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Mariae sacrae virginis partum sine humana concupiscentia procreatum findet sich in der Oratio der zweiten Weihnachtsmesse in dem ältesten römischen Sacramentarium, dem sog. Leoninischen), die Collectio ante orationem dominicam aus der Secreta der sechsten Weihnachtsmesse jenes ältesten Sacramentariums, die Collectio post orationem dominicam, nach der üblichen Anknüpfung Libera nos, omnipotens Deus, ab omnibus malis, aus der Postcommunio der neunten Leoninischen Weihnachtsmesse entlehnt ist. 1) Von den echt gallikanischen Gebeten ist das erste der Schluß der vom Sanctus zur Consecration überleitenden Collectio post Sanctus. Die folgende Collectio post secreta, welche die Consecration mit der Schlußdorologie des Kanons verbindet, enthält in ihrem zweiten gallikanischen Theile die Aufopferung des Leibes und Blutes Christi, sowie die Epiklefis mit dem für den gallikanischen Ritus charakteristischen Ausdruce eucharistia legitima; das Fehlen der Anamnesis hat sie mit manchen, das der Memento mit allen gallikanischen Messen gemeinsam. Die Benedictio populi, in welcher das Fragment abbricht, ist aus dem ursprünglichen, in der römischen Liturgie ausgefallenen oder vielmehr durch das Vaterunser erseßten, Gebete vor der Kommunion entstanden. Am Schluße eines jeden Absaßes machte der Bischof das Kreuzeszeichen über das Volk, und respondirte dieses mit Amen.

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Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf die ausführliche und gründliche Abhandlung des hochwürdigen Herrn 3. B. Funde „Entsteh ung und Entwickelung der Hl. Messfeier" in dem von ihm herausgegebenen vortrefflichen Münster'schen Pastoralblatte (seit Januar 1882) aufmerksam machen, welche meinen Ausführungen in dieser Zeitschrift (1880, S. 90-112) zustimmt. An jenen Ausführungen möchte ich jezt nur eine Kleinigkeit rectificieren. Ich unterscheide nämlich nicht mehr das von dem hl. Lucas (22, 17) erwähnte Nehmen" des Kelches von dem bei Matthäus und Marcus vorkommenden, sondern bin der Ansicht, daß überall nur von einem und demselben Nehmen" des Brotes und Kelches die Rede ist, welches der Oblation entsprach, auf den Psalm Non nobis folgte und dem Pfalme Dilexi-Credidi nebst dem sich darán anschließenden Oblationsgebete Christi (Luc. 22, 17 εuzaqioτioas) vorherging. Mit dem Eingießen und Mischen der Weines am Anfange der Feier brauchte ein Nehmen" des Kelches überhaupt nicht verbunden zu sein; auf jeden Fall hätte es noch weit weniger Erwähnung verdient, wie das als selbstverständlich übergangene Eingießen und Mischen selbst. So kommt vollständige Klarheit in die neutestamentlichen Berichte, und ergibt sich, daß sie alle Hauptbestandtheile der Messe erwähnen; nämlich die Hallelpsalmodie (vuvroavtes), das Oblationsgebet (εvxαgiornoαs, Luc. 22, 17), das Consecrationsgebet (εὐλογήσας, εὐχαριστήσας), δας Breden (έκλασεν) από δίε Rom munion (ἔδωκεν). Bidell.

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1) Es ist hier immer nur die älteste römische Quelle erwähnt.

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Ein ungedruckter koptischer Bericht über die Schwester des hl. Padomius und ihre Klosterftiftung. Im toptischen Brevier hat die hl. Talojcham, die Schwester des hl. Pachomius, zwei Festcomme= morationen, und zwar gemeinsam mit ihrem Bruder, nämlich am 22. Koiaht (Dezember) und am 26. Paoni (Juni). Von Taloscham ist nur sehr wenig bekannt 1), und dieß Wenige obendrein wegen des abweichenden Zeugnisses von Ruffin 2) bestritten und in Zweifel gezogen. Das hatte uns seiner Zeit veranlaßt, die Bitte an die Orient= alisten, denen koptische Manuscripte zu Gebote stehen, zu richten, das Dunkel wenn möglich aufhellen zu wollen. Der unsern Lesern bereits. vortheilhaft bekannte gelehrte koptische Bischof Agapios Bschai (vgl. IV. Jahrg. S. 122), der sich gegenwärtig Geschäfte halber zu Rom aufhält, hat unsern Wünschen in zuvorkommendster Weise entsprochen, und uns zu Anfang dieses Jahres die unten folgenden sehr werthvollen Mittheilungen aus einem koptischen Vaticanmanuscripte gemacht, welche die spärlichen Angaben der griechischen Akten der Bollandisten nicht nur bestätigen, sondern auch vielfach ergänzen. Wenn die bezüglichen handschriftlichen Nachrichten, über deren Alter und Herkunft nähere Orientirungen noch fehlen, zuverlässig sind, so liegt in ihnen ein schäzenswerther Beitrag zur Urgeschichte des bei Pachomins Tod (348) bekanntlich schon zu großer Entwicklung gelangten Klosterlebens unter dem weiblichen Geschlechte vor. Jedenfalls besigen wir darin sehr alte toptische Traditionen.

