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genden Grenzpurifications-Vertrages wird die h. Bundesversammlung den zweiten Schritt thun zur Emancipation wichtiger schweizerischer Gebietstheile von ausländischer geistlicher Jurisdiction. Möge die Bundesversammlung recht bald den dritten Schritt thun können durch Genehmigung einer Convention mit dem h. Stuhl über die kirchliche Reorganisation der dismembrirten schweizerischen Gebietstheile, damit die hochwichtige vaterländische Angelegenheit unter der Aegide des neuen Bundes recht bald ihre gänzliche Austragung so glücklich und befriedigend finde, wie sie andere eidgenössische Pendenzen in den letzten Jahren gefunden haben."

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Seitdem sind 14 Jahre verstrichen die ausgesprochene Hoffnung auf Erledigung der tessinischen Bisthumsfrage hat sich aber nicht verwirklicht; der Zustand im K. Tessin wird vielmehr durch die Willkürherrschaft der von den italienischen Bischöfen geleiteten klerikalen Camarilla Dank der Haltung der Bundesgewalt in Bezug auf die Ausführung der erwähnten eidgenössischen Gesetze täglich unerträglicher und unhaltbarer.

Das Bisthum Como 1) umfasst nach kirchlicher Rechtsanschauung, welcher die factischen Jurisdictionsverhältnisse entsprechen, folgende 14 Vicariate Balerna, Mendrisio, Riva S. Vitale, Morcote, Lugano, Agno, Bironico, Sessa, Locarno, Ascona mit 2 Vicaren, Vall' Onsernone, Gambaragno, Bellinzona, in Pieve di Bellinzona; an der Spitze dieser Bezirke stehen die Priester: Taroni, Tranquillino, Pollini, Bollina, Molinari, Amadio (Provicar Solari), Poli Fedele, Chicherio Scalabrini, Guerino Greco, Nessi, Poncini, Chicherio Gius., Modini Angelo, Magorio Floriano, Tarognoli, Sacchi.2) 184 Pfarreien mit 107517 Seelen bilden diesen tessinischen Bisthumstheil. Canonici" sind aufgeführt: 6 zu Balerna, 6 zu Lugano, 7 zu Agno, 7 zu Locarno, davon 3 „di elezione alternativa della S. Sede e del Vescovo di Como" und 4 „di Padronato", 7 zu Bellinzona, davon 3 di antica fondazione" (unter denselben ist der bekannte Domherr Gius. Ghiringhelli trotz der über ihn verhängten Censuren aufgezählt), 4 „di padronato." 3) Als apostolische Commissäre sind genannt 1) der Vicarius F. von Balerna, Tranquillino Caroni, 2) der Canonicus Giov. Solari zu Lugano, 3) der Canonicus Giov. Roggero zu Locarno, 4) der Vicarius F. von Ascona Giambattista Poncini, 5) der Vicarius F. zu Bellin

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1) Die nachfolgenden Angaben sind entnommen dem officiellen Schematismus, der von der bischöfl. Curie im September 1877 publicirt wurde, Como Sacro“, und den sich zu verschaffen dem Verf. mit Hilfe eines Turiner Buchhändlers gelang.

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zona Giov. Taragnoli. 1) Die Pfarreien sind meist „di padronato communale“, nur wenige liberae collationis oder privaten Patronates.

Aus dem officiellen Schematimus ist nach den obigen Angaben bezüglich der Jurisdictionsverhältnisse des Bischofs von Como über den Kanton Tessin zu constatiren: der schweizerische Bezirk des Bisthums Como ist eingetheilt in 14 Vicariate, mit je einem Vicarius foraneus (Ascona mit 2) an der Spitze; wie sich hiezu die 5 apostolischen Commissariate verhalten, lässt sich aus den uns zu Gebote stehenden Materialien nicht feststellen; zweifellos aber sind sowohl die 15 Vicare als die 5 apostolischen Commissäre als Beamte des Bischofs von Como zu betrachten; ob, wie dies beim mailändischen Diöcesantheil der Fall ist, ein oberster Delegat des Bischofs die Jurisdiction des letzteren für den schweizerischen Diöcesantheil in sich concentrirt oder ob eine solche Concentration nicht für nothwendig erachtet wird Angesichts der Nähe der bischöflichen Curie selbst, geht ebenfalls aus dem officiellen Schematismus nicht hervor. Da man jedoch im übrigen die schweizerischen Jurisdictionsverhältnisse nicht in Geheimniss zu hüllen für nöthig fand, ist anzunehmen, dass bei dem Schweigen des Schematismus auch in der That kein Delegat des Bischofs als dessen oberster Stellvertreter fungirt.

