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Protestantismus selbst sich nicht getraut, diese Gliedereinheit, wie sie der römisch-katholischen Kirche eignet, für sich zu beanspruchen, so hat er damit sein Urtheil schon selber sich gesprochen.

S. 72 u. 73.) einwendet, beruht nur auf einer willkürlichen
Confundirung des Subjektiv - Ethischen mit dem Objektiv-
Kirchlichen.

Nichts spricht die Neulutheraner oder Irvingianer so an, als diese Einheit (vergl. I. L. Jacobi: die Lehre der Irvingiten, verglichen mit der heil. Schrift. Berlin 1853. . 26) und historisch politische Blätter (München 1856, 5. Heft S. 557.)

Zweiter Theil.

Katholicität.

Wird das Wesen der Kirche nach seiner unterschiedlichen Bestimmtheit in Betracht gezogen, so ergibt sich die Katholicität der Kirche.

Sie ist im Grunde nur eine Erweiterung und Forts bildung der Einheit, indem, was in der einheitlichen Betrachtung mehr implicite sich ergab, hier explicite und nach allen seinen Unterschieden bestimmt hervortritt, so daß sich hier das Wesen der Kirche in der entwickeltsten Lotalität seiner Momente vor unsern Augen entfaltet, und gerade dadurch erst den vollkommensten Einblick in ihre wunderbare Einheit und Harmonie gewährt.

Bei allen creatürlichen, lebendigen Wesen treten aber für die unterscheidende Betrachtung zwei Seiten logisch aus einander, nämlich ein innerer, substantiver Lebensgrund und eine in die Peripherie sich auswirkende Lebenss bethätigung. Da nun dasselbe auch bei dem Wesen der Kirche stattfinden muß, so umfaßt die Katholicitat der Kirche nothwendig diese beiden Momente, nämlich

I. das Moment der Intension und
II. das der Ertension. 1)

1) So unterscheidet auch Hr. Professor Dr. v. Stadlbaur zu München in seinen Vorlesungen über katholische Dogmatik.

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Nach beiden Momenten wird nun die Katholicitåt der Kirche in den folgenden Blåttern nachgewiesen werden.

1. Intensive Katholicität.

Soll die Katholicität nicht bloß als ein fremdartiger Bestandtheil mit der Kirche äußerlich und oberflächlich cohäriren, so muß sie vor Allem und vorzugsweise dem immanenten Gehalt und Lebensgeist der Kirche eignen. Und dieses Intensive, Centrale selbst muß dem Extensiven nicht nur ideal entsprechen, sondern mit demselben auch in einem realen Causalnerus stehen, so daß es als dessen Wurzel dasselbe trågt und bedingt, und als lebendige Frucht allzeit neu aus sich hervortreibt. Dazu wird aber nothwendig erfordert, daß es vor Allem selber ein unveränderliches, allharmonisches und unendlich reiches Lebenscentrum bilde.

Als solches läßt es sich aber auch wirklich aus dem Wesen der Kirche ableiten.

Schon die Religion überhaupt1) ist nåmlich ein so allumfassender und alllebendiger Rapport zwischen Gott und den Menschen, daß sie die ganze menschliche Natur mit allen ihren Anlagen levendigst berührt und durchdringt, und darum auch auf alle Seiten des Lebens heiligend und verklärend einwirkt, alles wahrhaft Große und Edle fördert und pflegt, ja selbst das Leben der Völker und der Menschheit durchweiht und beherrscht.

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Da nun die Kirche ihrem Wesen nach die volle Dars stellung, die objectiv vollkommene Verwirklichung der Res

1) Auch v. Drey (Apologetik, III. Bd. Mainz 1847. §. 27.) sagt, der Möglichkeitsgrund des Universalismus müsse im Inhalte der Religion selbst schon liegen, dieser Inhalt müsse die Gemüther aller Menschen, aller Völker und Zeiten ånførechen, als Wahrheit anerkannt werden und den religiösen Bedürfnissen entsprechen.