Der genannte ägyptische Prälat meldet in dem nachstehenden von uns überfekten Schreiben: Talofcham (wörtlich oblatio exigua, geringe Opfergabe) ist der Klostername der Heiligen. In der Welt hieß sie Maria, und wird bisweilen auch noch als Nonne so genannt. Im Codex Copto-Vaticanus 69, v. Pachom, fommt S, 132 ein Paffus über sie vor, der in wortgetreuer Uebersehung als lautet: Als seine (des Pachomius) Schwester, Namens Maria, welche lebenslänglich Jungfrau war, von ihm gehört hatte, wollte sie ihn sehen. Sie machte sich auf und fam zu ihm, gegen

ihn davon zu ihr den Bruder, welcher die Klosterpforte zu überwachen hatte und ließ ihr sagen: Siehe, du hast gehört, daß ich noch lebe; betrübe jedoch mein Herz nicht, denn du wirst mich nicht zu sehen bekommen. Wenn du diese heilige Lebensweise ergreifen willst, um vor Gott Barmherzigkeit zu finden, so überlege es dir, und die Brüder werden dir einen Ort herrichten, damit du an demselben ein anachoretisches Leben führest; und Gott wird jedenfalls durch deinen Vorgang andere (Jungfrauen) zu uns berufen, welche sich durch diesen deinen Vorgang retten werden; denn fein Mensch hat Hoffnung in dieser Welt, wenn er nicht Gutes wenn er nicht Gutes thut, bevor

in Kenntniß. Er schichten, nach Tabenna. Man sette

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1 Aus den griechischen Akten des Hl. Pachomius bei den Bollandisten (Maji tom. 3. appendic. p. 26*). Das koptische Synaxarium schweigt über Taloscham.

2) Bei den Bollandisten L. c. p. 306.

er seinen Leib verläßt, um ihn an den Ort zu tragen, wo er nach seinen Werken wird gerichtet werden. Als sie solche Rede vom Pförtner vernommen, lösten sich ihre Augen in Thränen auf, und sie faßte, überzeugt von der Sache, freiwillig den Entschluß. Als unser Vater Pachomius sah, daß ihr Herz sich zum rechten und guten Leben hinneigte, sandte er alsogleich die Brüder, und sie erbauten ihr ein Cönobium in jener Gegend, nicht weit vom Kloster, mit einer kleinen Kirche darin. Vicle (Jungfrauen) hörten von ihr, kamen und verblieben bei ihr und führten mit großer Anstrengung ein ascetisches Leben, indem dieselbe ihre Mutter wurde bis zu ihrem Tode. - Als unser Vater Pachomius gesehen hatte, daß sie sich etwas vermehrt, wies er ihnen einen gewißen greifen Abt Petrus zu ihrem Vater an. Seine verschiedenen Anreden an sie waren mit Salz gewürzt, indem er dieselben auf die (heiligen) Schriften zurückführte, zum Heile ihrer Seelen. Die Regeln der Brüder schrieb er in ein Buch und schickte sie ihnen, damit sie dieselben kennen lernten. Wenn einer der Brüder (vor dem Eintritt in den Stand der Vollkommenheit) eine Verwandte aus ihnen besuchen wollte, pflegte er ihn, mit Gutheißung seines Obern, zum heiligen greisen Abte Petrus zu schicken. Dieser selbst ließ alsdann die Weisung an ihre Mutter hineingefangen, herauszukommen mit jener und einer andern mit ihnen, um mitsammen gegen= wärtig zu sein bis zu Ende des Besuches, mit großer Furcht. Alsdann standen sie auf, beteten und trennten sich. Ging eine von ihnen zur (ewigen) Ruhe ein, so hatten sie die Gewohnheit, dieselbe in ihre Kirche zu übertragen, und ihre Mutter ging voran, um ein leinenes Tuch über sie auszubreiten. Darauf benachrichtigte der greise Abt Petrus unsern Vater Pachomius, und dieser wählte treue Männer aus den Brüdern, um sie mit jenem (Petrus) zum Kloster zu schicken, und sie gingen ins Kloster derselben hinein und verblieben im Vorhof Psalmen singend, bis sie zur Beerdigung hergerichtet war. Sie brachten sie auf den (Leichen)Wagen und führten sie auf den Berg, indem die jungfräulichen Schwestern hinter dem Wagen gingen, und hinter ihnen ihr Vater, und vor ihnen ihre Mutter; bis zur Beendigung des Begräbnißes betend für dieselbe, kehrten sie mit großen Schmerz zu ihrer Wohnung zurück. Und als ihr Vater, der heilige Abt Petrus, zur Ruhe eingegangen war, wies er ihr einen andern tugendhaften Mann an mit Namen Gschuji, wunderbar zu sehen. Es ereignete sich, als Abt Athanasius zum Erzbischof von Alexandrien bezeichnet worden war, daß er die Thebais hinaufsteigen wollte bis Suan (Syene), um die Kirchen zu befestigen. Es sah ihn unser Vater Pachomius mit vielen Bischöfen, die ihm vorausgingen; er nahm die Brüder und ging ihm eine weite Strecke entgegen, vor ihm Psalmen singend, bis sie ihn zum Kloster (Monasterium) geführt, um zu beten in allen Cönobien“. 1) 1) Das Monasterium oder die ganze Gemeinde der Tabennesioten († ölŋ uovn) umfaßte damals sieben Manns- und drei Frauenklöster, worüber das Nähere bei den Bollandisten a. a. D. zu ersehen ist.

