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nämlich die der Unverläßlichkeit der fast aus allen Gebieten herbeigezogenen Citate, welche dem Verfaffer zur Grundlage und zu Folgerungen dienen. Wir beziehen uns hier ausdrücklich nur auf die bereits in zweiter Auflage erschienenen Abtheilungen des Werkes, bei welchen jedenfalls eine genaue Sichtung und die Entfernung früherer Irrthümer und Ungenauigkeit möglich und geboten war.

So heißt es Bd. 1. S. 205: „Uebrigens beklagt Justin, daß die bösen Dämonen den Heiden eingegeben hätten, das Geburtsfest des Mithras zur Verwirrung der christlichen Gemüther an demselben Tage zu begehen."

Es ist Rede von dem Geburtstage Christi, und dieses Zeugniß Justins wäre sehr brauchbar zur Bestimmung dieses Tages, da wir die Zeit, wann das Geburtsfest des Mithras gefeiert wurde, sehr wohl wissen. Nur Schade daß eine solche Aeußerung Justins über das Geburtsfest des Mithras, auf welche Sepp S. 209 nochmals zurückkommt, in Justins Schriften gar nicht vorkommt.

S. 148 sollen Justin und Clemens Alexandrinus bezeugen, daß Zoroafter die Geburt des Messias vorausgesagt habe, und es werden citirt Justins Apol. II. p. 82 und des Clemens Strom. VI. p. 636. Wer aber an den citirten Stellen, oder auch überhaupt bei den beiden Schriftstellern ein solches Zeugniß suchen wollte, würde sich vergebliche Mühe machen.

S. 312 soll der heil. Ignatius 31⁄2 Jahre des Lehramts Jesu festseßen. Zum Beweise wird dafür citirt epist. in Trallianos. In dem ächten Ignatianischen Briefe an die Trallenser steht aber nichts dergleichen und ist auch gar nicht zu erwarten.

Wen noch mehr dergleichen Unrichtigkeiten in Sepps Leben Jesu zu lesen gelüftet, dem wird eine kleine Revision sehr reiche Ausbeute gewähren. Wir haben an den Vorhandenen genug, und können nur wünschen, daß der Verfasser in den übrigen in zweiter Ausgabe noch zu erscheinenden Abtheilungen seiner Schrift sichtend und bessernd zu Werke gehen möge. Breslau im September 1855.

Der Verfasser.

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Inhalt.

Einleitung.

3. Bedeutung der Erscheinung Jesu als Messias

5. Die Vorbereitung auf die messianische Zeit
6-7. Jesus der Messias als Gottmensch und Gesandter Gottes
9. Die Gründung des Reiches Gottes und die christliche Kirche
10-14. Von den Quellen der Lebensgeschichte Jesu

§. 10. Das Evangeliumi des heil. Matthäus. §. 11. Das Evan-
gelium des heil. Markus. §. 12. Das Evangelium des heil. Lukas.
§. 13. Das Evangelium des heil. Johannes. §. 14. Allgemeines
über die vier heil. Evangelien.

6. §. 15-16. Andere Quellen außer den heil. Evangelien
7. §. 17-18. Ueber die Benutzung der Quellen. Litterärhistorisches

Geschichte des Lebens Jesu Chrifti.
Erste Abtheilung.
Untersuchungen.

1. §. 19-28. Das Geburtsjahr Jesu.

§. 19. Historisches über das Geburtsjahr Jesu. §. 20-21. Der
Census unter Quirinius. §. 22. Das Todesjahr des Herodes.
§. 23-24. Das fünfzehnte Regierungsjahr des Kaisers Tiberius.
§. 25-26. Der Stern der Weisen. §. 27-28. Bestimmung des
Geburtsjahrs Jesu aus Joh. c. 2, 20. ut. c. 18, 31.

Abschluß der Untersuchungen

2. §. 29-31. Der Geburtstag des Herrn.
über die Zeit der Geburt Christi.
Das Geschlechtsregister Jesut als David's Sohn.
Die heilige Familie und die Verwandten des Herrn.
Ueber die Dauer des öffentlichen Lebens Jesu.

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3. §. 32-34.

94-107

4. §. 35-36.

107-115

5. §. 37-41.

115-132

6. §. 42-46.

7. §. 47. Von

Ueber das Todesjahr und den Todestag des Herrn .
den Jüngern des Herrn .

132-147

148-152

Zweite Abtheilung.

1) Die Erscheinung des Messias in der Welt.

§. 48. Ankündigung des Johannes des Täufers

153-156

§. 49-50. Die Verkündigung der Geburt des Messias

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54. Die Beschneidung Jesu. Anbetung der Magier. Flucht nach Aegypten

167-171

55. Die Darstellung Jesu im Tempel

171-173

8. 56-57. Der zwölfjährige Jesus im Tempel zu Jerusalem. Ueber die Jugendzeit Jesu.

