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9 Und ich erhob von der Erde mein Flehen, Und um Errettung vom Tode betete ich.

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1) Ich rief zu dem Höchsten, meinem Vater, Zu dem Herrn, [dem Starken und Erlöser]:

"

Verlaß mich nicht in den Tagen der Drangsal,
Zur Zeit der Uebermütigen, der Hilflosigkeit.
Ich werde loben deinen Namen immerdar,
Und dich feiern mit Danksagung“.

[Da hörte der Herr auf meine Stimme],
Und achtete auf mein Flehen.

Denn du hast mich errettet vom Verderben,
Und mich befreit aus böser Zeit.

Deshalb werde ich dir danken und dich loben,
Und den Namen des Herrn preisen.

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1) Diejes Diftidon lautet in Grieciden: ἐπεκαλεσάμην κύριον πατέρα zvoíov μov (Vulgata: invocavi Dominum patrem Domini mei), im Syrischen und ich rief zu meinem Vater aus der Höhe, dem Herrn, dem Helden und Erretter“. Gegen den griechischen Text ließe sich einwenden, daß die Gottheit der hypostatischen Weisheit oder des Messias, welche allerdings an vielen alttestamentlichen Stellen klar bezeugt wird, hier zu unvermittelt hervorgehoben sei. Doch wäre hierauf kein besonderes Gewicht zu legen, da die Schwierigkeit im Grunde bleibt, wenn auch nur der Ueberseßer und Enkel Jesus Sirach's Goit als den Vater seines Herrn bezeichnet, und da auch Proverb. 30, 4 eine solche abrupte Erwähnung des Sohnes Gottes vorkommt. Der syr. Text würde die Entstehung des griech. erklären, wenn man „aus der Höhe“ für eine freie Uebersezung des hebräischen Eljôn (Höchster) hält. Alsdann ergäbe fich nämlich als hebräischer Urtext: Qará'ti él 'Eljón ab-, 'Donáj gibbór umóši, ein Distichon, dessen viertes und fünftes Wort in bloßer Consonantenschrift sowohl „meinem Vater, dem Herrn“, als auch „dem Vater meines Herrn“ bedeuten kann. Ich habe oben im Wesentlichen den syrischen Text wiedergegeben, da er es ermöglicht, ohne Ergänzung eines Wortes die beiden Parallelstichen herzustellen, obgleich für den griechischen die Analogie von Psalm 110, 1 und der Umstand spricht, daß die Idee der Gotteskindschaft sonst im alten Testamente nicht auf einzelne Israeliten angewendet wird. Bei Zugrundelegung des griechischen Textes müste nach „meines Herrn“ noch einmal „zum Herrn“ eingeschaltet werden, um den Stichos zu vervollständigen. Das Hebräische würde dann lauten: Qará't- el ‘Éljon, 'bí 'Don-, 'Donáj gibbór umóči (Ich rief zu dem Höchsten, dem Vater meines Herrn, zu dem Herrn, dem Starken und Erlöser.)

Um unsere Behauptung, daß das ganze Buch Ecclesiasticus aus siebensilbigen, einander parallelen, Doppelversen bestehe, zu beweisen, beschließen wir diesen Aufsatz mit dem Nachweise, daß alle dieser Regel scheinbar widersprechende Stellen durch die Text= kritik mit derselben in Einklang gebracht werden. Wir citieren aus Zweckmäßigkeitsgründen nach dem jezigen griechischen Texte, obgleich in denselben durch Umstellung zweier Heftlagen eine arge Verwirrung gekommen ist, von welcher der lateinische und syrische Text frei blieb. Die syrische Uebersetzung ergänzt ausgefallene Stichen theils allein (25, 8b; 35, 1b; 30, 20b; 36, 14c; 42, 15 d), theils in Uebereinstimmung mit der Vulgata und einem Theile der griechischen Handschriften (23, 4b; 33, 2b). Sie ergänzt verstümmelte Stichen entweder allein (23, 27a-b; 24, 22a-b; 45, 22c-d; 46, 13a-b; 47, 23e-f; 50, 1a) oder gemeinschaftlich mit der Vulgata (4, 17b). Ein Theil der griech. Handschriften leistet dasselbe an einer Stelle, wo die syr. Ueberseßung wegen einer größeren Lücke nicht verglichen werden kann (37, 17a). Folgende überschüßige Stichen fehlen in der syr. Uebersetzung: 5, 9c (aus 5, 16 entlehnt); 23, 1b; 23, 19a; 39, 31b; 46, 5 b (aus 46, 16); 46, 16a; 49, 15b. Jm Syrischen und in einem Theile der griech. Handschriften fehlt der überzählige Stichos 1, 17a (aus 1, 7). An Stellen, wo die syrische Uebersehung wegen größerer Lücken nicht zur Vergleichung steht, finden sich noch folgende, den Parallelismus und zum Theil auch den Sinn störende, Stichen: 41, 14b-15 (wörtlich aus 20, 29-30 wiederholt); 42, 5a; 45, 8c; 45, 13c. Außerdem hat die syr. Uebersezung die in der griechischen verkannte Verbindung der Parallelstichen gewahrt (44, 22e-23a) und die ursprüngliche fürzere Form von Stichen, welche im Griechischen nicht mehr einem siebensilbigen hebräischen Verse entsprechen, beibehalten (1, 7; 3, 15b; 22, 20c-d; 27, 17b; 28, 12a; 30, 20d; 39, 5a; 46, 19c; 50, 23b).

