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gegebenen Fall's die Parallelen durch einen, die größeren regelmäßig sich wiederholenden Sinnesabschnitte durch zwei Striche, dié Anzahl der Silben des Verses durch Ziffern, die Anzahl der Verse einer Strophe durch Wiederholung der Versziffer ausgedrückt sind, und gleichsam ihre kurze mathematische Formel erhalten haben.

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So ist Ps. 1 in drei Strophen abgetheilt, deren jede genau dem Sechma 12. 8. 8. | 8. 6, entspricht. Ps. 2 besteht aus vier hexastichischen Strophen, in welchen immer die je zwei ersten Verse Parallelen bilden, und jeder fünfte Vers einen größeren Sinneseinschnitt der Strophe markirt. Sein Schema ist 6. 66. 6. 6. || 6. 6. Das hohe Lied rechtfertiget seinen Titel šîr haššîrîm auch nach der Seite, daß es als eine wahre Sammlung verschiedenartig gebauter Lieder erscheint, die allerdings schon von dem königlichen Dichter zu einem einheitlichen Liedercyclus verbunden sein können. Die Klagelieder enthalten in ee 1-3 tristichische Strophen, wobei immer die ganze Strophe eine einzige Parallele bildet; in c. 4 erscheinen eilf tetrastichische Strophen, wobei der künstlichen Anordnung gemäß je zwei Verse auf einen Buchstaben des Alphabetes fallen. Mit e. 5 tritt ein Wechsel des Versmaßes ein, indem statt der bisher zwölffylbigen nun siebensylbige Stichen erscheinen, welche zu Distichen verbunden, offenbar zu einem soge= nannten alphabetisirenden ) Liede sich gestalten. Durchblättern wir noch weiter das neue Werk, so begegnen wir an vierter Stelle dem Buch der Sprüche, das durch volle 31 Kapitel siebensylbige Verse aufweist, die zu Distichen verbunden sind. Dasselbe Schema 7. 7. erscheint im Buche Job, natürlich mit Ausnahme der in Prosa gehaltenen Eingangs- und Schlußfapitel. Nur c. 24, 5–24 bequemen sich dem Metrum nicht. Diesen Abschnitt und aus c. 30, 3-7 hält B. für fremde Bestandtheile, und erst später den Reden Jobs eingeschaltet. Er gibt sie daher als Anhang zum Buche Job unter dem Versmaß 7. 7. 7. An sechster Stelle begegnen wir den Liedern aus den historischen Büchern. Der Pentateuch, das Buch Josue und das der Richter, die Bücher der Könige liefern die spärlichen Ueberreste der Poesie aus der althebräischen Heldenzeit. Sie sind verschieden gebaut, doch meist erscheint das Metrum 7. 7. Bei den Liedern des Pentateuchs ist auch der samaritanische Text nach Gebühr verwerthet worden. Mit den Stücken aus den Propheten beschließt Herr Bickell seine Untersuchungen auf dem so vielbestrittenen Gebiet althebräischer Metrik. Ganz neu ist hier der Nachweis des außerordentlich künstlichen Gefüges im ersten Capitel Nahums.

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Der Transscription und Prüfung aller poetischen Stücke des 1) Alphabetisirende Leder nennt der Verf. jene, welche absichtlich aus zweiundzwanzig metrischen Einheiten (Stichen, Distichen oder größeren Strophen) bestehen, ohne daß jedoch deren Anfangsbuchstaben die alphabetische Reihe einhielten.

A. T. reiht der Verfasser noch eine dissertatio de re metrica Hebraeorum an, welche die Theorie des neuen metrischen Systems enthält. Unter Anlehnung an die syrische Verskunst, welche unzweifelhaft feststeht, entwickelt er die Geseße seiner Metrik in Bezug auf die Sylbenzählung, die Verszeilen und deren Parallelismus, die größeren Sinneseinschnitte und den strophischen Bau überhaupt. Zum Vergleich und Beweis, wie die hebräische und syrische Metrik fast durchaus dieselben Geseze befolgen, sind zwei alphabetische Hymnen des Hl. Ephräm als Schluß der Dissertation angefügt. Ein Nachtrag enthält Verbesserungen und Ergänzungen.

