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Rom und die Deutschen.

Von

J. C. Bluntschli.
(Heidelberg.)

I. Römische Weltherrschaft und deutsche Freiheit. II. Der Jefuitenorden und das deutsche Reich.

Berlin 1872.

C. G. Lüderit 'sche Verlagsbuchhandlung

Carl Habel.

Das Recht der Ueberseßung in fremde Sprachen wird vorbehalten.

I.

Römische Weltherrschaft und deutsche Freiheit.

1

(293)

1. 7. 8.

Seit bald zweitausend Jahren wird das Leben der europäischen Nationen hauptsächlich von zwei Mächten bewegt und be stimmt, die sich bald ergänzen und bald bekämpfen. Wir können die eine den Geist Roms nennen und die andere den germanischen, insbesondere den deutschen Geist. Merkwürdiger Weise sind diese beiden Geistesmächte, welche beide in Institutionen verkörpert sind und auf die Massen wirken, innerlich angezogen und erfüllt von der dritten großen Geistesmacht, welche die europäische Welt von der Tiefe des Seelenlebens aus ergriffen hat, von dem Christenthum. Indem sich das Christenthum mit dem Geiste Roms verbindet, wird es ein anderes, als indem es von dem deutschen Geiste aufgenommen wird. Die erste Verbindung hat die römisch-katholische Kirche, die zweite hat die verschiedenen protestantischen Kirchen hervorgebracht. Ich ge= denke nicht die Natur dieser drei geistigen Mächte und die Art ihrer Wirkung näher zu erörtern, ich will nur den Einen Gegensah zwischen Rom und den Deutschen in Einer Hauptbeziehung, in großen geschichtlichen Umrissen charakterisiren.

Der gebildete Mensch ist kein Tagesgeschöpf; er fühlt sich im Zusammenhang mit der Geschichte seines Volks und der Menschheit. Im Rückblick auf die Vergangenheit sucht er die Gegenwart

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