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Augustinus, es sei an diesem Tage auch Abends eine Meffe gefeiert worden und die Gläubigen haben sie nach der Mahlzeit besucht und in ihr die Communion empfangen.,,Sie machten hiefür einen gewissen annehmbaren Grund geltend, demgemäß an dem Einen Tage des Jahres, an welchem der Herr das Abendmahl einseßte, tanquam ad insignem commemorationem der Leib und das Blut Christi nach der Mahlzeit geopfert und empfangen werden dürfe“. (Aug. epist. 54 ad Jan. 1. c. n. 10. p. 168).

Ueber die Weihe des Taufwassers führt Dr. Nilles nichts an; dagegen erwähnt er mehrere wunderbare Vorgänge, die mehr mit Rücksicht auf die Griechen als die Lateiner herüber genommen zu sein scheinen (p. 286). Für die Kraft des Taufwaffers sprechen die Worte von Tertullian, Cyrill von Jerusalem und Ambrosius beredter. Daß die Weihe desselben in einer mit dem heutigen Ritus völlig übereinstimmenden Weise bereits Tertullian bekannt war, habe ich in meiner Schrift über Sacramente und Sacramentalien der ersten drei Jahrhunderte gezeigt. Die Mischung von Wasser und Chrisam beschreibt der siebente römische Ordo (Mabill. Museum ital. 1. 2. n. 10. p. 83) mit der Bemerkung, das Volk nahm vor der Taufe davon und besprengte damit Häuser und Felder, ein Gebrauch, der in Süddeutschland noch üblich ist.

Das Verhältniß der Quadragesima zu der Pentekostes erklärt Dr. Nilles durch eine Stelle aus Maximus, p. 346. Instruktiver scheinen uns die Worte: Wie die Ostern vorhergehende Quadragesima sechs Wochen dauerte, so die Pascha folgende Pentekostes sieben Wochen, denn die Sechszahl ist Symbol der Arbeit, die Siebenzahl Sinnbild der Ruhe". Euseb. de solemn. pasch. n. 4 und 5. p. 699 Mig. Sofort geht der Kirchenhistoriker auf das den Charakter dieser Zeit entsprechende Verhalten ein.

Außer der in dem Heortologion citirten Stelle (p. 367) spricht Chrysostomus auch ad populum Antioch. hom. 19 p. 188 von der Himmelfahrt Christi und nennt den (vorhergehenden?) Sonntag κυριακὴ τῆς ἐπισωζομένης.

Epiphanie gehört zwar zu den unbeweglichen Festen und ist deßhalb auch im I. Bande ausführlich behandelt worden; doch erlaube ich mir, dem dort Gesagten die Bemerkung beizufügen, daß die Feier aller drei Thatsachen (Anbetung der Weisen, Taufe und erstes Wunder Christi) an diesem Feste meines Wissens zuerst von

Paulinus von Nola carm. 27 (nat. 9) 45 pag. 649 erwähnt wird.

De institutione solemnitatis ss. Rosarii handelt der Verfaffer p. 525. Auf der folgenden Seite erwähnt er die festa maternitatis et puritatis B. M. V. mit der Bemerkung, ut lector illa documenta in fonte requirat. Ich glaube, den meisten Lesern wäre es lieber gewesen, wenn de institutione dieser Feste etwas berichtet worden wäre.

Das sind einige Bemerkungen und Wünsche, die dem Referenten die Lesung des Heortologion hervorgerufen hat, die den Werth der Schrift weder beeinträchtigen, noch beeinträchtigen wollen, auf welche der Verfasser aber bei einer zweiten Auflage, die wohl nicht lange auf sich warten lassen wird, vielleicht Rücksicht nimmt.

Breslau.

Prof. Dr. Probst.

Die Psychologie von Dr. Constantin Gutberlet. Münster, Theissing, 1881. 327 S.

Das Weltphänomen. Eine erkenntniß-theoretische Studie zur Säcularfeier von Kants Kritik der reinen Vernunft. Von J. Pesch S. J. (16. Ergänzungsheft zu den „Stimmen aus Maria Laach"). Freiburg, Herder, 1881, 137 G.

Die Erscheinung der Dinge in der Wahrnehmung. Eine analytische Studie von C. F. Heman. Leipzig, Heinrichs 1881. 170 S.

