesichtspunkte im voraus indifferentistisch zu nivelliren, behaupten, für treue Objectivität und lebendige Subjectivitåt mit gleichen Ehren) ist ja gewiß für sich allein für ein Unternehmen dieser Art schon lebenskräftiges Motiv genug; vorausgeseßt freilich, daß der Unternehmer sich nicht davor scheuet, bei solchem schlechterdings historischen und eben historisch auch apologetischen Vorhaben in einer Alles verjungen wollenden Gegenwart sich selbst und etwaigen Jung-Theologen unter den Zeitgenossen ganz alt und altmodig ruinenartig vorzukommen. Sind doch nicht die Jungen an den Wegen allein, die freilich sich am vernehmlichsten zu machen wissen, der Spiegel der Zeit; die Lebenszeichen selbstbewußter Christenheit in der streitenden Gemeine deuten dermalen noch auf ganz andere Elemente, und eben ihnen nur hat hier gedient werden wollen.

Die Leser dieser Schrift denke und wünsche ich mir unge= fähr wie die meines Handbuchs der Kirchengeschichte, ohne Beschränkung auf nur angehende Theologen, doch aber auch ohne Ausschließung jedes nur überhaupt wissenschaftlich Gebildeten,

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dém confessionelle und kirchliche Zustände, in solcher Zeit dann zumal, nicht gleichgültig find. Wollte man demzufolge auch dieser Symbolik den Charakter eines Handbuchs beilegen, so würde ich hiegegen mich nicht stråuben, wiewohl keinesweges auch hier, wie etwa dort, vorzugsweise nur lebendig übersichtliche Zusammenfassung des Stoffs, sondern ebenso sehr hier auch Begründung, Veranschaulichung und Erörterung des= selben durch nicht ängstlich beschränkte, vielmehr je nach Verhältniß thunlichst reiche und vollständige Mittheilung von Quellenstellen meine Absicht gewesen ist. Ueberhaupt habe ich hier, wie dort, mich beslissen, nicht sowohl Råsonnement, als Factisches zu geben*), aus welchem Factischen dann sich von selbst Alles leicht zu recht stellt, nach den Gesichtspunkten, die ich übrigens jederzeit zum nothwendigen Verständnisse des Factischen anzudeuten nicht versäumt habe, und allerdings am wenigsten hier an- und auszudeuten versäumen durfte. Die eigentliche Grundlage dieses Buchs bilden akademische Vorlesun= gen, wie ich sie vor fünf und sechs Jahren über die Symbolik gehalten habe. Im zweiten Halten wurde ich durch das plößliche Aufhören meiner akademischen Functionen unterbrochen, und das dringende Gesuch mancher meiner Zuhörer un sofortige Publication der Vorträge gab mir damals den ersten Impuls zu der Edition. Natürlich hat seitdem und bei nåher beabfichtigter Herausgabe sich Materie und Form vielfach und bedeutend umgestaltet. Doch wird auch das Wesen der eigent= lichen Grundlage sich noch jezt nicht ganz verleugnen. Dank

*) Factisches der Kirchengeschichte und Factisches der Symbolik ge= staltet sich freilich verschieden.

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bar habe ich die bekannten schönen symbolischen Arbeiten benußt, welche die neuere und neueste Literatur aufweiset; zu besonderem Danke fühle ich mich auch dem Namen eines verehrten Mannes verpflichtet, den ich - ohne durch eine Erklärung einfacher Ehrlichkeit und Dankbarkeit die Mångel und Schwåchen meiner Arbeit und die Unpopularitåt meiner Richtung irgend ab und über zu leiten scheinen zu dürfen in der Symbolik gern als meinen Lehrer erkenne, und dessen mündlich gegebene Darstellung (an sich oder in ihren Quellen) einzelnen Theilen der meinigen, sofern natürlich diese nicht gerade in symbolischer weiterer Begründung und Ausführung bestehen, und so weit dieselben nicht eben mit meiner wesentlich verschiedenen thetischen und antithetischen Anschauung ja freilich in Darstellung und Erörterung durchgängig hervortritt sowie mit meiner eigenthümlichen Anlage des Ganzen irgend zusammenhängen, ursprünglich zur Basis gedient hatte. Mit großem Bedauern dagegen muß ich es erwähnen, daß das vortreffliche neueste Werk von Rudelbach: Reformation, Lutherthum und Union. Leipz. 1839. ein Werk, welches, gediegen in Gelehrsamkeit und in Gesinnung, unter allen Wirren gegenwärtiger Zeit in mehr als einer Beziehung mir eine wahre theologische Erquidung gewährt hat mir erst bei schon so weit vorgerücktem Druck meines Buchs bekannt geworden ist, daß eine Berücksichtigung desselben für die eigentlich entsprechenden Theile des lehteren auf keine Weise mehr möglich war, ob ich es gleich nicht verkenne, daß einestheils die Tendenz in dem Buche meines verehrten Freundes und in dem meinigen überhaupt eine verschiedene ist (sofern dort lutherische und reformirte Kirche,

