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5) Das in einigen Gegenden Deutschlands bekannte Backwerk Martinshorn war Abbildung des Bischofshutes mit zwei Spigen, nachher behielt man blos die Spigen bei. Man beschenkte damit Kinder, Dienstboten u. .f. w., und feierte in den jest schon längern Winterabenden heitere Stunden im geselligen Familienkreise. In der Volkssprache der Franzosen lebt der heilige Martin noch immer fort. Die Anekdote, daß einst der Kaiser Maximinus bei einem Gastmahle, wo er den heiligen Martin zu seiner Rechten sigen ließ, ihm den Becher zuerst habe reichen lassen, um ihn aus seiner Hand nach ihm zu empfangen, hat ihn zum Schußpatron der Trinker gemacht und die Ausdrücke Martiner und le mal de Sanct Martin find im Kreise lustis ger Zecher wohl bekannt. Der 10. November, der als Geburtstag Martin Luthers in den Kalendern der Protestanten verzeichnet ist, wird oft auch besonders in Thüringen, Martinsfest genannt.

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1. Nachrichten von ihm nach dem N. T. und nach der Tradition. II. Alter und Monatstag dieser Gedächtnißfeier.

Literatur.

Cave antiquitt. apostolicae p. 553 seqq. Andreas Wilkii 'Eoptoypapias pars posterior, continens festa XII. Apostolor. p. 451. Commemoratio Matthaei ex Simeone Metaphrasta in Surii Vitis Sanctor. Sept. p. 217 seq. J. Mth. Florini exerc. hist. phil. de Matthaeo in fein. Exercitt. de orig. et propagat, linguae graecae. Frankf. 1707. 4. p. 23-34. - Stark Kirchengesch. des ersten christl. Jahrh. Thl. 2. p. 149 ff. Winer bibl. Realler. Thl. 2. Abth. 1. p. 73 f. 2. Aufl. — Sonst vergl. man über das Leben des Matth. die bekannten Einleit. in das N. E. und die besondern Schriften über das Evang. des Matth. von Sieffert, Klenert, Olshausen u. a. Hospinian. de origine festor. etc. p. Joachim Hildebrandi de diebus festis libellus p. 106 seq. Schmidii histor. festor. et dominicar. p. 172. Heortologia etc. auctore Gugeto etc. 1. 2. c. 23. Augusti's Denkwürdigk. 3 Thl. p. 237 ff.

137.

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1) Nachrichten von ihm nach dem N. T. und nach der Tradition. Matthäus, einer der 12 Apostel und Vers fasser des ersten canonischen Evangeliums, war ein geborner Galilåer und bis zu seiner Berufung zum Apostel ein Zolleinnehmer am See Tiberias. Mt. 9, 9 ff. Marc. 2, 13 ff. Luc. 5, 27 ff. Dieß ist im Grunde alles, was im N. T. von diesem Schüler Jesu erzählt wird. Ein Umstand hat jedoch die Interpreten in Beziehung auf den Matthäus sehr beschäftigt, nåmlich ́ob er mit dem Marc. 2, 11. Luc. 5, 27. erwähnten Levi, dem Sohne eines gewissen Alphåus, eine Person sei. Diese jest ziemlich allgemein angenommene Meinung (Marsh Thl. 2. p. 6 ff. Künöl comment. I. 282 seq. Eichhorns Einleit. ins N. T. p. 416. - Bertholdts Einl. 3r Thl. p. 1256) gründet sich vorzüglich auf die unverkennbare Aehnlichkeit beider Relationen, die eben deshalb nicht ohne hinlänglichen Beweis auf verschiedene Personen bezogen werden können. Auch läßt sich dieß nicht durch die Bemer