Der officielle Schematismus des Klerus der Erzdiöcese Mailand von 1877 gibt die Giurisdizione Elvetica" auf Seite 87-95 folgendermassen an: 2)

54 Pfarreien mit 83 Priestern und 35700 Seelen. Das mailändische Diocesangebiet besteht: 3)

1) Aus dem Gebiet der „tre valli“, nämlich der Thäler Riviera, Leventina und Blenio mit 49 Pfarreien, 70 Priestern und 29589 Seelen. Die drei Thäler bilden ein zusammenhängendes ziemlich umfangreiches Gebiet im Norden des Kantons.

2) Aus dem Thal Capriasca mit 4 Pfarreien, 12 Priestern und 4266 Seelen, mit dem sub 1) bezeichneten Gebiete nicht zusammenhängend. 3) Aus dem Vicariat Brissago (vicariato foraneo in luogo) mit 4 Priestern 4) und 1815 Seelen, räumlich weder mit dem sub 1 noch dem sub 2 bezeichneten Gebiete zusammenhängend.

Als erzbischöfliche Würdenträger führt der Schematimus an der

1) Ibid. 58, 63, 70, 75, 77.

2) Milano Sacro ossia Stato del Clero della Città e Diocesi di Milano per l'anno 1877. Tip. Arciv.

) S. Karte I, wo das mailändische Diocesangebiet so genau als möglich eingezeichnet wurde.

4) Die einzelnen Posten der Priester ergeben in der Zusammenrechnung die Zahl 86, während die Gesammtzahl im Schematismus mit 83 beziffert ist.

Spitze der Giurisdizione Elvetica an einen „Delegato Arcivescorile", den Mons. Giov. Martinoli, päpstl. Kämmerer und Pfarrer von Ludiano (Valle Blenio). 1) Derselbe ist zugleich Capitularvicar für Blenio; 2) die gleiche Würde bekleidet der Pfarrer von Airolo, Gugl. Celio, für Leventina und Pacq. Pizzotti, Pfarrer von Prosito (für Valle Riviera) 3) als vicarius foraneus fungirt in Brissago der Pfarrer P. D. Ambrogio, 4) in Biasca der Pfarrer Aguilino Rossetti, in Tesserete (Capriasca) der Pfarrer Manz. Lepori.

Der Jurisdiction des Erzbischofs unterstehen auch die beiden Capuzinerklöster in Faido mit 3 Priestern und 3 Laienbrüdern und Bigorio, mit 2 PP.

Der mailändische Diöcesan-Theil des K. Tessin steht somit unter der jurisdictio delegata eines erzbischöflichen Vertreters; der Delegaturbezirk ist eingetheilt in drei Capitularvicariate, je für eines der sog. „tre valli“; dazu kommen noch als selbständige auswärtige Vicariate die beiden Enclaven in Comasker Diöcesangebiet Brissago und Capriasca, überdies noch ein besonderes Vicariat in Biasca. 5)

§ 40.

Das Bisthum Sitten 6).

Bischöfe von Sitten kommen seit Ende des vierten Jahrhunderts vor. Sie residirten nachweisbar zuerst in Martigny (Martinach, röm. Octodurum) und abwechselnd St. Maurice (Agaunum), seit 580 aber in Sitten. Während des Mittelalters spielten sie eine hervorragende politische Rolle, traten bis zur französischen Revolution als Präfecten von Wallis und als Fürsten des heil. römischen Reiches auf7)) und zählten unter sich eine Reihe weltgeschichtlich hervorragender Männer.

1) Milano Sacro S. 87.

2) Ibid. S. 93 (Ludiano).

3) Ibid. S. 89.

4) Ibid. S. 95.

5) Aus der für die schweiz. Districte höchst mangelhaften Karte, welche dem. officiellen Schematismus beigefügt ist, lässt sich die kirchliche Eintheilung des Delegaturbezirkes nicht entnehmen.

6) S. auch oben I. § 34 (Wallis).

7) Der i. J. 1876 verstorbene Bischof von Sitten Peter Joseph von Preux nannte sich noch officiell: „Princeps Sancti Romani Imperii." S. Catalogus Ven. Cleri Diocesis Sedunensis im Directorium pro 1875. Ob der jetzige Bischof diesen Titel auch beibehalten hat, ist uns nicht bekannt geworden.

8) Vgl. Hidber die Kämpfe der Walliser gegen ihre Bischöfe (als Ms. gedruckt). Hidber gibt eine urkundlich genaue Darstellung des geschichtlichen Processes, durch welchen die Walliser ihre volle Freiheit von der bischöflichen „Präfectur“ sich erkämpften, um sie schliesslich doch wieder factisch preiszugeben.

Das Bisthum gehörte nacheinander folgenden Erzdiöcesen an: Mailand, dann Lyon, hierauf Vienne-en-Dauphiné, dann Moutiers en Tarentaise und steht seit 1513 direct unter Rom.