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Recensionen.

David und seine Zeit, Historisch exegetische Studien vornehmlich zu den Büchern Samuels von Dr. Hugo Weiß, ord. Professor der Theologie am königl. Lyceum Hosianum zu Braunsberg. Münster, 1880. Druck und Verlag der Theissing'schen Buchhandlung. Groß 8o. 272 S.

Der Verfasser dieser sehr fleißigen und gehaltvollen Schrift will vorzüglich jener Auffassung der Geschichte entgegentreten, welch: durch den Wolfenbütteler Fragmentisten, durch A. Menzel und Duncker (Geschichte des Alterthums) in der rationalistischen Gegenwart herrschend geworden ist. Nach ihr erscheint der gefeierte König David fast aller guten Eigenschaften entkleidet als verabscheuungswürdiger Tyrann; in der Jugend ein undankbarer Rebell, später ein schlauer orientalischer Despot, hört er auf ein würdiges Vorbild des Messias zu sein. Die guten Züge an diesem Herrscher, von welchen die hl. Schrift erzählt, erklären sich hiernach als ein Gewebe unbegründeter Volkssagen. Der Verfasser unserer Schrift unternimmt nun den Versuch, die Ehre Davids und der heiligen Geschichte zu retten. Unter gewissenhafter Abwägung und Prüfung der wichtigsten exegetisch - kritischen Fragen soll ein getreues Bild von Davids Person, Leben und Zeitverhältnissen entworfen . . . . und so der traditionellen Auffassung der hl. Geschichte ein festerer wissenschaftlicher Halt gegeben werden". Dieses Unternehmen scheint mir als im Ganzen wohl gelungen.

In gewählter, farbenreicher Sprache schildert der Verf. einleitungsweise (S. 5—42) Land und Leute zur Zeit Davids. Wir durchwandern das Westjordanland in der Richtung von Norden nach Süden und betrachten dann das Ostjordangebiet. Das israeli

tische Volk, das dieses „klosterartige" Land bewohnte, wird sowohl nach dem äußern politischen, als nach dem religiösen Leben, das seinen Charakter vorzugsweise bedingt, uns dargestellt. Schon vor Samuel zeigten sich zwei innere Gebrechen: Haften am irdischen Besize und Gößendienst; den lezteren lehrten großentheils die verschonten Kanaaniter. Dazu kamen äußere Gefahren von den Nachbarvölkern der Phönicier, Ammoniter, Moabiter, Edomiter, Amalekiter und besonders der Philister. Lettere betrachtet Dr. W. als einen ägyptischen Stamm, der durch Einwanderung volksverwandter Kaphtorim aus Kreta im 12. oder 13. Jahrh. einen starken Zuwachs erhalten hatte und sich daher ausbreiten wollte und mußte, was nur nach Osten geschehen konnte. Es handelte sich nicht um Raubzüge und deren Abwehr, sondern um Sein oder Nichtsein zweier einander an Volkszahl und natürlicher Kraft ebenbürtiger Nachbarstaaten". Sollte Israel nicht untergehen, so war ein außer ordentliches Eingreifen Gottes nöthig. - So waren die Verhältnisse für das Auftreten und Wirken des „Mannes nach dem Herzen Gottes" gelagert.

