Taw: Be: Tiamách nafs'khém bechásdo, Palú fol’khém lif’nó ‘et, Empfehlung der Weisheit auf Grund eigener Erfahrung Jesus Sirach's. LI 13 Als ich noch jung war, bevor ich irrte, 14 15 16 17 18 19 20 21 In meinem Gebete flehte ich um sie, Sie blühte auf gleich einer reifenden Traube; Betreten hat mein Fuß Ebenes; Von meiner Jugend an forschte ich ihr nach. Ich neigte ein wenig mein Ohr, Dem, welcher mich weise macht, werde ich Ehre geben. Ich sann darauf, mit ihr zu arbeiten; Und ich beeiferte mich, Gutes zu thun, und ich werde nicht zu Schanden werden. Versenkt ist meine Seele in sie, Und mein Angesicht habe ich auf ihren Dienst gerichtet. Meine Hände habe ich erhoben zur Höhe, Und ich habe sie gepriesen und sie erkannt. Verstand erwarb ich durch sie von Anfang an; Mein Inneres war aufgeregt, sie zu suchen; 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Gegeben hat der Herr meiner Zunge Lohn, Und weilet im Hause der Unterweisung! Wie lange noch wollet ihr entbehren solches, Ich habe geöffnet meinen Mund und geredet: Eueren Hals ergebet in ihr Joch, Nahe ist sie dem, welcher sie suchet; Und wer seine Seele darauf richtet, findet sie. Sehet mit eueren Augen: wenig habe ich mich abgemüht, Höret Zurechtweisung nur ein wenig, Es freue fich euere Seele ob seines Erbarmens, Und nicht sollt ihr zu Schanden werden bei seinem Lobe! Wirket euer Werk vor der Zeit, Und es wird euch gegeben werden euer Lohn zu seiner Zeit! Als Zufäße des griechischen Textes ergeben sich also: Evavti vaov in V. 14 (bei dem Syrer ist dieser ganze Vers ausgefallen) und xai idézάun in V. 16; als Zusäße des syrischen: 0 mein Herr" in V. 15; wenn ich sie finde" in B. 18; „und bis in Ewigkeit werde ich sie nicht vergeßen" in V. 20; „wie ein Ofen“ in V. 21. In V. 18a und 19 b scheint der griechische Ueberseßer die Wurzel abad in ihrer aramäischen Bedeutung genommen zu haben; bei dem Syrer fehlt die erstere Stelle, die andere hat er freier, durch Verneinung des Gegentheiles, aber inhaltlich ganz dem von mir vermutheten Wortlaute des Originales entsprechend, wiedergegeben. In V. 19d haben beide Uebersezer das erste Wort nicht von der Wurzel oaga, sondern von saga oder sagag abgeleitet, was in der bloßen Consonantenschrift keinen Unterschied begründet; der Grieche hat es obendrein " noch irrig als Nomen und Object aufgefaßt. Jn V. 28 scheint das Wort mispar mit dem Syrer in dem Sinne von wenig“ auf» gefaßt werden zu müßen, während es der Grieche als (große) Zahl" faßte und mit dem Folgenden verband. " Noch seien einige Folgerungen aus der bisher dargelegten Thatsache zusammengestellt. Die schon aus dem Inhalte des 51. Kapitels des Ecclesiasticus evidente Theilung desselben in zwei selbständige Lieder wird durch die alphabetische Form des zweiten bestätigt. Die Hinzufügung eines P am Schluße des Alphabetes muß ihren Grund in der Beschaffenheit dieses Buchstabens haben, nicht in einer Beziehung auf die Wurzel pada, mit welcher das letzte Distichon in den Psalmen 25 und 34, aber nicht bei Sirach, beginnt. Am wichtigsten ist das nunmehr unzweifelhafte, obgleich noch von de Wette und Reusch dahingestellt gelaßene, von Kaulen und Fritzsche bestrittene, Resultat, daß die syrische Uebersehung des Ecclesiasticus, aus welcher die arabische gefloßen ist, das verlorene hebräische Original zur unmittelbaren Vorlage hatte, also für Versuche zur Herstellung des lezteren zwei einander controlierende Texte zu Gebote stehen. Eine solche Herstellung kann jest um so leichter gelingen, da sich beweisen läßt, daß das ganze Buch Jesus Sirach's aus siebensilbigen Versen besteht, welche in dem alphabetischen Liede über die Weisheit zu vierzeiligen Strophen, sonst aber überall zu einfachen Distichen verbunden sind. Nur distichisch ist auch das unmittelbar vorhergehende alphabetisierende, das heißt aus 22 Distichen bestehende, Danklied (Eccli. 51, 1-12, Vulgata 51, 1-17), deffen deutsche Uebertragung (mit Bezeichnung des aus dem Syrischen Ergänzten durch eckige Klammern) hier folgen möge: Danklied Jesus Sirach's für Errettung aus Todesgefahr. LI 1 Ich will dich preisen, o Herr, o König, 2 Will rühmen deinen Namen! 1) Denn Beschüßer und Helfer bist du mir geworden, Und hast errettet [meine Seele vom Tode, 1) Im Syrischen: Meine Zuversicht von Ewigkeit ist der Höchste. 4 Du hast zurückgehalten] meinen Leib vom Untergange, [Von der Hand der Unterwelt meine Füße; Du hast mich errettet] 1) von der Schlinge der Ver 1 leumdung der Zunge, Von den Lippen derer, welche Lüge wirken; Und du hast mich errettet nach der Menge 2) deiner Er- 3) Von dem Gebrülle der zum Verschlingen Bereiten; Von der Erstickung durch das Feuer ringsum, Und aus der Mitte der Flamme, daß ich nicht verbrannt bin; 5 Aus der Tiefe des Schoßes der Unterwelt, 1.6 Und von der unreinen Zunge; Von dem Worte der Lüge zu dem Könige, Und mein Leben war nahe dem Grabe drunten. 7 4) Sie umgaben mich überall, und da war kein Helfer; Ich schaute mich um nach Beistand von Menschen, und da war keiner. 8. Und ich gedachte deines Erbarmens, o Herr, Und errettest sie aus der Hand 5) der Feinde. 1) Von hier an fehlt der Schluß des 2. Verses im Syrischen, was durch Homoeoteleuton veranlaßt zu sein scheint, indem der Uebersezer oder ein späterer Abschreiber von dem ersten „du hast mich errettet" auf das zweite abirrte. 2) Nach dem Syrischen. 3) Im Syrischen Aus Anstoß und Untergang hast du mich erlöst. 1) Im Syrischen: Und ich wandte mich rückwärts, um Hilfe zu erlangen. *) Im Syrischen: dessen, der stärker als sie ist. Diese Lesart steht der oben gewählten des griechischen Textes jedenfalls näher, als der in einigen griechischen Handschriften und der Vulgata vorkommenden : der Heiden, |