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hier alle Kirchenpartheien in Betracht kommen, dort das Interesse umfassender genetischer Entwickelung schon der Grundkeime, hier das einer einfachen Darlegung ausgebildeter Gestaltung obwaltet, kurz jenes Werk eine ausführliche dogmatischhistorische Forschung in Beziehung auf jene beiden Kirchen, dies Buch eine gedrängte allgemein symbolische Darstellung ist), und daß sodann anderentheils das Zusammentreffen beider von einander durchaus unabhängigen Schriften in dem Wesentlichen der Grundanschauung nun ein um so erwünschteres Zeugniß geben kann.

Aus vorliegender Schrift (wenn es mir vergönnt ist, hier, bei ungesuchter Veranlassung, noch ein kurzes, resumirendes Wort, bedingt durch die alleinige Rücksicht auf Wahrheit, von persönlichen Verhältnissen zu sagen, die nun einmal vordem veröffentlicht worden sind*), und allerdings das öffentliche Interesse beziehungsweise auch wohl berühren dürften) wird übrigens jezt zur Gnüge sich ergeben, ob, wie vor einiger Zeit hastige Zeitungsberichte gemeldet haben, ich wiederum von der Lutherischen Kirche ab und der Union beigetreten bin. Man hat auch hinzugefeßt, daß in Folge dessen gewisse officielle Anerbietungen mir gemacht worden seien. Lehteres in der dort näher bezeichneten Weise ist eine gewöhnliche Zeitungsunwahrheit, hervorgegangen vermuthlich aus unkritisch aufgenommenen Insinuationen mißverstehender Indiscretion. Ersterem aber liegt allerdings ein Thatsächliches, freilich von sehr diver

*) Hauptsächlich in: Einige Urkunden, betreffend die Geschichte der luth, Gemeinde in und um Halle in ihrer Bildung und Bedrångung x. Lpz. 1835. (Hienach dann auch anderwårts, z. B. in Hase's Kirchengeschichte.)

girender Deutung, zum Grunde. Während nehmlich ich in der Sache geblieben bin und gewissenshalber bleiben werde, was ich war, nicht unirter Lutheraner, und demgemåß auch in diesem Buche mich offen ausspreche, hat doch seit etwa dem Mai v. I. meine praktische Marime sich dadurch bedeutend ge= nug und einflußreich modificirt, daß ich eine pastorale Wirksamkeit, die, gültig ja wohl nach göttlicher Ordnung *), doch keinesweges in aller menschlichen Ordnung **) vor mehreren Jahren in lebendigem Gefühl geistlichen Bedürfnisses mir übergeben worden war, und der ich långer, als ich je erwartet, unter schweren åußeren und inneren Kåmpfen um vieler, nur so von schwärmerischen Abwegen fern zu haltender Seelen willen mich unterzogen, in den letzten Jahren aber allerdings nur auf Grund und in den Schranken obrigkeitlicher Connivenz Raum gegeben hatte, da, als diese Connivenz nach bittweise provocirter höherer Endentscheidung ein sprechendes Ende nahm, unter freiester, wenn auch beiderseits schmerzlich empfundener Zustimmung der Gemeinschaft aufgehört habe auszuüben: ein Schritt, zu dem meine durch die unglaublichen Beschwerden dieser Wirksamkeit geschwächte Gesundheit mich

*) Von einer Gemeinschaft oder wenn man will Synode ausländischer evangelisch-lutherischer Pastoren notorischer Orthodoxie ist die ertheilte Ordination auch erst noch neuerlich selbst in aller urkundlichen Form als gültig anerkannt und bestätigt worden.

**) Dies Anerkenntniß steht indeß außer Beziehung auf das Urtheil über meine akademische Dienstentlassung. Lehtere ist ausgesprochen wors den, ohne durch mein pastorales Verhältniß irgend motivirt worden zu seyn (f. das veröffentlichte Entlassungsdocument), und ehe dasselbe ein Motiv dazu håtte abgeben können. Dies hier gelegentlich zur Berichtigung einer anderen falschen Zeitungscorrespondenz.

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