kung zurückweisen, daß im Apostelverzeichnisse bei Marcus und Lucas Matthaus unter diesem, nicht aber unter dem Namen Levi aufgeführt sei; denn es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß Matthåus, als er zu Jesu übertrat, seinen hebräischen Namen in den griechischen verwan delte, wie ein Gleiches auch von Petrus geschah. Als Schüler Jesu und Apostel, sagt Eichhorn in der oben angeführten Stelle, nahm er den neuen Namen Matthäus an zur Förderung seiner Bestimmung, weil er unter dem vorigen den Juden verhaßt war. Die übrigen Gründe derer, welche Levi von Matthaus unterscheiden, sind von keiner Erheblichkeit, noch weit precårer aber die Beweife, wodurch einige dars thun wollen, Levi sei eine Person mit dem Apostel Lebbaus oder Thaddâus. S. Hase in Biblioth. Brem. V. 475 seqq., vergl. Biel ebend. VI. 1038 ff. Frisch dissertat. de Levi cum Matthaeo non confundendo. Lips. 1746. Sieffert Urspr. des 1. canon. Evang. p. 54 ff. Strauß Leben Jesu 1, p. 541 ff. 1. Ausg. Ist aber auch die Identität der Namen Matthaus und Levi unbezweifelt, fo erfährt man dadurch doch nicht mehr von den eigentlichen Lebensum: stånden des Matthaus. Auch hier hat die Tradition das Fehlende zu erfeben gesucht, jedoch im mindern Grade, weil die Alten sich mehr mit dem Evangelium des Matthäus, besonders mit der Frage, in welcher Sprache es geschrieben und für welche Leser es bestimmt worden, als mit dessen Person beschäftigt haben. Die Tradition ist darum in Be ziehung auf ihn weniger reichhaltig, als über andere Personen der rvangelischen Geschichte. Doch fehlt es auch hier nicht an abweichen, den Sagen. Eusebius KG. 3, 24. sagt, daß er, nachdem er zuerst den Hebräern, d. h. den palästinensischen Juden, gepredigt hatte, zu andern Völkern gereist sei. Isidor von Sevilla de vita et morte Sanctor. c. 67. nennt Macedonien, dagegen Rufin. KG. 10, 9. und Sokrates KG. 1, 19. Aethiopien, wohin er die Lehre Jesu ausgebreitet haben soll. Nach andern kirchlichen Sagen soll er auch als Herold des Christenthums Arabien, Syrien, Medien und Parthien bereist haben. Bon allen diesen Nachrichten scheint blos die einigermaßen gewiß zu seyn, daß Matthäus das arabische Eusch&a als Evangelist bereist hat und vielleicht auch in das afrikanische (Aethiopien) hinübergekommen ist.

Die Meisten bleiben bei der Sage stehen, daß Matthäus hier in Aethiopien Martyrer geworden sei. Er soll dem zum Christenthume bekehrten Könige Hirtaus die Einwilligung zur Ehe mit der gottge: weihten Jungfrau Eugenia verweigert haben, worauf der ergrimmte König den strengen Sittenlehrer (wie es Johannes der Täufer war) als er betend am Altare stand, mit dem Schwerde durchbohrt haben. Von diesem Martyrio hat Mantuan. (Fast. IX. 6.) folgende Verse: nam virginis ora

Quae fuerat sacrata Deo, juveniliter arsit
Hirtaeus, et rapidos animo conceperat ignes.
Sed voto Matthaeus erat contrarius, ore
Objurgans regem tetrico. Violentia ́amoris
Hirtaeus impulsus Mathaeum obtruncat, amata
Vi potitur: tantum potuit Venus atque Cupido.

Nach Niceph. H. E. 1. II. c. 41. wurde der Apostel von den Menschenfressern zu Myrmena in Afrika, deren Fürst Fulvius genannt

wird, an Händen und Füßen an die Erde genagelt, mit Pech und Del bestrichen und so verbrannt. Von den übrigen Legenden, daß Matthaus Messe gelesen, Tempel und Klöster consecrirt, u. dergl., vgl. Nouvell. Fleurs des Saints Tom. II. p. 844 seqq., sagt Pertsch in f. KG. des 1. Jahrhunderts, daß sie dem Forscher der Geschichte Bauchgrimmen verursachen.

Allein es giebt alte Zeugnisse, nach welchen Matthäus eines nas türlichen Todes gestorben ist. Dahin gehört die Aussage des Heracleon bei Clemens Alexandr. Stromat. 1. IV. Vergl. Combefisii Auctuar. noviss. Patr. gr. et lat. p. 497. Auch Nicephorus kennt diese An: gabe. Selbst Dorotheus (Synops. p. 662) meldet nichts von einem Mártyrertode, sondern sagt blos: Obiit autem Hierapoli Parthiae, ubi et cum honore sepultus est.

