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andere römische unter Papst Cornelius gegen Novatus (Novatian) gefeierte 1), am 3. Sept. eine zu Alexandria unter dem hl. Dionys gegen arabische Irrlehrer abgehaltene; am 19. Octob. eine antiochenische gegen Paulus von Samosata. N. Nilles S. J.

Analecta Bollandiana. Ein von der Bollandistengesellschaft in Brüssel uns zugehendes Circular theilt mit, daß im März des nächsten Jahres eine Zeitschrift mit vorstehendem Titel ins Leben treten soll, welche zur Aufnahme von Quellenterten, die von den früheren Bollan= disten übergangen wurden, zu anderen Nachträgen der schon er= schienenen Bände sowie zur Vorbereitung der nachfolgenden durch ha= giologische Einzeluntersuchungen und Bücherkritiken bestimmt ist. Sie soll in lateinischer Sprache verfaßt werden und nicht bloß Jesuiten sondern auch andern Mitarbeitern offen stehen. Im Umfang von je 10 Bogen das Heft, deren 4 einen Band bilden, sollen die Analecta 15 Frcs. per Band kosten. Sie sind von den Bollandisten zu Brüssel oder durch die Société de Librairie catholique (Victor Palmé) zu Paris zu beziehen.

Wie wir demselben Prospect entnehmen, hat nun endlich auch die Abfassung des langersehnten großen Generalregisters zu allen bisherigen Bollandistenbänden begonnen. Die Erleichterung zur Benützung des Werkes, welche Potthast in seiner Bibliotheca medii aevi durch alphabetische Registrirung der Vitae bot, machte die Nothwendigkeit des Gesammtregisters nur um so fühlbarer. um so fühlbarer. Wir freuen uns, daß man bei der Anlage des letteren weit über den Inhalt der jedem Bande beigegebenen Inhaltsübersichten hinauszugehen verspricht.

Der 60. Band der ganzen Sammlung (der 61. nach der neuen Ausgabe) oder der 13. und legte des Octobers wird im Laufe des J. 1882 erscheinen und zum größeren Theile Arbeiten aus der Feder von P. Remi de Buck bringen. Für den folgenden Band, der sich über die Heiligen der drei ersten Tage des November verbreitet, find die Vorarbeiten bereits soweit vorangeschritten, daß der Druck desselben sogleich nach der Ausgabe des 60. beginnen kann. Somit ist die Befürchtung grundlos, welche durch die lange Pause seit dem Erscheinen des 59. Bandes i. 3. 1867 hervorgerufen wurde, als jolle das ganze Unternehmen der neuen Bollandisten ins Stocken gerathen. Wahr ist, daß die Gesellschaft in dieser Zwischenzeit mit außerordentlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Eine der geringeren unter diesen war noch die Entziehung der Subvention, welche seit der Reorganisation des Unternehmens i. 3. 1837 von der belgischen Regierung gewährt worden war. Allein der Tod suchte die vom Jesuitenorden für das

') Das echte toptische Brevier berichtet im Allgemeinen mit Vorliebe über Rom und die Päpste; so preist es z. B. beim 9. Oktob. den heiligen Papst Liberius als tapfersten Vertheidiger der Orthodoxie gegen die arianische Keßerei.

Bollandistencomité bestimmten Schriftsteller derart heim, daß von den sechs an der Abfassung des 59. Bandes Betheiligten fünf dahinstarben, nemlich die PP. Carpentier, Van Hecke, Matagne, Viktor de Buck und Remi de Buck (lepterer † 5. Nov. 1880). Gegenwärtig liegt die Weiterführung dem P. de Smedt, dem Herausgeber der wahrscheinlich nicht fortzusehenden Dissertationes sel. in hist. eccl. (f. Bd. I 1877 S. 638) nebst den PP. Van Hooff und Jof. de Backer ob, und von diesen mußte de Smedt wegen Krankheit ein Jahr lang ebenfalls alle Arbeit aussehen.

Naht die großartige Publication, welche in ihren Wechselfällen seit 1643 gewissermaßen an die Schicksale der Gesellschaft Jesu erinnert, endlich einmal ihrem Abschlusse, dann wäre es auch wohl lohnend, die über dieselbe im Laufe der Jahre erschienenen Schriften, in einem Anhange gesammelt, herauszugeben, vorzüglich solche, welche Vertheidigungen der Bollandisten enthalten, wie die Acta Bollandiana vindicata von Zaccaria, oder wichtigere Phasen ihrer Geschichte beleuchten, wie die bezüglichen Schriften des Löwener Rectors Ram, des Cardinals Pitra und manche Biographien bedeutenderer Mitarbeiter.