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Wenn wir nach dieser kurzen Angabe des Inhaltes den Eindruck angeben sollen, den das nähere Studium des Werkes auf uns gemacht, so entscheidet sich unser Urtheil, wie bereits angedeutet wurde, im Großen und Ganzen entschieden zu Gunsten der vom Verfasser vertretenen Ansicht. Bei einzelnen Stücken wird man immerhin noch rechten können, z. B. warum P. 21, 17 jenes berühmte Perfoderunt manus meas et pedes meos“ vom Herrn Verfasser aufgegeben wurde, da es doch an den alten Ueberseßungen LXX. Symm. Theodot., Syr. &c. eine so gute Stüße hat, und seine Ausmerzung vom Zusammenhang wohl nicht gefordert ist. Eher schiene uns hier die postulirte Strophenabtheilung noch nicht richtig firirt. Doch dieserlei Ausstellungen nehmen der Hypothese ihren eigentlichen Werth nicht, und der Herr Verfasser gibt solche Möglichkeiten gewiß gerne zu, wie ja dieß seine eigenen „emendanda" beweisen. Wozu man aber in Folge seiner metrischen Untersuchungen mit Fug und Recht sich entschließen kann und muß, ist das Bekenntniß, daß die althebr. Dichtwerke einen wahren Reichthum der bestimmenden Formmaße enthalten, den Gedankenreim innerlich, Vers und Strophe und noch manche andere künstliche Elemente äußerlich, und vor allem das Sylbenmaß durch Zählung und Wechselbetonung der Sylben. Jene weitverbreitete Ansicht: „es läge in der Natur der alten hebr. Dichter in Allem, was die Kunst betrifft, auf der einfachsten, natürlichen Stufe zu stehen“, nimmt sich sonderbar aus, wenn wir uns jezt nach den Nachweisen des Herrn Bickell an eine so künstliche Structur erinnern, wie Nahum c. 1 ist, oder die alphabetischen, die alphabetisirenden, die akrostichischen, die einen regelmäßig wiederkehrenden Refrain enthaltenden Lieder und Hymnen betrachten. Nicht mit Unrecht

sagt der Herr Verfasser, daß die spätere Künstlichkeit der syrischen und byzantinischen Hymnographen auf hebräische Vorbilder hinweise. Was die Zulässigkeit des strophischen Baues betrifft, so dürfte auch dieser jest wohl außer alle Controverse kommen. Schon längst haben ja stimmfähige Männer wie ein Delizsch, Merx, Reuß u. a. es erkannt, und an verschiedenen Orten ausgeführt, daß derselbe sowohl in der didactischen wie lyrischen Poesie sich finde, nur die Ausdehnung auf alle hebräische Dichtung und seine konsequente Durchführung war bisher nicht versucht worden. Auf ein Resultat der metr. Forschungen des Herrn Bickell möchten wir aber besonders aufmerksam machen, nämlich auf die strenge Durchführung des s. g. Parallelismus oder des Gedankenreims, wie wir ihn mit Dr. Reuß passend bezeichnen können. Der Herr Verfasser fand nämlich, daß das Streben der hebr. Dichter, denselben Ge danken wiederholt zum Ausdrucke zu bringen, sei es synonym, sei es antithetisch, der Art die innere rhythmische Bewegung eines Liedes beherrscht, und ordnet, daß der Gedankenreim zu einem strengen, künstlerischen Geseze wird, dessen Verlegung eher auf eine Corrup= tion des gegenwärtigen mas. Textes als auf ursprüngliche Nichtbeachtung des Gesezes hinweise. Es ist immerhin merkwürdig, daß jene im Ganzen wenigen Stellen, wo die vom Herrn Verfasser aufgestellten Geseze nicht zu klappen scheinen, gewöhnlich sowohl mit dem Metrum in Conflict kommen, als auch mit den Lesearten der alten Versionen; und daß sobald ihre Emendation nach der Forderung jener Geseze vorgenommen wird, dann auch zugleich das schöne Ebenmaß hergestellt ist zwischen der äußeren künstlichen Form und der inneren Gedankenentwicklung.

Doch mit dem zuleßt Gesagten stoffen wir auf einen Bunft, der vielleicht einiges Mißtrauen gegen die Bickell'sche Entdeckung hervorrufen könnte, ich meine die Aenderungen, die am majoret. Texte vorgenommen wurden und sowohl die Vokalisation als auch den konsonantischen hl. Text, namentlich durch Auslaffungen, Ergänzungen und Versegungen, betreffen. Man mag nun über diese Aenderungen, die der Verf. mit aller Akribie durch eigene Zeichen. bemerkbar macht, und in den beigefügten Anmerkungen zu rechtfertigen sucht, urtheilen wie man will; man mag es bedenklich finden, auf solchem Wege den ursprünglichen Text der poetischen Stücke des A. T. herstellen zu wollen: aber man ist deßhalb nicht berechtigt, sich gege

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das ganze metrische System des Herrn Bickell ablehnend zu verhalten, besonders da die Aenderungen nicht rein willkürlich des Metrums wegen vorgenommen wurden und andrerseits der masor. Text anerkanntermaßen nicht durchweg kritisch verläßlich ist. (Vgl. Kaulen, Einleitung S. 54 u. a. m.).