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1. Die vorliegende Abtheilung des Lehrbuches der Philosophie von Dr. C. Gutberlet stellt sich den beiden früher erschienenen Bänden, welche die Theodicee und die Metaphysik behandeln, würdig zur Seite und dürfte wohl noch größere Beachtung verdienen als jene, wenigstens in Hinsicht auf Selbständigkeit der Behandlung und Werth der eigenen Leistung. Denn hier konnte der Verfasser seine ausgebreiteten naturwissenschaftlichen Kenntnisse und seine Vorliebe für empirische Untersuchungen in wirklich ents sprechender Weise verwerthen. Darin liegt denn auch die eigentliche Stärke seines Werkes. In den speculativen Erörterungen hält er sich und zwar mit Recht im Allgemeinen an die bewährten Ergebnisse der Scholastik; auf diesem Gebiete ist schon soviel ge= leistet worden, daß es mehr darauf ankommt, das Erworbene gegen unberechtigte Angriffe zu sichern, als Neues zu erforschen.

Zeitschrift für kathol. Theologie. VI. Jahrg.

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G. hält es nicht für zweckdienlich, die metaphysischen Fragen über das Wesen der Seele von der Zergliederung ihrer Thätigkeiten zu trennen; der Vortheil einer zusammenhängenden Darstellung und die Nothwendigkeit, die Erkenntniß des Wesens der Seele aus einer vorhergehenden Darstellung ihres Lebens zu gewinnen, scheinen ihm dagegen zu sprechen. Es ist nun allerdings wahr, daß die Ergründung des Wesens der Seele keine eingehenden Detailuntersuchungen vorausseßt, und daß manche Ergebnisse der empirischen Seelenkunde, namentlich jene, die auf Quantitätsbestim= mungen Bezug haben und eine sog. exakte Behandlung zulassen, für die eigentlich philosophische Psychologie kaum mehr Bedeutung haben als einzelne Lehrfäße der Physik für die Naturphilosophie; andererseits könnte man auch fragen, ob denn die psychischen Vermögen und Thätigkeiten einer befriedigenden wissenschaftlichen Darstellung sich erfreuen können, wenn sie nicht aus dem Wesen der Seele erklärt werden, sondern nur dem Zwecke einer analytischen Voruntersuchung zur Ermittelung des lezteren dienen sollen. Allein die Unzulänglichkeiten, die sich aus der Zerreißung der Seelenkunde in eine empirische und philosophische ergeben, sind doch zu bedeutend, als daß man einer einheitlichen Behandlung nicht zulezt den Vorzug geben sollte; der so eben berührten Forderung eines wissenschaftlichen Verständnisses des Lebens der Seele aus ihrem Wesen kann dadurch Genüge geleistet werden, daß man mit dem Verf. in vorgreifender Weise einige wenige Voraussetzungen macht, die dann in den Erörterungen über das Wesen der Seele auf Grund der unabhängig von ihnen ermittelten Thatsachen bewiesen werden.

Der Verf. glaubt mit Recht die herkömmliche Lehre von den Seelenvermögen beibehalten und gegen neuere Angriffe in Schuß nehmen zu müssen, und zwar unterscheidet er sowohl im niedern als im höhern Seelenleben ein Vermögen zu erkennen, zu begehren und zu fühlen. Nach dieser Unterscheidung richtet sich auch die Eintheilung des zweiten Abschnittes, der vom höhern Seelenleben handelt, während der erste unter der Ueberschrift: „Die sinnlichen Vermögen" diese Unterabtheilungen aufweist: „Die Empfindung" ,,Sinnliche Vorstellungen" „Bewegung“, also das sinnliche Begehrungsvermögen, die Triebe u. s. w. nicht berücksichtigt, sondern in den zweiten Abschnitt verweist, wo auch die sinnlichen Gefühle behandelt werden.

