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deutschland so einflußreiche Stellung um die Mitte des 15. Jahrhunderts mehr ans Licht gezogen zu haben. Die Hauptquellen, aus denen er schöpfte, sind Werke von Busch, nämlich die Libri IV. reformationis monasteriorum quorundam Saxoniae und das Chronicon Windesheimense, welches lettere auch sein Buch De viris illustribus, bekannt durch die Aeußerung über den Verfasser der Nachfolge Christi, enthält.

Nach diesem Chronicon schildert der Verfasser zuerst das Entstehen der Windesheimer Congregation im Jahre 1395. Daš Kloster selbst war bereits 1386 von 6 Fraterherren, die nach der Regel des hl. Augustin lebten, errichtet worden. Geraume Zeit vor den Concilien von Constanz und Basel finden wir hier einen rühmlichen Anlauf zur Reform. Indem sich an Windesheim bekanntlich bald mehrere andere Klöster von Chorherren anschlossen, wurde es nicht nur der Mittelpunkt der Congregation, sondern auch der Ausgangspunkt einer eifrigen Erneuerung. Noch bevor Busch nach Sachsen zog, hatte sich der Prior Löder durch seine Thätigkeit den Namen eines Apostels von Westfalen verdient.

Im Osten schloß sich 1423 das Kloster Wittenburg (nahe bei Hildesheim) der Congregation an. Sein Einfluß erstreckte sich über den eigenen Orden hinaus auch auf die Benedictiner, und so entstand in den dreißiger Jahren die Bursfelder Congregation. In Wittenburg war es nun, wo Busch 1437 seine für Sachsen so fruchtbare Laufbahn begann. Bald erfolgte die Reform des Sultenklosters in Hildesheim, als dessen Propst er 1440 eingeseßt wurde. Wir sehen Busch von der Sulte aus nach allen Richtungen hin seine Visitationsreisen unternehmen; er weilt wiederholt in Magdeburg, Halle, Erfurt, Leipzig, in der Diöcese Halberstadt, in Minden, Verden, selbst in Holstein. Sein Vorgehen findet die volle Anerkennung des päpstlichen Legaten Nicolaus von Cusa, der 1451 in Deutschland erscheint und Busch selbst zum päpstlichen Delegaten und Reformator ernennt. Um so eifriger und energischer sette dieser sein Werk fort. - Die eingehenden und genauen Ausführungen des Verfassers lassen Busch in Wirklichkeit als „katholischen Reformator des 15. Jahrhunderts“ erscheinen, der alles auf die ursprüngliche Regel zurückführte, keineswegs mit dem Aeußern sich begnügte, und durchaus weit entfernt war, die geringste Regel der Disciplin, geschweige denn die heiligen Gelübde, die drei Haupt

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stüzen des Ordenslebens, oder gar Fundamentalwahrheiten des Glaubens als erschwerenden Ballast über Bord zu werfen. Es tritt klar an den Tag, mit welchem Rechte die Mönche der Windesheimer Congregation von Ullmann als „Reformatoren vor der Reformation" und Vorgänger Luthers bezeichnet worden sind. Busch stand überall treu zur katholischen Kirche und suchte stets Ehrfurcht vor der Auctorität der Hierarchie, besonders des Papstes, einzuflößen. Dem Papste legt er den Besitz der geistlichen Vollgewalt bei (quia de plenitudine potestatis est etc.).

Der Verfasser unterläßt es keineswegs, stark darauf hinzuweisen, daß Mißbräuche und Scandale bei den Dienern der Kirche vorkamen; aber sehr oft muß er bezeugen, daß die Zustände denn doch so ungeheuerlich nicht waren, wie sie nach geläufiger Annahme gewesen sein sollen, daß „der Clerus damals keineswegs schlecht“, das Volk gut unterrichtet, „die Predigt nicht vernachlässigt war“. Die Klöster nahmen mit wenigen Ausnahmen die Reform bereitwillig auf, manche riefen die Visitatoren selbst herbei, manche waren in bester Ordnung. Die Bischöfe stellten sich an die Spitze der Reform. „Auf den norddeutschen Bischofsstühlen sehen wir Männer, die ihr Hirtenamt in ihrer ganzen Größe erkannten; Hildesheim hatte einen verehrungswürdigen Bischof, ein musterhaftes Domcapitel, einen würdigen Clerus; in Halle waren vom Clerus 97 Procent intact".

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Das Werk Grube's hat keinen polemischen Character, im Gegentheil tritt überall dem Leser große Objectivität entgegen, und vielfach bietet die Darstellung nur eine wortgetreue Ueberseßung der Quellen. Diese einfache wahrheitsgetreue Erzählung widerlegt am besten die Entstellungen einer ungenauen oder feindseligen Geschichtschreibung. Hiebei zeugt das Werk zugleich von enormen Fleiße. Die Mittheilungen von Busch selbst wurden durch die verschiedensten anderweitigen Quellenberichte erweitert und illustrirt, das reiche Material aber mit Geschick verarbeitet. Das Ganze stellt sich als Culturbild des damaligen kirchlichen Lebens den Studien katholischer Verfasser über diese Periode aus letterer Zeit ergänzend und nicht unwürdig zur Seite.

