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der wahren Kirche losgetrennt. Mit dem heil. Cyprian1) kann man ihnen daher zurufen:,,Glaubt ihr etwa noch in der Kirche zu stehen, da ihr der Kirche euch hartnäckig widerseßt und jene Cathedra Petri verlasset, welche die apostolische Grundlage für die ganze Kirche bildet?" Mögen diese Schismatiker der objectiven Ordinationsgnade sich noch zu rühmen haben, die apostolische Sendung und Regierungsgewalt haben sie sicherlich damit verloren, daß sie sich von dem Einheitspunkte getrennt, an den selbst die Apostel gebunden waren, und der auch seit den åltes ften Zeiten die Wahlen der Bischöfe und die Beschlüsse ihrer Versammlungen bestätiget und besiegelt hat. Wie können sie also sich noch herausnehmen, die Kirche apostolisch regieren zu wollen, sie, die doch, um mit dem heil. Cyprian2) zu reden, die Kirche Christi geplündert und beraubt haben?

Noch ungünstiger freilich muß aber das Beginnen der der protest. Reformation beurtheilt werden. Die Pros testanten haben nåmlich, ohne im Mindesten ihre eigene, apostolische Berechtigung und Sendung aufweisen zu können, nicht bloß die apostolische Gewalt Petri verkannt 1) Cyprian. (De Unitate Eccles. pag. 397.) Vergl. Cyprian. (Epist. 55. ad Cornelium) Neque enim aliunde haereses obortae sunt, aut nata sunt schismata, quam inde, quod sacerdoti Dei non obtemperatur, nec unus in Ecclesia ad tempus, et ad tempus judex vice Christi cogitatur, 2) Cyprian. (Epist. 49. ad Cornelium).

3),,Kein Reformator des 16. Jahrhunderts hat es gewagt," schreibt ein Neulutheraner Charles Böhm,,,seine Berechtigung zur Reformation der Kirche auf eine göttliche Berufung und Sendung zurückzuführen, in demselben Sinne, wie solche den Appsteln zu Theil geworden war. Auch die spätern Vertheidiger der Reformation haben, ihren Feinden gegenüber, nicht vermocht, einen apostolischen Beruf der Reformatoren im vollen Sinne des Wortes zu behaupten.... Gab es keinen Weg, die Kirche zu reinigen,

und geschmäht; sondern überhaupt alle apostolische Sendung und Regierung in der Kirche principiell verworfen. Nachdem sie sich von dem besondern Apostolate losgerissen, haben sie, um nach dem Vekluste der Sache, doch noch den Namen sich zu retten, einen allgemeinen Apostolat sich fingirt, als ob es in der ersten Zeit der Kirche nicht 12 besonders auserwählte Apostel gegeben hätte, sondern alle Glieder der Kirche zugleich Apostel gewesen wären. Real wollen sie nicht mehr mit den Aposteln zusammenhängen, wie oben gezeigt wurde, also muß es ideal versucht werden, dadurch, daß sie die Uebereinstimmung mit den ursprünglichen Aposteln für sich bean= spruchen. Und weil denn ihr allgemeiner Apostolat mit dem besondern der ersten Christenheit in den augenfålligsten Widerspruch geråth, so verwandelt sich mit Einem Male ihre Apostolicitat in eine imaginåre und lügenhafte. Es klingt daher nur, wie die bitterste Ironie auf das protestantische Kirchenthum, wenn Petersen 1) eine solche Apostolicitât die acht historische Succession nennen kann, wornach auf die schriftlichen Documente des Apostolats,

also

und sie nach ihrem ursprünglichen Muster wieder herzustel: len, ohne das Beispiel des Ungehorsams und der Verlegung göttlicher Ordnung zu geben?.... Warum lafen sie (die Reformatoren) (in der heil. Schrift) nicht, daß Gott gesezt hat in der Gemeinde: auf's erste die Apostel, und erkannten nicht, daß nur von Gott gesandten Aposteln das Recht zustehen konnte, die gesammte Kirche in Gottes Namen anzureden." Sieh Charles J. T. Böhm (Schatten und Licht in dem gegenwärtigen Zustande der Kirche. Neue Abhandlungen über christl. Wahrheiten für unsere Zeit. Mit einem Vorwort, von Dr. Heinrich W. J. Thiersch. Frank furt bei Zimmer 1855.)

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1) August Petersen (die Lehre von der Kirche; I. B. Von dem Wesen der Kirche. Leipzig 1842, S. 94.)