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Nun wendet sich der Verf. diesem Manne zu und begleitet ihn von der Morgenröthe bis zum Abende seines Lebens in 5 Capiteln.

Cap. I ist dem Jugendalter Davids gewidmet (S. 43—136). Wir betrachten den Sohn des Isai als Knaben und Jüngling auf den Fluren von Bethlehem, dann am Hoflager des dämonisch beeinflußten Saul und im Kampfe mit Goliath. Die verschiedenen Stellen der Bücher Samuels, welche mit einander im Widerspruch zu stehen scheinen, finden hier eine ziemlich ungezwungene Harmonijirung, - Weiterhin wird David auf seinen Kreuz-und Querzügen, zu denen ihn der Haß des Saul nöthigte, begleitet; sie bilden „die große Leidensschule Davids". In Najoth, wo eine Prophetenschule war und wohin sich David zunächst geflüchtet hatte, entstand wahrscheinlich der 59. Psalm durch David und das Büchlein Ruth durch Samuel. Saul sandte Häscher dahin, welche aber durch den Prophetenchor innerlich so ergriffen wurden, daß sie selbst zu weissagen anfingen, -eine dem natürlichen Menschen unglaubliche Thatsache. (Man muß sich, um die Sache begreiflich zu finden, diese Häscher nur nicht als moderne Gebildete" oder als Gensdarmen denken, die über den Bierkrug kaum hinaussehen, sondern als gläubige Israeliten, denen die Gottesfurcht in allen Gliedern

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lag).

Bei Besprechung des Besuches Davids an der Stiftshütte zu Nob fällt erklärendes Licht auf Matth. 12, 3; Mark. 2, 25; Luk. 6, 3. Auch im Folgenden wird die Situation für das Entstehen mehrerer Psalmen geschildert (z. B. P. 56; 34; 142). Der Kreis der Anhänger, der sich allmählig um David sammelte, bildete nicht nur eine gute Stüße für die Zukunft, sondern gab ihm auch Gelegenheit, sein angebornes Herrschertalent auszubilden.

Das 2. Capitel schildert den David als König von Juda (S. 136-150). Seine Herrschaft war wohl vorbereitet, namentlich durch seinen Sieg über Goliath, wodurch sein Name wie kein anderer populär geworden war, dann aber auch durch sonstige Kriegsthaten, die er mit seinen Anhängern ausgeführt hatte, wie 3. B. seinen Rachezug gegen die räuberischen Amalekiter. Doch wurde er zunächst nur von den Stammhäuptern von Juda als König anerkannt. Eine Salbung erfolgte nicht mehr, da sie schon früher durch Samuel geschehen war. (Das vajjimschechu 2. Sam. 3, 5 erklärt W. mit Josephus Fl. nur als Anerkennung Davids). Immerhin bestand auch schon eine Verbindung mit den übrigen Stämmen, welche nach dem Tode Jsboseths und Abners, woran David unschuldig war, noch fester wurde.

Im 3. Capitel erscheint David auf seiner Höhe als König von Israel (S. 151—208). Es werden zuerst seine Kriegsthaten erzählt, insbesondere die Eroberung der Veste von Je rusalem, bei welcher sich Joab so sehr auszeichnete; die Kämpfe mit den Philistern, welche durch Davids Ruhe aufgeschreckt zweimal gegen Jerusalem heranzogen, aber jedesmal schon auf dem Wege geschlagen wurden; die Kriege mit Phöniciern und Moabitern, gegen welch letztere sich David so überaus strenge erwies; endlich der ammonitisch syrisch - edomitische Krieg, der in Folge einer Beschimpfung davidischer Gesandten entstanden war und während dessen mehrere Psalmen entstanden. Nach dem glücklichen Ausfall dieser jämmtlichen Kämpfe stand David als ruhmgekrönter Herrscher da, dessen Name vom Mittelmeer bis zum Euphrat, von der Wüste Aegyptens bis zum Libanon mit Ehrfurcht genannt wurde.

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In einem Anhange zu diesem Abschnitte wird die davidische Streitmacht einer Prüfung unterzogen, welche abgesehen von den 600 Auserlesenen und der Leibwache der Krethi und Plethi ungefähr 300 000 waffenfähige Männer umfaßte. Die Bewaffnung

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