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244-247

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3) Der lezte Zeitraum des Lebens Jesu auf Erden.

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Einleitung.

1. Bedeutung der Erscheinung Jesu als Messias.

§. 1.

Die durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes bedingte Erschei nung des Messias auf Erden ist das größte und folgenreichste Ereigniß, welches je in der Menschenwelt sich zugetragen hat. Wenn mit dem Sündenfall der Stammeltern die Zeit der Knechtschaft unter dem Feinde des Menschengeschlechts begann, so trat dagegen mit der Geburt Jesu Christi die Aera der Befreiung von der Sünde und des Gottesreiches ein.

Wie die Ankunft des Messias, so war auch die Bedeutung desselben und seines Erlösungswerkes schon in der Vorzeit durch göttliche Offenbarung bekannt und von den Gerechten des Alten Bundes wohl gewürdigt worden. Darum war der Eintritt dieser Gnadenzeit ihre Erwartung und Hoffnung, und Abraham, der Stammnherr der Israeliten, freute sich nach Christi Ausspruch, diesen Tag zu sehen 1). An sein Erscheinen knüpften sich die prophetischen Verheißungen eines neuen Zeitalters, welches als eine Zeit des Friedens und Glückes geschildert wird 2). Selbst Bileam, der Prophet des Heidenthums und der Prophetenreihe des auserwählten Volkes nicht angehörig, pries und begrüßte den Messias als den aus Jakob aufgehenden Stern, bestimmt Moab und Edom zu über= winden 3).

1) Joh. c. 8, 56.

2) Jef. c. 2, 3-4; c. 8, 5-6; c. 11, 1-10; c. 65, 25 f.; Zachar. c. 2, 10-13. 3) Num. c. 24, 17.

Diese Erwartungen und Hoffnungen auf den Messias erloschen nicht im Fortgange der Zeit, wie dies die Weissagungen der späteren Propheten und selbst hart an der Scheidegrenze zwischen dem Alten und Neuen Bunde die prophetische Rede des Priesters Zacharias und der Lobgesang Marias, der erwählten Mutter Jesu, beweisen 1). Die eingetretene Erscheinung des Messias aber wurde durch den Lobgesang der Engel, welche die Geburt des Messias den Hirten auf dem Felde bei Bethlehem verkündigten; ferner durch die Erscheinung der Magier, und im Tempel zu Jerusalem durch die Worte des greisen Simeon und der alten betagten Prophetinn Anna als die Erfüllung jener Erwartungen der Gerechten und als das Heil aller Völker begrüßt.

Was so im Alterthum erkannt und gewürdigt wurde, die Bedeutung der Menschwerdung des Sohnes Gottes und des von ihm vollbrachten Werkes, dies macht sich für unsere Zeit am einleuchtendsten dadurch verständlich, daß man auf die ersten Zeiten des Menschengeschlechts zurückgeht und von da an deffen Geschichte im Fortgang überblickt.

Die Schöpfungsgeschichte zeigt uns den Menschen nach Gottes Ebenbild geschaffen, unsterblich),, nicht bloß dem Geiste, sondern auch dem Leibesleben nach, in der rechten Richtung und der Gnade Gottes befind= lich, ausgerüstet mit Gerechtigkeit und Heiligkeit, und so äußerlich und innerlich, leiblich und geistig in einem glückseligen Zustande. Als sittliches mit freiem Willen begabtes Wesen sollte er dem heiligen Willen Gottes gemäß leben. Seine sittliche Kraft bedurfte einer Prüfung zur Bewährung, einer Probe, welche auch selbst höheren Geistern nicht vorenthalten blieb. Diese Prüfung ward ihm von Gott in einem Verbote gegeben. Weil der Mensch im Innern von der Sünde frei war, so trat der Versucher, wie auch später bei dem Mensch gewordenen Gottessohn, von Aussen an ihn heran, er nahte sich in Gestalt einer Schlange, um den Menschen zum Ungehorsam gegen den Willen Gottes zu verführen. Die Versuchung gelang. Eva, das Weib, hörte auf die trügerische Rede der Schlange, übertrat das göttliche Gebot und verführte auch den Adam zur gleichen Sünde. So kam die Sünde in die Welt und begann ihre Herrschaft über ein

1) Vgl. auch Sibyll, lib. III. v. 652–730 cd. Lips. 1852, wo die Messias-Hoffnungen der Juden von einem um 160 v. Chr. lebenden frommen Juden ausgesprochen sind.

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