also auf die heilige Schrift allein, zurückgegangen wird, um den historischen Fortschritt daraus zu rechtfertigen. Lassen wir übrigens die Protestanten sich die kirchliche Sendung vom todten Buchstaben der Schrift ertheilen, deren Auctorität ihnen nicht fester stehen kann, als die menschliche Forschung, welche sie nachweist. All ihr Amt ruht nicht auf göttlichem, sondern nur auf menschlichem Rechte, auf bloßem f. g. Dienste (ministerium), ohne höhere Auctoritat, wie auch die reformirten Theologen1) gleichmäßig wiederholen. Sie haben sämmtliche eingestandenermaßen keine objective Christuskirche, sondern einen rein menschlichen Verein, weil sie allzu freigebig alles objectiv gestiftete Kirchenthum darangegeben, Christum und den heiligen Geist theils in der Vergangenheit, theils ihnen äußerlich und fern - d. h. ohne sie, außer ihnen die objective Kirche selbst vertre ten lassen, sich dagegen nur mehr die Bedeutung einer rein menschlichen Gelehrtenschule, oder höchstens noch eines frommen, aber doch nur menschlichen Vereins einräumen. wollen. Wenn aber besonnenere protestant. Theologen, wie Delißsch2) und Kliefoth,3) gleichwohl noch eine gött

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1) 3. B. Bukan (XLII, 2. 3.), Türretin (XVI. 28.), Piktet (XIII. 13. 4.), Mares. (XXX. 5.) Ebrard (Chriftl. Dogmatik. II. B. Königsberg 1852, G. 433-473).

2) Frz. Deligsch (Vier Bücher von der Kirche. 2. Bch. n. 4. Dresden 1847). Vergl. auch Dr. W. Böhmer (System des chriftl. Lebens, Breslau 1853. III. Th. S. 329).

3) Th. Kliefoth (Acht Bücher von der Kirche. I. Bd. 2. Bch. . 136 u. 197. Schwerin und Rostock 1854).

Auch die Irvingianer behaupten, wie eine sichtbare, heilige Kirchenanstalt, so auch eine kirchl. Verfassung, juris divini, kommen aber doch darüber nicht hinaus, ihre oberbischöflichen Landesfürsten als vom heil. Geist gesette Regie: rer der Kirche anzunehmen. (Vergl. Histor. politische Blätter. München 1856. 4. Hft. S. 413). — Von einem historisch herKaufmann, Einheit 2c. der Kirche.

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liche Einseßung menschlicher Organe behaupten, so haben sie sich auf einen noch unhaltbarern Boden gestellt, auf dem sie, gleich den Puseyiten in England, wohl die Nothwendigkeit apostolischer Sendung erkennen mögen, dagegen ihren realen, historischen Zusammenhang mit den Aposteln so lange vermissen werden, als sie nicht zu der einzig geschichtlichen, katholischen Successionskette zurück, kommen. Bis jeßt aber hat es der Protestantismus leider vorgezogen, ') anstatt der durch die Apostel persönlich vermittelten, gottmenschlichen Auctorität der katholischen Kirche sich zu unterwerfen, ihre Religion lieber von dem Willen eines weltlichen Monarchen abhängig zu machen.

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geleiteten Organismus der Kirche kann also auch hier keine Rede sein. (Vergl. historisch - polit. Blätter, ebendas. S. 423.) 1) Darum trifft auch ein, was der heil. Augustin einmal sagt (Enarr, in Psalm 88.): Quid tibi prodest non offensus Pater, qui offensam vindicas Matrem? Quid prodest, si Dominum confiteris, Deum honoras, ipsum praedicas, Filium ejus agnoscis, sedentem ad Patris dexteram confiteris, et blasphemas Ecclesiam ejus? Non te corrigunt exempla humani conjugii? Si haberes aliquem patronum, cui quotidie obsequeris, cujus limina serviendo conteres, quem quotidie non dico salutares, sed et adorares, cui impenderes fidelia obsequia; si unum crimen de ejus conjuge diceres, numquid domum ejus intrares? Tenete ergo, Charissimi, tenete omnes unanimiter Deum Patrem, et Ecclesiam Matrem!

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Schluß.

Nachdem aus der historisch vorliegenden Dekonomie Gottes vom Standpunkte der christlichen Vers nunft aus der Begriff der Religion und der Kirche abstrahirt und als bestimmendes Princip festgestellt worden; wurden sofort die besonderen Merkmale der leztern nach den nothwendigen Geseßen des Denkens vorerst im Allgemeinen abgeleitet und dann im Besondern dogmatisch und historisch nachgewiesen.

Fragt man nun am Schlusse der Abhandlung, welches denn in Kürze das gewonnene Resultat dieser ganzen Untersuchung sei; so ließe sich dieses vielleicht etwa in folgende Worte zusammenfassen.

Ein Blick in die Geschichte hat uns in den Stand gesetzt, von der Wahrheit die Lüge, von der wahren Kirche die falschen klar und bestimmt unterscheiden zu lernen. Denn was

1) das Merkmal der Einheit betrifft, so bieten die kennen gelernten Schismen und Håresieen in Lehre und Leben das traurige Bild des Widerspruchs, der Zerrissenheit und Wandelbarkeit dar. Dem kirchlichen Gemein, und Lebensgeist entfremdet, sind sie zur Erfassung einer lebenskräftigen Ueber- und Unterordnung der Glies der, wie sie jeder gesunde. Organismus vorausseßt, wie unfähig geworden. Gleich den Gliedern in der Allegorie vom Magen empört sich vielmehr bei ihnen der Einzelne gegen das Ganze, um egoistisch), in sich selbst verliebt, seine eigenen, vereinsamten Wege zu gehen. Darum kann

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