6.

Verschiedenes. — Nachdem in neuerer Zeit die Päpste Eugen III. und Urban V. die Ehre der Beatification erfahren haben, wurde die= selbe nun auch mittelst eines Decretes der Ritencongregation vom 12. Juli 1881 dem schon seit unvordenklicher Zeit mit öffentlichem Cultus verehrten Papste Urban II. zu Theil. Das Decret wird von der Zeitschr. Scienza e Fede (ser. 4. vol. 23 p. 147 ss.) seinem Wortlaute nach mitgetheilt. Der große Geisteserbe Gregors VII., der gleich diesem aus den Klostermauern von Clugny hervorgegangen und dem es gegeben war, die von Gregor bereits lebhaft beförderte Idee der Kreuzzüge zu realisiren, empfing schon bald nach seinem Tode bei Schriftstellern den Titel „heilig", wurde in Martyrologien unter Bestimmung eines Tages für seinen Cultus als Heiliger angeführt und erhielt von seinem dritten Nachfolger Calixt II. einen Plak unter sechs heiligen Päpsten, deren Bildniß dieser zur Bezeugung seiner Verehrung gegen sie als Vorkämpfer kirchlicher Freiheit über der Absis der Papstkapelle zum Hl. Nikolaus im Lateranpalaste anbringen ließ. Abbé Captier war bei den Voruntersuchungen der Ritencongregation Postulator Causä im Namen des Erzbischofs von Rheims, zu dessen Sprengel der Heimathsort Urbans II. gehört; als Promotor Fidei fungirte P. Laurentius Salvati. Den pflichtmäßigen Einwürfen des legteren während der Vorverhandlungen verdanken wir eine ausgezeichnete archäologische Untersuchung von Joh. Baptist de Rossi über das gedachte Bildniß des Seligen. (Dell' imagine di Urbano II... esame storico ed archeologico, Roma 1881.) De Rossi prüft darin auf Ersuchen des Postulators die von Salvati erhobenen Schwierigkeiten und zeigt mit bekannter Meisterschaft, daß obige Bilder in ihrer jezt noch vorhandenen Gestalt genügende Sicherheit über den Befund

der Originale, z. B. über das Vorhandensein des Heiligenscheines an den ursprünglichen Gestalten, und damit zugleich einen Beweis des öffentlichen Cultus Urbans II. darbieten.

Ueber das werthvolle Gemälde der Lateranbasilika zu Rom, auf welchem Giotto († 1337) den Papst Bonifaz VIII. vorgestellt, wie er das erste Jubiläum i. 3. 1300 verkündigt, hat M. Münz im ersten Fascikel der von der Ecole française de Rome herausgegebenen Mélanges d'archéologie et d'histoire eine Studie mit schägbaren neuen Resultaten veröffentlicht (Paris 1881 Thorin). Das Gemälde war nach Münz' Nachweisen, ehe es seinen jezigen Plak erhielt, der Mittelpunkt einer viel größeren Composition, welche zugleich mit einer Reihe anderer Gemälde die sog. Loggia Bonifaz' VIII. im Lateranpalaste schmückte. M. hat in einem Ms. der Ambrosianischen Bibliothek zu Mailand eine, wenn nicht künstlerisch, doch historisch und archäologisch wichtige Zeichnung des vollständigen Papstbildes entdeckt, worauf Bonifaz von Bischöfen, Cardinälen, Hellebardieren und einer, Volksmenge umgeben erscheint, die ihre Freude über die Eröffnung des Jubiläums ausdrücken. Der verdiente Kunstforscher verbreitet sich, indem er jene Zeichnung vorlegt und erklärt, zugleich über die Ge= mälde Giotto's im Lateran sowie über den günstigen Einfluß des Pontificates Bonifaz, VIII. für die Entwicklung der Kunst überhaupt. Man hat öfter theologische Bedenken gegen die Berechtigung des Cultus erhoben, welcher in manchen Gegenden unter Gestattung des heil. Stuhles seit dem Mittelalter gewissen jugendlichen Opfern des Katholikenhasses und der Grausamkeit damaliger Juden zu Theil wird. Zu diesen beim christlichen Volke oft sehr populären Märtyrern zählt der sel. Knabe Simon von Trient, im J. 1475 von Juden in dieser Stadt aus religiösem Wahne hingeschlachtet. Ein Mitarbeiter der Civiltà cattolica veröffentlicht nunmehr seit dem 15. October in jener Zeitschrift aus den im vaticanischen Archiv befindlichen Prozeß= acten der Seligsprechung des Getödteten Mittheilungen, welche jeden Zweifel an dem Vorhandensein des zum Martyrium kanonistisch erforderlichen odium fidei bei der Gewaltthat beseitigen. Be= stimmter und ausführlicher als in den betreffenden Bollandisten= berichten (24. März) wird durch diese Publikationen auch die Thatsache erhärtet, daß die Lödtung Simons (und Aehnliches wird von den analogen Fällen zu gelten haben) nicht sowohl dem persönlichen Christenhasse der Betheiligten als ihrer Fanatisirung durch gewisse talmudische Lehren zur Last zu legen ist.