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ligion ist, so kann von ihr das von der Religion Gesagte offenbar nur im vollendeten Maße gelten. Die Kirche beseelt also nothwendig ein über alle irdischen Unterschiede unendlich erhabenes und gerade darum auch allumfassendes Leben mit und aus Gott, 1) wie dieses von Christus wieder begründet und in der vollkommensten Weise vers wirklichet worden. Christus ist ja in das menschliche Geschlecht eingegangen, um durch seine andauernde mystische Einfleischung die ganze Menschheit, und in ihm alle Sphåren des ganzen Alls, wie unter sich, so mit Gott wieder zu vereinigen, und auf's Neue zu befruchten und zu bes leben. Daraus ergibt sich aber mit Nothwendigkeit der univerfale Charakter und die consequente Beharrlichkeit des kirchlichen Grundes und Lebensgehaltes, der sich selber wiederum nur in den drei wesentlichen Momenten der Lehre,

der Heiligungsmittel und

der Regierung

ganz erschöpfen läßt.

1.

Die Kirche muß vor Allem ihrer Lehre nach kathos lisch sein, d. h. sie muß alle religiöse Wahrheit harmo nisch und unveränderlich in sich fassen. Denn ihr Inhalt ist kein geringerer, als Christus, der Gottmensch, welcher alle vorausgegangenen unmittelbaren, wie mittelbaren Offenbarungen Gottes an die Menschheit auf's Neue bestätigte und allseitig vollendete, und sich geradezu die Wahrheit selber nennen konnte. Vermöge dieser Allfülle religiós ser Wahrheit ist nun aber die Kirche im Stande, auch alle vorhandenen Gebiete natürlicher Erkenntnisse des Menschen heiligend und verklärend von ihrem Centrum aus

1) Vergl. Cant. 4, 15.; Joël 3, 23.; Zach. 14, 8.; Joh. 4, 14.; 6, 35 ff.; 8, 51.; 7, 38 und öfter.

zu durchbringen, so daß Philologie, wie die Sprachen1) felber, Mathematik, Naturwissenschaft und Philosophie von ihr geweiht höhere Beziehung und Bedeutung erhalten. In diesem Sinne entzieht sich ihrem Einflusse auch nicht ein einziges Gebiet; und darum kann der Gelehrte was immer für eines Faches und Entwicklungsgrades mit demselben Vertrauen, wie der Ungelehrte, ihrer aus dem Himmel stammenden Predigt nahen; denn sie weiß Alle gleich sehr zu befriedigen. Diese Allfülle religiöser Wahrheit muß aber auch, weil sie von dem Einen Christus und seinem Einen Geiste kommt, innerlich so untheilbar harmo nisch und lebendig zusammenhängen, daß sie sich nur ganz ergreifen lassen kann.2) Während daher der Häretiker aus diesem einheitlich abgeschlossenen Ganzen irgend ein Theilchen herauszunehmen oder ein fremdartiges ihm einzufügen bedacht ist; entfällt dem Selbstbetrogenen die Wahrheit als solche ganz und läßt ihm nur sein eigenes, todtgebornes Geisteskind zurück.

2.

Was das objective Heiligungsleben der Kirche betrifft, so muß dieses als das Eine Leben Christi ein

1) Die Irreligiösität hatte die Eine Sprache in viele getheilt, und die Kirche hat in den Sprachwundern der ersten christl. Zeit sie für den Dienst der Religion zur wunderbarsten Ein, heit wieder gesammelt.

2) Leo Magnus (Epist. 161. ad Presbyt., Diacon. et Clericos Eccles. Constantinopolitanae cap. 1. Col. 1337-38. Tom. I. Venetiis 1753). Intelligo vos per omnia devotissimos doctrinae evangelicae esse discipulos, atque apostolicis praedicationibus, quae ex eodem fonte manarunt, nihil prorsus sentire diversum: quia catholica fides, quae vera et una est, nulla se patitur diversitate violari. Aehnlich Irenaeus (contra haer. lib. V, cap. 13. n. 2.)

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