Die Einleitung des Buches ist nach unserem Dafürhalten weniger gelungen. Herr Grube ließ sich hier, wie es scheint, zu sehr von dem Bestreben leiten, für seine Zeichnung der Thätigkeit

Busch's einen lebhaften Hintergrund zu gewinnen. Weit auseinanderliegende charakteristische Züge der Zeit drängt er in ein enges Bild zusammen, wobei seine sonstige Ruhe und Maßhaltung in der Verwendung der Farben vermißt wird. Das katholische Volk ist ihm hier fast zu fromm; „bis zum Ueberflusse stiftet und fundirt es geistliche Stellen; allzuviel ist ungesund", meint der Verfasser. Was von der Geldgier mancher Päpste gesagt wird, ist ebenfalls übertrieben, und wenn es heißt, das Papstthum habe „im Kampfe Bonifaz' VIII. mit Philipp von Frankreich bereits eine gewaltige Niederlage erlitten“, so hätte dem offenbar richtigen Gedanken, daß seit dieser Zeit die Oeffentlichkeit sich vom Papstthume mehr und mehr abwendete, eine bessere Form gegeben werden müssen. Eine gewisse Eilfertigkeit zeigt sich hier auch in den Bemerkungen über die Avignoner Residenzverlegung, wenn nicht die Namen Benedict IX. und Urban VI. an dieser Stelle Druckfehler sind. Wir müssen indessen beifügen, daß die folgende ruhig voranschreitende und ge= fällige Darstellung den ersten übelen Eindruck bald verwischt. Was S. 160 über das Eingreifen des weltlichen Armes zu Gunsten der Kirche und ihrer geistlichen Aufgaben gesagt wird, bedarf gleichfalls der Correctur.

Innsbruck.

K. Ludewig S. J.

Zeitschrift für kath. Theologie. VI. Jahrgang

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Bemerkungen und Nachrichten.

Ein neues Fragment› einer gallikanischen Weihnachtsmesse ist uns durch die Güte des ausgezeichneten Liturgikers C. F. Hammond (vgl. diese Zeitschrift 1878, S. 591-594, und 1879, G. 619-620) zur Veröffentlichung zugeschickt worden. Dasselbe wurde, wie uns der genannte Gelehrte mittheilt, von einer Innenseite des Einbandes der Handschrift nr. 153 in der Bibliothek des Gonville and Cajus College zu Cambridge abgelöst und ist ein Pergamentblatt aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts, mit 23 Zeilen Uncialschrift auf jeder Seite. Die Ueberschriften der Gebete sind rubricirt, die großen Anfangsbuchstaben der lezteren (hier fett gedruckt) roth und grün ornamentirt. Ueber der ersten Seite steht von späterer Hand die Blattziffer CCLXXXIII. In der folgenden Kopie des Fragmentes find solche Abbreviaturen, welche typographischen Schwierigkeiten begegnen oder nicht ohne weiteres entziffert werden können, durch cursiv gedruckte Buchstaben ergänzt, sonst aber das Manuscript getreu wiedergegeben. misericors. Qui nescientibus fuis

ti misertor per xpm dnm nm qui
pridie quam pateretur

collectio post secreta

Ds qui hanc sacratissimam noc
tem per beatae mariae sacrae
uirginis partum sine huma
na concupiscentia procreatu
Ueri luminis fecisti inlustratio
ne clariscere. Da nobis quesomus
ut cuius lucis mysterium in ter
ra cognouimus eius quoq: gaudiis
in caelo perfruamur. Ex his quoq:"
sacris libaminib: odor ad te suauitatis
ascendat atq in his benedictio a te
copiosa discendat ut per mysterium

tue operationis fiat nobis, eucha

ristia legitima et uerus sanguis in no
mine patris et filii et sps sci in sae
cula saeculorum Collectio ante orationem
Totis sensib: hodiernum dne
sacrificium celebramus.

quo nobis ipsius sacrificii

Rückseite:

sunt nata primordia. per eunde dhin nm ihm xpm cuius orantes uerba recitamus, dicentes, pater Collectio post orationem dominicam MeroLibera nos omnipotens ds ab om nibus malis, et presta ut natus hac nocte saluator mundi, Sie ut diuinae nobis generationis est auctor, Ita et inmortalitatis sit ipse largitor. quod ipse prestare Benedictio populi

Populum tuum quesomus

dne pio fauore prosequere ra
pro quo dignatus es in hac sacra
tissima nocte tuam mundo
praesentiam exhibere. +++
A cunctis eum aduersitatibus
paterna pietate custodi pro
quo in mundo hoc tempore
ex uirgine dignatus es nasci +
Ut in
re
semper exultans

n te semn

demptionis suae principale en d
munus intellegat et tua uera ''ཎྞཾ

Die Anfangsbuchstaben der Abfäße in der Benediction nach den Kreuzen sind zwar nicht so groß wie die ornamentirten Anfangsbuchstaben der Gebete, übertreffen aber die Größe der andern Buchstaben um das Doppelte; dasselbe gilt von den übrigen hier groß gedruckten Buchstaben. Das e in tue und presta ist geschwänzt.

Der gallikanische Ritus war in Frankreich schon mehrere Jahrhunderte vor seiner gänzlichen Beseitigung (in der zweiten Hälfte des 8. Jahrh.) mit dem römischen vermischt worden, theils nur durch Aufnahme römischer Gebete in die gallikanischen Formulare, theils durch Vertauschung des wechselnden gallikanischen Kanons mit dem unveränderlichen römischen. In unserem Fragmente ist nur das Erstere der Fall, indem die erste Hälfte der Collectio post secreta aus der Oratio der Gelafianischen ersten Weihnachtsmesse (der Zusat per beatae

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