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Warum der Verfasser für den ersten Abschnitt nicht die der Benennung des zweiten entsprechende Ueberschrift: „Das niedere Seelenleben" statt: „Die sinnlichen Vermögen" gewählt, ist uns nicht klar, besonders da das Bewegungsvermögen an sich zwar zu den niedern Seelenpotenzen gehört, aber nicht einfachhin als „sinnliches" Vermögen bezeichnet werden kann. Offenbar wollte der Verfasser im Allmeinen und wer könnte ihm das verargen? die Bequemlichkeit der Behandlung nicht einem abstrakten logischen Schema zum Opfer bringen; und daraus erklärt es sich, warum er z. B. die Fähigkeit die Glieder zu bewegen, die dem Begehrungsvermögen sich einordent oder innigst anschließt (S. 9) noch vor diesem im unmittelbaren Anschluß an die Lehre von den sinnlichen Vorstellungen behandelt und dabei auch die ihrer geistigen Seite nach dem höheren Seelenleben angehörende Sprache in Erörterung zieht; warum er ferner der Erklärung des Temperamentes ungeachtet der allseitigen Beziehungen desselben mitten in der Besprechung der Gefühle ihren Play anweist u. s. w. Doch dies sei nur nebenher bemerkt. Die größte Sorgfalt widmete der Verf. verhältnißmäßig den Untersuchungen über die Empfindung"; wenigstens sind sie viel eingehender und nach meiner Ansicht im ganzen auch bedeutend werthvoller als die über die sinnlichen Vorstellungen", die den Messungen der Psychophysik ihr Gebiet noch verschlossen halten. Es hat uns gefreut, daß G. bei der Erklärung der Empfindung für „die so sehr verkannte Lehre der Alten von der species sensibilis" einsteht, wie wohl er nicht leugnet, daß die Vermittelung derselben anders erklärt werden muß, als es von Seite der Alten geschah. „Lassen wir die unwissenschaftliche Zuthat von dem Eingehen der Bilder der Objekte in den Sinn fallen, so bleibt die unleugbare Wahrheit, daß unter dem Einflusse des Objektes in dem Sinne eine specifische diesem Einflusse entsprechende Disposition hergestellt wird, durch welche derselbe aus seiner Ruhe und Unbestimmtheit heraustreten und sich zum psychischen Ausdrucke, zur specifisch be= stimmten Wahrnehmung des Objektes gestalten kann und muß. Jene Disposition ist die eigentliche species; dieselbe ist so wenig mit dem äußern Bilde des Objektes identisch, daß sie vielmehr realidentisch (?) mit der Empfindung selbst gefaßt werden kann“ 2c. (S. 16). Eine nähere Erklärung und entsprechende Begründung der scholastischen Lehre wird uns freilich nicht geboten. Was S. 16 zur Rechtfertigung der Annahme einer „Aehnlichkeit (species) zwischen der vom Objekte ausgehenden Bestimmung und der Wahrnehmung" bemerkt wird, ist kaum ganz unanfechtbar, besonders jenen gegenüber, welche die Objektivität der Sinneswahrnehmungen leugnen.

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Um nun das Zustandekommen der species den neuern Beobachtungen entsprechend zu erklären, beruft sich G. auf die „spe= cifische Energie der Sinne" und stellt darüber folgende Thesen auf: 1) „Die specifischen Sinnesenergien verlangen eine dem Reize entsprechende Einrichtung des betreffenden Organs“. 2) „Die qualitativen Unterschiede der Empfindung hängen von den Endapparaten der Nerven in den Sinnesorganen ab". 3) „Auch die Beschaffenheit der Reize wirkt bestimmend auf die Qualität der Empfindung". 4) Der letzte Grund der Qualität der Empfindung ist die Qualität der sinnlichen Seele“. Die specifische Sinnesenergie wird demnach, soweit sie durch die Einrichtung des Organs bedingt ist, vorzüglich nur von den Endapparaten der Nerven hergeleitet; der Verf. findet zwar auch die Annahme einer specifischen Energie gewiffer Hirntheile nothwendig, glaubt aber dieselbe nicht als eine ursprüngliche, sondern als eine erworbene betrachten zu dürfen; „da ohne specifische Funktion der äußern Sinnesorgane die Seele durch die bloßen Gehirnorgane niemals eine specifische Sinnesthätigkeit erlangt, so wird wohl durch deren Einfluß dieselbe sich ausbilden“ (23). Wäre dieser Grund stichhaltig, so müßte man die ganze Einbildungskraft als nicht ursprünglich, sondern erworben betrachten. Auch die äußern Sinnesorgane gelangen ja niemals zu einer specifischen Funktion, wenn die nothwendige Vorbedingung, die Einwirkung der äußern Reize, mangelt. Im Uebrigen können wir den Ausführungen des Verfassers größten Theils beistimmen.

Eine sehr eingehende Erörterung erfuhren die in neuester Zeit von vielen mit Vorliebe behandelten Fragen über die Stärke der Empfindung, über Reizschwelle und Reizhöhe, Dauer des Bewußtwerdens der Empfindung, Möglichkeit und Existenz unbewußter Empfindungen. Daß es unbewußte Empfindungen gebe, kann, wie der Verf. mit Recht behauptet, nicht geleugnet werden. Nach meiner Ansicht könnte man bei dieser Frage, wenn man sie weitläufiger behandeln wollte, in den unbewußten Empfindungen selbst wieder manche Unterscheidungen machen, weil nämlich das „Unbewußtsein" in einem relativen Sinne verstanden werden kann. Ohne jegliches Bewußtsein ist es gewiß unmöglich, verschiedene Worte nach ihrem Sinne zu unterscheiden, Combinationen zu machen u. dgl., und doch ist es Thatsache, das wir dies oft (in einem gewissen Sinne) unbewußt thun. Wenn wir durch Rufe

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