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- Die gerechte und milde Duldung, welche die Juden seitens der Päpste von Alters her genossen, ist bekannt. M. Bertolotti, welcher sich gegenwärtig in römischen Archiven mit näheren Studien über die Lage der Juden in Rom und Italien beschäftigt, hat in der Revue des études juives, April-Juin 1881, eine Abhandlung über die Juden zu Rom im 16., 17. und 18. Jahrh. veröffentlicht.

Wenn die Municipalverwaltung der Stadt die Juden belästigte, so fanden diese, wie Bertolotti an sehr vielen Fällen zeigt, bei ihren Beschwerden vor dem Papste wirksamen Schuß in dem Genusse ihrer Privilegien. Der Governatore von Rom erließ sogar ein Edikt, wonach unrechtmäßige Gewaltthaten gegen Juden mit Peitschenhieben gezüchtigt werden sollten.

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Auch in dem Archivio storico per le provincie Napoletane wird der Geschichte der Juden in Italien Aufmerksamkeit gewidmet. (Anno VI. fasc. 2., Spanò Bolani: I Giudei in Reggio di Calabria dal secolo XIII. sino al primo decennio del sec. XVI.) Spanò schildert eingehend die abgeschlossene, aber höchst active Existenz der Juden nicht bloß in Reggio sondern in Calabrien überhaupt. Er weist u. A. die Unrichtigkeit der Erzählung Fiore's und sonstiger Chronisten nach, daß Johanna II. im J. 1429 die Juden auf Betreiben des Papstes Martin V. vertrieben hätte. Johanna be= drohte dieselben bloß mit der Ausweisung, und zwar wegen ihres drückenden Wuchers, und weil sie verschiedene Zweige des Handels, na= mentlich den sehr einträglichen Seidenhandel, zu ihrem Monopol zu machen gewußt hatten. Als Ferdinand von Spanien im Juli 1511 die Juden wirklich auswies, begab sich ein Theil derselben nach) Rom zu den Glaubensgenossen im dortigen Ghetto.

Durch anderweitige literarische Arbeiten zu sehr in Anspruch ge= nommen, sehe ich mich genöthigt, mich von der Theilnahme an den Geschäften der Redaktion zurückzuziehen. An meine Stelle ist mit dem Beginne dieses Jahrganges Hartmann Grisar S. J. getreten. Ich werde jedoch nicht aufhören, meine schwachen Kräfte, soweit es thunlich ist, auch in Zukunft der Zeitschrift zu widmen.

Innsbruck, Dec. 1881.

F. A. Stentrup, S. J.

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Es ist nur Folge einer oberflächlichen Auffassung, wenn man die Unterwerfung Johanns unter die päpstliche Lehensherrschaft zu Dover (15. Mai 1213) erst mit dem Ausbruche der Streitigkeiten um die Besetzung des Stuhles von Canterbury nach Huberts Tode (15. Juli 1205) zu beschreiben beginnt. In dieser Darstellung treten die innern Factoren nicht hervor. Der König, sagt man, wollte den von Innocenz III. geweihten Erzbischof nicht annehmen, und der Papst sprach Bann und Abseßung über Johann aus, indem er die Unterthanen vom Eide der Treue entband, und den franzö sischen König ermächtigte, Johann zu vertreiben. Es fielen die Unterthanen von Johann ab, und Philipp August rüstete. In dieser Noth nahm der gedemüthigte englische König seine Zuflucht zum Papste, und Innocenz erlangte nicht bloß die Anerkennung seiner geistlichen Forderungen, sondern auch die Unterwerfung der englischen Krone unter die Lehensherrschaft des römischen Stuhles. Allein wir müssen fragen: Sind diesem außerordentlichen Ereignisse, das so einzig in der Geschichte des mittelalterlichen Papstthums dasteht, nicht tiefgreifende vorbereitende Momente vorangegangen?

Was Johann mit letterem Schritte that, wird dann ferner von der akatholischen Geschichtsforschung durchgängig als ein Werk elender Feigheit und Gewissenlosigkeit bezeichnet. Bei Jnnocenz III. aber möchte man auf dieser Seite nur schlaue Berechnung und Po

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