Die politische Bedeutung des Episcopats zu Sitten ward von Einfluss auf die Bischofswahl: seit uralten Zeiten wurde der Bischof vom Domcapitel und den Abgesandten der sieben Zehnten (Zenden, diseni) und zwar seit 1392 nur aus Wallisern gewählt. Von 1638 an bestand der Wahlmodus darin, dass das aus 24 Domherren (12 residirenden und 12 nichtresidirenden) bestehende Domcapitel vier Candidaten aus seiner Mitte dem Landrathe präsentirte, und dieser dann hieraus den Bischof wählte. Dieser Modus besteht noch heutzutage, nur ist an die Stelle des Landrathes der Grosse Rath des Kantons Wallis getreten. 1) Die Freiherrn von Monthey waren Erbmarschälle und Erbtruchsesse der Bischöfe von Sitten.

Die Dignitare des Sittener Domcapitels sind der Domdecan und der Grosssacristan. 2)

Eine Skizze der historischen Entwickelung des Bisthums Sitten, welche wir der Güte des Hrn. Ch. Dénéri az verdanken, möge hier unverändert und unverkürzt Platz finden:

Les Evêques jouissaient avant le 14ème siècle, en Valais d'un droit de souveraineté, très étendu qu'ils prétendaient tenir de Charlemagne au vertu de la Caroline, prétendu acte de donation fait par Charlemagne en faveur du premier Evêque Théodule. (Théodule année 370 environ. Charlemagne 760! - les inventeurs de l'acte apocryphe n'avaient pas réflêchi à cet anachronisme.) Les Evêques dans les premiers temps étaient nommés directement par le Saint Siège. Les représentants des sept dizains supérieurs s'assemblaient pour les recevoir, sur une grande prairie devant Sion et leur demandaient le maintien et l'observation des franchises (bien modestes) du pays; le prélat prêtait serment sur les évangiles, alors on lui jurait fidélité et obeissance comme Seigneur du pays au spirituel et au temporel et on le conduisait processionnellement à la cathédrale de Sion.

Dans le 14ème siècle les patriotes voulurent avoir leur part d'administration et ils commencèrent à nommer des délégués qui s'assemblèrent en Diète pour discuter sur les affaires du pays.

Dès lors il y eût une lutte incessante entre les patriotes et les Evêques

1) S. oben § 34 den Text der Vereinbarung von 1808, welche hierüber die Specialvorschriften enthält.

2) Vgl. überhaupt v. Mülinen I. 24.

et le pouvoir temporel de ces derniers fut arraché lambeau par lambeau jusqu'à l'époque actuelle.

Voici les principales dates de ces concordats ou concessions et le nom de quelques Evêques. (Cette notice est faite à la hâte et forcement incomplète.) Par convention du 16 Mars 1425, André de Gualdo renonce à une partie de ses prérogatives.

Le 28 Janvier 1446 Guillaume VI de Rarogne dût abandonner une partie de ses droits régaliers. En 1477 Walther II Supersaxo fit publier la vie de St. Théodule Ier Evêque du Valais, attestant la donation faite à cet Evêque par Charlemagne ce qu'on appelle la Caroline. C'est vers cette époque que le Haut Valais et l'Evêque conquirent le Bas Valais qui demeura sujet jusqu'à la révolution française.

Le 16 Février 1488 Jodoc de Syllinen signe une convention favorable aux patriotes.

Une autre transaction avec le même fut faite le 30 Mai 1490 au sujet des droits de l'Evêque et des dizains.

Le 12 Septembre 1517 pendant l'exil du Cardinal Mathieu Schinner, la Diète de Sion arrêta un programme que chaque nouvel Evêque devait signer avant d'entrer en possession.

Après la mort d'Adrien II les quatre dignitaires du Châpitre réunis pour la nomination du nouvel Evêque, durent signer une renonciation formelle à la Caroline reconnaissant le Valais pour un pays entièrement libre et démocratique. Hildebrand Jost nommé Evêque souscrivit les articles de renonciation. Le Chapitre protesta plus tard contre la renonciation consentie par les chanoines dignitaires. L'Evêque fit de même et recourut au Pape qui lui donna raison en l'invitant à user de tous ses moyens pour rentrer dans ses droits.

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Survint alors une époque de troubles et Hildebrand Jost ne pouvant arriver à ses fins s'adressa à l'empereur Ferdinand II qui s'empressa d'intrevenir et de donner ordre aux Valaisans de reconnaître à leur Evêque les droits concédés par la Caroline.

Cette intervention augmenta l'irritation des Valaisans et l'Evêque Hildebrand Jost étant sorti du Valais pour recommencer ses intigres en Italie, fut à son retour par le St-Bernard arrêté par les patriotes et conduit à St-Brancher où après quelque temps de captivité, il renouvela la renonciation qu'il avait souscrite lors de sa nomination.

En 1634, le même Evêque et le châpitre firent une nouvelle renonciation à la Caroline et en particulier aux deux confirmations de cette charte par les empereurs Charles-Quint et Ferdinand II. Ils reconnurent les sept dizains pour un peuple libre, de régime démocratique et con

Gareis und Zorn, Staat und Kirche II.

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