Die Schreibung Bonifatius bei den Orientalen. Von den vielen abendländischen Heiligen dieses Namens sind zwei in die morgenländischen Kirchenbücher aufgenommen worden, der berühmte Martyrer von Tarsus in Cilicien und der weniger bekannte Bischof von Ferentum in Tuscien. Im römischen Martyrologium werden beide am 14. Mai commemorirt. Der Name des Erstern steht im Commune des orientalischen Festfalenders am 19. Dezember verzeichnet 1) und ist überall, in den authen= tischen Uebersetzungen wie im griechischen Original, mit z geschrieben. Snsen Menden beijt e3: Τῇ ιν' τοῦ αὐτοῦ μηνός· Μνήμη τοῦ ἁγίου μάρτυρος Βονιφατίου; in sem altflabi den Brenier : Svjatago mučenika Bonifatia, in der recepirten rumänischen Uebersetzung: S. mart. Bonifatiu. Mit diesen europäischen Uebersehungen stimmen auch das arabische Horologion (Kitâb el orologion) und die von Mösinger aus den syrischen Codices Vaticani 19 und 77 excerpirten Festkalender überein. ) Auch wird Bovigários in dem Synaxarium wie in den verschiedenen Gebeten durch alle Casus (Bovigatiov, Βονιφατίῳ Βονιφάτιε) gleidmäßig mit z gedrieben.

Der hl. Bonifaz, Bischof von Ferentum ist aus den Dialogen des hl. Gregor des Großen (1, 9.) in einige Propria der morgenländischen Kirche übergegangen; so findet er sich namentlich, mit dem gleichnamigen Martyrer, in drei slavischen Festverzeichnissen bei Martinov am 19. Dezember; sein Name ist ebenfalls mit z geschrieben.

Es kann somit wohl keinem Zweifel unterliegen, daß den Bearbeitern der alten orientalischen Kirchenbücher, abendländische Formulare vorgelegen, in welchem der Name mit geschrieben war, zumal, wenn man bedenkt, daß andere Namen, wie z. B. Axάnios, Acacius, Iwavvixios, Joannicius, Moxios, Mucius, constant x, nirgends aber z haben. 3) Nilles, S. J.

1) Vom Commune Graecorum weichen hierin ab das Menologium Basilianum, welches den Heiligen am 20. Dezember, und das Kalendar. Neapolit. marmor., das ihn am 14. Mai ansett.