II) Alter und Monatstag dieser Gedächtsnißfeier. Es liegt im Dunkeln, wann und von wem dieses Fest gestiftet worden ist. Im Allgemeinen läßt sich nur so viel sagen, daß die Aposteltage (f. d. Art. Apostelfeste) sehr alt in der christlichen Kirs che sino, wiewohl man anfänglich nur das Andenken jedes Apostels in den Gemeinden feierte, um die er sich, nach alten Sagen, vorzüg= lich verdient gemacht hatte. In spåtern Zeiten wurden diese Feste immer allgemeiner gefeiert, aber man wußte nicht mehr, wann die Feier in einzelnen Gemeinden aufgekommen sei. Obgleich über das Martyrium des Apostels und Evangelisten Matthäus, von welchem die Alten fagten: Ut primus Evangelistar. ita ordine Apostolor. antepenultimus (Andr. Wilkii Fest. XII. Ap. p. 451) nichts Zuverlässiges und Uebereinstimmendes bekannt ist, so wird dasselbe doch von der abendländischen Kirche auf den 21. September gefeßt. Dieß wird in Notkeri Martyrolog. ad d. 21, Septbr. XI. Cal. Octbr. so ausgedrückt: Natalis S. Mathaei, Apostoli et Evangelistae, cujus passionis historia circumquaque frequentatur. Und Mantuan, Fastor. IX. e. 6. singt:

Lux ea Septembris vigesima prima, serendi
Principium faciens, nam tunc Atlantides orto
Sole cadunt, redeuntque grues, et semina sulcis
Jacta legunt, spumatque lacu vindemia pleno.

Hierin liegt zugleich die Anzeige von einem Dies memorialis und Witz
terungs-Kriterium, wozu der Calenderglaube diesen Tag gemacht hat.
Die griechischen Menologien dagegen haben den 16. November den
Matthaustag.

31.

Matthias.

Gedächtnißfeier desselben am 24. Februar.

I. Lebensumstände dieses Apostels nach dem N. T. und nach der Tradition. II. Ülter und Monatstag der besondern Gedächtnißfeier des Matthias.

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Literatur. Authperti sermo de Matthia, cum commentar. praevio et notis Gf. Henschenii in Act. Sanctor. Antverp. Febr. Tom. III. p. 431-441. Anonymi supplem. historiae miraculor. Matthiae, ex mscrpto in Bh. Pezii Thesaur. anecdotor. Tom. II. P. 3. p. 1 -26. J. G. Bittelmaier disp. phil. de Matthia sorte ad apostolum electo. Wittenb. 1676. 4. J. Flor. Hammerschmid Senator apostolicus, Matthias, in apostolatus electione, vita, morte, martyrio, encomiis etc. descriptus. Prag. 1700. 4. El. di Amato Lettera delle sorti, per le quali Matthia fu eletto all' apostolato in Lettere erud. del medesimo. Genua 1714. 4.

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Winer

P. 1. p. 65 seqq. Perionii vitae apostolor. p. 178 seqq. Stark Gesch. des ersten christt. Jahrh. Thl. 2. p. 215 ff. bibl. Realler. Thl. 2. Abthl. 1. p. 74 ff. 2. Aufl. - Ueber die Acta Matthiae, vergl. Acta Sanctor. Antverp. Februar. Tom. III. p. 431-441., Fabricii Cod. apocryph. N. T. I. 782 seqq. und Grabe Spicil. patrum sec. 2. Tom. I. p. 117 seq. Hospin. 1. 1. p. 48. Andr. Schmidii historia festor. et dominicar. p. 106. Gugeti Heortologia sive de festis propriis et ecclesiar. Venetiis 1729. I. II. c. 23. Augusti's Denkwürdigkeiten 3. Thl. p. 240 ff. 1) Lebensumstände dieses Apostels nach dem N. T. und nach der Tradition. dwgos, einer der zwölf Apostel, der bald nach dem Himmelfahrtsfeste des Herrn an die Stelle des unglücklichen Judas Ischarioth, zum Apostelamte gewählt wurde. Act. 1, 25-26. So viel man aus dem Vortrage Petri sieht, war er schon bei Lebzeiten Jesu und vom Anfange an ein Gefährte des Herrn und ein Zeuge seines Lebens und feiner Wunder. Mehrere unter den frühern Kirchenschriftstellern be haupten darum auch, daß er unter der Zahl der 72 Lehrjünger gewes fen sei. Epiph. haeres. 20. Euseb. hist. eccles. 1. 2. c. 1. Bon feinem Herkommen, von seinem Geburtsorte und von seinen ehemaligen

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