Wir zweifeln nicht, daß diese Publikation manche Kenner des Hebräischen veranlassen wird, aus ihrer bisherigen Opposition herauszutreten und das Verdienst des Herrn Verfassers bereitwilligst anzuerkennen. Seine Entdeckung ist nicht blos an und für sich sehr interessant; sie ist auch für die Textkritik nicht ohne Bedeutung. Denn daß bei wirklich zweifelhaften Stellen nebst den alten Uebersezungen auch das Metrum, wenn es einmal feststeht, mit Nußen zu Rathe gezogen werden könne, werden auch jene nicht in Abrede stellen, die übrigens mit den vom Verf. vorgenommenen Aenderungen nicht einverstanden sind. Damit verbindet sich der Nußen für die Exegese. In Folge der Beachtung der metrischen Geseze fällt manche Schraube, die man im hebräischen Text an Grammatik und Logik anzulegen sich gar manchesmal nicht scheute, von selbst hinweg, und der natürliche schlichte Sinn tritt zu Tage ohne Beeinträchtigung der übernatürlichen Tiefe und Fernsicht des inspirirten Schriftstellers. An mehr als einer Stelle fann der Ereget jene metrischen Regeln auch als neue willkommene Argumente herbei= ziehen, um eine hl. Tradition zu schüßen, z. B. die messianische Auffassung einer Stelle, oder um äußere Angriffe durch innere aus dem Text selbst geholte Argumente zurückzuweisen. Wir erwähnen 3. B. die berühmte Weissagung Jakobs über Juda Gen. 49, 8-12. Die Schwierigkeiten des šîlô sind so groß, daß viele der achtbarsten und redlichsten protestantischen Interpreten, wie ein Delitzsch, es für die Stadt Schilo erklären, während die katholischen Exegeten allerdings und mit Recht sich gegen diese Erklärung sträuben, aber durch Erklärungen wie Friedenbringer" oder „bis der kommt, dem die Herrschaft gehört" der sprachlichen Schwierigkeit wohl nicht ganz gerecht werden. Versuchen wir es mit dem vom Herrn Verfasser S. 188 gegebenen und durch das Metrum postulirten Texte. 1) Zunächst

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') Der transcribirte Text lautet: Lo' jásur séb9 m-Ihúda,

Um'choqeq mibben ráglav,

'Ad kí jabó' + šeílo,

Veló jiqq'háti 'ámmim.

jehen wir, daß siebensylbige Distichen nach dem Schema 7. 7. vorliegen, und daß man wohl die aufgelöste Form šeîlô statt der kontrahirten šilô lejen muß, wenn man mit Lagarde saal „bitten, erbitten, erjehnen" als Wurzel annimmt. Diese Annahme wird ge= fordert durchs Metrum, welches an dieser Stelle ein dreisylbiges Wort vorausjezt; wird gefordert durch das Gejez des Parallelismus, in Folge dessen das velô sich auf šîlô beziehen muß, und wird bestätiget durch den schönen Sinn der harmonijch zum ganzen Segen paßt. Bezieht sich aber velô auf šilô, jo kann dasselbe unmöglich nomen proprium urbis jein, sondern nur nomen appellativum der Person, wie ja auch alle alten Ueberjeßungen es so auffaßten, nur daß auch diese ihrerseits wieder das berühmte Wort verschieden deuten. Die griechischen Ews äv Edy tà åñozɛiuera avvą oder ähnlich; die Vulgata qui mittendus est; die sprijche,donec veniat ille, cui est. Doch das den griechischen Uebersezungen und der syrischen zu substituirende hebräische sellô bietet mehr als eine Schwierigkeit; das šelichô der Vulgata ist vereinzelt und wohl nur Verwechslung des He mit Cheth. Es bleibt somit nur das von Herrn Bickell adoptirte šilô-šeilo als die einfachste natürlichste Annahme, und die richtige Uebersehung muß demnach lauten: „Nicht wird weichen das Szepter von Juda und der Herrscherstab zwischen seinen Füßen, bis sein Ersehnter kommt, und ihm der Gehorsam der Völker sein wird". Aehnliche Klarheit und Bestimmtheit und Ordnung erhält II. Sam. 23, 1-7, die vier Sprüche Balaams Num. c. 23 und 24; Ps. 9 und 10 u. s. w. Wahrhaftig diese Rücksicht macht die Hypothese des Herrn Verfassers und seine ganze Arbeit einer ernsten Erwägung von Seite der Theologen und aller Sachkenner doppelt werth.

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Innsbruck.

Flunk S. J.

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Εορτολόγιον πρόχειρον ἀμφοτέρων τῶν ἐκκλησιῶν, τῆς τε ἀνατολικῆς καὶ τῆς δυτικῆς. Kalendarium manuale utrius. que ecclesiae, orientalis et occidentalis, academiis clericorum accommodatum. Auctore Nicolao Nilles S. J. Tomus II. complectens mobilia totius anni festa. Oeniponte, 1881, Fel. Rauch. PP. 814 et XL. 8°.,

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Weil die Heortologie in der Pastoral, Liturgie, Archäologie u. s. w. zwar besprochen, aber doch in keiner dieser Disciplinen

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