*) zu bemerken ist, daß die Syrer das Wort Boviparios unverändert beibehalten, während sie doch viele andere aus dem römischen Reiche überkommene Heiligennamen in ihre Sprache übersezt haben. So heist, um nur ein Beispiel anzuführen, der hl. Nicolaus stets Zacha, (qui vicit, victor), und findet sich am 6. Dezember verzeichnet entweder nur einfach als s. Zachae, oder auch mit dem erläuternden Zusaß: qui est Nicolaus, wie aus dem syrischen Codex Vaticanus 69 zu ersehen ist. 3) Die schon anderwärts von den Vertheidigern der Schreibung Bonifatius gemachte Bemerkung, daß diese Form von den mittelalterlichen Päpsten in ihren Bullen gebraucht wurde, wird durch folgende zum größten Theile ungedruckte Originalien bestätigt, welche in dem Namen des Papstes sowohl auf der anhängten Bleibulle, soweit diese erhalten, als im ersten Worte der Ueberschrift (Bonifatius servus servorum dei etc.) das t aufweisen: 1296 Janr. 16, Rome apud s. Petrum, an die Söhne des verstorbenen Grafen Meinrad von Tirol, beginnend Ab hiis (Brixen, Hofarchiv); 1296 Juni 2, Anagnie, an den Orden der Clarissen, beg. Laudabilis (Brixen, Clarissenarchiv); 1297 August 5, Apud Urbem veterem, an die Clarissen von Brixen, beg. Justis (ebenda); vom neml.

Bur Charakteristik der heutigen Gefchichtschreibung. (Janssen.— Baumgarten. v. Bruffel.) Der ganz außerordentliche Erfolg. den das herrliche Werk von Janssen, „Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgange des Mittelalters", errungen, scheint allmählig auch jene, die einen entgegengesezten Standpunkt einnehmen, aus ihrer plans mäßigen Zurückhaltung herauszunöthigen. Manche können nicht umhin den Vorzügen des Janssen'schen Geschichtswerkes im Allgemeinen ihre volle Anerkennung zu zollen (vgl. die Aufzählung mehrerer günstiger Urtheile in den Laacher-Stimmen, 1882, H. 2, S. 179 f.); und went auch Einzelne sich wegwerfend äußern, so zeigt doch selbst der Ton ihrer Aeußerung, daß sie die Wucht der gediegenen Leistung fühlen. 1) Die Evangelische Kirchenzeitung" (1881, Nr. 10) findet die Schrift Janssens ganz geeignet, auf den evangelischen Leser einen geradezu beängstigenden Eindruck hervorzubringen.

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Wir wollen hier nur auf die von Dr. H. Baumgarten in Straßburg nach dem Erscheinen des 3. Bandes in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Nr. 39 (8. Febr. 1882) veröffentlichte Recension etwas näher eingehen, nicht um sie weiter bekannt zu machen, sondern um unsere Bemerkungen daran zu knüpfen. Baumgarten schreibt u. A.:

„Janssen hat mit vollem Rechte seine ganze Kraft auf die Verarbeitung des vorliegenden Materials verwendet, auf die geistige Durch dringung desselben. Er hat das aber mit so wunderbarem Erfolge gethan, daß er aus dem bekannten Stoffe ein vollkommen neues Wesen geschaffen hat. Nicht bloß in der Grundanschauung, sondern in allen Einzelheiten erscheinen Menschen und Dinge in diesem Buche so absolut

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Tage, für dieselben, beg. Sacrosancta (ebenda); 1298 März 6, Rome apud s. Petrum, an das Kloster Stams, beg. Cum a nobis (Stamer Archiv); vom neml. Tage, Duplicat der vorigen Bulle (ebenda); 1298 März 11, Rome ap. s. Petrum, an dasselbe, beg. Significavit (ebenda); 1298 März 11, Rome ap. s. Petrum, an dasselbe, beg. Significarunt (ebenda); 1298 April 5, Rome ap s. Petrum, an den Orden der Clarissen, beg. In sinu (Brigen, Clarissenarchiv); 1299 März 29, Rome. Laterani, an den Präpofitus von Brixen, beg. Dilectarum (ebenda); 1301 Mai 23, Rome ap. s. Petrum, an den Abt von Wilten, beg. Dilecti (Neustifter Archiv); 1302 August 26, Anagnie, an den Patriarch von Aquileja, beg. Dudum (Wiener H. H. und Staatsarchiv). Be merkenswerth ist zugleich, daß in diesen Originalien das c, wo es wirklich am Plaze ist, durchweg beibehalten wird und nicht in t übergeht, wie es anderwärts oft geschieht (also nicht juditium, offitiales); das e erscheint fogar in tercio.

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1) So kann Dr. Th. Kolde (Friedrich d. W. und die Anfänge der Reformation, Erlangen, 1881) für „diese Art von Historik“ nur`„ein pathologisches Interesse" haben; Janssen schildere die lezten fünfzig Jahre vor der Reformation als die Blüthezeit der deutschen Nation, ,,um dann die Zeit Luthers, des Revolutionärs, der diese Blüthe zertrümmert, mit den Farben eines Höllenbreughels zu malen". Er vergißt zu sagen, wer ihm die Palette gereicht. Hat denn vielleicht Janssen seinen Pinsel in den Qualm einer erhißten Phantasie getaucht?

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